Transkribiert Ihr? Wenn ja, was?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von GelöschtesMitglied4288, 30.März.2018.

  1. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ja, kopieren und ggf. ausnotieren.
     
  2. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Mich interessiert besonders, welche Stücke Ihr im Unterricht macht, aber das scheint gar nicht so verbreitet zu sein, wie ich an den Antworten feststelle.
     
  3. Sax-o-K

    Sax-o-K Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich es recht bedenke, lief es bei mir eher so, dass ich zu hause transkribiert habe (mit Aufschreiben, Transcribe! usw.) und wir im Unterricht ausgebessert, optimiert und ab und zu unklare Stellen geklärt haben. Mein Lehrer nutzt auch Transcribe! und hat mich drauf gebracht. Ich finde diese Vorgehensweise gut, so bin ich selbst gut gefordert.
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich dachte eigentlich, dass das Ausnotieren integraler Bestandteil einer „Transkription“ ist.
     
    mato und Gelöschtes Mitglied 11989 gefällt das.
  5. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . das sind die feinen Unterschiede zwischen "raushören" bzw kopieren und "transkribieren" . . .
    ich höre raus und kopiere, schreibe es aber nicht auf.



    http://swing-jazz-berlin.de/
     
    Rick, GelöschtesMitglied4288 und Claus gefällt das.
  6. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Aber eben deshalb scheint es mir gerade wichtig, sich über die Begrifllichkeit zu verständigen. Wenn ich jetzt noch einmal das Ausgangsposting von @jazzwoman lese, wird mir erst klar, dass mein Begriffsverständnis nicht von allen geteilt wird.

    Das Ausnotieren ist für mich aber die größte Herausforderung. Töne hören oder Phrasen nachspielen ist - relativ gesehen - der leichtere Teil.

    Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich immer noch nicht besonders gut im Lesen von Rhythmen bin. Deshalb fällt mir auch der umgekehrte Weg schwer.
     
  7. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ja, wenn Du eine Transkription anfertigst, dann gehört das Ausnotieren dazu. Das stimmt. Je nachdem, wo man den Schwerpunkt setzt, kann das eine sehr sinnvolle Arbeit sein. Aber eigentlich auch erst dann, wenn du das Solo im Schlaf mitspielen kannst. So meine Auffassung.
    Bei Leuten, die Probleme mit dem Erfassen des Rhythmus haben, ist genau der umgekehrte Vorgang (mit Lehrer) eine super Übung.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2.April.2018
  8. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Also, sicherheitshalber, es geht (für mich) darum, möglichst genau nachzuspielen bzw mitzuspielen. In einem workshop von Richie Beirach und David Liebman haben sie Mitschnitte von Schülern der beiden vorgespielt, in denen man praktisch nicht mehr gehört hat oder nur noch ahnen konnte, das da jemand kopierend mitspielt. Die wildesten Sachen übrigens, und verschiedene Instrumente. Richtig gehört hat man es erst dann, wenn sich jemand dann mal verspielt hat. Vorher fiel nur auf, das das soloinstrument relativ laut war.

    Ob man so weit gehn muss, da kann man sicherlich gut drüber diskutieren. Für mich ist jedenfalls der wichtigere Punkt, rhythmisch möglichst genau mitzuspielen, das haben andere hier ja auch schon so geschrieben. Dadurch lerne ich am meisten. Ein ungefähres Nachspielen bringt mir jedenfalls fast gar nichts.



    http://swing-jazz-berlin.de/
     
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  9. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    1+ jo, sehe ich auch so und mir persönlich ist es auch Wurscht, ob es zu Papier gebracht wird.
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ja, hab auch schon oft Teile transkribiert, aber in der Regel nur im Kopf, weil ich eh immer auswendig spiele.Gerade das Aufschreiben macht mir viel Mühe und ist sehr langwierig.Wenn ich es mir merken wollte, hab ich die Stücke dann einfach gespielt und aufgenommen.
    Einmal gehört, ist es dann gleich wieder in den Fingern.
     
  11. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Habe gestern mit dem Cannonball Adderley Solo von Autumn Leaves angefangen (ging leider nicht eher). Nur die ersten paar Takte. Der Hammer dieser Typ. Diese Phrasierung haut mich schon um, diese rhythmische Präzision - erst wenn ich es nachspiele, merke ich es richtig (noch eine riesen Baustelle, puh!). Diese nur "angehauchten" Töne.... vom Tonmaterial ganz schweigen.

    Das erste was mir auffiel: da ich immer in Gefahr gerate zu "skalenverseucht" zu spielen, sind meine Intervalle meistens viel kleiner als bei ihm. Viel zu klein (eben nebeneinander liegende Skalentöne). Das ist meine erste gelernte Lektion.
     
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  12. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ja, große Intervalle muss man halt hören können und dann auch treffen. Das kommt aber mit der Zeit automatisch. Wie lange spielst du denn schon?
     
  13. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

  14. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @rorro → mein Lieber, mach Dir das Leben für den Anfang nicht so schwer, ein Cannonball Solo zu transkribieren ist ungemein löblich, weil ein Spitzenspieler [→siehe dazu meine anderen Anmerkungen], aber es ist schon sehr ambitioniert. Zumal Cannonball niemals ein Solo 2x gleich spielte, der ist ein echter Improvisateur.
    Viele, sogar Brecker, haben große Teile Strukturen sich eingeübt [auschecked], die dann immer wieder kommen.
    Ich erinnere mich, Live-Michael Brecker in der Wiener Staatsoper - Präsentation von 'Direction in Musik' mit Hancock, Hargroove, himself, Brian Blade, der Bassist war nicht Patitucci, war ein Schwede, ich erinnere mich nicht genau - fact war: ich hätte mir die Kohle & Fahrerei sparen können - die spielten 1 zu 1 die CD...gefühlt jede Note, jede Time, jede Nuance. Das nur dazu.
    Warum versuchst nicht mal: Lester Young - 'all of me' - das hat klare Strukturen
    dann viele Getz-Sachen - aus der Bossa Zeit
    Sehr gut lässt sich Chet Baker runterhören,
    such Dir Leute, die rhythmisch sehr eindeutig spielen, zudem noch harmonisch...Sachen, die Du sofort verstehst. Ein Brecker-Solo - da stehen dann 16tel-Ketten mit 17:9 drüber, das kannst rhyhtmisch mal gern austüfteln - safe time! Such Dir die Sachen, die Du sofort hören & verstehen! kannst - oder: such ein Solo, was Du unbedingt gern spielen magst.
    Bisi Selbstbetrug: es hilft auch, sich die ausnotierten Solos zu kaufen, und dann zu vergleichen...
    die harmonischen bzw. tonlichen Dinge sind nicht so das Problem bei mir, eher die vertrackte Rhythmik. Gerade in Latin-Funk Nummern.
    Und mühe Dich nicht so mit irgend welchen 'bedeutungslosen' fills oder Endungen, die schlampig gespielt wurden.
    Versuche den harmonischen/melodischen Kontext zu verstehen, warum und wie spielt der eine Figur, einen Chorus etc.
    Klasse zum hören/transkripieren: die Klassiker - wie Johnny Hodges in seinen Solos bei Ellington - dann ebenso Sherman Irby mit dem Ellington-Programm:
    Big Fat Alice's Blues - das wurde hier schon mal verlinkt, findest auch in der Tube.
    Viel Erfolg
    cheers
    Paco
    ps.
    das sind alles Effekte, das kannst separat lernen und dann entsprechend einsetzen
    damit würde ich vorderhand nicht aufhalten.
    Das kannst so nebenbei lernen, detto TopTones, Subtones etc.
    Wichtig ist Intonation, Rhythmik, Stilistik. Viel Erfolg & every fun to play
     
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  15. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Um nochmals die Diskussion über den Begriff "Transkribieren" aufflammen zu lassen :cool::
    Für mich hat das zwingend mit Aufnotieren der Noten zu tun. Ich finde es sehr viel einfacher, Passagen nach Gehör nachzuspielen, nicht nur die Töne, sondern auch rhythmisch usw. nachzuempfinden.
    Aber es ist für mich etwas völlig anderes, das konkret aufzuschreiben. Da muss nämlich der Kopf ran, man muss analysieren, Dinge, die man intuitiv erfasst, auch analytisch erfassen. Es geht also alles einen ganz anderen (Um)Weg, als wenn ich es direkt nachspiele.

    Ich habe bis jetzt noch nicht transkribiert, weil mir auch einfach die Zeit dazu fehlt. Aber wenn ich es mal versucht habe, bin ich schon an ganz einfachen Passagen gescheitert, weil ich überhaupt nicht wusste: ist das jetzt ein Auftakt, welche Taktart ist es, wie muss ich die Notenwerte angeben, wie die Pausen; vor allem die Rhythmik zu erfassen, finde ich besonders schwierig.

    Deshalb glaube ich, dass es eine super Übung wäre, das zu tun, was ich unter transkribieren verstehe (also alles aufnotieren, der Begriff "schreiben" ist ja auch im Wort "transkribieren" schon drin). Weil man sich dadurch die Dinge wirklich bewusst macht. Ich möchte das unbedingt mal angehen, vielleicht erst mal mit "Alle meine Entchen" :)
     
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  16. rorro

    rorro Ist fast schon zuhause hier

    Danke für Deine gutgemeinten Ratschläge! Ich werde es trotzdem versuchen, weil ich ihn so mag. Allein das Davis-Solo im gleichen Song ist ja schon bedeutend "tonärmer" und leichter zu transkribieren, dennoch reizt es mich nicht. Das Wichtigste für mich an Musik ist der Spaß, denn deswegen habe ich damit angefangen. Es macht mir mehr Spaß etwas schwieriges (bis sauschwieriges) zu versuchen, was mir gefällt, als etwas zu versuchen, was schaffbarer, aber weniger schön in meinen Ohren ist. Mich hetzt ja keiner.
     
  17. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Glaube mir - wenn du erst einmal damit anfängst, Sachen nachzuspielen und das eine Zeit tust, dann weißt Du irgendwann von selbst, wie das notentechnisch auf Papier zu bringen ist.
     
  18. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele ständig Sachen nach. Bis jetzt habe ich nicht die Erfahrung gemacht, dass sich das auf mein notentechnisches Verständnis auswirken würde:(
     
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  19. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Absolut! Genau darum gehts ja - ich will ja nicht den Bücherschrank mit gedrucken Solis vollstopfen - die sollen in mein Hirn, meine Finger - das ist Vokabular! Und will gespielt werden....in erster Linie mach ich das, um mein Ohr zu trainieren, auch um klasse Ideen zu bekommen. Und wenn ich irgend wo was klasses [oder auch nicht klasses höre] dann kann mein Ohr → mein Hirn → am Ende meine Finger - das sofort umsetzen - bzw. nicht so spielen.
    Da ich vom Klavier komme, sehe ichs einfach, wenn ich die Taster anschaue...das ist eben bei den Tröten allen schwierig.
    Daher muss ich am Klavier nicht so viel rumprobieren, eh ich eine Floskel finde...an der Tröte schon, aber mit der Zeit entwickelt sich so ne Art Tongedächtnis.
    Das ist kein wissenschaftlicher Ausdruck, ich nenns so - bestimmte Töne/Harmonien hört man sofort - G-Dur / D-Dur am Tenor // A-moll am Alto uws.
    Weil viele Stücke auch in den angenehmen Tonlagen der Instrumente gespielt werden.
    Arme Sau, wennst an der Bb-Klarinette in F# unterwegs bist und keine A-Klara zur Verfügung hast.
    Gern geschehen! thx
    Das schrieb ich ja - das ist die beste Motivation ;-)
    Tonärmer - naja, aber wo er wie was spielt - das ist doch das Spannende! Würd ich mal nicht außen vor lassen...
    Aber generell löbliche Einstellung, Weitermachen!
    cheers
    Paco
     
  20. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Nimm ein einfaches Solo! Das macht schon Sinn, wenn man sich mit einem Chorus beschäftigt und die 4-Taktigkeit der Stücke mitbekommt.
    Schau mal hier: https://www.saxophoneworkout.de/jazz-saxophon-workshop.html
    Recht weit unten siehst Du ein Beispiel meines Kurses. Ich spiele den 1. Chorus von Chet Baker auf dem Alto nach. Sollte das zu schwer sein, dann nimm nur die Melodie! Ich habe das ja auch nicht plötzlich einfach gekonnt. Man muss ganz klein anfangen - und es dann ordentlich genießen und recht oft spielen, wenn man es darauf hat und zum Original spielen kann.
     
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