Der Vibrato-Thread

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 14.Dezember.2017.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Hallo,

    ich plane, ein wenig mit Vibrato zu experimentieren.
    Und zwar auf diese Art:



    "Static" ist einfach für mich, auch die Kontrole über den Amplitude und die Geschwindigkeit, die anderen beiden sind für mich ein wenig schwerer zu unterscheiden/bewusst zu kontrollieren.

    Wäre schön, wenn man in dem Thread anhand des oben im Video erwähnten selbst gespielte oder youtube-Beispiele posten könnte, um die Thesen zu untermauern oder zu widerlegen.

    Liebe Grüße, T.S.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    @Atkins das ist genau Dein Thema.... Du spielst doch immer mit so viel Vibrato....
     
  3. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Die Aussagen im Video sind möglicherweise sogar richtig, mir ist aufgefallen, dass mir das bisher nie bewusst war. Und mir ist aufgefallen: Ich bin zu faul, um noch detaillierter darüber nachdenken zu können.
    Meine Art der Herangehensweise unterscheidet sich onsofern, dass das Vibrato für mich "in den Klang" integriert ist, ich denke weder an Amplitude und Geschwindigkeit, noch an "mehr drüber oder drunter". Ich versuche mit dem Vibrato dem Klang einfach einen gewissen Touch und ein gewisses emotional passendes Element zu geben. Ich kann mich aber daran erinnern, dass frühere Vibratoübungen durchaus mit differenzierten Parametern "Geschwindigkeit und Amplitude" vom Lehrer angewiesen wurden, und das bis in die Hochschule hinein. Da aber die Vibratotechnik bei stabilem Ansatz recht einfach zu bewerkstelligen ist, hat sich das meist nach wenigen Wochen täglicher Übung erledigt.

    Fazit: Ich halte dieses Vibrato Experiment für eine sinnvolle Übung die manchen sicher sehr gut tut. In Deinem Fall denke ich, macht eine derartig auf den Kopf fixierte Herangehensweise weniger Sinn, als von vorneherein das gesamtklangliche Ergebnis in den Focus zu rücken.
     
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  4. Gast 12243

    Gast 12243 Guest


    :confused: Ich gewöhne mir das doch gerade ab!! Und ja, Vibrato habe ich früher wie heute fast unbewusst und automatisch gemacht, aber damit ist es jetzt Schluss !!! Basta :)
    Habe es wohl schon mal gesagt, ich glaube, das kommt vom E Gitarre spielen, das sind leichte Vibratos bei längeren Tönen in einem solo einfach sinnvoll und klasse. Von bendings ganz zu schweigen, aber das funktioniert ja auch
    kaum mit dem Sax.
     
  5. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    wieder mal alles englisch, obwohl er ein französisches Horn spielt - aber man versteht es trotzdem...;););)
     
  6. ppue

    ppue Experte

    Na, bendings gehen absolut gut auf dem Sax. Meist zu viele. Was willste hören?
     
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  7. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube zu verstehen, was er meint. Falls dem so ist, setzt er es aber im Video nicht so gut um. "Certain energy and movement" kommt für meine Ohren mehr von den unterschiedlichen Geschwindigkeiten als von der Form ... Beim ersten Beispiel spielt er etwas schneller = hektisch = gefühlte "forward energy". Am Ende, als er alle Stile kombiniert, ist es noch deutlicher. Hätte er die Geschwindigkeit immer gleich gelassen, hätte man deutlicher hören können, ob das unterschiedliche Gefühl auf die Form zurückzuführen ist. Vielleicht hör ich auch grade nicht gut und bin überkritisch ... War vorhin Unterrichten :D

    Vibrato geht bei mir eigentlich meistens mit der musikalischen Phrase mit, ist also recht dynamisch, verändert sich mit der Intensität (Lautstärke, Tempo ..) einer Stelle - allerdings ohne die Sägezahnform, die er beschreibt. Müsste ich mal ausprobieren.

    Hab grad mal in ein paar Nummern rein gehört (teilweise in 0,75 oder 0,5 Tempo), kann aber kaum mehr als eine Form erkennen. Eher verändert sich Tonhöhe und Geschwindigkeit, aber bei symmetrischer Wellenform.






    Hier v.a. der langsame 2. Satz.

    Außerdem Empty Streets und Lincoln Center, 2 langsamere Nummern von "Urban Contours" von der Bob Mintzer BB. Selbst bei stark verlangsamtem Tempo erkenne ich eigentlich nur die symmetrische Form. Wie oben beschrieben, verändert sich Vibrato auch oft innerhalb von Sekundenbruchteilen. Da müsste man jetzt hingehen und einen einzelnen Ton immer und immer wieder genau unter die (Ohren)Lupe nehmen ... Heute nicht mehr, bei aller Neugierde :D
     
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  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Den Maxl hatte ich ja früher immer sehr gemocht..und er war Auslöser, dass ich zu der Posaune dann das Sax dazu nahm.

    Aber es gab auch Aufnahmen, wo sein Vibrato einfach übertrieben, aufgesetzt und eher schröcklich war.....irgenwie fast wie Mrs. Ackerbilk auf der Klara.

    War vielleicht mal 'ne Zeitlang modern...mir hat's nie so gefallen.



    Gr Wuffy
     
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  9. ppue

    ppue Experte

    Aber bei Sidney Bechet passt es, oder? Ist ein heikles Thema.

    Herr Buckland kann schnelles und langsames Vibrato. Sägezahn beherrscht er zum Glück nicht. Leider ist sein Pitchzentrum sehr hoch, so dass er weitestgehend nur nach unten vibrieren kann. Nicht sehr hilfreich, das Video.

    Ich schau mal, ob ich was aufnehmen kann. Vibrato ist altersabhängig (-:
     
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  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Aber spielen kann er ein wenig..





    Was er da am Alt spielt nötigt mir schon den Respekt ab, dass ich mit "das kann er", "das kann er nicht" vorsichtig bin.

    Ich trau es mir ja fast nicht zu sagen, aber das gefällt mir. Der Ton ist offen, das hat Kraft, und ich finde das Vibrato kontrolliert. Ist halt ein Stil, der einem gefällt oder eben nicht. Aber gespielt ist es gut, finde ich.
     
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  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ja...Vibrato ist ein heikles Thema, weil ......wie so vieles.....auch immer sehr "individuell - geschmacksbezogen".!!

    Wenn Vibrato durchgehend eher als gleichmäßiges "jammern" wahrgenommen wird, gefällt es mir eben nicht mehr....auch bei Sidney Bechet nicht.

    Vibrato dezent und richtig eingesetzt, ist aber wohl eines der wichtigsten Stilmittel für einen guten, ausdruckstarken und gefühlvollen Sound.

    Und wenn man den Maxl Greger früher mal als Vorbild hatte, kennt/kannte man auch von ihm unzählige tolle Aufnahmen, wo er nicht so übertrieben und durchgehend das Vibrato einsetzt, wie jetzt gerade in dem aufgezeigten Beispiel.

    Aber nochmal.....das sind ganz persönliche Geschmacks.Knospen :)

    LG Wuffy
     
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  12. Gast 12243

    Gast 12243 Guest


    Ja klar....ich denke da immer gleich an die E - Gitarre und da sind bendings doch etwas umfangreicher. Ich vergleiche das automatisch und das hinkt natürlich.
    Bendings auf dem Sax funktionieren natürlich, halt mit etwas weniger Umfang als bei Saiten. Ich schreibe immer ziemlich schnell was ich denke.....ist wie beim Sax spielen :)
    Aber ....um mal auf das Thema zurückzukommen, ich werde mich heute mal im Ü Raum mit gelegentlich Einsatz von Vibrato beschäftigen. Und überhaupt...mal sehen was da geht und wie es klingt.
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,

    ich hab einen Backing-Track eines Standards gemacht, der sich IMHO ganz gut eignet, um Vibratostudien anzustellen.
    Würde mich freuen, wenn ich viele Interpretationen hören würde.

    https://www.dropbox.com/s/ul6uxqzulctr5qu/For all we know.mp3?dl=0

    Noten gibt's im Realbook, bzw. ist die Melodie ja nicht so schwer (4 Takte Intro)

    Hier ein paar Interpretationen:













    Einen anderen Backing Track und die Noten in Bb gibt es hier:



    Cheers
     
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  14. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Vibrato und Bendings
     
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  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Der kam mir auch sofort in den Sinn.
     
  16. Gast 12243

    Gast 12243 Guest

    Ja...alles okay....ich hatte, wie bereits gesagt, mit bendings so Tonschritte über 2 oder gar 21/2 ganze Noten im Kopf ( David Gilmoúr wäre da ein gutes Beispiel) und das geht mit dem Sax nicht.
    Aber das benden von Mr. Hodges ist sehr schön !!
     
  17. ppue

    ppue Experte

    Na na.

     
  18. Gast 12243

    Gast 12243 Guest

    Ja okay...so iwie gehts :) Ich kann es nicht und muss auch nicht sein.
     
  19. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    @Ton Scott

    Danke für das Thema und den Beispielsong "For All We Know" für diverse Vibratostudien.

    Das Thema finde ich klasse..und speziell für mich ist es jedenfalls wichtiger und interessanter....bezügl. Soundbildung etc., als die diversen Disskussionen über Mundstücke und Saxe und Dergleichen.

    Spasseshalber habe ich für meine wöchentliche Übungseinheit nun direkt den oben genannten Titel von Max Greger auch mal aufgenommen...und einfach mit meinem üblichen Vibrato gespielt, ohne aber dabei nachzudenken was ich da nun speziell mache oder auch nicht extra irgendwas bewußt gesteuert oder betont.

    Ich denke, da gibt es auch einfach einen persöhnlich-inividuellen Automatismus, wie bei vielen Dingen des täglichen Lebens...man macht es einfach ohne großartig nachzudenken.

    Wenn man singt...oder Sangeserfahrung hat, gehört ein gewisses Vibrato auch immer dazu...bei einem mehr, beim anderen weniger, eigentlich auch ein untrügliches Wiedererkennungs-Merkmal.

    Hier mal ein vager Vergleich zum Greger-Vibrato und meine heutige Aufnahme.....würde mich nie anmaßen, mich mit einem Oberprofi wie Greger und seinem Spiel zu vergleichen.

    Es geht nur um die unterschiedlichen Ansätze und Auffassungen des persönlichen Vibratos...beim gleichen Song..aber natürlich anderes Arrangement.

    Hier das Greger Vibrato

    Hier mein Vibrato

    Greger setzt den Effekt schon in den ersten kurzen Noten ein..und macht das eigentlich durchgängig von vorne bis hinten....mir ist das zu heftig.

    Mein Vibrato kommt eigenlich nur dezent auf längere und ausklingende Töne, so meine Auffasung und Geschmack.

    Ist im Endeffekt aber auch alles eine Geschmacksfrage.....wäre ja schlimm, wenn jeder im gleichen Vibrato rumrennt :)

    Schöne Abendgrüsse

    Wuffy
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.Dezember.2017
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Danke @Wuffy für die Mitarbeit :)

    Ich zitiere mal meinen Lehrer:

    "I think that's because the only difference I hear is in the velocity of the wave. To get his "sawtooth" vibrato, all I hear is a much higher velocity, and a slightly wider energy/pitch variance. I think he's talking about what vibrato "feels" like to him (though I don't think he realizes the actual, discernable differences in sound are almost negligible). .....

    And I don't agree with him that vibrato is a fluctuation of pitch. It certainly can be (and ugly sounding vibratos often are). But to me, it's more a fluctuation of color and intensity."

    Hm. Ich hab mal was über mein Playback versucht, bitte das nur als Studie zu sehen.
    Ich hab am Anfang ein wenig das Voicing verändert, beim Gehen in die Oktave ein wenig schneller gespielt, aber immer mehr ein "Sinus-Vibrato".
    Dann bin ich - und ich denke, das kann man gut hören - auf das gegangen, was Herr Buckland als "Sägezahn" beschreibt. Ich weiß echt nicht, ob es allein die Geschwindigkeit und die Denke ist.

    https://www.dropbox.com/s/jeihjqucnu9k4ha/Vibrato.mp3?dl=0
     
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