Fertigkeiten bezüglich Instrumenten- und Mundstückvielfalt

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Supersol, 12.Mai.2019.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Ton Scott
    Auch wenn man das durchaus etwas anders sehen kann, so geht es hier nach meiner Einschätzung um Lippenpower im erweiterten Sinn.
    Also noch ein paar Muskelstränge drum herum.

    Gruß,
    Otfried
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wenn Du an Pfeife ziehen kannst, schaffst Du ein 8er mit Blättern Stärke 3.
     
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  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Da gehen unsere Meinungen weit auseinander. Es kommt zumindest sehr auf die Art und Weise an, wie und wo man das Saxophon einsetzt.
     
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  4. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Weil du soviel spielst und übst, das du den Zustand ohne Lippenpower gar nicht mehr kennst.




    https://swing-jazz-berlin.de/sorano-solo/
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab ja schon mehrmals Videos gepostet, wo ich besagtes Mundstück im Mundwinkel hab (damit kaum Kraft gegen das Blatt geben kann) und fast genauso spielen kann.
    Fokussierung des Luftstromes, Resonanz etc. sind wichtig.
    Technik, nicht Kraft. Aber man kann gut gegen seine eigene Kraft arbeiten, wenn man will.
     
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  6. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Sehr wahr. So kurz und präzise ist das, glaub ich, noch nicht gesagt worden.
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das hängt davon ab wie lange. Klar bekomme ich damit einen Ton raus aber entspannt finde ich das nicht und lange kann ich damit auch nicht spielen. Die Kombi war mal mein Standard und ich weiss warum ich zu einem anderen Set Up gewechselt habe. Und sowohl meine Stütze als auch Luftführung ist gut. Allerdings hängt es auch vom Blatt und der Sorte ab, ein Rigotti 3 ist so viel leichter zu spielen als ein V16er 3er Blatt. Und ich kenne viele Spieler, die an einer Pfeife ziehen können aber diese Kombi keine 10 Minuten spielen könnten und da mangelt es nicht an Technik.
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Den Luftstrom kann man nicht fokussieren. Schon deshalb nicht, weil er auch von oberhalb um das Mundstück herum auf das Blatt trifft. Fokussieren kann man nur mit einer Düse, einer Verengung des Durchflusses. Genau das ist aber nicht möglich vor dem Blatt. Der Fokus sind Mundstück und Blatt selbst. Die bilden die größte Verengung des gesamten Systems und genau an dieser Stelle ist die Durchströmgeschwindigkeit am größten.

    Ich weiß, das ist ein alter Streit und ich will das auch hier nicht zum Diskussionsgegenstand machen. Ich will meine Meinung lediglich der Meinung von @Ton Scott entgegen stellen.

    Dazu gehört auch die Diskussion um die Lippenspannung. Wenn ich mein Mundstück mit den Lippen lediglich umschließe, dann kann ich voicen, wie ich will. Da kommt kein Ton zustande. Im ff-Bereich erreiche ich so ein kurzes Bellen. Mit einem Saxophonton hat das nichts zu tun.

    Einer, der täglich Saxophon spielt, vergisst nach Jahren, wie es sich anfühlt, wenn man ohne jegliche Lippenspannung die ersten Blasversuche macht.
     
  9. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Mit dem Winkel habe ich eben ausprobiert. So auf die Schnelle würde ich sagen, die Lippe ist da dünner, insofern wirken sich Kieferveränderungen direkter aus, und da ist Krafteinsatz (durch den Kiefer jedenfalls) noch einfacher und direkter . -

    Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Menschen, die sich intensiv mit bestimmten Dingen beschäftigen (sprich Fachleute), über grundlegenste Dinge unterschiedlicher Meinung sein können. S. zB. auch die Diskussion darüber, ob Saxe jeweils einen eigenen Sound haben oder nicht, der sich von dem anderer Saxe unterscheidet oder nicht, Dichtheit des Sax vorausgesetzt.
    -
    Zu dem Thema hier wurde ja schon viel geschrieben, einigermassen erschöpfend, weswegen ich mich da rausziehe.






    https://swing-jazz-berlin.de/sorano-solo/
     
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  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ok,
    ich kann also nicht stundenlang mit einem Achter und 3er spielen, Solo und piano wenn notwendig.
    Und ich kann auch nicht beeinflussen, wie die Luft in den Mundraum gelangt.

    Wieder was gelernt.....was Ihr alles wisst.
    Und alle die davon sprechen, sind Deppen und kennen sich nicht aus.
     
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ihr gebt Euch ja selbst die Antwort.
    Ich hab ja auch nicht von keiner Kraft gesprochen, die gegen das Blatt wirkt.
     
  12. hanssax

    hanssax Ist fast schon zuhause hier

    Ich meine eigentlich doch. Manche Saxophonschulen (u.a. David Liebman) sprechen von der ie-Stellung des Zungenbuckels (besonders im hohen Register), mit der genau diese Fokussierung des Luftstroms erreicht werden soll.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Die ie-Stellung gehört zum Voicen.

    Der Luftstrom wird an dem Zungenbuckel natürlich etwas fokussiert und schneller. Da der Mundraum sich aber zum Mundstück hin wieder öffnet, tritt dort keine Fokussierung mehr ein.
    Wenn man einen Wasserschlauch in der Mitte etwas quetscht, kommt vorne deshalb noch kein Strahl raus. Eher weniger Wasser mit weniger Druck. Einen fokussierten Strahl gibt es nur, wenn du den Schlauch vorne zusammendrückst.

    Die Vorstellung eines Strahles, der aufs Blatt trifft, beschreibt die wirkliche Situation schlecht. Es ist nämlich sehr wenig Bewegung in der Luft, eher ein anstehender Druck, der sich ruckartig (durch das Auf und Zu des Blattes) versucht, zu entspannen.
    Vielleicht vergleichbar mit einer Automatik-Tür, vor der sich viele Menschen drängeln. Die Tür geht auf und zu und immer ein paar Menschen kommen durch. Das sind so wenige, dass es für die vielen dahinter nicht recht vorwärts geht.
     
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  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hat doch keiner behauptet. Weder das eine noch das andere.
     
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  15. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Zur Frage welche Öffnung mit welcher Blattstärke spielbar ist, möchte ich als Refacer nur kurz folgendes anmerken:
    Öffnung ist nicht gleich Öffnung! Abhängig vom Kurvenverlauf (radial VS elliptisch), Bahnlänge und Baffle (!!!) kann die gleiche Öffnung eher schwer oder super leicht spielbar sein.
    Ich habe hier gerade ein Florida Link, das hat 3mm Öffnung und lässt sich von mir als eher untrainiertem Saxophonisten gut mit 2,5er bis 3er Blättern spielen, auch 2 Stunden lang. Das Teil geht los wie kaum ein zweites, und das aber nur weil das Zusammenspiel aller Faktoren sowas von optimal ist, dass ich es am liebsten selbst besitzen würde ;).
    An sehr offenen Mundstücken bei denen die Bahn und das Baffle weniger optimal sind, beiße ich mir die Zähne aus, und das obwohl ich nicht beiße beim Spielen.
    Daher sind diese allgemeinen Äußerungen wie Äpfel und Birnen. Jeder hat eine andere Vorstellung davon, wie ein 8er Mundstück geht oder gehen kann.
    Thats it, VG
    Jens
     
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  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    In dieser Diskussion wird, wie so oft zu wenig beachtet, dass es durchaus unterschiedliche Vorstellungen dazu gibt, wie man ein Saxophon anspielt. Und da tendiert man wohl gerne dazu, das für einen selbst Funktionierende auf alle Anderen zu übertragen.

    Rein physikalisch ist die Mindestpower, die benötigt wird natürlich die, die den luftdichten Abschluss notwendig macht. Schon hier gibt es Unterschiede zwischen Bläsern, Mundstücken und Saxophonen und der jeweiligen Spielweise. Ich kann mit wenig Druck und mit höherem Druck spielen. Die resultierende Minimalkraft an der Lippe ändert sich damit.

    Nun kommt, zumindest bei offenen Bahnen noch die Kraft hinzu, die man braucht, um das Blatt etwas an die Bahn zu drücken. Das kann man mit Kieferunterstützung bewerkstelligen, oder nur mit Lippenkraft.

    Und dann kommt noch was dazu, das ich mal unter Kontrolle subsummiere. Ich möchte ja verschiedene Klangvariationen spielen können, und ein Einfluss, neben diversen anderen dafür ist für mich auch die Kraft der Umschließung des Mundstückes. Nicht nur mit den Lippen direkt, sondern auch den umgebenden Muskeln.

    Neben diesen eher theoretischen Vorstellungen habe ich nun eine ganz einfache Erfahrung gemacht. Nämlich, die, dass ich die notwendige Kraft am ehesten dann merke, wenn ich sie nicht habe. Sprich, durch eine Gesichtsnerventzündung fehlte mir jegliche Kraft, und da konnte ich nicht mal die Schnute fest genug schließen, um aus einer Tasse zu trinken, geschweige denn Saxophon spielen.

    In der Folge hatte ich dann das Problem, dass die Muskelkontrollle sich nicht vollständig zurück entwickelte. Ein kleiner Muskelstrang in der oberen Lippe rechts scheint nicht so recht zu wollen. Dieses Handicap hat mich jahrelang verfolgt, und zur Verzweiflung gebracht. Erst durch gezieltes Krafttraining (mit Hilfe des Silencers) habe ich das endlich in den Griff bekommen.

    Heute merke ich nichts mehr von dem handicap, allerdings tut es mir immer wieder sehr gut, dass ich halbwegs regelmäßig einige Minuten auf dem Silencer übe, und meine Kraft (Kraft zu kontrollieren, nicht beliebig fest zu drücken) trainiere.

    Das ist aber jetzt alles nur für mich, und vielleicht für ein paar andere von Belang, aber natürlich nicht von genereller Gültigkeit. Ich erinnere mich an einen Foristen hier, der mal den Nulldruckansatz propagierte, und auch demonstrierte. Faszinierend für mich, aber, für mich nicht umsetzbar und letztlich auch nicht wünschenswert, da für mich zu wenig flexibel.

    Gruß,
    Otfried
     
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  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Erinnert mich an einen Auftritt in Wiedenbrück. Alles lief ganz normal, ankommen, aufbauen, Instrumente zusammen bauen und kurz anspielen ... pfffffft,

    nichts ging mehr, meine rechte Unterlippe schlabberte hin und her wie nach der Betäubungsspritze vom Zahnarzt. Ich habe tatsächlich versucht, die Lippe mittels Gaffatape zu stabilisieren, aber das brachte keinen Erfolg. Den Auftritt habe ich noch irgendwie überstanden, viel geredet und kaum gespielt. Die nächsten drei musste ich absagen.

    Auslöser war ein eingeklemmter Gesichtsnerv am Ohr aufgrund einer Erkältung.
     
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  18. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Wow, das andere Ende der Fahnenstange zu: " Ich hab n Mückenstich, ich rufe die 112" :rolleyes:
     
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @ppue
    [off topic] normalerweise schmeißt man da 'ne Runde Cortison und nach 2 Wochen ist das vorbei. Leider wusste ich das nicht, und so bin ich blöderweise an einen Arzt geraten, der das "konventionell" behandeln wollte. Also mehrere Monate den Nerv mit Strom beaufschlagt und ihn so versucht, zurück ins Leben zu befördern. Dann sagte er plötzlich: So, besser wird das nicht, und ich wurde mit dem Dilemma entlassen. Ich war noch heilfroh, nicht wie Karl Dall auszusehen. Ein Auge ist bis heute etwas geschlossener als das andere und in der Reaktion auch träger, bspw. wenn mir droht, was ins Auge zu geraten. [/off topic]
     
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  20. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Periphere Fascialisparese?
     
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