CARAVAN (Duke Ellington) - wie schnell?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschte 11056, 18.August.2019.

  1. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    ca 230 (oder 115 Halbe)
     
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  2. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Eine schwere Entscheidung, die ich aber nicht alleine treffen kann, d.h. mit meinem Rennkamel in einer Staubwolke verschwinden :D; es kommt ja drauf an auch, dass, wenns langsamer gespielt wird, auch noch "Biss" hat, und nicht nur: die können nicht schneller. :rolleyes:
     
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  3. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    ....ja drauf an auch, dass, wenns...
    genau:-D
     
  4. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

  5. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    fast 23 uhr und der humor lebt, fantomastisch!
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur besteht das Thema halt viel aus Ganzen und Vierteln, wenn Du das zu langsam spielst ist es keine Karawane, sondern ein Trupp Schnecken im Garten.
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Stimmt. Ab welchem Tempo wird es denn zur „Rennkaravane“,
    welches Tempo entspricht dem gefühltem natürlichem Karavenrhythmus?

    CzG

    Dreas
     
  8. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe es gerade mal versucht zu spielen. Ich fürchte bei mir ist es wohl eher eine Rollatorkarawane duch ein volles Einkaufszentrum.
     
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  9. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Eben! Und darum bietet es sich an, das Stück mit etwas mehr Verve in Angriff zu nehmen. Klar, sicher, natürlich, sowieso, ja doch: Man kann alles balladesk spielen, auch den Hummelflug. Und ja, ich sehe auch den Einwand, dass ebendieser bevorzugt in dem vorgeschriebenen Tempo funktioniert, während Caravan auch etwas gemächlicher noch klingt.

    Aber (sehr) schnell und (sehr) langsam gehören ebenfalls zum Spektrum aller möglichen Tempi. Donna Lee IST ein schnelles Stück und sollte auch so gespielt werden. Und bei mir geht das Sandmännchen um, wenn ich den ganzen Abend nur mittlere Tempi mit geringen Abweichungen nach oben oder unten zu hören bekomme.

    Irgendwie hat sich ein wenig eingebürgert, schnelle Tempi als Show-Off und bloße Artistik zu qualifizieren. Das sind sie nicht, sondern ein legitimes musikalisches Ausdrucksmittel.

    Auch als Performer habe ich wesentlich mehr Spaß, wenn ich es ab und zu tempomäßig richtig krachen lassen kann. Dass das Publikum seine Freude daran hat, wenn man sowas gut dosiert, sehe ich immer wieder. Im Übrigen in jedem Genre. Höher, schneller, weiter = Spektakel = schlecht - das stimmt eben nicht. Zur Kunst gehört auch Kunstfertigkeit, zum Tenor das hohe C, zum Violinisten die Capricen, zu Coltrane die Sheets of Sound. Genau wie scheinbare oder echte Simplizität ein Stilmittel sein kann, ist dies auch Komplexität. Beides lotet Randbereiche aus. Viel unbequemer als das Sofa in der Mitte. Aber auch spannend und ja: unterhaltsam.

    Also ich würde es (und tue es auch) schnell spielen. Und wenn es bei euch dann ab und zu mal hakelt - na wenn schon. Irgendwann muss man ja mal damit anfangen...
     
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  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich kann bluemike nur zustimmen. Natürlich sind bestimmte Tempi für manchen Spieler zu schnell, dann spielt man im Bereich des machbaren (man muss bei einem schnellen Song auch nicht immer Achtel durchgehend spielen) oder lässt den Song weg. Nicht jeder schnellere Song lässt sich auch überzeugend als Ballade arrangieren oder spielen.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Um im Bild zu bleiben: auch Kamele kommen manchmal ins Straucheln :)
     
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  12. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Danke für die Blumen :D:cool:.

    Ich fand noch diese Version mit der Angabe:
    Exotically
    :eek:
    Also alle als Beduinen und ich als Bauchtänzerin. :nailbiting:

    Einen netten Montag wünscht

    Nem


    ___________________
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    Warum macht ihr das immer wieder?
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.August.2019
  13. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @bluemike → vielen Dank, endlich mal auf den Punkt gebracht. Leider tendieren die meisten eben hohe Tempi als showact bzw.Artistik - add. Ohne Seele - abzutun,
    und ab in die Schublade. [niemand bedenkt, was da eigentlich alles dahinter steht]
    Klar, kannste die Pagagani im Lesetempo spielen, aber das ist nicht Sinn & Zweck der Übung - die Stücke wurden geschrieben, um eben gerade die techn. Möglichkeiten
    auszuloten & zu erweitern. Damals waren Doppelgriffe noch gar nicht denkbar, Paganini war wohl der erste, der das Klangspektrum der Geige deutlich erweitert hat.
    Aber ich bin kein Streicher - korrigiert mich, wenn ich mich irr.
    Übrigens: deinen Exkurs kannste mal gern klassischen !!! Gitarristen zeigen - da ist das immer noch ein NoGo - und daher klingts auch 30 Jahre nach Eliot Fisk
    immer noch nach 'BlimmBlimmBlumm'! Dabei waren gerade die typischen Komponisten der klass. Gitarre - wie Carcassi, Carulli, etc.
    ausgesprochenen Virtuosen, deren Musik viel. harmonisch nicht so interessant wie ne Bachfuge ist, aber die hat Pepp - und klingt klasse, wenn eben im deutlich fortgeschrittenen Tempo gespielt. ein NoGo! Detto Asturias Leyenda v. Albeniz - das ist auch noch fürs Orchester bzw. Klavier komponiert, Pianisten waren - Liszt & friends sei Dank - deutlich weiter - wie peinlich ist denn das, Asturias in 60 die Viertel zu spielen - als Arpeggio-Übung - aber das ist der Standart!

    @saxhornet → vielen Dank für deine Anmerkung zu @bluemike - Du bist sehr höflich - wie wäre es denn aber mal mit der Wahrheit für diese Kollegen
    bzw. mit bisi Respekt vor der Musi - wenn ich GiantSteps nur in 80 die Viertel hinbekomme, dann übe ich es halt im Kämmerlein, muss mich aber nicht auf der OpenStageBühne damit feiern lassen.
    Wenn ich es nicht 'derbloas' im wahrsten Sinne des Wortes, dann bin ich doch nicht so wahnsinnig, und spiel es öffentlich.
    Da muss man doch auch bisi taktisch denken.
    Ich übe seit langem aus Gaudi Asturias [daher das Bsp. oben] auf dem Sax. als ehem. klass. Gitarrist war das Ding ne Steilvorlage für hohe Tempi - gefeatured durch Training an der Technik, aber auf dem Sax zeigts mir deutlich techn. Grenzen - und ich tret damit erst auf, wenns im O-Tempo a la Gitarre klingt.

    hier mal 2 Links für alle, die mit dem Bsp. nix anfangen können:
    → Asturias Leyenda - Pepe Romero - guitar [er spielt es sehr präzise einem spannungsgeladenen Tempo, da geht deutlich mehr, aber man verhaspelt sich da schnell]
    → Asturias Leyenda - Saxophone - Sergej Kolesow

    und - ich bin einer, der gern noch 30% Tempo in Reserve hat, damit ich auch in UpTempo Geschichten auf der sicheren Seite bin und das ganze relaxed sehen kann...
    good Tempi
    cheers
    Paco
     
  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Die Karawane einfach mal vorschlagen für einen der nächsten Jazz-TOTM's

    Hatten wir doch noch gar nicht.....und dann krachen lassen....oder Bummelzug ohne Kameltreiber :)
     
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  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Hatten wir als Vorschlag, kürzlich. Fand nicht genug Anklang bei der Gemeinde.

    Außerdem könnte man seine Reflexe durchbrechen und nicht jedesmal nach „Aufnahme“, „TOTM“ und „lass mal hören“ rufen. Verändern von Gewohnheiten kann auch demenzvorbeugend wirken... ;-)

    Nix für ungut,
    LJS
     
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  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es geht halt schon mit manchen Songs, nur muss man es dann sehr gut arrangieren und bei manchen Songs wie Caravan ist das halt schwierig aber durchaus möglich. Ich bin immer wieder erstaunt was so manch einer bastelt und wie gut es dann klingt.
    Ein Kollege (und mein ehemaliger Korrepetitor an der Uni) Andreas Schmidt (Pianist) hat vor langer Zeit mal für eine seiner Bands aus Kylie Minogue's "I can't get you out of my head" als Jazzballade arrangiert und das Ding wurde ein Hit.
    Nur einfach einen Song langsam spielen macht dummerweise nicht Sinn, da muss man schon sehr genau hinschauen ob dieser Song das zulässt.
     
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  17. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ja....stimmt, altersdemenz bedingt fehlte das wörtchen "noch" mal vorschlagen
     
  18. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Eben.
    Wir beschäftigen uns weiterhin damit.

    .
     
  19. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Jetzt hast Du die Schlagzahl noch mehr erhöht ;-)
    zur sachgerechten Bedienung des Instrumentes incl. stilistischer Sicherheit [uptempo] kommt nun noch das arrangieren dazu,
    Jössas, und dann fragen sich die Leute immer, was machen Musiker den ganzen Tag.
    Ausschlafen / Kaffee trinken, oder schon die erste bier aufmachen / bisi mal gucken, ob wir das Instrument auch vom letzten Gig mit zu Haus bracht haben...
    Mittagsschlaf ...usw. usw. :D
    in diesem Sinne.
    allen frohes Schaffen
    cheers
    Paco
     
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  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Wahrscheinlich werde ich mich jetzt recht unbeliebt machen.

    Aber wie oft schon habe ich klassische Musik in sehr hohem Tempo hören müssen, wo dann Läufe verwischt kommen, das Ganze gehetzt wirkt usw. Das Tempo muss eben auch wirklich beherrscht werden, wobei ich mich schon manchmal frage, was das musikalisch bringt.

    Natürlich ist es Sinn und Zweck von Etüden, auch das Tempo zu trainieren, aber bei Bach z.B. brauche ich das nicht.

    Beim Jazz kommt noch was anderes dazu: Der Groove geht sehrl leicht verloren, wenn sehr schnell gespielt wird. Manche Leute scheinen aber hohes Tempo mit Groove gleichzusetzten. Ein europäisches Missverständnis?
     
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