Welches Bb greift ihr?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Nilu, 2.Januar.2020.

  1. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Nein. Das heißt, dass das Yamaha 82Z ein schlechtes Sax im Bezug auf die Quick-C-Seitenklappe ist. Aber auch nur, wenn das Problem, das du beschrieben hast, die meisten Spieler mit dem Horn haben. Und selbst dann ist es nicht verwunderlich, denn das Quick-C klingt bei bisher allen Saxophonen, die ich gehört habe weniger schön als das ,,normale“ .
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da das eh wie Du schon angedeutet hast, nur bei schnellen Wechseln mal benutzt wird, ist das kein Problem, man hört den Ton eh nicht richtig. Schon Londeix hat in seinen Mechani Übungen Griffe gelehrt, die nicht immer super klingen aber in bestimmten Situationen einfach hilfreich sind.
     
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  3. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Schönes Foto, das meiner Meinung nach das "Überfrachtet" schon zeigt. Hinten hätte man bei der Deutschen auch noch den Drücker für die Bechermechanik gesehen, und seitlich den Klapperatismus für die Öhler-Mechanik. Was Klappen betrifft, haben (meines Wissens) auch die Top-Böhm-Modelle nur etwa 19 (und die gehen dann sogar bis tief-Es), während die deutschen bis 31 (und mehr?) gehen.

    Nochmal: ich will hier nicht streiten. Ich spiele selbst deutsche Klarinette und fühle mich damit sehr wohl (ergonomisch und vom Klang). Aber mechanisch und fingertechnisch einfacher ist die Böhm. Und das Saxophon sowieso (schon weil es in die Oktave überbläst).
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.Januar.2020
  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich finde die deutsche Klarinette wesentlich einfacher. Nicht weil sie einfacher ist, sondern weil ich, und das betrifft das Thema des Threads, es persönlich einfacher finde, möglichst wenig Alternativgriffe zu haben.

    Alternativgriffe sind in bestimmten Situationen zweifellos einfacher zu greifen. Mein Fingergedächtnis kommt allerdings mit den Alternativen schlecht zurecht, weil da immer der Entscheidungsprozess zwischen liegt, sich für einen Griff zu entscheiden. Mag aber ein persönliches Manko sein.

    Generelle Aussagen, was nun leichter ist, ist extrem davon abhängig, wie man in der Vergangenheit damit umgegangen ist. Ich habe die Alternativen immer nur am Rande gelernt. Verwirren mich. Schneller benutze ich den eingeübten Griff, auch wenn er für andere unkomfortabel ist.

    Kleine Anekdote: Auf der Bassklarinette spiele ich seit Jahrzehnten Böhm und neulich wollte ich mir endlich eine deutsche leisten. Na, die habe ich schnell wieder zurück geschickt. Dass sie muffig klang war das eine, das andere: Sobald ich eine Bassklarinette in den Händen halte, spiele ich Böhm. Konnte da gar nicht "deutsch" greifen. Die Kleinfingeralternativen bleiben trotzdem ein Horror für mich.
     
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  5. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, da bin ich ganz bei Dir. Ich hatte auch dasselbe Erlebnis mit dem Versuch einer deutschen Bassklarinette.

    Die Böhmgriffe habe ich mir im fortgeschrittenen Alter selbst beibringen müssen. Mit den "Kleinfingeralternativen" habe ich immer noch Probleme (ich schreib sie mir noch meistens in die Noten). Insofern könnte man sagen, dass deutsch besser ist, weil man nicht über Alternativen nachdenken muss (bei den kleinen Fingern). So wie wenn man am Saxophon immer den bis-Griff fürs B spielt (um wieder aufs Thread-Thema zurückzukommen). Das soll aber nicht die konstruktiven Vorzüge der Böhmklarinette schmälern.

    Dazu eine andere Anekdote: ich habe eine Klarinettenschülerin, die von Anfang an Böhm gelernt hat. Allerdings von (hintereinander) mehreren Lehrern, die selbst nur deutsch spielten. Die Ärmste hat die günstigen Griffe nie gelernt, plagt sich fürchterlich ab und macht sich selbst Vorwürfe, dass sie total unbegabt ist etc. Jetzt habe ich ihr systematisch die eigentlich vorgesehenen Böhmgriffe beigebracht und sie ist hin und weg, wie einfach das eigentlich geht ...
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Genau, es sind zwei Prinzipien, die sich hier gegenüberstehen:

    a) Alternativgriffe lassen sich leichter Greifen, verlangen aber eine zusätzlich oft schnelle Entscheidung, welche der Alternativen man nimmt.
    b) Bevorzugte Griffweisen erfordern mehr Geschick und Übung, weil sie mitunter schwieriger zu greifen sind, dafür fällt die Entscheidung weg.

    Ich bin einfach Typ b)

    (-:
     
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Wenn man eine Boehmklari mit es-Heber links hat, braucht man sich nicht zu entscheiden, welcher Alternativgriff zu nehmen ist. Es geht immer aus.
     
  8. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Meine Lehrerin versuchte mir alle Griffe einzutrichtern. Als sie merkte, dass mich das mehr stört, als es mir hilft, entschied sie sich für das Seiten-b in praktisch allen Fällen. Dafür bin ich ihr dankbar, denn so fühle ich mich am wohlsten. Ich denke so sollte es ein Lehrer machen, individuell entscheiden und nicht eine Methode für Alle, komme was wolle.
     
  9. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das kann ich kaum nachvollziehen, weil damit schon ein einfaches Bb-D-F oder Bb-F-Bb eine Riesenhürde wird - die rechte Hand wird praktisch bei jedem Bb "aus der Bahn geworfen" - blockiert.
     
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  10. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Ich sagte ja, dass das eine sehr individuelle Lösung ist. Das wird sich mit steigendem Repertoire vermutlich noch ändern. Aber für den Moment spiele ich auch die Stücke in F -Dur mit Seiten-b. Es liegt mir einfach. Vielleicht ergänzend dass ich nur Sopran spiele.
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Wie greifst denn du das Seiten-Bb? Bei mir blockiert da nichts.

    sb.jpg
     
  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das beruhigt mich etwas ;-) Denn was für viele Tonleitern funktioniert wie auch für die "einfacheren" #-Tonarten (, G, D, A, E), solange sie diatonisch bleiben, das wird bei häufigem Einsatz des Bb oder Ais immer wieder zur Stolperfalle - z.B. auch auf der anderen Seite des Quintenzirkels die schlichte Durterz F# - A# - F#, die total einfach durch Liegenlassen des F#-Fingers oder durch das Front-Bb gespielt werden kann.
     
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  13. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Du greifst also wirklich Bb-D und F#-A# mit Seiten-Bb?? Ich bin froh, dass ich das irgendwann nach vielen Mühen total abgestellt habe. Ich kam als jugendlicher Vollautodidakt von der Böhmklarinette und versuchte jahrelang, all die Dixieklarinettenarpeggios mit Seiten-Bb auf das Sopran zu übertragen.
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, so viel Arbeit ist es nicht. Halt eine Taste mehr, die man drücken muss.

    Wenn ich das genau nehme, bin ich auch Autodidakt auf dem Sax und hatte keinen Lehrer, der mir das hätte austreiben können (-:
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist nur eine Frage der Übung und wie man es lernt. Mit dem richtigen Konzept ist das nicht schwierig zu lernen.
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, wird es ohne dann schwierig.
     
  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Sieht optimal aus bei dir - so liegt bei mir der andere Zeigefinger überm High-D. Ich habe es gerade mal im Ü-Raum gecheckt: meine rechte Hand liegt ganz leicht schäg mit dem Zeigefingerglied überm Seiten-C, das ich noch erheblich weniger benutze als das Seiten-Bb. Damit aber auch näher am High-E, das ich sehr oft brauche.

    Mit "blockiert" meine ich, dass die Hand aus der normalen Haltung geholt wird, um eine Seitenklappe zu bedienen. Wenn bei dir die Finger über den Pearls bleiben, ist das bei dir halt anders.

    Bei Charlie Parker sieht das auf diesem bekannten Fotos übrigens auch so aus, dass er eher die C-Klappe erwischt. Er hat ja bekanntlich eine sehr tighte Handhaltung gehabt. Ich wäre mal neugierig, wie der das mit dem Bb gehandhabt hat.

    [​IMG]
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Die F-Taste liegt in der Regel auf Höhe Seiten-Bb bzw. -C, also genau zwischen den Tasten. Mit einer leichten Drehung der Hand kann das erste Zeigefingerglied beide Tasten gleich gut erreichen.

    Ich kann so auch Hoch-E, ohne den Kontakt zur F-Klappe zu verlieren. In der Regel braucht man das aber nicht. Wie du schon sagst, Seiten-C benutzt man kaum, ich höchstens zum Trillern oder Prallern und Hoch-E taucht selten direkt in Zusammenhang mit F2, E2, Eb2 etc. auf.
     
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Nicht unbedingt bei der Bassklarinette bis tief-C ;-)
     
  20. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    @ppue und Interessierte

    Ich bin gerade am Generalisieren des Groovin' High-Licks, d.h. für alle Tonarten verfügbar zu machen. Im Thema kommt er ja (für Bb-Instr.) schon 3x vor: über Bm-E7, Am-D7 und Gm-C7. Hier ist eine Kopie von Bm7-E7 (Takt 3 und 4).



    upload_2020-1-5_17-7-20.png

    Gleich bei der ersten zusätzlichen Version über C#m7-F#7 musste ich tricksen - wie so oft, wenn F# auftaucht. Der obige 4.Takt einen Ganzton höher geht dann B-A-A#-F#. (Mein B ist immer ein deutsches H)

    Wollte ich das A# mit der Seitenklappe spielen, hätte ich arge Mühe, bei 200 BPM das abschließende F# zu kriegen. Das kann und so spielt es wohl Peter Pü - richtig?

    Ich rutsche während des A auf den Bis-Key und kann so ganz normal das F# greifen. Ich kenne das schon von vielen anderen Stellen um F# und Ais. Wenn man sich darum bemüht, Enclosures regelmäßig einzusetzen, kommt man nicht drum herum, JEDEN Ton mit Nachbarhalbtönen einzunorden. Ich will alle drei Griffmöglichkeiten auch nebeneinander benutzen können, ohne mich zu verhaspeln.

    Gibt es jemanden, der die obige Stelle mit dem "langen" Bb-Ais-Griff (B und rechter F#-Finger) spielt? Wäre ja auch ne Möglichkeit.
     
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