Improvisation, habe ich den richtigen Lehrer?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von vmaxmgn, 30.November.2018.

  1. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    So, nun gebe ich meinen Quark auch noch dazu ;-)

    Als Kopfmensch habe ich schon kurz nachdem ich mit der Sax-Spielerei angefangen habe, mich auch für die Musiktheorie interessiert. Inspiriert auch durch meinen damaligen Sax-Lehrer, der dies als elementar für das Thema Improvisation ansah. Nach etlichen Jahren (mehr als 2 ;-)) verfüge ich auch über ein gewisses Basiswissen, das es mir ermöglicht, einfache Jazz-Standards zu analysieren.

    Was bringt mir das fürs Improvisieren?

    M.E. recht wenig. Ich weiß zwar, welche Töne ich spielen kann, aber deshalb klingt es nicht besser (im Vergleich zur Zeit ohne dieses theoretische Wissen). Theorie macht halt keine Musik. Was mir gefehlt hat (und nach wie vor fehlt), ist die entsprechenden Skalen zur rechten Zeit auch abrufen zu können. Diesem Punkt wird m.E. viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dank mehrerer Workshops habe ich aber für mich jetzt einen Ansatz gefunden dieses Thema besser in den Griff zu bekommen (Stichworte: Pauken von Skalen, Bearbeiten von Improvisationsaufgaben, Muskelgedächnis ).

    Groovt es dann?

    M.E. nein! Groove entsteht in erster Linie über den Rhythmus (siehe One Note Samba). Dazu gehört für mich auch das Thema Artikulation und Phrasierung. Das versuche ich zu üben, indem ich - wenn ich eine Skala wirklich gut beherrsche - diese rhythmisch variiert spiele.

    Und jetzt klappt es?

    Nein! Ist zwar schon besser, aber bei drei von vier Versuchen (kann auch häufiger oder weniger sein) habe ich mich irgendwo im Chorus verloren :-( da hilft nur hören, hören, hören, am besten voraus. Umso besser ich ein Stück kenne, desto besser komme ich klar und bleibe in der Form.

    Endlich spannende Solos möglich?

    Natürlich nein! Wenn ich den Mädels und Jungs von der Folkwang Musikhochschule so zuhöre, merke ich, dass ich keine Geschichten zu erzählen habe. Die bauen (häufig, nicht immer) ihre Solos Stück für Stück. Aber darüber mache ich mir momentan mal noch keinen Kopf.

    Mein Fazit:

    Für mich ist Improvisieren die Fähigkeit sein Wissen aus (mindestens) allen oben genannten Bereichen eloquent und virtuos musikalisch zusammenzufügen. Das man dieses Ziel nie erreichen sondern sich immer nur darauf zubewegen kann, versteht sich, glaube ich, von selbst. Klassisches Beispiel für "der Weg ist das Ziel" ;-).

    Wie weit man diesen geht bzw. gehen kann, hängt neben der musikalischen Begabung in erster Linie von dem Fleiß ab, den man bereit ist aufzubringen. Denn es ist immer wieder das Gleiche: Üben, üben, üben ...

    LG Kai

    PS: Ein Lehrer hat schon einen wesentlichen Einfluss auf diesen Prozess.
     
  2. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    tja und da liegt der Hase begraben - ich bin kein Ausnahmetalent (soviel ich weiß)

    leider hast du da völlig Recht, nur ist es ja so, dass man sich Dinge merkt, die man dann später benötigt - ist ja wie die Schulbildung, da weiß ich auch vieles nicht mehr und für mich war es auch nicht nützlich, jemand anders, der eine andere Laufbahn eingeschlagen hat, benötigt diese Dinge evt.
     
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  3. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    @Wuffy mir geht es genau anders herum.

    Als Späteinsteiger und Hobbymusiker habe ich nicht die jahrelange Erfahrung wie manch anderer. Wenn ich (aus aktuellem Anlass) Blue Bossa als Beispiel nehme: Weil ich die Theorie an diesem Stück von meinem Lehrer beigebracht bekommen habe tu ich mir leicht. Ich weiß wann ich von meinem D-Moll auf Eb Dur wechseln muss. Ich kann mich darauf verlassen, dass alle die Tonleitern und Arpeggios die ich für D-Moll II-V-I gelernt habe schön klingen und ich weiß an welcher Stelle ich plötzlich auf 3 Bb wechseln muss. Da muss ich mich eben nicht „verkrampft“ an Theorie erinnern, sondern kann mich einfach nur darüber freuen wie schön manches klingt. Das reine Spielen nach Ohren ist dagegen für mich noch nicht möglich. Ständig kämen falsche Töne und eine Melodie könnte sich bei Harmoniewechseln gar nicht erst entwickeln. Für diesen Weg habe ich den Eindruck, dass ich viele Jahre üben muss und die Theorie es mir tausendmal einfacher macht.

    …so unterschiedlich sind die Leute gestrickt…
     
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  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ohne jetzt Alles gelesen zu haben. Ich verstehe wirklich nicht, warum man sich bei der Frage immer und immer wieder in die Wolle kriegen muss. Kommt mir vor wie bei der Diskussion im Mittelalter, ob Jesus arm war oder nicht. Der eine lernt so, der andere so, der eine braucht mehr Theorie dazu, der andere weniger. Des einen Ziel ist mehr Effizienz, des anderen eher der Spaß an der Sache. Wo ist da eigentlich das Problem ?

    Gruß,
    Otfried
     
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  5. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    @vmaxmgn : Als ich den einleitenden Beitrag dieses Threads sah, war meine spontane Antwort auf die Titelfrage ein deutliches "Nein". Warum habe ich nicht geantwortet? Weil meine Begründung mir zu simpel erschien: Du hast Zweifel, bist unzufrieden und bekommst auf deine Fragen keine zufriedenstellenden Antworten. Also: Time to Say Good-bye und Aufbruch zu neuen Ufern.
    Jetzt, nach dem Überfliegen der (für mich von der Frage ablenkenden) Diskussion denke ich, dass meine Antwort doch nicht zu simpel war, und ich reiche sie nach.
     
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  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das Problem ist einerseits die Frage der Bauchspieler (die sie sich im geheimen stellen) "Wo wäre ich, tät ich mich ein wenig auskennen" und andererseits die Frage der "Theoretiker" warum sie es immer noch nicht können, wo sie doch die Kirchentonleitern eh im Kopf haben.

    Cheers
     
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  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das ist der springende Punkt. Du kennst das Stück, Du weißt (auswendig), wo Du die Tonart wechseln musst, und Du weißt, welche Töne jeweils gut gespielt werden können. Um über das Stück improvisieren zu können, brauchst Du nicht mehr, vor allem ist es nicht nötig, dass Du das alles begrifflich benennen kannst. Das hat also mit Theorie im eigentlichen Sinn nichts zu tun. Die "Bauchspieler" wie @Wuffy machen es so.

    Die ganz andere Frage ist, wie man dahin kommt, so spielen zu können.
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Mir geht es mittlerweile schwer auf den Zeiger wenn immer mal wieder Jemand hier meint gegen Theorie was zu sagen oder meint was es für sein Spiel bedeutet, wenn Jemand theoretisches Wissen hat.
    Theorie ist nur ein kleiner Teil vom Ganzen und ist allein vollkommen sinnlos ohne entsprechende Einbindung in die Anwendung und die Gehörbildung. Genauso verhält es sich aber auch für einen grossen Teil der Spieler was Gehörbildung angeht. Wie oft habe ich Leute erlebt, die zig Intervalle, Akkorde etc. hören können aber damit sonst nichts anzufangen wissen. Nur weil ich höre das ist eine kleine Terz, macht es mich noch nicht zum besseren Spieler, trotzdem ist die Fähigkeit dies zu hören sehr praktisch.
    Es gibt Spieler, die einfach Glück gehabt haben und sehr intuitiv an die Improvisation rangehen können, nur gilt das halt nicht für alle und das schlimmste ist, wenn diese glauben, ihr Konzept wäre das einzige richtige. Auch kann so mancher Ohrspieler dann nicht unbedingt auch über einen komplexeren Harmonieverlauf spielen (typische Replik: will ich ja auch nicht). Nach dem Ohr zu spielen ist bei einfacher Harmonik gar nicht so schwer (für Anfänger der Improvisation aber schon schwer genug), wird es aber komplexer kann das Ohr einen eventuell da nicht mehr so ohne weiteres leiten, zumindest nicht, wenn das Gehör nicht wirklich extrem gut ist und das ist eher bei einer Minderheit der Fall.
    Auch diese Mähr, daß Theorie zu vekopften Spiel führt oder man dann beim Spielen die ganze Zeit an theoretische Dinge denken muss, hält sich schon ewig ohne daß dies der Realität entspricht. Theorie soll einen entlasten und es einem einfacher machen was das Spielen angeht und ja solange man sie nicht versteht und nicht weiss wie man dieses Wissen sinnvoll einsetzen kann, erscheint es einem wahnsinnig kompliziert und undurchschaubar, was es aber nicht ist.
    Nach dem Ohr Spielen und Theorie schliessen sich nicht aus, sondern sind essentiell miteinander verbunden. Wer meint nur Theorie oder nur Ohr sind relevant, bewegt sich an der Praxis komplett vorbei.
    Es ist ähnlich wie eine Sprache, höre ich der Sprache immer nur zu und spreche sie nach, ohne die Bedeutung der Wörter zu kennen, ohne die Grammatik mal zu verstehen oder Vokablen zu lernen, kann ich es im besten Falles authenthisch klingen lassen, habe aber keine Ahnung was ich sage und ob es richtig ist. Ein komplexe Unterhaltung ist dann nicht möglich.
     
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  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, indem man analysiert, wo die Tonart wechselt und dann übt, an dieser Stelle die neuen Töne zu spielen.

    Ersteres setzt eben ein wenig Theoriekenntnisse voraus und zweiteres bedeutet Ohr und Finger zu trainieren.
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    ...also ich habe theoretisch einen Bauch - und praktisch auch (wenn ich so an mir herabsehe). Bin ich jetzt ein Bauchpraktiker?
    Und wie groß muss eigentlich mein Bauch noch werden bis ich endlich improvisieren kann. So langsam geht´s richtig ins Geld. Und für´s Klima ist´s auch nicht gut.
    Sowohl für das globale als auch für das Raumklima. :D
    Ich mache mal einen neuen Thread auf: "Improvisieren für die Erderwärmung - was macht es mit Euch?"

    :D:D:D

    (nothing for ungood - aber hier dreht sich mal wieder alles im Kreis und insbesondere um sich selbst)
     
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  11. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Wahrscheinlich kannst Du Dich sogar ein bisschen unterhalten, ............. in Gastarbeiterdeutsch.:D
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Zustimmung! Und da könnte man sich doch recht entspannt darüber unterhalten, sich austauschen und voneinander lernen. Dieses ewige Theorie ja vs nein, Unterricht ja vs nein, wo stets Extrempositionen aufeinander prallen, sind völlig fruchtlos.

    Ich habe das Gefühl, dass hier inzwischen (bei manchen) solche Animositäten aufgebaut sind, dass diese sich rein gar nicht mehr sinnvoll über eine derartige Problematik unterhalten können, weshalb ich mich da auch immer mehr raushalte.

    Gruß,
    Otfried
     
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  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja,
    da reicht ein "Gefällt mir" nicht.
    Ich sehe das zu 100 Prozent genau so.

    Grüßle, Ton
     
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  14. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Ich fänd's spannend zu hören, wie Du Dich dem Thema (vor Jahrzehnten) angenähert hast :)

    Und wie Du es heute "anstellst", Deine Improvisation aufzubauen.
    Ist ja auch je nach Genre und Titel total unterschiedlich, aber mal bezogen auf DEINE Lieblingsmusik.

    Du hast so schöne Auftritte gezeigt: WIE machst Du das dort? Was ist DIR wichtig dabei? etc. etc.

    SO WAS würde mich wirklich sehr interessieren, auch von allen anderen hier!

    Weil, dann könnten wir "Brüder und Schwestern im Impro-Geiste" finden, denn ich würde darauf wetten,
    dass jeder ein kleines bisschen anders an die Materie herangeht, und den Austausch darüber fände ich
    superspannend und alle hätten gegenseitig etwas davon :cool:

    .
     
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  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Jetzt willst mich locken gelle ;)

    In Kürze:
    Ich war und bin ein Theoriemuffel, weil ich faul bin. Die Basics hatte ich als Schüler gelernt, also Tonleitern, Dur und Moll, Kirchentonarten, einfache Kadenz.

    Im Jazz hab ich erst mal nur nach Gehör gespielt und prompt wusste ich nie, wo wir waren, und der Rest war Glückssache. Also ein bisschen mehr "Theorie", d.h. worum geht es hier überhaupt. Ah ja, 12, 16, 32 Takte, also mir 4-taktige Strukturen/Patterns reingebimst.
    II-V-I war dann ja recht einfach, immer die gleiche Skala :).

    Damit habe ich mehr als 20 Jahre meines musikalischen Lebens bestritten, allerdings hauptsächlich in einer Musik, bei der es weniger auf komplexe Harmonien ankommt, meist gehen Salsa Soli nur über 2 Harmonien, und haben noch praktisch die gleiche Skala.

    Vor einem Jahr beschlossen, dass ich mehr wissen will und bei komplexeren Stücken nicht völlig hilflos sein will, das geht schon bei Jobim und Bossas los, wo ich nie ein Bein auf den Boden gekriegt habe. Also den Sikora gekauft und zu 2/3 durchgelesen. Gelesen heisst, wie ein Roman, also nix probiert, und auch wenig verstanden, aber immerhin einen Überblick bekommen, was es Alles so gibt.

    Seitdem Learning by Doing, d.h. wann immer ich merke, ich komme an meine Grenzen, dann schau ich beim Sikora oder google einfach mal, oder versuche selbst eine Struktur rauszufinden, in einem Gemisch von Halbwissen und Ohren spitzen. Den TOTM Peace bspw. habe ich intensiv geübt, weil ich unbedingt binnen 4 Wochen einen Chorus halbwegs flüssig spielen können wollte. Im Nachhinein dann festgestellt, dass das Stück von Sikora komplett analysiert wurde, aber mein Fahrplan war einfacher.

    Letzten Monat bei Invitation habe ich mich das erste Mal mit der Moll-II-V-I beschäftigt, von der ich bislang Null Ahnung hatte. Google brachte die Erkenntnis, dass man darüber mit drei melodischen Skalen ganz gut rum kommt. Das funktionierte aber nur bedingt, letztendlich habe ich dann einen Skalenfahrplan für mich entwickelt, der so halbwegs ging, aber recht schwer zu spielen war.

    Glücklicherweise bin ich technisch nicht ganz unbeschlagen, so dass ich die meisten Sachen wenigstens grundsätzlich spielen kann, und auch flüssig spielen kann. Gibt aber Grenzen, bspw. die verminderten Skalen wollen einfach nicht in meine Birne, egal was ich mache. Ich kann eine 2 Stunden lang spielen, aber am nächsten Tag fange ich wieder von Vorne an, sie mir mühsam zusammen zu bauen. Sie will einfach nicht haften bleiben. Dabei wäre sie glaube ich ganz hilfreich bei manchen Sachen.

    Ich übe allerdings fast immer dermaßen spaßorientiert, dass meine Effizienzkurve eh ganz unten ist. Eigentlich kann man das meist nicht üben nennen, sondern ich spiele halt einfach los, mit ein paar interessanten Dingen und Aufgaben im Hinterkopf. Und die verminderte Skala ist halt recht unmelodiös, sprich, mir fällt nicht so viel darin ein.

    Soweit erst mal, ach ja, Unterricht hatte ich nie, seit ich als Erwachsener (mit 22 Jahren) wieder angefangen habe Musik zu machen. Lediglich auf ein paar Workshops zu Beginn meiner Karriere habe ich mich an einigen Dozenten gerieben. Aus heutiger Sicht hätte ich aber gerne einen gehabt, der mir das beigebracht hätte, was ich mir in den letzten 10 Jahren erarbeitet habe. Aber natürlich habe ich Alle(s) als Lehrer genommen, was mir über den Weg lief, sprich habe versucht von besseren Musikern zu lernen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Eine sehr gute Anregung, besser als der theoretische Austausch!

    Als ich so mit 12 Jahren angefangen habe, auf dem Klavier zu improvisieren, hatte ich natürlich schon einige theoretische Kenntnisse aus dem klassischen Unterricht über Kadenzen, Tonleitern usw.
    Aber erst durch das Improvisieren, das Herumspielen und Ausprobieren, habe ich dann FÜR MICH gelernt, wie diese Dinge funktionieren, was ich auf welche Weise einsetzen möchte.
    Ich habe dann auch angefangen zu komponieren, also mir Lieder bis hin zu komplexeren "Werken" auszudenken.
    Und ich habe begonnen, mir Stücke von meinen Lieblingsplatten abzuhören, habe mir "Licks" gemerkt, die mir besonders gut gefallen haben, habe analysiert, woraus diese bestehen, WARUM sie mir gut gefallen, habe sie in verschiedene Tonarten transponiert.
    In meiner ersten Band waren einige Mitspieler, die schon etwas mehr Jazzerfahrung hatten, sie haben mich konstruktiv kritisiert und mir nützliche Anregungen gegeben, etwa mehr Chromatik zu wagen usw.

    Als ich dann ab 17 Jahren meine ersten Schüler unterrichtete, musste ich versuchen, meine bis dahin gewonnenen Erkenntnisse anderen beizubringen - dadurch musste ich vieles erst mal richtig durchdenken, analysieren und in eine Form von Theorie fassen. Vieles ist mir so erst durch die Notwendigkeit der Kommunikation wirklich bewusst geworden.
    Manchmal hatte ich beim Impro-Unterricht eine super Idee, die ich anschließend selbst umgesetzt habe - ohne diese theoretische Beschäftigung im Unterricht wäre ich auf vieles gar nicht gekommen!

    Es ist mir im Nachhinein nicht möglich, eine scharfe Grenze zwischen den Einflüssen "Theorie" und "Intuition" zu ziehen, denn durch die wachsenden harmonischen Kenntnisse kam ich auf kreative Einsichten, die ich dann praktisch eingesetzt habe. Parallel dazu habe ich eben extrem viel gehört (sehr bewusst, nicht bloß als Hintergrundgedudel) und stets versucht, herauszufinden, was "die da" machen, warum es gut klingt und wie ich das selbst umsetzen kann. Ich war einfach neugierig und ehrgeizig, so etwas selbst spielen zu können!

    Im Unterricht habe ich schon die unterschiedlichsten Typen erlebt, vom Verstandes- bis hin zum Bauchmenschen mit allen Zwischenstufen. Dabei habe ich gemerkt, dass man viele Impro-Anfänger mit zu viel Theorie schnell verwirren oder sogar abschrecken kann, man muss dieses Wissen gut dosiert "häppchenweise" verabreichen, bei manchen genügen schon "homöopathische" Dosen.
    Es hat sich für mich bewährt, die Schüler viel frei spielen zu lassen und anschließend darüber zu sprechen, was sie da gerade gemacht haben, was meiner Ansicht nach gut war und woran sie noch arbeiten sollten.
    Gar nicht bewährt hat sich die Vorgehensweise, ihnen gleich zu Anfang viel Theorie auf den Weg zu geben. Meiner Ansicht nach sollte sich beides, Theorie und Praxis, gegenseitig ergänzen, wobei die Praxis im Vordergrund stehen sollte, immer wieder unterfüttert mit dem Wissen, was warum funktioniert (und was warum nicht).

    Einige Schüler sind allerdings "Theorie-resistent", fühlen sich schon von absoluten Basics wie Dur und Moll überfordert. Solche können teilweise trotzdem besser improvisieren als typische "Theorie-Durstige", die sich manchmal mit ihrem Drang, alles gründlich verstehen zu wollen, selbst im Weg sind.
    Wie auch immer: Es gibt eben nicht DEN Impro-Einsteiger, sondern jeder ist anders, auch ist nun mal nicht jeder gleichermaßen Impro-begabt.

    Und Improvisation muss meiner Ansicht nach immer intuitiv sein, denn in dem Moment, wo man spielt, sollte man nicht erst groß nachdenken MÜSSEN.
    Natürlich denkt man nach, was man spielen will, aber das muss abrufbar geübt sein, so funktionieren wir Menschen nun mal.
    Ich kann mir gewiss Gedanken darüber machen, welche Muskel ich wann und wie aktivieren muss, wenn ich aufstehen und zum Fenster gehen will, doch das hält mich dann extrem auf - hingegen ist es kein Problem, wenn ich es schon tausendmal gemacht habe und mir deshalb der Gedanke, aufzustehen und zum Fenster zu gehen, für die Aktion völlig ausreicht. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Dezember.2018
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  17. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ja, schön zu lesen.....und vieles kann ich unterschreiben. Ich wundere mich gar nicht darüber, wo ich jetzt mit Musik bin. Also ......:)
    Angefangen hat es bei mir so mit +/- 12 mit Gitarre. Ein Bruder spielte in Schleswig in einer kleinen lokalen beatband ( hahaha mit Jürgen Drews in jungen Jahren) und der andere Bruder war mehr so ein songwritertyp mit Wandergitarre und sauguter Stimme, der sich in Hamburg u.A. mit Inga Rumpf öfter traf, was mich damals schwer beeindruckte.
    Ich habe das alles bisschen aufgesogen ( war als +/- 10 jähriger ab und zu bei Konzerten dabei ) und habe wohl jahrelang einfachste Akkorde geschrammelt und viel gesungen.....Gleichzeitig wurde mir in der Schule durch einen Lehrer ( da fing mein Desaster mit Lehrern wohl an :) ) das Musik machen wirklich fast zunichte gemacht. Nach Rock/Blues Heros und eigene Band so mit 16 ( war völlig schwach, aber immerhin haben wir unsere Boxen selbst gebaut und an den Gitarren ewig rumgeschliffen und gedoktert, ist aber nie was draus geworden.
    Mit Theorie hatte ich zu der Zeit definitiv null Ahnung und null Lust. Musikalisch ging es so ab ca. 18 J. dann ganz ruckzuck Richtung Jazz und durch einen Mitbewohner kam ich zur Querflöte, (dadurch auch zur Klassik) wo ich anfangs alles kpl. falsch gemacht habe und mir dann 2 Lehrer in leider kurzer Zeit viel gezeigt haben. Der erste war ewig alt und hat mir sehr symphatisch basics gezeigt und der 2.war viel moderner und das hat mir viel Spass gemacht, aber der ist dann weggezogen. Das waren die beiden einizigen Lehrer, die ich in guter Erinnerung habe.
    Mit der Gitarre war ich mit meinen Fingern mittlerweile so derartig schnell, ( war damals wichtig!) dass jeder meinte, ich wäre der Ausnahmegítarrist :):) Da ich aber von nix , aber auch von gar nix irgendeine Ahnung hatte, ging ein Zusammenspiel mit anderen immer kpl. in die Hose.
    Nebenbei schraubte ich aber viel lieber an alten Motorrädern und Autos rum, habe mein BMW R 69 S weitaus mehr gepflegt als meine Gitarre und dann noch dies und das und jenes....Musik war nur so ne Sache, wie Rad fahren oder baden gehen .....nicht unbedingt wichtig, aber doch beständig. Ein Harmonium hat mich damals auch sehr begeistert.
    Nichtdestotrotz habe ich ganz bescheiden weiter gemacht, ab und zu einfache Duette mit Querflöte gespielt, Berufsausbildung "leider" angefangen und halt so vor mich hin gedudelt. Die Tischlerei fand das immer lustig, dass ich zum Querflötenunterricht musste, aber den Job als Tischler konnte ich zumindest auch etwas und das wurde dann akzeptiert.
    Nach Wohnortwechsel Richtung Berlin landete ich schnell in SO 36, ( Leuschnerdamm) wo ich dann zufällig durch eine Mitbewohnerin in einer Salsa Gruppe landete, wo ich aber erst percussion machte. Das waren so fast 30 Leute und hat reichlich Spass gemacht. Dort wurde dringend ein Bläsersatz gesucht/ bzw. gegründet und ich hatte total Lust dazu gehabt und mir einfach schnell und nichts ahnend ein simples billiges Tenorsax gekauft, mit dem ich nach kurzer Zeit die einfachsten Melodien der Salsa Gruppe mittröten konnte. Exakter Rythmus war da viel wichtiger.
    Nun gut...ich habe dann relativ viel gespielt und viel geübt und irgendwann klopfte es an meiner Tür und jemand (Rainer) fragte, ob ich Lust auf Band mit afrikanischer percussion hätte. Reggae/Rock/Funk...so in etwa ganz grob. Ü Raum um die Ecke und umsonst und erster Gig sollte in ca. 2 Monaten sein :eek:
    Hat alles gut geklappt und beim ersten Gig ist sogar meine Mutter aus Schleswig extra nach Berlin gekommen....herrje.
    Wir haben uns als band recht gut verstanden und sind Freunde geworden, wollten als Band auf jeden Fall weitermachen. Satte gute Trommeln/drums Abtlg., Tenorsax/Trompete Gitarre ( auch oft 2) Bass, Gesang und manchmal keyboard. Kurz zusammengefasst: es folgten so 3 - 4 Jahre in Berlin, wo wir viel auf Strassenfesten und sonstwo aufgetreten sind. Mucke war echt bescheiden, aber kam damals ganz gut an.
    Highlight war für mich, dass ich mit der Band mal mit dem Sax auf der Bühne vom alten Quartier Latin gestanden habe, wo ich früher Jazzgrössen bewundert habe ( unsere Band war da nur bescheidener unwichtiger Pausenfüller bei einer Politveranstaltung)
    SO 36 habe ich auch gut in Erinnerung. Bis dahin....ich ging schon bald auf 30 zu, hatte ich immer noch so ziemlich null Ahnung was ich da eigentlich musikalisch mache, hat mich auch gar nicht interessiert und kam mit Tonleitern Dur /Moll und Pentatonik bei unseren einfach gestrickten songs gut klar. Mein Ansatz und Ton wurde richtig gut und kräftig, ich bekam als Saxophonist und wir eben wir als Bläsergruppe viel Zuspruch. Gitarre spielte ich weiterhin, aber dudelte damit nur noch rum....wollte ich auch so.
    Strassenmusik, Theater, paar Tourneen in Westdeutschland haben Spass gemacht und waren stressig. Kurze StartsVersuche / mit Saxlehrern ( u.A. Gebhard Ullmann) klappten überhaupt nicht, was sicherlich nicht nur an mir gelegen hat, aber auch.
    Tja und dann kam 1988 die Einladung als Band nach Accra/Ghana......wo ich erst gar nicht mit wollte und dann etwas hängen geblieben bin, ca 1 Jahr. Ich bin mit der Band aus Berlin und später mit einer Band aus Ghana durch ganze Land getourt und da fange ich besser gar nicht an zu schreiben.....da wäre ich nächste Woche noch nicht fertig. War ne tolle Zeit!!
    Ein Auftritt damals im Ghana TV live:

    Unser bester Trommler damals war Gordon....das hat mir manch so viel Spass gemacht. Er ist immer noch fleissig dabei.....bzw. kann nix Anderes ( klingt blöd, aber genau darüber haben wir mal gescherzt)


    Paar Jahre später.....mich aufs Handwerk besonnen, mein afrikanische Prinzessin nach Deutschland geholt, Gewerbe wieder mal angemeldet und dann gut 20 Jahr bis zur Insolvenz dies und das getan......eigentlich verlorenen Jahre.
    Viel Geld verdient, aber das wars auch...also recht sinnlos.
    Zwischendurch hat Musik gar keine Rolle mehr gespielt, aber ich habe mir gelegentlich meine geliebte Yamaha Querflöte geschnappt ( die habe ich heute noch) und einfache klassische Sachen gespielt, dito. mit Gitarre.....aber alles recht zurückhaltend.
    Kleiner Sprung: im August 17 kaufte ich mir gewagt ein YTS 62 purple logo, obwohl ich vorher bei Versuch in Berliner Läden keinen vernünftigen Ton rausbekommen habe und das war ein guter Kauf. Ich habe mich von Anfang an mit dem Teil wohl gefühlt und bin schnell wieder klar gekommen. Ich war pleite, Insolvenzeit war gerade vorbei, TZ Job ging ganz gut und ich hatte etwas Geld. ( Nicht durch Arbeit)
    Und.....ich habe mit Theorie angefangen......:) leichte Sachen, habe gute praktische Schulen und theoretische ( Sikora, Meffert, Sagmeister und paar mehr) Bücher. Habe eigentlich seit August 17 fast jeden Tag mehr oder weniger gespielt und es hat mir einfach Spass gemacht. Der Zufallskauf des Buescher 400 war ein absoluter Volltreffer und der Kauf des YSS 675 erweckt alte ´Wünsche, die ich mir nie richtig erfüllt habe oder erfüllen konnte.
    Ich habe 2017 und 2018 es zaghaft mit insgesamt 4 Lehrern versucht und es wurde aus unterschiedlichen Gründen nie was. Ja, wird sicher auch an mir liegen, aber so ist es nun mal.
    Ich komme mit der Theorie schneckenmässig weiter und das macht mir auch Spass, Ahnung habe ich trotzdem keine, aber sicherlich schon viel mehr als vor 30 Jahren....da wusste ich gar nix.
    Puuuh, so viel habe ich hier noch nie geschrieben. Vielleicht will ich auch etwas Wind aus den Segeln nehmen, wenn ich mal meine persönliche Einschätzung von Lehrern erwähne. Liegt natürlich auch an mir, aber was soll`s ? Ich habe es mit Unterricht aufgegeben. Ich sehe mich aber auch gar nicht als Musiker....ich bin Tischler und Krankenpfleger ( naja, schon lange her) und pflege dieses feine hobby Musik etwas und das mache ich auch ganz gut.
    Ich lerne schön weiter für mich und freue mich auf mehr Erkenntnisse. Ich bin definitiv kein "Theoriehasser" ich habe nur keine Ahnung:)
    Ziele habe ich null, Übungsstrategien noch weniger und ein Wunsch ist es, mit etwas gleichaltrigen netten Leuts bisschen Jazzstandards und Anderes zu machen...und da bin ich auch ganz gut dabei.
    Die Theorie schleicht sich gaaaaanz langsam ein:)

    So nun aber gut.................Gruss......
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Dezember.2018
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  18. Rick

    Rick Experte

    Das glaube ich Dir gerne - danke für den interessanten und spannenden Bericht! :thumbsup:

    Ja eben - mehr muss man dafür ja auch nicht wissen. Wenn man zuviel weiß und kann, will man womöglich Sachen spielen, die überhaupt nicht zur Musik passen. Mir fällt da eine Szene in dem Film "Commitments" ein, wo es darum geht, dass der Saxer nicht "Jazz machen" soll, denn das gehöre nicht zu einer Soulband… ;)

    Wow, nicht schlecht!

    Och, als ständig klammem Musiker hätte mir das durchaus gefallen. :-D

    Ja, so geht es mir leider auch... :cry:
    Manchmal habe ich es schon bereut, nichts "Gescheites" gelernt zu haben - dafür kann ich mich wenigstens mit etwas beschäftigen, das mir (sehr oft, wenn auch nicht immer) Spaß macht, ist ja auch etwas. :)

    Weiter so,
    schönen Gruß,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.Dezember.2018
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  19. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ja danke.....und das alles hängt iwie mit meiner Impro ( oder eben die kaum vorhandene) zusammen, um beim Thema zu bleiben. Ich kam ja beim Nachdenken über Impro auf diesen Faden.
    Manchmal läuft da bei mir beim spielen fast ein Film ab und manchmal möchte ich deswegen auch nur noch
    chaotischen Krach machen und alles ganz frei sein lassen. Was aber nicht funktioniert.
    Nun ja...vielleicht sollte ich mal wieder nach Accra reisen. Unterkunft wäre kostenlos, die band existiert noch und spielt jedes WE live. Ist allerdings leider ne reine und immer noch sehr bescheidene Reggaeband geworden und ich habe damit
    eigentlich nix am Hut. Die laden mich öfter ein, aber ist alles nicht so einfach. Ghana ist nicht um die Ecke.

    "Nichts Gescheites" gelernt ?? :)
    Ich kann mich gut an die Diskussionen und Überlegungen aus alten Zeiten erinnern. Unser Trompeter damals hat sich definitiv für den beruflichen Weg als Musiker entschieden und sich auch dementsprechend
    entwickelt. Habe aber zu ihm den Faden leider verloren.
    Ich selbst habe mir immer gesagt, dass ich mein hobby nie dafür nutzen möchte, um meinen Unterhalt zu verdienen. Bisschen mal was bekommen, war schon okay, aber hauptberuflich Musik war für mich kein Thema.
    Natürlich auch deswegen, weil ich es gar nicht gekonnt hätte....andererseits, der Trompeter hat mit unser Band quasi angefangen mit dem Instrument und ist Berufsmusiker geworden. Also wenn mann unbedingt will, geht das schon.

    Nun ja....so manchmal bekomme ich scheinbar noch gelegentliche Malariaschübe und schreibe Unüberlegtes. Kommt mir jedenfalls manchmal so vor. In dem Fall sorry, aber is ja nix Schlimmes.
    Ich bin jedenfalls nach wie vor reichlich happy, dass ich wieder Sax spiele. Wer hätte das gedacht? Ich selbst nicht.
    Gruss...........
     
    przemo, Saxfreundin, sachsin und 2 anderen gefällt das.
  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Hier mein Start in die Improvisation.

    Als ca 15jähriger spielte ich viel mit Freund Ede (Banjo) mit neuem New King Sopran Stücke von Sidney Bechet und Monti Sunshine. Beide waren damals schwer angesagt. Ich schaffte es erst noch nicht mal, wie ein Dixietrompeter das Thema zu variieren, kam dabei immer raus.

    Ich werde es nie vergessen, als ich eines Tages bei den "Saints" in Berta raus kam und immer wieder auch rein! Da war das Eis gebrochen und die einfachen Nummern meiner Jugenddixielandband wie Riverside, Eh la bah und eben immer wieder Saints und dann Blues (Frankie and Johnny) waren plötzlich kein Problem mehr.

    Theorie hieß für mich, die Tonart und die passende Tonleiter zu bestimmern und die Akkordzerlegungen zu üben, weil das bei Chris Barber und Papa Bue und den anderen der Job der Klarinette war. Wenn da "C" stand, spielte ich C, E und G über 2 Oktaven oder die C-Durtonleiter, bei G7 eben G, H, D und F. Weil "Berta" und F die einzigen Tonarten waren, waren Theorie und praktisches Üben überschaubar.

    Das reichte auch so. Der Posaunist hatte null Ahnung, aber gute Ohren und spielte aus dem Stand eine geile Tailgateposaune, der Cornettist lernte das Thema spielen und versuchte mit Growlen und rhythmischen Späßchen Abwechslung rein zu bringen.

    Mit 18 ging das Leben aller dann andere Wege, aber Improvisieren war für mich zumindest grundsätzlich kein Problem mehr.

    Edit: später habe ich überlegt, warum gerade bei den "Saints" das Eis brach: 6 Takte lang nur C, dann der deutlich hörbare Wechsel zum G7. Die 2. Hälfte ist so prägnant und damit gut verfolgbar und beschränkt den Anfänger auf einen Ton pro Takt, dass nix passieren kann (C C7 F Fm C G7 C C).

    Heute schließe ich manchmal beim Unterricht daran an: spiel was Einfaches in C 3x (=6 Takte) und lerne sauber auf der eins von G7 zu landen. Die folgenden 8 Takte dann eines der Stereotype abspulen (C, Bb, A, Ab, G oder C, E, F, Ab G..ganztaktig) und den Anfang des neuen Chorusses nicht verpassen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.Dezember.2018
    przemo und Rick gefällt das.
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