Prägt die Tonart den Charakter eines Stückes

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von reiko, 4.November.2017.

  1. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Auch das könnte ich als Erklärung akzeptieren (ebenso wie die schon erwähnten unterschiedlichen Hörgewohnheiten - wer z.B. Sein Leben lang Stücke nur in d-moll gehört hat, dem käme ab-moll vermutlich schräg vor).

    Aber beides würde nicht die These unterstützen, dass den Tonhöhen absolute, also vom jeweiligen Hörer unabhängige Eigenschaften zugeschrieben werden können.
     
  2. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Wenn es so egal ist,
    warum entscheiden sich Komponisten bei ihrem Werk für die ein oder andere Tonart?
    Sind C-Dur Komponisten zu lieb?
    Haben Des-Dur Komponisten sadistische Züge?
    Ich glaube nicht.
     
  3. ppue

    ppue Experte

    Schön, dass es, wenn auch wenige, Reaktionen auf die zwei Hörbeispiele gibt. Ich möchte noch nicht auflösen und warte gerne noch auf weitere Kommentare.

    Die beiden Aufnahmen unterscheiden sich um einen Halbton. Ich werde nicht verraten, welche in der Originaltonart ist.

    Ich denke, da sind die Komponisten sehr unterschiedlich. Manche komponieren tatsächlich auf ein bestimmtes Instrument hin. Andere haben eine andere musikalische Geschichte hinter sich und komponieren schlimmstenfalls am Soloinstrument vorbei.

    Das alles entspricht aber den Gesetzen der natürlichen Evolution. Keine Sorge.
     
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  4. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Manche machen das wahrscheinlich.
    Das Gegenteil von ,,Manche,, sind aber ,,die Meisten,,
    Was treibt diese dazu, unterschiedliche Tonarten zu verwenden?
     
  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich muss das jetzt mal loswerden: Die Genialität Mozarts zeigt sich für mich gerade auch in seinem Klarinettenkonzert (und den anderen Kompositionen für die Klarinette): Er hat die Klari erst später kennengelernt und sofort erfasst, was das Instrument kann und das genial umgesetzt.

    LG Helmut
     
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  6. ppue

    ppue Experte

    Ich komponiere nicht gegen ein Instrument. Und ich probiere aus. Beim Chor, bei der Band. Wenn es nicht passt oder wenn ich meine, noch etwas heraus kitzeln zu wollen, gehe ich noch einen Halbton höher. Na gut, eher beim Chor.

    Bei der Band schaue ich schon, dass es nicht auf auf fünf Kreuzchen hinaus läuft und mach dann eher einen Ganzton höher bei Bedarf.

    Der Prozess ist eher interaktiv.
     
  7. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Hallo @ppue
    ich liebe solche Blindtests, ich habe da bei Weingourmets schon die tollsten Sachen erlebt. :)
    Für mich macht es gefühlt einen Unterschied, nicht nur einen Halbton. Die zweite Fassung ergreift mich mehr als die erste, ich kann aber nicht sagen warum.
    Gruß Reiner
     
  8. ppue

    ppue Experte

    Ja, interessant. Danke für eine erste Einschätzung.

    Bekommst gleich eine dritte Version:

     
  9. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Der Unterschied von der 2. zur 3. Version ist für mich gehört kleiner als der von 1. zu 2. Der Sopran ist in der 3. Version etwas weniger "strahlend" nach meinem Gehör. Ich bin gespannt auf die Auflösung.
    Von allen dreien gefällt mir die 2. Version am Besten.
     
  10. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Na ja, es ist genau dazwischen. Ich vermute es ist die Original Stimmung, wenngleich ich das zweite nach wie vor berührender finde. Im Vordergrund ist natürlich die Musik und nicht die Stimmung, die ja auch von Aufführung zu Aufführung leicht variieren kann.
    Aber die low pitch high pitch Esotherik gibt es ja nun auch noch - hehehe.
    Gruß Reiner
     
  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Auch wenn einzelne Adjektive wegen ihrer individuell unterschiedlichen Sinnzuschreibungen nur wenig geeignet sind

    Version 1: depressiv, bedrohlich, hoffnungslos
    Version 2: melancholisch, nicht ohne Hoffnung
    Version 3: schmerzlich, fast kämpferisch

    Ich habe eine leise Vermutung, dass Version 3 die "originale" ist - aber weil ich Berlioz so lange nicht mehr gehört habe, ist das eher geraten.

    LJS
     
  12. ppue

    ppue Experte

    Danke für die Gefühle!
     
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  13. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    @ppue Jei, jei, jei. Du machst es aber auch spannend.
     
  14. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ppue

    1. Tief traurig, nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, kaum Zukunft
    2. Melancholisch, nachdenklich, verhalten, Aufbruch
    3. drängend, fordernd, eine Lösung anstreben, erzwingen wollen

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.November.2017
  15. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Sorry, bei mir machen die drei Versionen gefühlsmäßig absolut keinen Unterschied.
     
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  16. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Wieso "sorry"? Kann doch jeder empfinden, wie er will. ;)
     
  17. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich hätte halt auch gerne große Gefühle beigesteuert... :oops:
     
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  18. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    1. Version: Klagend, Selbstaufgebend,
    2. Version: Klagend in Form unterdrückter Wut, zum Ende hin aber auch selbstaufgebend.
    3. Version: Klagend, aber selbstbewusster.
     
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  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Claus
    Ich bin da ganz bei dir :vulcan:
     
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  20. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    Innerhalb des Stückes kommen in den einzelnen Abschnitten schon unterschiedliche Charaktere zum Ausdruck, die im Einzelfall durch die Tonlagenänderung vielleicht etwas stärker oder weniger stark betont werden. Vom Gesamteindruck her vermag ich aber kaum einen Unterschied zu spüren. Liegt aber vielleicht auch an der Wiedergabe über meinen PC.
     
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