Fingerhaltung

hier sieht man den übergreifer @djings

 

Die südamerikanische Quena wird oft (nicht immer) mit dem zweiten Fingerglied gegriffen, und manchmal sogar auch mit der rechten Hand oben und der linken Hand unten



Ich spiele die Querflöte auch nicht mit den Fingerkuppen, ist mir viel zu unbequem, sondern latsche irgendwie mit dem zweiten Fingerglied auf die Klappen. Ich kann damit allerdings keine Lochklappenflöte spielen, was mich persönlich aber auch so gar nicht stört.

Beim Saxophon lande ich mit der linken Hand ab und an auch mehr auf dem zweiten Fingerglied als auf der Kuppe, da dann die Palmkeys dichter dran sind. Da aber der linke Pinkytisch dann schwer erreichbar ist bleibt es bei gewissen Momenten, also meist doch bei der Kuppe.

Gruß,
Otfried

 

@xcielo
danke für das video! der junge mann spielt gut und hat temperament
ich hab grad mal geschaut. auf der c-flöte liegen mittel-und ringfinger auch nicht mit der kuppe auf den löchern, sondern bequemer in der mitte vom ersten und zweiten fingerglied auf.
bei der querflöte ist es ja von der griffhaltung her wohl schwieriger, die grifflöcher mit den kuppen zu greifen.

 

Der junge Mann mimt zum Playback. Was nicht ausschliesst, das er das Playback selbst eingespielt hat, insofern seine Fingerhaltung lehrreich sein kann.




https://swing-jazz-berlin.de/sorano-solo/

 

Nee, der spielt schon richtig, auch wenn auf dem Playback schon ne Flöte vorhanden ist

 

Solange du (!) die Finger hältst(!) belastest du deinen Bewegungsapparat unnötig.

 

ja, stimmt, beide Instrumente sind leise schon da, plus die lautere Livestimme.
Guter Trick, klingt voller.





https://swing-jazz-berlin.de/sorano-solo/

 

Oh! - ich dachte, er ist recht lässig dabei

 

Hi quax: erstmal gefällt mir das Wort "halten" nicht, assoziiert festhalten etc.und erinnert mich an die Münze, die man früher Klavierschülern auf den Handrücken gelegt hat, womit man einigen Generationen das Klavierspiel versaut hat. "Position" gefällt mir besser als "Haltung"
Außerdem "du" sollst nicht halten-"du" sollst spielen.
Lass doch die Füße, die Knie, die Hüfte, die Schultern sich um die Position der Finger kümmern. Dann hast "du" freie Bahn fürs Spielen

 

Mich interessierte , was Dich am "halten" störte.
LG quax

 

Scheint mir ein artistisches musizieren zu sein

 

Puh, da hab ich ja was losgetreten...
Erstmal für das üppige Feedback!
Zusammenfassend schließe ich aus Euren Antworten:
"Fingerhaltung ist Nebensache, Hauptsache es fühlt sich bequem an. "
Jetzt muss ich nur noch die überschüssige Kraft meine Schreinerpranken in den Griff bekommen. Irgendwie ende ich immer mit verkrampften Fingern - besonders wenn es etwas komplizierter wird.

 

Ich behaupte mal, das ist keine überschüssige Kraft, die dich verkrampfen lässt. Ich vermute mal, der Wille ist zu groß und das Tempo zu schnell. Gerade das "etwas Kompliziertere" solltest du besonders locker und laaangsam spielen.

MacGaga

 

Vielleicht könntest du Dir größere Tasten anbringen lassen? Ich weiß nicht, ob das vom Platz her machbar ist. Mal einen Saxdoc fragen...

 

Leichter gesagt, als getan
Ich hab halt die blöde Angewohnheit, die Klappen "richtig" zu zu drücken. Ist der Spieltechnik nicht sehr zuträglich (von der Mechanik mal abgesehen)
Fürchte, diese lang erlernten Marotten muss ich mir immer wieder bewußt machen und bewußt abstellen.

 

Angewöhnt ist schnell, gell ? Ich wünsch dir Erfolg beim abgewöhnen

 

Denke mal, es sind 2 Baustellen bei mir:
Nummer Eins: lange Finger, daher die gekrümmte Haltung. Da helfen dann auch keine größeren Tasten, da ich die Tasten ja gut treffe, aber halt mit der Fingerkuppe.
das führt dann direkt zu
Nummer Zwei: unnötig viel Druck beim Schließen der Klappen. Führt zu verkrampfter Haltung und bremst Tempo und Fingerfertigkeit. Ich vermute die Fingerhaltung verstärkt das Problem, wenn ich mit dem Fingerglied spielen würde wir Maceo Parker, könnte ich vermutlich weniger fest zudrücken.

 

Hat Jmd. ne gute Idee, wie ich mir das wieder wegtrainiere?

 

Ich mache das bei mir so, dass ich versuche, diese Patterns zu "zerstören".
D.h. wenn es beispielsweise dazugehört, bei lautem Spiel die Klappen fester zu drücken, "simuliere" ich lautes Spiel nur, indem ich sehr viel Luft ohne Ton durch das Saxophon schicke und dazu greife.
Oder wenn ich spiele, auf die Vibration der Luftsäule im Korpus mit den Fingern zu "horchen". Die ist nicht so gut zu spüren, wenn man fest drückt.

Cheers, Ton