Kopfbedeckungen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Blofeld, 20.Januar.2019.

  1. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Frage an die Vulgärpsychologen unter uns: Woher kommt eigentlich die Vorliebe der Jazzer für obskure Kopfbedeckungen? Früher waren es gerne Pork Pie Hats, später dann vorzugsweise irgendwie afrikanisch anmutende Mützen oder sonstige Strickteile. Auf jeden Fall muss es immer was ganz spezielles sein. Ist die Bühnenluft so eisig? Oder spielt man damit besser? Will man ein bisschen wie ein Magier oder Schamane wirken? Geht es um den Schutz vor Erdstrahlen? Oder ist es vielleicht einfach nur .... Eitelkeit?

    Nur um Missverständnissen vorzubeugen: trage selbst gern Hut.
     
  2. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Meine Glatze glänzt so im Licht der Bühnenscheinwerfer....
    Ist vielleicht auch bei anderen so.


    SlowJoe
     
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  3. Rick

    Rick Experte

    Show. Eitelkeit. Auffallen.
    Der Trend begann meiner Meinung nach in den 1940er Jahren, als junge, rebellische Musiker wie Dizzy Gillespie mit Baskenmütze und "Ziegenbart" auftraten, Monk hatte auch eine originelle Kopfbedeckung.
    Aber auch schon früher, in den 1930ern, trugen junge, tanzfreudige "Hipster", die so genannten "Hep Cats", gerne große Hüte und überweite Kleidung, war so ein Jugend-Szene-Ding, lange vor Farmerhosen (Blue Jeans) und pink gefärbten Haaren. Wahrscheinlich gab es solche großstädtischen Jugendszenen mit auffälliger Kleidung bereits im alten Rom...
     
  4. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    30% der Körperwärme geht über das Haupt ab - füllaischt ist es auch Gehirnwärme, da würde sich vieles erklären.:rolleyes:
    die Frage ist gut!...und vor allem welche Bedeutung haben die jeweiligen Kopfbedeckungen.

    Poooopkorn!!
     
  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wie soll die Inspiration sonst wissen, wo sie hinmuss?
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Gregory Porter....der züchtet irgendwas unter der Mütze.

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    Sicher bei vielen auch eine Form von Markenbildung.

    CzG

    Dreas
     
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  7. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Inspiration oder Transpiration ????
     
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  8. Rick

    Rick Experte

    Ja, das ist natürlich ebenfalls ein Grund, überwiegend im fortgeschrittenen Alter, wenn das Haar nicht mehr so sprießt. Ich habe einige Kollegen, die irgendeine Mütze auf haben - nach dem Grund gefragt, antworteten sie, weil es ihnen sonst am Kopf friert, irgendwo zieht es halt immer.
    Einen kannte ich NUR mit Kopfbedeckung und war entsprechend überrascht, als wir mal im selben Raum übernachteten, denn er hatte tatsächlich eine Glatze.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Mal so aus unserem Bandalltag.

    @Bereckis ja auch eine markante Mütze.

    Hat er auch mal bei einem Auftritt vergessen. Ich war total irritiert, weil Michael irgendwie nicht „komplett“ war. Es fehlte was.

    Setzt er sein Mützchen auf, weiß ich, alles läuft...es kann losgehen.

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    CzG

    Dreas
     
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  10. murofnohp

    murofnohp Ist fast schon zuhause hier

    Alte Militärgeschichte und als generelle Annahme ziemlicher Käse.
     
  11. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht soll es cool und lässig aussehen? In den 30igern standen die Jazzer noch mit Anzug auf der Bühne, später wurden die Sachen lässiger. So passte sich de Kopfbedeckung mit an. Aus der "Abendgarderobe" wurd ein Bühnenoutfit welches den Künstler als eigenständige "Marke" prägen sollte.
    Das wäre meine Ansicht dazu.
     
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  12. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas wir haben fast gleichzeitig geschrieben.
    Dein Bild untermalt die These der "Marke". Der Bereckis ist ohne dieser Kappe eben nicht DER Bereckis den man/Ihr kennt. Sein Outfit prägt ihn als "Marke" und ist somit unverzichtbar. Oder anders gesagt, er definiert sich mit der Kappe zu dem wer er ist.

    Viele Grüße

    René
     
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  13. Rick

    Rick Experte

    Früher war Anzug üblich, dann war er out, doch seit den 1980ern trägt man als Jazzer vermehrt wieder Anzug, denn inzwischen kann man sich dadurch unterscheiden - und eben auffallen. Gegebenenfalls auch mit Hut:

    [​IMG]
     
  14. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Eigentlich doch ganz einfach:

    wenn ich meinen Pork Pie Hat trage, spiele ich wie Lester Young (ok, leider nicht so gut). Für die moderneren Stile suche ich seit einiger Zeit eine Mitra.

    https://jazzinphoto.files.wordpress.com/2012/12/d.jpg

    Leider möchten die Bischöfe in der Umgebung Ihre nicht rausrücken und den Kaffewärmer meiner Großeltern gibt es auch nicht mehr ;-)


    keep swingin´


    Euer Saxax
     
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  15. RomBl

    RomBl Guest

    Da man sich im Jazz in den Kirchentonleitern bewegt, ist das die absolut stimmige Kopfbedeckung :cool:
     
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  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hatten wir das Thema nicht schon mal?

    https://www.saxophonforum.de/threads/afrikanische-kappe-kenny-garrett.32402/

    Ich trage die Mütze nur bei Auftritten und "markiert" mich als Musiker. Daher ist etwas an der These dran. Aber machmal bin ich heute auch nachlässiger...

    http://trelenberg-bereckis.de/kunstreichweite-2018/

    Da ich mit Esoterik nichts am Hut habe, ist die Mütze aber auch wirklich nur eine Mütze. Der Ursprung der Mütze waren pragmatische Gründe (Spiegelungen wegen Glatze). Wenn ich ich die Mütze mal zum Auftritt vergesse, macht mich dies nicht nervös.

    Meines Erachtens gibt es hierfür teilweise historische Erklärungen, da damals viele Jazzmusiker zum moslemischen Glauben konvertiert sind. Auch "Black Power" spielte eine Rolle.

    Dass meine afrikanische Mütze eventuell einen religiösen Hintergrund hat, wurde mir bewusst, als ich eine neue suchte. Inzwischen bin ich davon abgekommen, weil eine neue Mütze wäre nicht meine bisherige Mütze.

    Privat trage ich keine Kopfbedeckungen.

    Auch interessant ist dies:

    http://www.jazzparlor.de/gregory-porter/
     
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  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Genau deshalb trage ich schon ewig meine Mütze.
     
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  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Erinnert mich an Leon, der Profi: "Ich kann mir keine Verkühlung leisten"...

    Ich denke auch, dass die Kopfbedeckung in erster Linie einfach ein Teil der Kleidung ist, die man auf der Bühne trägt, und die gestaltet man - so oder so:

    Also bewusst mit gesellschaftlicher Aussage, oder einfach nach Stil, wie man sich darstellen will, oder was man meint, dass angebracht ist, oder auch ein "sich nicht um Konventionen kümmern"...
     
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  19. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Das wirft die interessante Frage auf: Gibt es einen spezielles "Bühnenoutfit" ? (wenn ja, sicher auch Eventabhängig....Solo-Background auf der Vernissage vs Bühnen-Gig mit der Combo vs Gig mit der BigBand/dem Orchester vs Session in irgendeinem Club vs Weihnachtsmarkt.....)
    Ich habe immer (nicht lachen jetzt...) meine SAX-Socken an. Bei Gig mit der SoulBand Hosenträger (--> Doc Kupka) .
    Früher auch Gigs mit Hut und Jacket :)
     
  20. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Wenn das (noch reichlich vorhandene) Haupthaar auch als Kopfbedeckung zählt, trage ich es privat und auch beim Saxen ;)

    kopfbedeckung.jpg P1040475 (2).JPG
     
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