Gehörschutz als Berufsmusiker

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 13399, 7.Januar.2020.

  1. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich habe öfters mal nach dem Üben für ein paar Minuten einen Tinitus. Der geht auch schnell wieder weg und ist nicht weiter störend. Aber dennnoch frage ich mich, was ihr Berufsmusiker so macht, um ein gesundes Gehör zu behalten, selbst beim Spielen im Orchester oder der Band. Man will ja nicht irgendwann in Lage sein, problemlos die Changes von Giant Steps herauszuhören, aber nur, wenn sie mit 200 Dezibel gespielt werden.
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Eventuell liegt es nicht an der Lautstärke sondern an der Kieferposition. Ist bei Saxophonisten in der Medizin (bei denen die sich mit Musikern intensiver befassen) ein bekanntes Phänomen. Kiefer und Halswirbelsäule.........
    Und Gehörschutz bringt beim Sax wenig, wenn Du Dich vor Dir selber schützen willst, denn Du hörst dich trotzdem noch sehr laut. Gehörschutz schützt nur vor lautem Klang von aussen, das Sax ist aber auch über die Mundhöhle und die Knochen des Kopfes zu hören.
     
  3. Garron

    Garron Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich kenne einige Bands die auf Inear spielen da kann man seine Lautstärke selber anpassen und ist abgekapselt vom Rest .
    Ist aber gewöhnungssache ,da man von der Umgebung nicht soviel mitbekommt.

    Bei der letzten Band hatte Ich das Tema auch und die sind recht gut zu recht gekommen.

    Gruß Ronny
     
  4. Garron

    Garron Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich übe auch öffters per Kopfhörer wenn Ich das Sax abnehme das ist auch recht angenehm
     
  5. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    ....und mit egal was im Ohr hörst Du Dich anders, als ohne. ich habe mir schon Ohrstöpsel in zumindest ein Ohr gesteckt, um mich selbst besser hören zu können (siehe #2 von @saxhornet )
     
  6. scenarnick

    scenarnick Admin

    Ui - nur noch über die Knochenleitung hören? Das ist ja auch bei (Chor-)sängern verbreitet, aber eine Unsitte. Warum? Weil die Obertöne verloren gehen, die für die empfundene Intonation verantwortlich sind. Bei Sängern führt das unweigerlich zu mehreren Dingen:

    a) Der Sänger ist zu tief
    b) Der Sänger kann seine eigene Lautstärke im Ensemble nicht mehr einschätzen
    c) Der Sänger ist abgekapselt von der Umwelt und bekommt Ensemble-Dynamik nicht oder nur leise mit

    b) und c) sind beim alleine Üben unerheblich, gebe ich gerne zu. a) ist tödlich. Ich weiß nicht, wie das auf dem Sax ist, aber mich nur auf den Knochenschall zu verlassen ist dem Sound sicherlich nicht zuträglich. Daher lieber nach anderen Ursachen für den Tinitus suchen, wie z.B. von @saxhornet erwähnt.

    P.S.: Gilt natürlich analog auch für *innen :)
     
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  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Mit etwas Übung kommt man bei Auftritten schon klar. Ich nutze angepassten Gehörschutz immer mit bestimmten Bands, bei denen ich sonst taub werden würde. War am Anfang unangenehm und schwierig und ist jetzt aber kein Problem mehr. Aber diese Umstellung dauert und da muss man auch erstmal mit Umgehen können. Und bei bestimmten Pop- oder Rockbands sind die Dinger Pflicht, wenn man nicht taub werden will.
     
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  8. scenarnick

    scenarnick Admin

    Im Sinne von In Ear Monitoring (also Abschotten, aber Mix auf die Ohren in DEINER Lautstärke) kann ich mir das vorstellen. Nur als Dämpfung kann ich mir das als Sänger nicht vorstellen. Beim Sax mag's gehen...
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Beim Sax geht passiv mit etwas Übung aber es ist kein Optimum. Die Alternative ist aber schlimmer und dann lieber sich damit arrangieren und abfinden, daß es da derzeit keine optimale Lösung gibt.
     
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  10. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe angepasste Stöpsel mit 9dB Filter. Schlagzeug und Gitarre haben ihren Schrecken verloren, und weil die Knochenleitung bleibt habe ich einen gewissen Monitoreffekt, ich höre mich im Gesamtklang lauter als ohne Schutz. Richtig Spass machen die Dinger nicht, aber ich kann mich daran gewöhnen.
     
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  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Rockband ohne Gehörschutz geht nicht.
     
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  12. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Korrekt!
     
  13. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Um Himmels Willen, wie laut spielst Du beim Üben?
     
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  14. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Am besten so laut, dass der Gitarrist weint:evil:

    Im Ernst, Schlagzeug, Gitarren, Bass, Keyboards, Gesang - das hat halt eine gewisse Grundlautstärke.
     
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  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Sehr wichtig ist da die Einrichtung des Überaums.

    Extremfall 1: "Badezimmer" (harte, glatte Wände, Boden und Decke). Wahnsinnig laut, aber eventuell mit schmeichelndem Hall.
    Extremfall 2: schalltoter Raum (dicke Teppiche, rundherum Möbel und lange Gardinen, Holzdecke.) Oder im Kleiderschrank. Du hörst Dich kaum noch.

    Wenn es zu laut ist: dicken Teppich legen, Gardinen, Möbel hinstellen.
     
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  16. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Unser (neuer) Raum passt schon, Teppiche liegen auf dem Boden, eine Wand ist das rohe Mauerwerk einer Bahndammböschung (der Schall bricht sich), die Decke ist schräg. Klingt viel beser als der alte Raum, der war kaputt gedämmt. Rock ist eben laut.
     
  17. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Na ja ganz witzig.
    Bis vor drei Monaten dürfte ich vor den Trompeten und Flügelhörnern sitzend üben. Ja, die haben eine gewisse Grundlautstärke und dennoch interpretierten sie das kleine "p" nicht als "power". Das gegenseitige Hochschaukeln der Lautstärke in der Gruppe offenbart Raum zur Optimierung :).
    LG quax
    PS: Warum muss Rockmusik laut sein?
     
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  18. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Ein Radio kannst Du leider drehen, ein Schlagzeug nicht. Wir spielen viel Pink Floyd, Herman Brood, Bowie, Hendrix, das klingt leise nicht. Bei Cantaloupe Island ist es anders, da gehen alle von selbst runter. Die Lautstärke gehört gewissermaßen zum Klang und zum Stück. Außerdem - hat sich je ein Gitarrist selber gut gehört?
     
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  19. Garron

    Garron Kann einfach nicht wegbleiben

    Unser Proben Raum ist auch sehr Tot gedämmt mit "Steinwolle" in der Wand und viel Akustik Matten, dadurch hat mann keine Reflextionen .
    Da klinkt das Sax auch sehr Trocken. Unser Schlagzeug steht nochmal hinter einer kleinen Plexiglas wand wo die untere hälfte gedämmt ist sonst is nicht zum aushalten wenn er spielt.;)

    Zum Tehma laute Rockmusik : das wird Automatisch laut wenn die Songs mal anschieben unser Schlagzeuger wenn mal warm is der Schiebt auch an.
    Ich hab schon oft das Problem das das Monitoring so laut ist sowohl beim Auftritt als auch beim Proben.
    Ich Spiele daher oft mit Kopfhörer und hab meinen eigenen Mix wir nehmen aber auch alle Instrumente ab.
    Ich Probiere gerade die Jungs mal auf Inear zu bringen aber wie schon erwähnt da geht halt das drum herum verloren.
     
  20. rbur

    rbur Mod

    Sex and Drugs and Dezibel!
     
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