Sound....hier geht's ausschließlich um Sound!

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 21.September.2017.

  1. Gerrit

    Gerrit Guest


    Lies mal meine Ausführungen aufmerksam weiter, dann findest Du eine Antwort auf Deine Frage... ;-) um es Dir einfacher zu gestalten: ich schreibe es gäbe keine Wahrheit sondern nur Wahrheiten in diesem Zusammenhang...
     
  2. Nemo

    Nemo Kann einfach nicht wegbleiben

    Sieh mal an!
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Gerrit

    Ich finde Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht!

    Ich denke das Thema Sound ist, zumindest für so Hobyamöben wie mich, ein Thema welches unsereins kontinuierlich begleitet...sozusagen ein "kontinuierlicher Vebessreungsprozess"

    Ich weiß allerdings nicht wie die Profis das sehen....von meinem Lehrer weiß ich aber, dass er regelmäßig Soundübungen macht...

    CzG

    Dreas
     
  4. Gerrit

    Gerrit Guest

    Du, ich denke das geht allen so, die sich ernsthaft mit ihrem Horn auseinandersetzen so, ganz gleich ob Amateur oder Profi...
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wir reden hier von Geschmack und nicht von einer neutralen Bewertung.
     
    slowjoe gefällt das.
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Da gibt es doch keinen Widerspruch.

    Die Frage ist doch nur, wie weit ich dies isoliert oder ganzheitlich übe.

    Auch dass ein Anfänger dies einige Zeit isoliert übt, macht Sinn. Den größten Teil meines heutigen Sound hat sich in den zahlreichen Ensembles als im musikalischen Kontext und nicht in der stillen Kammer entwickelt.

    Es gibt viele Wege nach Rom...

    Auch bleibe ich dabei, die anderen Parameter sind bei schlechten Spiel auffälliger.

    Ich noch nie gehört, dass ein Dirigent oder wer einen Saxofonisten gesagt hat, er klänge "schlecht".

    Was ist ein guter Sound? Dies ist Geschmackssache!

    Schreibe doch bitte mal konkret auf, was zum Sound nach deiner Meinung gehört. Danke.
     
  7. Gerrit

    Gerrit Guest

    Richtig, genau das führte ich ja auch aus, und der Geschmack ist nicht allgemein gültig gesetzt und abhängig von Zeit, Umständen, Entwicklung usw...
     
    Bereckis gefällt das.
  8. Gerrit

    Gerrit Guest

    Die Parameter des Sounds aus meiner Sicht:

    1. Intonation
    2. Volumen
    3. Dynamik
    4. Colorit
    5. Brlliance
    6. Attack
    7. Fokus
    8. Projektion

    Aus der individuellen Kombination der o.g. Parameter, ihrer Relation zueinander, ergibt sich Sound.

    Die Intunation sollte einerseits eine fixe Größe darstellen, andererseits intonieren manche Interpreten in bestimmten Situationen dezent zu hoch oder tief, um einen bestimmten Effekt zu erzielen.

    Ich zitiere mich selbst noch einmal, lieber Bereckis, denn zur Frage der Ästhetik oder der ästhetischen Preference äußerte ich mich sehr deutlich:

    „Der jeweilige Sound eines Bläsers, als akustisches und somit physikalisches Phänomen verstanden, ließe sich gewiss im Rahmen des heute technisch möglichen messen und entsprechend beschreiben. Man könnte gewissermaßen ein Datenblatt John Coltranes erstellen. Gleichwohl lieferte dieses nur die halbe Wahrheit.

    Der Sound eines Bläsers, in dem Kontext er hier besprochen und erläutert wird, ist zwar ein akustisches und physikalisches, gewiss auch ein psychologisches Phänomen, vor allem aber ein ästhetisches. Als ein solches ist es an den jeweiligen historisch-kulturellen Komplex fixiert. Dies bedeutet aber, daß es bezüglich des Klanges und seiner Wahrnehmung, neben den rein physiologischen Aspekten, keine allgemeingültig Wahrheit gibt, sondern im Laufe der Zeit, der historischen, persönlichen und ästhetischen Prozesse nur Wahrheiten.

    Insofern ist es berechtigt sowohl die Frage nach dem Klang, seiner Entstehung, Eigenart und Bedeutung zu stellen, seiner Wahrnehmung und diese Frage auch individuell zu beantworten.“
     
  9. Gerrit

    Gerrit Guest

    Bereckis schreibt::

    „Auch bleibe ich dabei, die anderen Parameter sind bei schlechten Spiel auffälliger.“

    Welche Parameter am meisten auffallen, hängt vom jeweiligen Fokus des Rezipienten ab.

    Es ist leider ein Allgemeinplatz, aber: was ich wahrnehme, mir vornehmlich auffällt, ist abhängig vom Hörvermögen und den Hörgewohnheiten. Beides lässt sich entwickeln und ggf. ausrichten.

    Die ursprüngliche Frage betraf allerdings nicht die Relation der unterschiedlichen Parameter zueinander, sondern lediglich einen einzigen: nämlich den Sound. Es ging um die Stimme an sich und nicht darum, was sie wie, wann und wo warum ausspricht: wobei auch dies immer eine interessante Frage bleibt.
     
  10. Gerrit

    Gerrit Guest

    Lieber Bereckis, Du zitiert mich:

    „Du, ich denke das geht allen so, die sich ernsthaft mit ihrem Horn auseinandersetzen so, ganz gleich ob Amateur oder Profi...“

    Dann erwiderst Du:

    „Da gibt es doch keinen Widerspruch.“

    Dieser Einwand erschließt sich mir gar nicht: den ich habe gar keinen Widerspruch thematisiert, sondern nur meinem Vorredner zugestimmt.

    Zum Sound und meinen Preferrenzen noch folgender Hinweis:

    Ich führte oben die aus meiner Sicht relevanten Parameter des Sounds aus. Jeder Interpret stellt sie in einen gewissen stilistischen Kontext und in eine mehr oder weniger individuelle Relation zueinander. Diese individuelle Relation, die Proportionen der Parameter definiert seinen individuellen Sound.

    Man könnte nun meinen, daß der Sound als „vollkommen“ aufgefasst wird, dessen Parameter gänzlich ausgewogen zueinander stehen. Dem ist m.E. nicht so. Das Ideal der Ausgewogenheit, der Balance, ist an sich eine ästhetische Preferrence, welche ihrerseits von verschiedenen Faktoren abhängig und somit individuell und variabel ist.

    Für mich persönlich ist der Sound an sich kein Wert sondern muss in Relation zu den anderen Parametern eines musikalischen Vortrages stehen und für mich „stimmig“ oder „schlüssig“ erscheinen. Insofern muss sich der Sound in das gesamte „akustische Geschehen“ einfügen. Andererseits, Sound ist auch eine Komponente der sog. Virtuosität, sind Originalität, Virtuosität, Rafinesse, Progressivität usw. für mich persönlich recht uninteressant, wenn sie die andere Komponente, nämlich den Sound vernachlässigen. Mit anderen Worten: die Dinge gehören zusammen und letzten Endes muss man sie aus meiner Sicht irgendwann auch genau so üben...
     
    Bereckis gefällt das.
  11. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Mag auch daran liegen, dass für den Betroffenen kaum eine Chance besteht, das spontan zu ändern. Wer etwas rhythmisch falsch spielt, kann nach Hinweis reagieren. aber die Information "Du klingst scheiße" führt allenfalls zu Verunsicherung oder Verärgerung.
     
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es gibt keinen absolut "guten" Sound ohne Kontext.

    Wichtig.

    Ich arbeite.

    Ja. Viele - von klassischen Sängern über Gitarristen, Oboisten bis zu Saxophonisten.

    Jede Übung ist eine Soundübung.

    Sag ich nicht.

    Live.

    Keine.

    A new flute was invented in China. A Japanese master musician discovered the subtle beauties of its tone and brought it back home, where he gave concerts all around the country. One evening he played with a community of musicians and music lovers who lived in a certain town. At the end of the concert, his name was called. He took out the new flute and played one piece. When he was finished, there was silence in the room for a long moment. Then the voice of the oldest man was heard from the back of the room: “Like a god!” The next day, as this master was packing to leave, the musicians approached him and asked how long it would take a skilled player to learn the new flute. “Years, ” he said. They asked if he would take a pupil, and he agreed. After he left, they decided among themselves to send a young man, a brilliantly talented flautist, sensitive to beauty, diligent and truftworthy. They gave him money for his living expenses and for the master’s tuition, and sent him on his way to the capital, where the master lived. The student arrived and was accepted by his teacher, who assigned him a single, simple tune. At first he received systematic instruction, but he easily mastered all the technical problems. Now he arrived for his daily lesson, sat down, and played his tune—and all the master could say was, “Something lacking. ”
    The student exerted himself in every possible way; he practiced for endless hours; yet day after day, week after week, all the master said was, “Something lacking. ” He begged the master to change the tune, but the master said no. The daily playing, the daily “something lacking” continued for months on end. The student’s hope of success and fear of failure became ever magnified, and he swung from agitation to despondency. Finally the frustration became too much for him. One night he packed his bag and slinked out. He continued to live in the capital city for some time longer, until his money ran dry. He began drinking. Finally, impoverished, he drifted back to his own part of the country. Ashamed to show his face to his former colleagues, he found a hut far out in the countryside. He still possessed his flutes, still-played, but found no new inspiration in music. Passing farmers heard him play and sent their children to him for beginner’s lessons. He lived this way for years. One morning there was a knock at his door. It was the oldest past-master from his town, along with the youngest student. They told him that tonight they were going to have a concert, and they had all decided it would not take place without him. With some effort they overcame his feelings of fear and shame, and almost in a trance he picked up a flute and went with them. The concert began. As he waited behind the stage, no one intruded on his inner silence. Finally, at the end of the concert, his name was called. He stepped out onto the stage in his rags. He looked down at his hands, and realized that he had chosen the new flute. Now he realized that he had nothing to gain and nothing to lose. He sat down and played the same tune he had played so many times for his teacher in the past. When he finished, there was silence for a long moment. Then the voice of the oldest man was heard, speaking softly from the back of the room: “Like a god!”

    Nachmanovitch, Stephen. Free Play: Improvisation in Life and Art (S.3). Penguin Group. Kindle-Version.

    Oder mal "Duende" googeln.

    Cheers
     
  13. Gerrit

    Gerrit Guest

    Die Orchester und Dirigenten wählen die Musiker selbstverständlich, abgesehen von der Profession als Einstellungskriterium, hinsichtlich ihrer klanglichen Kompetenz aus. Mit dem Ensemble und seinen Mitgliedern formt dann der Dirigent einen charakteristischen Orchesterklang.

    Ich erinnere in diesem Zusammenhang immer wieder gerne an Duke Ellingtons: in seinem Orchester saßen selbst in den Sätzen Musiker, die völlig unterschiedlich klangen:

    Johnny Hodges klang anders als Russel Procope, Paul Gonsalves anders als Jimmy Hamilton oder Ray Nance anders als Clark Terry. Duke wusste sicher nicht nur um die solistischen Qualität seiner Musiker, sondern eben auch deren klanglichen Eigenarten. Er mischte Klangcharakteure. Aus diesem Grund ist es auch beinahe unmöglich, den Sound des Duke Ellington Orchestras etwa aus dem Jahre 1957 heute zu rekonstruieren...
     
  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @Gerrit

    "Die Orchester und Dirigenten"?

    Dann sprechen wir von verschiedenen. Ich meinte nicht Duke Ellingtons Orchester, sondern mehr die Sorte, in denen geschätzte 95 % der Forumskolleginnen und -kollegen unterwegs sind.
     
  15. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ja, das habe ich schon verstanden... ich leite ja auch solch eine Gruppe, da lässt man schon Feingefühl walten, kann aber auch dort auf gewisse Dinge, die den Klang betreffen hinweisen. In der Regel nehmen die Betroffenden das auch dankbar auf. Es kommt wohl darauf an, wie man es anspricht und ob man auch Hinweise reicht, wie man es ggf. verändert...
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Seh' ich genauso. Zu sagen "Du klingst nicht gut" ist was sehr persönliches. was sehr verletzen kann. Selbst auf Workschops oder Treffen wird das kaum jemand einem anderen sagen.

    "Du klingst gut" hingegen ist ein schöne Kompliment und das wird hin und wieder auch gesagt.

    Und ich bleibe auch bei der Auffassung, dass Sound, so wie @Bereckis schrieb, nicht nur was für den Anfänger ist, sindern ein Thema was einen als Saxofonist eigentlich immer begleitet und dass man daher auch ständig daran arbeitet. (arbeiten sollte)

    CzG

    Dreas
     
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  17. Gerrit

    Gerrit Guest

    Wenn man die betreffenden Hinweise freundlich ausdrückt, gewissermaßen mit einer ganz bestimmten „Arbeitsanweisung“ verbunden, dürfte sich eigentlich niemand „in seiner Ehre gekränkt“ fühlen - oder?!

    Man könnte etwa sagen: „Hier brauchen wir etwas mehr Schärfe im Klang...!“ Oder: „Jetzt etwas mehr Farbe...!“ Oder: „Das erste Alto bitte etwas präsenter... versucht bitte dies einmal so und so anzublasen... „ - so etwas, in dieser Weise, ist gewiss sinnvoll, damit lässt sich etwas anfangen.

    Ein Leiter, der sagt „Du klingst scheiße!“ sollte über die Art und Weise seiner Führung nachdenken.
     
  18. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Solche Anweisungen sind sicher üblich und die nimmt auch keiner krumm. Allerdings bin ich mir bei manchen Formulierungen auch nicht sicher, ob jeder eine klare Vorstellung davon hat, was von ihm verlangt wird.

    "Lauter", "leiser", "Töne deutlicher anstoßen" oder "nur leicht anstoßen", "Länge aushalten", "eher ein bisschen hinter der time spielen", "bei den hohen Tönen auf die Intonation achten", "mit dem Crescendo später einsetzen" und dergleichen funktioniert sicher gut.

    Aber "jetzt etwas mehr Farbe..." heißt bitte was?

    M.E. ist das aber auch nicht genau das Thema des threads. Bei allen sinnvollen Anweisungen bleibt immer noch ein gewisser Grundsound bei jedem einzelnen Spieler, der viel mit Atmung, Luftführung und -Kontrolle, Lippenstellung, Festigkeit des Ansatzes usw. zu tun hat. An dem kann (und sollte) sicher jeder arbeiten, aber das sind typischerweise nicht die Dinge, auf die ein Dirigent bei jedem einzelnen Spieler während einer Bandprobe eingeht.
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wenn das alles bei dir zu Sound gehört, dann ist es für mich ok.
     
    claptrane gefällt das.
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Genau dies war mein Problem. Der Begriff Sound ist für mich zu undifferenziert. Im Orchester hörte ich schon: Der Saxofonsatz hier bitte etwas weicher.

    Wie @Ton Scott gerade schrieb: Jede Übung ist auch eine Tonübung.
     
    noodles gefällt das.
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