Harte Blätter = besserer Sound?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 17.Oktober.2017.

  1. AnnDormilona

    AnnDormilona Schaut nur mal vorbei

    Wo genau hab ich das geschrieben? o_O
     
  2. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ist das nicht so ein klassisches MidlifeSaxer-Thema über das mit Gewalt diskutiert werden muß?
    Jeder , der dem blutigen Anfängertum entwachsen ist wird das doch selbst in die Hand nehmen und ein paar Blattschnitte und verschiedenen Blattstärken ausprobieren
    und raussuchen was am Besten zu Ihm, seiner Musik und zum restlichen Setup passt. Klar kann mal ein Tipp kommen ( ... bei diesem mp hab ich mit etwas stärkeren Blättern als üblich bessere Erfahrungen gemacht ..... ) und ausprobieren,,, aber ansonsten.....

    Von einer anderen Seite beleuchtet: Auf der Klarinette ist mir das sooo noch nicht untergekommen.... die Profis die ich kenne spielen auch nicht viel anderes Setup als ich, der eine etwas stärker, der andere etwas schwächer, der eine etwas offener, der andere etwas geschlossener.
    Ausser dass es grundsätzlich besser klingt ist doch der grosse Unterschied der ( auf Sax übertragen), dass der Profi um Gegensatz zu mir auch auf einem 4c mit 1,5er Blätter was rauszaubern kann ebenso wie auf einem 10er mp mit Dachlatten, wohingegen ich Amateurspieler schon ein
    gute passendes Setup brauche, damit überhaupt etwas Vorzeigbares rauskommt.... ich musste mal so grinsen, als ich zufällig einem Typen zugehört habe, mit demselben mp, demselben Kunststoffblattsorte und stärke das ich eben probiert hatte und ich mich dann gefragt hatte: Wie kriegst du aus DEM Setup SOWAS raus ( es war nicht besonders schwer oder leicht) .... :)
    LG
    Thomas
     
    Roman_Albert, Woliko und bluefrog gefällt das.
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin

    In diesem Forum hat sich die Vernunft ja längst allgemein verbreitet. In früheren Zusammenhängen ist mir die blödsinnige Behauptung durchaus schon mal begegnet.

    Generell ist es so, dass weder zu weiche noch zu harte Blätter besonders förderlich für die Klangqualität sind.

    Das richtige Maß zu finden, gerade auf dem Entwicklungsweg vom ungeübten Anfänger zum Fortgeschrittenen ist aber nicht immer ganz einfach.

    Man sollte sich schon etwas fordern, aber eben nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.

    Mir sind genau so viele Spieler im Laufe meines Lebens begegnet, die m.E. zu weiche Blätter spielten, wie zu harte.

    Gruß,
    Otfried
     
  4. skimminst

    skimminst Kann einfach nicht wegbleiben

    Ist es nicht vielleicht der Zusammenhang zwischen Mundstück und Blatt der zu einem stärkeren Blatt führt?
    Das Anfänger MPC ist doch meist ein Yamaha 4C mit gerade mal 1,6mm (Alto oder 1,7mm Tenor) da finde ich schon, dass ein 2er Blatt ganz gut spielbar ist (ich nehme ein 2,5er). Wenn dann noch jemand von der Klarinette auf Sax umsteigt ist man schnell bei 3 oder?
    Wobei ich aus persönlicher Erfahrung sagen kann: ab 2mm Öffnung reicht ein 2er Blatt.
     
  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Genau. Wenn man dann noch meint, das Sax sei so etwas wie eine einfacher zu spielende Klarinette, ist man schnell auf dem Holzweg. Ich schreibe das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Sax war ein Selmer C*- Mundstück dabei und ich habe halt ein 3,5er Blatt genommen, wie von der Klarinette gewohnt. Das ging schon, aber der Ton war einfach dünn. Nach einem Mundstückwechsel, den mir ein Profi empfahl, war es allerdings für mich nicht ganz einfach, mich umzustellen.

    LG Helmut
     
  6. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    In meinen Anfangszeiten - gefühlt vor 100 Jahren ;-) - lernte ich im Musikverein: Je härter das Blatt, desto härter der Kerl.
    Mich nervte es ziemlich, dass mein Alto-Kollege es auf 4 brachte, ich aber bei 3 hängen blieb und mir die Puste trotzdem fast wegblieb.
    Gegen die Blechbläser kamen wir aber sowieso nicht an, weil die Hinweise in den Noten - sofern sie diese überhaupt registrierten - anders interpretierten, z.B.: p = Power, mp = Megapower und mf = Megaforte.
    Muss heute noch schmunzeln, wenn ich an die Blattgeschichte denke.

    Aber konkret: Mit den Jahren reduzierte sich die Blattstärke bei mir bei allen vier Baugrößen um 0,5.
    Vielleicht wurde der Ansatz einfach lockerer? Oder habe ich inzwischen bessere/optimalere Mundstücke? Oder liegt es an der Blattmarke?

    Man kann sehr viel hinterfragen, oder eben einfach spielen.
    Ich fühle mich zur Zeit recht wohl mit meinen Gesamtpaketen (Mundstücke, Blätter, Instrument).
    Und das ist prima. :thumbsup:

    Lg
    Mike
     
  7. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @ehopper1
    :lol: Amazing!
    wie lautet der Wahlspruch vom Blech: Lauter können wir auf jeden Fall ;-)

    @bluefrog
    Da hast Du Recht, das Sax ist eh nur ne einfacher zu spielende Klarinette :ironie:
    aber: der vermeintliche 'Jazz-Sound' am Sax unterscheidet sich schon gewaltig von einem Sax-Klassiker
    :guck: → Paganini Capriccio 24 → Maxime Bazerque

    have fun
    cheers
    Paco
     
  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    In der Annahme, dass Du für diese Eigen-Erfahrung und Wahrnehmung nicht extra einen Lehrer brauchtest :)

    Gr Wuffy
     
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  9. RomBl

    RomBl Guest

    Auf dem Workshop letztes Wochenende hat uns Florian die Aufgabe gegeben, mit einem Blatt der Stärke 1,5 zu spielen. Normalerweise spiele ich Blätter der Stärke 3 bzw. 3,5 und ich war überzeugt davon, dass das bei mir mit den Schwabbelblättern nicht funktioniert und ich da keinen Ton rausbekomme.
    Aber ich war echt überrascht, was für einen Sound ich mit dem dünnen Blatt aus dem Horn bekommen habe. Selbst in den Höhen (e´´´ war problemlos möglich) funktionierte das recht gut, wo ich immer überzeugt war, dass die hohen Töne mit einem härteren Blatt besser funktionieren.

    Auf anderen Workshops habe ich aber auch die Meinung gehört, dass ein höherer Widerstand des Saxes positiv für den Sound ist - vorausgesetzt natürlich, dass der Spieler dem Widerstand entsprechend lippen- und konditionstechnisch handeln kann.

    Ich werde in der nächsten Zeit für mich das Thema Blattstärke noch einmal überdenken und diesbezüglich ein wenig probieren - neben den Bauchredeübungen ... :D
     
  10. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Sodele, noch einen letzten Senf von meiner Seite:
    • Es geht nicht darum, dass 3er immer zu hart sind.
    • Es geht nicht darum, dass man nach gewisser Zeit mit nem 2.0er besser bedient ist, als mit nem 1,5er.
    • Es mag sein, dass für manche Spieler, nen 3.5er das "leichte" Blatt ist.

    Es geht einfach darum, dass der Mythos
    "Um toll zu klingen, brauchst ein möglichst dickes Blatt. Also mach Lippenmuskeltrainig!!! Und spiel das Blatt, wo Du so gerade noch für 10 Minuten überhaupt nen Ton produzieren kannst"
    eben ein Mythos ist.
    Man kann sich nun darauf einlassen und tatsächlich mal ein leichteres Blatt probieren und hören/fühlen was passiert oder eben auch nicht.
    Wir sind doch erwachsene Menschen und niemandkeiner verkauft hier den ultimativen Gral des Saxophon-soundes.
    Es ist immer persönlich. Es heißt immer "probieren", auch mal "experimentieren" und herausfinden: "Was ist gut für mich?"

    Und nebenbei:
    Mal ne 1/4 Stunde Skalen üben mit nem 1.5er könnte auch eine gute Übung für einen lockeren, unverkrampften, bissfreien Ansatz sein:smil3dbd4e29bbcc7: ;-). Und keine Angst, die Lippenmuskulatur für das 4.0er bildet sich dadurch nicht zurück:duck:
     
  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Der Kernsatz :applaus:
     
  12. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Mal einen praktischen Aspekt in die Runde geworfen. Wie lange kommt ihr dann mit den leichten Blättern zu recht? Ich spiele auf Tenor 0.106 mit Rico Royal 3. Das geht in der Regel ganz gut ohne zu große Anstrengung. Ich merke aber dann, dass die Blätter in absehbarer Zeit durch sind, der Sound dann eher schrill wird und in der unteren Oktav manchmal überlasen vorkommt. Stärke 3 hat ja nun mehr Substanz und sollte damit auch mehr Standfestigkeit mitbringen als sagen wir 2 oder noch leichter. Vielleicht bin ich auf dem Holzweg, aber meine Erwartung wäre, dass leichte Blätter eine sehr kurze Lebensdauer haben. Oder sind wir hier wieder bei der Frage der Blattkontrolle und des zu festen Ansatz?

    Aerophon
     
  13. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Kann ich nur unterschreiben. Spiele 2er oder 2,5 er und alles ist gut.
    Nene - da bin ich auch nicht bei dir. 4,5-5er damits fluffig klingen kann. Das mach ich mit nem 2er auch.
     
  14. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Lehrer gab es damals nicht, zumal Saxophon und Blasmusik eher verpönt war.
    Nur ganz am Anfang gab es eine Kurzeinweisung von einem Klarinettisten, der aber selbst nicht Saxophon spielen konnte.
    Den Rest durfte man sich dann mit einer Standardnotenschule selber erarbeiten.
    Das war logischerweise nicht ganz einfach.
    Und dann war dann noch das schwierige Alter. ;-)
    Wie viele andere schmiss ich den Bettel dann vollends hin, auch weil ich im Sport viel besser war.
    Nach fünf Jahren überredete mich ein Trompeter, bei einer Bandgründung (Jazz-Rock) mitzumachen.
    Da fing es dann langsam an Spaß zu machen.

    :topic:
    Mike
     
  15. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich zurückblicke auf meine Anfänge, dann begann mein Weg beim zweier oder zweieinhalber Vandoren Blau auf einem 4C Mundstück (wie bei vielen anderen auch).

    Durch tägliches Üben, kombiniert mit anfängertypischem zu festen Ansatz wurde dann regelmäßig das Blatt zu leicht. Anstatt an einem lockeren Ansatz zu arbeiten ging die Blattstärke also konstant nach oben. Irgendwann war dann das Setup auf dem Yamaha 4C bei Vandoren Classic Stärke dreieinhalb angekommen. Also musste ein Mundstück mit größerer Öffnung her. Dort ging es dann weiter bis ich wieder auf Stärke 3H angelangt war.

    Bei mir hatte also dieser falsche Weg zu immer stärkeren Blättern und dann zu Mundstücken mit größerer Öffnung gar nichts mit Sound zu tun. Lediglich der zu feste Ansatz gepaart mit falschem Lehrer war ein Teufelskreis.

    Durch den viel zu festen Ansatz habe ich auch viel zu hoch intoniert. Mein Mundstück hat irgendwann kaum mehr auf dem S-Bogen gehalten, so weit musste ich es rausziehen.

    Heute spiele ich zwar eine sehr große Öffnung (Otto Link STM NY Metall 9*) aber nur ein 1 ¾ Blatt. Eigentlich wünsche ich mir ein 7* oder maximal 8*, nach vielen Vergleichen und der riesen Streuung bei Otto Link habe ich aber leider noch keines gefunden welches einigermaßen gut geklungen hat.

    Zwischenzeitlich sitzt mein Mundstück übrigens wieder weit draufgeschoben auf dem Kork und spielen ist nicht mehr anstrengend.

    LG
    Gerd
     
  16. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Ich spiele eine 2,40 mm Öffnung mit 2,5 er Blatt. Meist wird das Blatt aber noch etwas bearbeitet und leichter gemacht oder zu Anfang ein Mundstück mit etwas kleinerer Öffnung genommen. Ich möchte mit dem Sax nicht kämpfen. Auch ich habe den Test mit 1,5 er Blatt von @saxhornet absolviert und kam damit wunderbar klar. Ich spiele dieses Blatt jetzt seit Dezember 2016. Auch ich habe den Eindruck, dass das Blatt mit der Zeit etwas schwächer wird. Ich bin da ganz pragmatisch, und schneide mit der Nagelschere einen ca. 0,5 mm Span ab. Dann hat es noch ein zweites Leben. Das Problem ist wahrscheinlich wie mit dem Händedruck. Einer zerdrückt dabei am liebsten eine Zitrone, ein anderer möchte eine Flaumfeder nicht beschädigen. Entsprechend so auch die Blattwahl zum Charakter. Wenn man auf einem ( bearbeiteten) Holzrachenspatel blasen könnte, würde man viel Geld sparen. 50 Stück getrennt, ergeben 100 Blätter für 1 €. Also doch trainieren...:). Hewe
     
  17. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Zur Lebensdauer, auch wenn das hier im Forum nicht jedem gefällt:
    Umstellen auf Fiberreed, die halten auch mit Stärke MS (2) recht lange.
    Die Blätter (zwischen MS und MH) funktionieren bei mir prächtig.

    Lg
    Mike
     
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  18. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    :sorry2: Off Topic:
    Hallo Gerd,

    ich hatte ein einigermaßen ordentliches STM NY 6* gefunden. Nach sehr positiver Erfahrungen mit einem Altmundstück, das zur Reparatur bei Kay Siebold war, habe ich das Link auch hingeschickt, jetzt ist es genial! Evtl. lonht es sich ja auf dem Weg was zu versuchen?!

    LG Stefan
    :topic:
     
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  19. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Danke. Aber die Streuung bei Link ist nicht nur die Bahn sondern alles, inkl. Kammer. Ich bleibe solange beim aktuellen Setup bis mir per Zufall mal ein anderes (out of the box) Mundstück zuläuft. ...Ich habe viele Baustellen und Blattstärken, Mundstücke etc. sind mir da nicht (mehr) wichtig genug.
    Nun aber :topic:
     
  20. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ich mache mir weniger Gedanken über die Blattstärke, sonder darüber, dass ich nicht jedes Blatt aus einer Packung spielen kann. Bei einem Preis von ca. 3.50 € pro Stück, finde ich es schon recht ärgerlich, dass nicht alle Blätter bei mir funktionieren. Deshalb habe ich mir in letzter Zeit auch Kunststoff Blätter bestellt. Fiberreed M, Thomann Monster Reed 3 und Forestone Black Bamboo M. Die drei spiele ich im Wechsel mit einem OL Tone Edge 7* und alle drei gefallen mir ganz gut. Die Tiefen kommen gut und in den Höhen sprechen die auch gut an. Das Problem mit den Höhen ist weniger das Blatt, sondern dass ich zu wenig in den Höhen spiele und sich deshalb noch kein Automatismus zwischen Finger-/Griffweise und dem richtigen Ansatz entwickelt hat. Ich gehöre leider auch zu denjenigen, die die Höhen scheuen.

    LG
    Paedda
     
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