Improvisieren ist Zuhören

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von ppue, 19.August.2018.

  1. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Natürlich sollte man/frau sein Instrument beherrschen. Aber auch ein Anfänger profitiert von solchen Übungen. Ich habe bei vielen Seminaren die ich besucht habe und gegeben habe festgestellt, dass die Teilnehmer viel lockerer werden, sich mehr zutrauen und fliegen....wenn man mit solchen Übungen beginnt. Diese weitergeführt mit Drei- Vierklängen etc.. Dies bewußt wahrzunehmen, zu verinnerlichen, damit zu spielen erweitert den Horizont weiter als wenn gleich Rhythm Changes verlangt werden.
    Eine Improvisation setzt ja nicht nur Kenntnisse des Instruments bzw. Harmonielehre voraus sondern auch "Ich traue mich jetzt!". Mit einem Ton kann man auch ein Solo, jedenfalls über mehrere Takte, spielen (wie bei Fabrizio Bosso).

    Hier noch ein kleines Beispiel von Markus Stockhausen: "Schnee von heute". Ein reines Improvisation-Stück. Keine Form!
    Die Musiker haben es aufgenommen nach einem Spaziergang im frisch gefallenem Schnee!



    HG
    Peter
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Das scheint mir aber ohne Pausen gerechnet und dieser Thread befasst sich fast eher mit diesen als den vielen Möglichkeiten, Töne aneinanderzureihen.

    Wie viele Möglichkeiten gibt es denn, Töne weg zu lassen?-:
     
  3. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Nein @ppu, natürlich habe ich auch an die Pausen gedacht. Eine der Möglichkeiten wäre, 32 Takte Stille walten zu lassen ;-)

    LG Kai

    PS: ... natürlich auch jede andere Variation an Pausen ;-)
     
  4. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Absolut bei Dir.
    Ich mache das hier in der Art eigentlich täglich:
     
    Zappalein R.I.P. und Paco_de_Lucia gefällt das.
  5. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @jazzwoman → Ingrid Jensen ist eine sehr kompetente und routinierte Spielerin, vor allem sehr diszipliniert was Energie, Kraftaufwand etc. betrifft, sie hat auch bei den cats gelernt.
    und natürlich Fabrizio Bossi - ein unglaublich netter und symphatischer Kollege - und ja, so spielt er auch,
    wunderbare lines, wunderbare Musik...[was ja bekanntlich immer im Auge des Betrachters liegt]
    cheers & thx
    Paco
     
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  6. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Man kann sich nur verneigen.
     
  7. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Das sollte das Ideal für jeden Solisten sein: Den Raum von den anderen zu bekommen, sich selbst zu spielen und zu fliegen.
     
    Longtone gefällt das.
  8. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier



    So toll beschrieben, ich fange an, erst jetzt ganz langsam zu verstehen. Am Anfang dachte ich, man kann einfach was Passendes frei "dazuspielen" - von wegen. Längst beschäftige ich mich mit Jazztheorie, Licks, Pattern usw., also mit dem Handwerkszeug, wie ich es nennen will, fürs Improvisieren. Und spüre, wie mir die Zeit wegläuft, mein Kopf nicht soviel aufnehmen kann wie ich will. Wie habe ich wohl früher Sprechen und Lesen gelernt, habs garnicht gemerkt. Hätte halt auch damals mit der Musik anfangen sollen - gleich nach der Geburt :)
     
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  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Immer und immer wieder wird überwiegend nur und hauptsächlich der Zeitfaktor betrachtet.o_O

    Für's Sprechen und Lesen braucht man eben keine besondere Begabung und Talent ................
     
  10. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    An den Resultaten sieht man aber dann doch deutlich ob Talent da ist oder nicht.....;)

    SlowJoe
     
  11. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Das habe ich anfangs auch gedacht und wie eine Besessene geübt. Irgendwann habe ich aber jede Entwicklungsstufe einfach nur genossen. Bis heute. Mach Dich also nicht verrückt. Einfach am Ball bleiben, und in ein paar Jahren wirst Du Dich wundern, wo Du dann stehst.
     
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  12. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Wir sollten gnädig mit uns sein. Jeder und jede sind auf der Reise, auf verschiedenen Etappen. Mehr nicht.
     
  13. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Je mehr ich verstehe, Jazz wie eine Sprache zu "begreifen", desto mehr verstehe ich die Notwendigkeit der Harmonielehre (Grammatik), gleichzeitig die Abneigung vieler dagegen (nicht jeder liebt Grammatik, ich schon). Die Noten sind Buchstaben, die Licks Wörter dieser unbegrenzten Sprache.
    Kinder lernen Sprachen am Vorbild und durch Nachahmung (und Korrektur durch Vorbilder), sonst nichts. Keine Grammatik.

    Doch wenn wir das so wollen - so war es ja anfangs im Jazz auch, sie war eine aural (per Ohr) vermittelte Tradition - dann brauchen wir vor allem viel mehr Gelegenheit zu reden. Direkt mit anderen.

    Ja, man kann im stillen Kämmerlein Spanisch lernen, ohne je dagewesen zu sein. Doch richtig gut wird man nur in Gespräch.

    Das Hauptproblem um die Sprache Jazz zu lernen sind in meinen Augen die fehlenden Spielmöglichkeiten (= Unterhaltungen) für Anfänger in Bands.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Dem stimme ich zu. Unabhängig von dem was ich so übe habe ich in der Band die größten Fortschritte bei den Impros gemacht....auch ist das gefühlte Feedback der Band zu dem was man spielt viel gnadenloser als ein Playalong.

    CzG

    Dreas
     
  15. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin ja erst seit kurzem wieder dabei am Sax. Und habe festgestellt: ich mag keine Playalongs. Sie sind mir zu seelenlos.
    Bob Reynolds empfiehlt ein Metronom, mehr nicht (das ist eh ein Muss in meinen Augen). Mir kommt das entgegen. Bevor ich einen Standard lerne (bin gerade beim ersten ), höre ich ihn eh in vielen Versionen und sollte das Gefühl dafür im Ohr haben, rhythmisch wie harmonisch.
    Dann Melodie auswendig lernen und die Arbeit beginnt...
     
    murofnohp gefällt das.
  16. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Mathe, 10. Klasse, Stichwort: Logarithmus.
    :)

    On-Topic:
    Eigentlich sollte klar sein, dass Zuhören, was ich spiele und was die anderen spielen, essentiell ist.
    Eigentlich.
    In der Realität muss man die Leute regelmäßug darauf hinweisen.
    Schon komisch ...

    Grüße
    Roland
     
  17. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    In einem Podcast hörte ich: gut spielen bedeutet so zu spielen, daß die Mitspieler gut klingen.
     
    47tmb gefällt das.
  18. Gelöschtes Mitglied 11558

    Gelöschtes Mitglied 11558 Guest

     
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  19. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ich tue mich wahnsinnig schwer mit der Improvisation. Mir fehlt einfach ein Bild im Kopf. Das Problem habe ich beim auswendig Lernen genauso wie in der Harmonielehre. Mir einfach ein Bild im Kopf zur Orientierung und ich weiß nicht, wie ich dieses Bild in meinem Kopf projizieren kann.

    Lg
    Paedda
     
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Vielleicht ist Deine Vorstellung von "Improvisation" einfach zu eng.
    Für mich ist auch Improvisation, 10000x ein Pattern in allen Tonarten zu üben, es dann rhythmisch und melodisch zu verändern.
    Das kann ein einfaches 1234 2345 3456 usw. Pattern in Dur sein, das rhythmisch "editiert" wird. Wash - Rinse - Repeat, wie der Angelsachse so schön sagt, irgendwann bleibt der Sound - oder wenn man so will ein Bild davon - im Kopf.
    Ich wundere mich oft, warum Leute, die meinen, nicht improvisieren zu können, nicht mal mit so kleinen Bausteinen anfangen anstatt sich mit halbtaktig wechselnden Changes zu überfordern.

    Cheers
     
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