Der "lockere" Ansatz

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von ppue, 27.März.2018.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Schrieb ich schon: Staccatoübungen, gemäßigte 16tel, Tempo 60, immer viermal der gleiche Ton von tief-Bb bis hoch-F# und zurück.

    Habe ich eine zeit lang nicht gespielt, dann nehme ich, z.B. beim Autofahren, ein Feuerzeug zwischen die Lippen, halte es eine Weile und entspanne die Lippen wieder.

    Das beste Training sind für mich allerdings Auftritte mit gehobenen Ansprüchen für den Ansatz.
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es gibt durchaus auch Techniken, wo die notwendige Kraft (so gering sie auch ist) nicht durch die Lippenspannung (oder nicht nur), sondern hauptsächlich durch (geringen) Druck des Unterkiefers aufgebracht wird. Siehe Allard.

    Übrigens:
    Was glaubst Du, was ich tue?
    Sollen wir uns gegenseitig die Anzahl der Gigs und die Größe der Venues bescheinigen lassen?
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, warum sollten wir. Ich wusste nicht, dass du das tust. Kann ja sein, dass ich falsch liege.

    Das ist aber dann nicht der "moderne Ansatz", oder?
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es gibt für mich keinen modernen oder unmodernen Ansatz.
    Ich spiele mit Lippe über die unteren Zähne, ungefähr "f".
    Ah ja.
    Du hast ja geschrieben, ich würde nicht merken, wieviel Kraft ich hab, wegen Gigs auf Anschlag bis 5 Uhr früh.
    Irgendwie dreht sich das Ganze im Kreis.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Oh, eine Gemeinsamkeit. Nur dass ich das "f" so nicht spreche.

    Dass du lange Gigs gespielt hast, wusste ich. Mir war nur neu, dass du auch oft extrem laut spielst.
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wir spielen oft Gigs wo im Saal so an die 1000-1500 Leute sind ohne Verstärkung für die Bläser (ein Solistenmikro gibt es allerdings).

    Ich spreche das "f" auch nicht, ich wollte nur ausdrücken, dass ich die Unterlippe minimal drüber hab.
    Bewegt sich der Unterkiefer minimal nach vorne (kommt auf Baugröße und Mundstück draufan wie viel), ist mehr vom Blatt frei, bei den tieferen Tönen liegt das Blatt mehr auf der Innenseite auf und ist fast ganz bedeckt.

    Ich kann nicht alles unterschreiben, aber vieles in dem Video finde ich ganz gut.
    Und der Teil mit dem Rabit Exercise ist sehenswert.

    https://donnaschwartzmusic.com/thank-you-fatten-tone/

    Cheers, T.S.
     
  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Da hatte ich Würstchen kürzlich Gelegenheit von einem nicht nur prominenten sondern auch anerkannt kundigen Wissensvermittler (und Spieler) hinsichtlich meiner Luftführung den Hinweis zu bekommen:

    „Du hörst dich an wie mit warmer Luft gespielt - so wie beim Hände aufwärmen. Spiel mal mit kalter Luft - wie beim Suppe kühl pusten.“

    Und plötzlich wurde nicht nur der Grundsound besser sondern auch die Intonation in allen Lagen.

    Wie macht man „kalte Luft“??
    Stütze, Rachen, Mundraum und Lippen zusammen!

    Trotzdem gilt: je entspannter desto fetter. Also beim Ansatz (und nicht nur da).

    LJS
     
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab auch schon gehört: Saxophon musst Du mit warmer Luft spielen, Klarinette mit kalter.
    Ich halte das ehrlichgesagt für nicht wirklich zielführend.

    Ich glaube, dass es eher um das geht:
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Verstehe nicht, was das mit dem Saxophonspielen zu tun hat. Bläst man viel Luft, so erhält man einen lauten Ton, bläst man weniger, ist er leiser.

    Airspeed = Volume. Nix anderes. Und so richtig Speed ist es eh nicht nach meinen Berechnungen. Eher Stau und Staudruck.

    Kalt und warm kann ich auch nicht.
     
  10. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Hi @ all writers: Ich verfolge diesen Fred jetzt einige Tage, in der Hoffnung, etwas für meinen Übe-Alltag mitzunehmen... aber je länger ich mitlese, umso mehr scheint sich das Thema in eine Spezialrichtung entwuckelt zu haben, der ich ich nicht folgen kann. Leider haben sich die Beiträge auf einige wenige Spezialisten eingeköchelt. Macht nix, aber für "Ottonormalverbraucher" ist hier nicht viel zu holen.

    Ist auch ok, wenn sich ein paar Spezialisten hier gewisse Wissenschafts-Duelle liefern, aber mir kommt das alles doch ziemlich abgehoben vor. Selbst Kommentare, die vielleicht ein wenig mit dem äußersten kleinen Fußzeh noch ein Körnchen Grund auf Erden streifen, werden schön ignoriert, um ja nichts Profanes aufzugreifen. Naja, ich muss den Fred ja nicht weiterlesen... obwohl mich das Thema "Ansatz" bisher in vielen Facetten interessiert hat... hatte.

    Bischen schade, die elfenbeintürmlichen Geheimbund-Diskussionen konnten mir keine relevanten Anwendungs-Optionen vermitteln. Ich geh dafür liebe ne Runde üben oder spazieren...
     
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  11. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Das ist ja auch kein Forum mit dem Namen "Verifizierte Optimierungstips für Saxofonisten", sondern ein allgemeines Saxforum. Und da gibt es unterschiedliche Themen und Diskussionen, und manches ist eben in der Diskussion, noch nicht völlig geklärt.
    Für mich war/ist die Diskussion hilfreich, um verschiedene Dinge noch genauer zu fassen, meine Meinung zum Thema zu festigen. (Und konkrete Übungstips hab ich für mich jedenfalls durchaus rausziehen können, zB die "Rabbit-Übung" aus dem Video von Donna Swartz (oä).)
    Danke dafür an die Diskutanten.




    http://swing-jazz-berlin.de/
     
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  12. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ich kann euch beide verstehen.


    Was ich nicht verstehe ist die Gesprächskultur der dogmatischen Gegenrede. Es fällt mir zunehmend schwer die Beiträge einiger Teilnehmer lesen zu können, welche bei mir das Gefühl eines unfreiwillig Belehrten auslösen, obwohl und gerade weil die Schreiber von umfangreicher Fachkenntnis gesegnet sind und eine ausgeprägt hohe Fertigkeit am Instrument inne haben.

    Allein es fällt mir schwer diesen „Ton“ zu ertragen.
     
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  13. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    @Werner: "Das ist ja auch kein Forum mit dem Namen "Verifizierte Optimierungstips für Saxofonisten"... jawohl, Herr Oberforumslehrer!!!

    Genau das ist der unangenehme Ton, der hier die Musik macht. Es soll doch Jede/r schreiben und Meinungen und auch "gelehrtes Wissen" vermitteln dürfen, das stelle ich doch gar nicht in Abrede. Auch ich danke den Teilnehmer/innen für alle Beiträge.

    Aber solche posts wie der von dir kommen mir vor wie ein Olympia-Bogenschütze, der nicht mal die Scheibe trifft und versehentlich jemanden im Publikum erschießt. Dein unterschwelliger Belehrenden-Ton, schön verpackt, damit keiner was merkt, sind die tatsächlichen Giftpfeile in Foren. Deine Formulierung, das Forum trage nicht den Namen "Verifizierte Optimierungstipps" offenbart die unerfüllte Professur in Rechthabung und Allwissen. Ich denke, du hast meinen Einwand als "Gegenreplik" vollkommen missverstanden, bzw. nichts kapiert zu haben...tut mir leid. :stop:

    Vielleicht mal auf anderer Ebene mit dem "lockeren Ansatz" versuchen....
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.April.2018
  14. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Das geht mir ganz ähnlich; ich habe für mich herausgelesen, daß es nicht notwendig ist, bombige Kraft in den Lippen zu trainieren, aber es hilft dennoch sehr, wenn man sie (die Kraft) hat.

    Das an sich ist nicht wirklich neu.

    Ein muskelbepackter Kraftathlet kann gut Sandsäcke bewegen - jemand Muskelarmer nicht so gut. Beide können Kinder halten und Katzen vom Regal heben, aber auch hier tut man sich ebenfalls leichter, wenn die Muckis zur Verfügung stehen (man muß sie nur mit Gefühl einsetzen) - und hier beginnt für mich der Vergleich zum Saxeln. Mit trainierten Muskeln kannste Dein Kind länger halten.

    Ohne Muskeln schaffe ich auch alles, aber mit Muskeln geht's besser. Nennen wir es vllt nicht KRAFT, sondern SPANNUNG und AUSDAUER.
    Aber neu ist das auch nicht ;-)

    Nicht beißen, sondern gut angespannt dauerhaft halten, damit die Schwingung ihren Dienst tun kann. Das ist maximal solange neu, bis man zum ersten Mal eine blutige Unterlippe hat und darüber nachdenkt, wie das passieren konnte und wie man es künftig vermeiden könnte.

    Mit verschiedenen Kiefer- und Lippenstellungen experimentiere ich oft, weil mich einfach interessiert, was dann passiert. Könnte ja sein, daß mir der Klang dann besser gefällt oder die Klangerzeugung leichter fällt, oder ... . DAS wäre meine Empfehlung: ausprobieren, weil - wie immer - Saxeln sehr individuell abläuft (alles schon gesagt: Tagesverfassung, Kieferstellung, Zahnstellung, Mundhöhle, Stütze, Gesundheitszustand etc pp). Dann findest Du Deinen Weg um für Deine Ohren passabel zu spielen.

    Man kann vllt grobe Regeln aufstellen, wie man es grundsätzlich nicht richtig macht - der Rest ist menschliche und künstlerische Freiheit. IMHO

    BTW: ich trainiere die Lippen, wenn ich im Auto oder im Büro sitze (aber nicht permament): Lippen zusammenpressen und versuchen, mit der Stütze Luft durch die Lippen zu bekommen.
     
    EstherGe und KUS gefällt das.
  15. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Der Ton macht die Musik, das Ohr nimmt sie auf und das Hirn interpretiert sie ;-)
    Könnte auch sein, daß es nicht so gemeint war und Du das einfach heute so aufnimmst. Morgen sieht die Welt mglw anders aus?
     
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  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Oder beschäftige Dich - wenn Du es nicht ohnehin schon getan hast - als Einstieg mit "The Art of Saxophone Playing" von Larry Teal vs. dem, was von Joe Allard als Vermächtnis im Netz rumschwirrt (Nicht unbedingt das Video "The Master Speaks", da war er schon von seiner Krankheit gekennzeichnet), um die unterschiedlichen Positionen einschätzen zu können.

    Probier es aus, und bilde Dir Deine Meinung.

    Grüßle, T.S.
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Man hat immer mehrere Möglichkeiten:

    Man kann fragen, welche Anwendungsoptionen in dem Thema stecken und bekommt Antwort:

    Oder man macht die Schreiber runter.

    Das aber führt immer zu weiteren bösen Worten, wie man auch hier lesen kann.

    Besser sachliche, wenn auch konträre Gegenreden, als persönliche Anmache.

    Sicher fällt es auf, dass die Chemie unter den Experten nicht immer stimmt, aber gerade deshalb finde ich es toll, dass wir es schaffen, so heiße Themen sachlich zu diskutieren.

    Ich hatte schon versucht, zu beschreiben, warum wir hier zwei konträr gegeneinander stehende Argumentationen betreiben. Das hat mit Theorie und Praxis zu tun, denke ich. Ich finde das sehr fruchtbar und weiß nicht, was dagegen sprechen sollte.

    Tatsächlich habe ich den Thread nicht dafür auf gemacht, dem "Ottonormalverbraucher" bei seinem Ansatzproblemen zu helfen. Das Thema wendet sich eher an die Experten und Saxophonlehrer.

    Ich glaube, es gibt genügend Threads für die Ottos. Da darf auch einer mal elitär und abgehoben sein. Nach Hunderten von sachdienlichen Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene, die ich gab, sollte es mir doch möglich sein, ein eigenes Thema auf eigene Art und Weise zu diskutieren.
     
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  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Auch wenn ich nicht alles unmittelbar nachvollziehen kann, finde ich diesen Thread außerordentlich gut.

    Fachlich wirklich tiefgehend und im Ton weitgehend sachlich.
    Dagegen können mir die ganzen oberflächlichen Stammtischflatulenzen gestohlen bleiben.

    Wer ein Thema (oder meinetwegen den/die Hauptakteure) blöd findet, kann sich doch fern halten.

    Bitte weitermachen!

    LJS
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Guten Abend,

    ich hab mal ein Close-Up meiner Lippe gemacht.
    Ich hab nicht das Gefühl, dass ich da was "unten halte", oder meine Kraft um den Ton zu erzeugen aus einer Lippenspannung hole.
    Aber ich bin natürlich kein Maßstab, und Experte gottseidank auch nicht. Aber so freaky, dass ich heute den ganzen Tag rumprobiert hab.

     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Ton Scott

    Aber man sieht doch sehr gut wie Du Deinen unteren Lippenmuskel anspannst, die Lippe in Position hälst.

    CzG

    Dreas
     
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