"Open Jam Sessions" - das neue Milliardengeschäft

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Weltenbummler, 28.Mai.2019.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sehr spannendes Thema!

    Tolle Beiträge, der Humor dabei macht es unterhaltsam.

    Ich schrieb ja schon an andere Stelle, dass wir, PISA, hier im ländlichen Raum auch Jazz Jamsessions auf die Beine stellen würden.

    Wir wären opener Band, unsere Rhythmusgruppe könnte weiter begleiten.

    Das beschriebene Chaos, das Gebrüll von vermeintlichen Platzhirschen kenne ich auch. Das wollen wir nicht.

    Die Hinweise auf eine Moderation und vorherige Organisation fand‘ ich gut.

    Was würdet ihr sonst noch machen, um eine attraktive Jamsassion hinzubekommen, die sowohl (Amateur) Musiker, als auch Zuhörer anspricht?

    CzG

    Dreas
     
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  2. RomBl

    RomBl Guest

    Sehr schön organisiert ist die Session in der Schweinfurter Disharmonie, wo ich @reiko persönlich kennengelernt habe.
    Jeder darf sich Stücke wünschen. Wer früher da ist, kann die harmonische Analyse mit dem Sessionleiter machen und ein paar Tipps bekommen. Sehr sehr gut.
    Anschließend spielt eine Opener-Band 3 Stücke und dann gehts los. Das Miteinander (waren auch namhafte Profis dabei) war sehr angenehm, viele Zuhörer waren da, die ihren Spaß hatten. Meine Bewertung: optimal.

    Teile der Band, in der ich spiele, haben eine eigene Session hier in Berlin auf die Beine gestellt. Leider ist der Überhang an Saitenquälern, die Rock und Blues spielen wollen, sehr groß und jazzafine Leute in der Minderheit. E ist also die maßgebliche Tonart. Für mich leider mittlerweile langweilig, wobei ich hier meist mit meinem Sopran aufgeschlagen bin und den Gitarren die hohen Töne um die Ohren genauen habe. Ein paar Leute aus dem Forum waren aber schon einmal zugegen gewesen.
    Vorteil dieser Session ist, dass die Jazzpolizei keinen Zutritt hat :D und sich jeder frei entfalten kann.
    Hier ist keine Opener-Band und keinerlei Organisation - auch das ist suboptimal. Jemand, der das Heft in der Hand hat, ist schon notwendig finde ich.

    In der nächsten Zeit werde ich vermehrt mal in Berlin unterwegs sein und nach amateurtauglichen Sessions schauen. Ein paar Sachen klingen ganz interessant - und für jedes Töpfchen gibts ein Deckelchen.

    @Dreas : wenn Deine Session läuft, würde ich auch vorbeischauen, wenn das terminlich irgendwie passt.
     
  3. hiroaki

    hiroaki Ist fast schon zuhause hier

    7 Saiten... neumodischer Kram. Außerdem hab ich schon eine H Saite. Brauch isch keine weitere.
    Apropos Runterstimmen: Mir ist meine letztens runtergefallen, also nun in Drop E Stimmung.
     
  4. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Oh, da ist mir doch grad die 7 abhanden gekommen o_O

    keep swingin´


    Euer Saxax
     
  5. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Hättest du da vllt ein paar Tipps? :)
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Der Begriff Amateurtauglich ist da aber sehr relativ. Gerade für Anfänger der Improvisation ist das meist deutlich zu hoch vom Niveau.
     
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  7. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    ...nochmal zum Ausgangs-Thema: Gestern habe ich den Drang gehabt, etwas humorisiert die Eigenschaften musizierender Jam-Session-Teilnehmer zu karikieren oder was alles so passieren Kann (Sonnenbrille-stürzen) etc.

    Aber auch andere Hintergründe spielen eine Rolle, nicht nur das "sich-zeigen-wollen-auf-einer-Bühne". Heute läuft gerade eine Pressekonferenz der DPolG Pol.gewerkschaft) zum Thema "Gafferproblem". Es ist ein etwas ähnliches Phänomen: Man muss sich zeigen, am besten noch filmen, ins Netz stellen und sich irgendwie heraus stellen. Klar, jede/r, die/der auf die Bühne geht, zeigt sich, sogar offenbart sich mit allen Stärken oder Schwächen, und das ist schon mutig. Da muss man sich erstmal hoch trauen und sich irgendwie bewerten lassen.

    Aber warum müssen wir eigentlich alles und jeden veröffentlichen und sich damit zwangsläufig bewerten lassen? Ich habe oft gar keine Lust darauf, weil ich gar keinen Zugriff mehr darauf habe, was von mir da offen zur Schau gestellt wird, weil es keine Beschaulichkeit, keine "Intimität" mehr gibt. Und das ist mir eben auch bei den Sessions aufgefallen. Jeder hat irgendso ein sch... Huadingdong-Handy mit 4 Kameras und es ist schneller im Netz, als ich mein Sax wieder eingepackt hat. Vielleicht war mein f''' heute besonders schlimm daneben, und bevor ich zum Muttertag die Blumen gekauft habe, isses schon im Netz.

    Naja, während Rezo absichtlich viral geht, kämpft AKK von der Fidesz-Partei und versucht, ihr heimliches Orban-T-Shirt unter dem Blazer zu verbergen...
     
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  8. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Hallo Weltenbummler, für mich gerade wieder mal ein aktuelles Thema, was sogar am Montag folgen für mein Mitwirken in einer Band haben kann. Diese Tatsache geht mir sehr auf den Nerv!
    LG, db
     
  9. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Wenn du das nicht möchtest, dann sag nein. Dann darf es doch auch nicht veröffentlicht werden? Oder wie ist da die Rechtslage?

    Es wäre zumindest höflich von deinen Kollegen, wenn sie dich fragen würden, ob du damit einverstanden bist.
     
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  10. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Nun seid mal nicht so kritisch mit den 6-Saitern, die können z.B. richtig schnell spielen. Darf ich ja als ehemaliger Gitarrist erzählen:

    Ruft ein Gitarrist seinen Kumpel an:" Boa Alter, ich war auf einem krassen Workshop am Wochenende. Wir haben nur 64tel gespielt. Soll ich dir mal eine vorspielen?"
     
  11. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich sehe das alles etwas unaufgeregter.
    Man muss ja nicht alles mitmachen.

    Was Facebook und Co. angeht, halte ich mich grundsätzlich sehr zurück.
    Selfies mache ich - wenn überhaupt - höchstens im Familienkreis.
    Mit dem Herumschicken hab ich es auch nicht so.
    Wenn, dann sind es fast nur Konzertplakate oder -termine,.
    Für so etwas ist dieses Online-Gedöns ja bestens geeignet.
    Das wird heutzutage viel eher wahrgenommen als ein gekürzter und manchmal fehlerhafter Zeitungskurzbericht ganz unten in der Ecke.

    Wobei ich mich - wenn ich dann doch mal ein paar Minuten in Facebook reinschaue - wundere, wieviele Freunde und Bekannte etwas publizieren und verteilen.
    Und vor allem was manche da so alles posten.
    Aber o.k., ist deren Privatsache.

    Und wenn dann doch mal ein Bild auftaucht mit meiner Wenigkeit drauf, ist das weniger aufregend.
    Meistens sind es eh bereits bekannte Zeitungsausschnitte von Konzerten, bei denen ich mitgemacht habe.

    LG
    Mike
     
  12. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe einfach die Ärmchen eine (M)Arschgabel mit Schrumpfschlauf ummantelt damit sie das Handy nicht verkratzen und einfach mein iPhone in die Marschgabel geklemmt. Funktoiniert. Aber nur mit Lesebrille ;-)

    Just my 2 ct.
     
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  13. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Zum Beispiel so: Gast, der zufällig bei der Jam-Session anwesend ist, filmt mit Handystick sich selbst und die scene. Da spielen wir nun, ist ja hip, könnte man meinen, wir spielen für ihn auf. Jetzt stellt er das unter "war heute im XX, war cool, soo schöne Frauen, guckt mal!" ein, wir haben weder das Filmen mitbekommen, noch wurden wir gefragt... so läuft das heute.

    @ehopper1 : Ich kann mich ja noch wehren, aber Kinder auf dem Spielplatz... Verkehropfer auf der Straße? Ich glaube, die Faszinationen des Erlebten (ob Kinder oder Unfallverletzte) mindert ein nicht mehr vorhandenes "gutes Benehmen", was man "einfach nicht tut", ist heute keinen Cent mehr wert. Ich denke, sehr viele Menschen haben entweder keinen Zugang mehr zu sich selbst, sind auf andere Art abgestumpft, vielleicht durch Arbeit, Familie, doppelte Jobs einfach überreizt und gleichztg. erschöpft. Wir wissen doch, woran das alles liegt, nehmen aber nicht aktiv Einfluss (auf die Dinge, die einen kaputt machen) und leiden unter gesellschaftlichen Ereignissen. War nie anders, früher mit der Keule, heute mit dem Handy...
     
  14. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Moin....darf ich dich mal an dein "Indianer Ehrenwort" erinnern. Da wolltest du Bescheid sagen, wenn du mal spielst. Würde das gerne mal hören.
    Mit " Pork Pie Hat" hat es ja leider ...warum auch immer...gar nicht geklappt. Macht ja auch fast nix, bzw. habe es fast erwartet.
    Also sage doch mal Bescheid, wann und wo.....:)
     
    Zuletzt bearbeitet: 29.Mai.2019
  15. RomBl

    RomBl Guest

    Du wirst der letzte sein, der es erfährt - Indianerehrenwort.

    Und schon bereue ich es, hier nach längerer Zeit wieder was gepostet zu haben :(
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30.Mai.2019
  16. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Wo ist eigentlich dein Problem ??
     
  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

  18. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Die Session in Braunschweig (session38) wird regelmäßig komplett (nur audio) aufgenommen und hinterher den Newsletterempfängern zum Download geschickt. D.h. ich weiß es vorher und wenn ich teilnehme, geht man davon aus, dass es für mich ok ist, auch wenn es bei der Veranstaltung selber nie Thema ist. Für manche scheint diese Regelung sehr attraktiv zu sein, es wird als Supersonderservice gesehen - problematisiert hat das m.W. noch nie jemand.
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Du lernst es nicht oder? Immer provozieren, immer sich daneben benehmen. Findest du das toll andere zu nerven und ihnen auf den Schlips zu treten? Brauchst du das für dein Ego? Gehts dir dadurch besser? Was ist dein Problem mit RomBl?
     
  20. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Lieber @RomBl , vielen Dank für Deinen Hinweis, der passt hier gut, denn die Schweinfurter Session ist ein leuchtendes Besipiel, wie straff organisierte und gut moderierte Sessions funktionieren können. Das liegt sicher auch daran, dass die Rhythmusgruppe immer aus 3 Berufsmusikern besteht (b,p,d oder b,g,d) wenn auch nicht immer dieselben, und der Moderator über eine sehr hohe pädagogische und soziale Kompetenz verfügt. Ein weiterer Grund ist der Betreiber der Lokation, ein kulturtreibender Verein, dem es nicht um Profit sondern um Kultur (und natürlich halbwegs schwarze Zahlen) geht. Dazu kommt das entspannte Miteinander der teilnehmenden Musiker im gegenseitigen Respekt (das ist so wichtig, dass ich es mal fett gedruckt habe, denn den vermisse ich hier, wenn auch selten, so doch hin und wieder auch). Es kommen meistens zwischen 8 und 12 zusätzliche Musiker und noch mal mindestens soviele Zuhörer. Ich fahre wegen des abwechslungsreichen Programms und der guten Atmosphäre sogar extra von Würzburg aus hin. Und ich habe das Gefühl über die letzten Jahre, dass das Interesse ständig zunimmt, vor allem auch bei jüngeren Leuten. Der Grund für die gute Atmosphäre liegt sicher auch darin, dass die Teilnehmer nicht zusammenkommen um sich selbst darzustellen, sondern einfach nur gerne Musik miteinander machen.
    Es gibt auch Sessions (ich bin Session Gänger und oute mich mal als solcher), die nicht so straff organisiert sind oder sehr offen. Da kann es dann aber auch mal passieren, dass keine gut funktionierende Rhythmusgruppe da ist, oder, auch schon erlebt, dass 3 Selbstdarsteller die Bühne kapern und ein mehrstündiges Werbeprogramm für sich abfahren. Hier am Main, ist aber meist alles gut und alles Mainstream.
    Gruß Reiner

    p.s.: @Atkins, da hier scheinbar Interesse besteht, ich kann Dir soviel sagen: @RomBl kann spielen, auch wenn er hier keine Aufnahmen einstellt!
     
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