Live nur Ersatzinstrument verwenden?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied725, 19.Juni.2017.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn ich denn mal öffentlich spiele, dann nur mit dem Ersatzinstrument.
    Mein Lieblings-BC-SDA ist mir zu schade, dass ich auch nur riskieren möchte, dass da etwas dran kommt. Ich bekomme sicherlich ein SDA im Fall der Fälle, aber eben nicht mehr dieses.
    Ansonsten geht in die unkontrollierbare Öffentlichkeit (Bühne, Umzüge etc.) nur ein Instrument mit, an dem kein Herzblut hängt und bei dem es eben "egal" wäre, wenn es aus welchem Grund auch eben ausfällt und ersetzt werden muss.
    JEs
     
  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Schon die Frage im Threadtitel finde ich sehr realitätsfern. Wer ein "Lieblingsirgendwas" hat, wo er nix riskieren möchte, demjenigen geht es nicht wirklich ums Musik machen. Der besitzt ein Schätzchen, einen Wertgegenstand, einen Fetisch - aber kein Werkzeug zum Musizieren. Ich kann doch nicht zuhause auf dem gehätschelten Schätzchen üben und mit einem "Nebenhorn" zum Gig gehen - wo gibts denn sowas???
     
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  3. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich dachte auch immer, dass ich ein Reservesax für "rough gigs" brauche.
    Möglichst auch noch günstiger als die Nr. 1, damit ich letztere zu Hause lassen kann.
    Das hat absolut keinen Wert.
    Wenn zwei Hörner, dann lieber zwei gleichwertig gute, also 1a und 1b. ;-)

    Außerdem lauern die Gefahren auch zu Hause.
    Mir fiel vor ein paar Wochen beim Staubsaugen eines meiner zwei Tenöre aus dem Saxständer, weil ich nicht aufpasste.
    Zum Glück fiel es auf den direkt danebem liegenden Sitzsack. Glück gehabt!

    Und gegen Diebstahl bei Gigs bist du leider nicht gefeit. Wie oft wurde schon Equipment geklaut, z.B. aus bewachten Zelten bei Open Airs.

    Lg
    Mike
     
    Rick gefällt das.
  4. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich stelle mir gerade vor, das der umsichtige Superhornbesitzer sich mit dem Billigsax auf einem Gig herumärgert, während zuhause eingebrochen wird...
     
  5. hiroaki

    hiroaki Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht sollte der Ein oder Andere über eine Instrumentenversicherung nachdenken. Jedenfalls wenn es um ein wiederbesorgbares Instrument geht.
    Dann fällt es leichter, das bessere Instrument mitzunehmen. ;)

    Grüße
    Robert
     
  6. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    hat ja immer damit zu tun warum ich mein "gutes" Horn / Instrument nicht mitnehme.
    Meine Instrumente sind versichert und es beruhigt zu einem gewissen Grad. Trotzdem nehme ich das Backup-Horn wenn ich im Vorfeld sicher sein kann, dass die äußeren Bedingungen meinem Horn nicht zuträglich sind.
    Aber das soll jeder so handhaben wie er meint.

    LG
    Jürgen
     
  7. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Hallo zusammen, herzlichen Dank für die vielen Inputs! Zeigt mir, dass es hier mehrheitlich ähnlich wie bei mir gehandhabt wird. Mein Instrument ist kein "Sammelhorn", nicht besonders wertvoll (nur für mich eben nicht mal so schnell herbeizuschaffen, Serie aktuell seltener). Mein Hauptaugenmerk ging in Richtung Diebstahl, einen im selben Ort lebenden Trompeter wurde das Trompetenköfferchen beim Ausladen nach einem Gig gestohlen. Mit dem Risiko muss man leider leben. Also bei mir läuft es so, das ich mein Instrument bei den Auftritten nutze, nur noch mehr aufpassen muss, manchmal gehe ich z.B. nach Abbau kurz in den Backstage Bereich, wenn das Zeugs noch auf der Bühne steht. Hier muss ich mich noch besser organisieren. Allerdings habe ich ein 2tes Instrument von meinem Hauptsax, welches ich gebraucht kaufte, als meines eine längere Reparatur hatte. Manchmal gibt es mit Akustik Jungs kleinere Auftritte in Spielorten, wo kein Raucherverbot ist, hier geht in jedem Fall dieses Sax mit. Denn seit in allen Bereichen fast generell nicht geraucht wird, müffeln Instrument und Koffer nicht mehr nach Rauch, das hat mich früher schon sehr gestört. Aus Polster und Plüsch bekommt man das nicht so gut raus. Und das Übergangssax ist nicht so schlecht, der Verkauf würde sich nicht lohnen. Und es tut seine Dienste hervorragend, kann gut sein, dass mein Instrument mal wieder weg muss (zB. GÜ), und ich dann froh bin, eines zu haben. Sollte mal ein Gig im Freien unter ruppigeren Bedingungen sein, würde evt. auch das 2te Sax mitgehen. Nach Möglichkeit ansonsten immer mein Hauptinstrument. Hat schon Kratzer und Spuren, hatte auch schon Dellen, die habe ich aber ausbessern lassen ;-) Von den anderen 2 Baugrößen die ich spiele, habe ich jeweils nur ein Instrument.
    Danke euch allen für das tolle Feedback :)
     
  8. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... ich blies früher, das ist aber schon ewig her, ein Selmer Super Balanced Action Alto (1954er) und ein MK VI Tenor (1967er). Die erstand ich damals bei Mike Duchstein als sie noch erschwinglich waren, aber, ich musste sie mir fast vom Munde absparen: ich studierte zu der Zeit noch. Mir war schon klar, daß es kleine Schätzchen waren, Sammlerstücke eben. Einmal abgesehen davon, daß ich damals über keinen Ersatz verfügte und ich grundsätzlich mit den Dingen, die ich mir gönne sorgsam umgehe, es kam mir trotzdem nicht in den Sinn, die Teile zu schonen! Wenn ich sie heute noch besäße, dann müssten die eben ran, wenn mir danach wäre und im Rahmen üblicher Sorgfalt, nähme ich auch keine Rücksicht auf ihr Alter oder den mutmaßlichen Sammlerwert. Aber das sieht eben jeder anders: viele der historischen Instrumente sind gewissermaßen kunsthandwerkliche Gegenstände und die sieht man gern mit anderen Augen, da hängt man ggf. seine Seele hinein. Ein wenig geht es mir so mit einem meiner beiden Tenöre: ich besitze zwei Yamaha 82 Z WOF UL. Das erste von beiden ist jetzt seit etwa vier Jahren bei mir und, ich muss sagen, sehr sehr gut eingespielt. Das zweite ist ein halbes Jahr alt, das setze ich täglich mehrere Stunden im Unterricht ein, das ist mein Alltagswerkzeug. Das eingeblasene, ältere, klingt sehr warm, voll und rund, auch weicher, es hat das gewisse "Etwas", zu diesem greife ich, wenn irgendwo ein Auftritt ansteht oder ich einfach nur genießen möchte (was aber eigentlich immer der Fall ist beim Saxophonieren)...
     
  9. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... und, was ich noch gerne los werden möchte bei dieser Gelegenheit: ich finde es schön, wenn die Leute an ihren Instrumenten hängen, es ihre jleinen oder großen Schätzchen sind, sie sorgsam mit ihnen Umgehen und sich einen Kopf drum machen, eas sie mit denen anstellen, denrn zumuten oder nicht. Denn: in meinem Musikschul- und Unterrichtsalltag begegne ich mittlerweile doch leider recht häufig gewissen Zeitgenossen, die eine, ich nenne es mal provokant, Wegwerfmentalität an den Tag legen und ich denke "... du liebe Güte, wie gehen die mit ihrem Musikinstrument um?!". Ein wenig sträuben sich in diesem Zusammenhang bei mir auch die Nackenhaare, wenn ich gelegentlich Diskussionen um bestimmte xy-Kunstoff-Saxophone verfolge, so frei nach dem Motto: billig und macht froh, so zum Ausprobieren, als Reisesaxophon zim täglichen Pendeln in der überfüllten Regionalbahn... Ihr wisst schon, was ich meine, das mutet mir an wie so Einweg-Wegwerf-Plastikkameras...
     
  10. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... wenn jemand z.B. bewusst einen Bogen um solche Plastiksaxophonetten macht, sich erst einmal ein Saxophon mietet, leiht und währendessen auf ein richtiges Horn spart, es dann irgendwann sein Eigen nennt und es in Ehren hält, weil es ihm etwas wert ist und etwas bedeutet, das finde ich gut und das beobachte ich mit Freude.
     
  11. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... ich habe beim Verkauf meiner alten Hörner z.B. auch immer darauf geachtet, daß sie in gute Hände gelangen. Also: das sind nach wie vor Werkzeuge für mich, aber ganz besondere, und übrigens: die richtigen Handwerker lieben auch ihr Werkzeug, pflegen es und setzen es sorgsam ein... oder?
     
  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das finde ich eine sehr ausgewogene Herangehensweise.
    Einerseits sorgsam mit Dingen umgehen, andererseits ist es dann aber doch ein Gebrauchsgegenstand - somit zum Gebrauch bestimmt.
    Das geht mir bei fast allem so und ich habe keinerlei Problem damit, die Spuren sachgemäßen Gebrauchs auf Dingen zu akzeptieren.
    Es macht sie einzigartig - insbesondere, wenn diese Spuren durch den eigenen Gebrauch entstanden sind.

    Bei Saxophonen kommt noch ein weiterer Aspekt dazu (mal wieder nur meine Meinung): Ein Sax, bei dem der Lack weitgehend ab ist, alles andere aber gut in Schuss aussieht, ist viel wahrscheinlicher ein "guter Player" als eines, das aussieht, wie aus dem Ei gepellt - das "Ranzige" wurde nämlich viel gespielt.
    Von irgendwelchen Dachbodenfunden abgesehen dürften die ganzen superduper 100% Originallack Mark VI, die für astronomische Preise angeboten werden, entweder nachlackiert sein oder haben ihren Besitzern so wenig Freude bereitet, dass sie wenig gespielt wurden. Schön für die Vitrine, nicht so schön zum spielen.

    Armin Weiss schreibt auf seiner Legendary - Seite, viel gespielte Saxe wären eben durch das viel Gespielt werden besser eingeschwungen oder sowas. Das halte ich, so wie es dort formuliert ist, ein bisschen für Esoterik und auch ein bisschen für Marketing, aber im Prinzip ist da wohl etwas dran.

    LJS
     
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  13. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    hi, was hälst du davon dass du deine instrumente, wenn sie schon unbewacht im backstage oder sonstwo stehen müssen, wenigstens mit einem dünnen stahlseil sicherst und vielleicht an der heizung o.ä. festmachst? mit sowas sollte es schon gehen. es wiegt nicht viel und passt noch in jedes saxbag. in den meisten fällen, werden die sachen doch spontan mitgenommen. und die wenigsten haben einen scharfen seitenschneider mit. lg.
     

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  14. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ich war vor etwa 20 Jahren mal mit meinem versilberten MK VI Tenor, europäisches Modell, ohne Hoch-Fis und Gravur bei Bruno Waltersbacher; der ließ mich auf einem Five-Digit Tenor, dunkler Lack, nummerierter S-Bogen usw... blasen. Das Teil war völlig unbeleckt. Mein danaliges Horn, ein Feld-Wald-Wiesen MK VI von 1967 mit der einen und anderen Beule (vom Vorbesitzer) klang wesentlich besser und ging auch fetter los... ich bin überzeugt: Hörner müssen geblasen werden damit sie klingen, die muss man einreiten ;-) so wie John Wayne seinen Gaul, der hüpfte auch nicht auf jeden beliebigen Gaul, wenn er sich mit den Mexikanern anlegte ;-)
     
  15. flar

    flar Guest

    Moin, moin nochmal

    :ironie:

    alle meine Instrumente sind selbstverständlich Raucher,
    sie sind auch erheblich älter das Verbot! :cigar:

    Welche Seele?
    Die wurde längst an einer einsamen Kreuzung in der Nähe von Clarksdale Mississippi verkauft! :devilish:
    Und außerdem würde ich nie so etwas schwarzes in eines meiner Instrument hängen!
    :D :D :D

    Viele ;) Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 22.Juni.2017
  16. Gerrit

    Gerrit Guest

    Heee? Wenn Dein Horn schwarze Seele nicht aushält, was ist das dann für eine flaue Tute?! ;-)
     
  17. flar

    flar Guest

    Keine flaue Tute(n),
    wenn überhaupt flauer Tuter,
    es tönt nur das heraus was reingeblasen wird!

    (funktionierendes Instrument vorausgesetzt!!!)

    Viele Grüße Ralf
     
  18. Gerrit

    Gerrit Guest

    Hau' rein! Gib's Deinen Horn! Mach's fertig, zeig ihm wo's Blatt hängt...!
     
    flar gefällt das.
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Sehe ich nicht so: ich habe z.B. auch zwei Sätze Schraubenschlüssel für meine Oldtimer (nein, nicht metrisch und zöllig, das auch, also 4 Satz). Der eine bleibt definitiv in meiner Werkstatt. Der ist von einem namhaften Hersteller hochwertiger Werkzeuge. Aus diesem Satz wird auch nichts verliehen oder sonst weitergegeben. Der zweite Satz ist der nicht so hochwertige, der dann mal mit ins Auto kommt für unterwegs, nicht so hochwertig mit dem Risiko, dass eben mal ein Schlüssel verloren geht bzw. ein Ausleiher diesen nicht zurückgibt.
    Braucht man das? Nein, aber es arbeitet sich mit hochwertigem Werkzeug einfach besser.
    Ich spiele am liebsten mein Buffet SDA. Ein anderes SDA bekomme ich überall für 1500-2000€. Meines ist aber für mich besonders, weil es eben anders klingt und sich spielt, als alle SDA (so 20Stk), die ich bisher ausprobiert habe. Es sind Nuancen, aber es ist anders. Würde ich Mein SDA mit auf die Bühne nehmen, dann hätte ich nie Pause, weil ich es dauernd unter Beobachtung hätte, ich es dauern zurück in den Koffer packen müßte etc. Nicht alle Zeitgenossen nehmen Rücksicht auf das Eigentum anderer. War halt ein versehen, sorry. Auch wenn das arrogant klingt, aber ich kann es mir leisten ein zweites SDA zu besitzen, welches mir weniger lieb ist. Wenn das vom Ständer fällt, weil ein anderer nicht aufgepaßt hat, dann ist das so, ärgerlich, aber vertretbar.
    Ähnlich geht es mir mit meinem Conn Alto. Meine Martin Bari oder auch meinem Buffet Sopi (welches ohne automatische Oktavklappe eh eher weniger für den Einsatz geeignet ist). Warum soll ich mein Instrument riskieren, wenn ich mir welche leisten kann, die den Job auch tun, deren Verlust aber für mich weniger dramatisch ist? Der Zuhörer hört den Unterschied nicht, ich merke ihn schon.

    Aber das ist wieder so ein Thema, bei welchem schnell geurteilt wird, und bei dem es keinen Konsenz gibt. Daher, soll jeder handhaben, wie er meint.

    JEs
     
  20. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Also Ich finde den Werkzeugvergleich etwas lächerlich..
    Bei einem Werkzeug ist das Ergebnis das Gleiche Schraube druff und uff...
    vielleicht geht's leichter und bequemer aber mehr als sitzt geht bei einer Schraube nicht

    Bei einem Sax oder auch anderem Instrument ändert sich der Sound (auch wenn der Spieler vielleicht unbewusst / bewusst verursacht)
    und das Ergebnis ist ein anderes...

    und leichter komfortabler oder was auch immer hat da eine ganz andere Bedeutung


    Beim Werkzeug geht's drum schneller und vielleicht auch leichter zum Ziel zu kommen
    Bei einem Instrument geht's um Gefühl Emotionen aber natürlich auch Technik
    nur die Schraube wird nie "fest" sein weil sie jedesmal anders sitzt.

    just my 2 ct


    lg

    gue
     
    Rick und stefalt gefällt das.
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