Alto in der Big Band und das “Lautstärkenproblem“

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5305, 2.Februar.2020.

  1. Naddy

    Naddy Ist fast schon zuhause hier

    Ich hoffe Du bekommst das alles im Interesse der Gemeinschaft alles hin. Du kannst uns ja mal auf dem Laufenden halten..
     
  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Nebenbei: Metall oder Kautschuk hat nichts mit Schärfe oder Lautstärke oder Sound überhaupt zu tun. Dafür ist höchstens das Innenleben des Mundstücks zuständig, aber nicht das Material. Ein immer wieder auftauchender Irrtum. Die Analogien sind halt zu verlockend: Metall = kalt, hoch, spitz, eben metallisch; Kauutschuk = warm, weich, tief, breit usw.
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das kannst Du tausend mal schreiben, diese Mär ist nicht auszurotten.

    Ich hatte es schon in Beitrag #2 geschrieben, wurde dennoch mehrfach wiederholt.

    CzG

    Dreas
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Es wird ja auch immer darüber geschrieben, dass das Material der Saxophone und das Saxophon selbst keinen Einfluss auf den Klang hat. Der Spieler und Mundstück würde zu 95% den Ton machen.
    Aber dann frag mal einen Klassikprofi was der dazu sagt. Gerade Kupfer (Buffet) oder Massivsilber beim Alt. Warum sind dann King und Conn oder Mark 6 so anders im Sound, auch hier im Forum artikuliert, wenn das doch nichts ausmacht. So zumindest die Wahrnehmung einiger. Es muss da also was an Unterschied geben.
    Es ist wohl eher so, dass man nicht unbedingt sofort das Material heraushört. Aber wenn das egal wäre, warum spielen viele Saxophonisten Metallmundstück z.B. im Funk?
    Gut, ein high baffle Kunststoff kann auch grell sein. Ich denke im Mittel ist Metall "auffälliger“ so wie im Mittel ein Cannonball big bell "fetter“
    ist.
    Im Detail kann es anders sein.
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Lies mal ein Buch über Saxophon Berechnung, dann weißt du eine Antwort. Ü. A. das andere Wärmeverhalten. Dann gibt es sicher auch einen Unterschied zwischen dem theoretischen Model und der praktischen Ausführung.
    King, Conn oder Selmer unterscheiden sich eher in der Mensur, als im Material.
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das ist eine vergleichbare Schlussfolgerung wie:

    „Ich muss eine Lederallergie haben. Immer wenn ich morgens im Bett mit Kopfschmerzen aufwache, habe ich meine Schuhe noch an.“

    CzG

    Dreas
     
    Rick, LeCorbeau, Longtone und 2 anderen gefällt das.
  7. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Ich schlage vor die Diskussion zu beenden.


    Sonst müssen wir noch Popkorn holen.
    Das Schlüsselwort Mark 6 kam versehentlich vor.

    Schönen Abend noch.
     
  8. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    ... wo er recht hat, hat er recht.

    Ich bin überzeugt davon, dass es ausreichend ist beim solieren aufzustehen und über das Notenpult zu spielen.
    Besonders mit einem Altsax sollte es einfach sein sich dann als Solist gut gegen die Band durchzusetzen... ebenso mit dem Tenorsax.

    Oftmals ist zu beobachten, dass in Amateur BigBands, selbst wenn der Solist aufsteht, der Notenständer hoch gestellt wird und direkt in die Noten gespielt wird.
    Dadurch spielt man gegen eine Art von Barriere und der Ton kommt bei den Zuhörern gedämpft an.... wenn der Solist dann noch zaghaft spielt... ..

    Eine anderer, wesentlicher Faktor ist doch, dass man sich beim solieren selbst nicht hört oder nicht ausreichend gut hört.

    Gut ausgesteuerte Mikrofone und gut eingestellte Monitor Boxen sind immer von Vorteil.

    Entsprechend meinen bescheidenen Erfahrungen werden in Clubs bei BigBands lediglich die Sänger über Mikrofone verstärkt.
    Ein Solisten Mikrofon wird eventuell noch vom Bariton Saxophon oder der Bass Posaune genutzt.

    Wie gesagt Alto und Tenor Sax setzen sich auch ohne Mikro durch in einer BigBand durch.

    Nebenbei, mit dem im Beitrag #1 genannten Equipment sollte eine ausreichende Lautstärke sehr gut machbar sein.
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Wer ist der Meister des Funk-Saxophone? Maceo Parker! Spielt er ein Metallmundstück? Nein!
     
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich will ja nicht Klugscheißern, aber bei allen Beispielen, die hier für solistische Glanzleistungen hier eingestellt wurden, sind mir 2 Dinge aufgefallen
    1. Der Solist hat immer ein Mikrofon und kann damit lautstark über den Rest der Band verstärkt werden
    2. Wenn Holz soliert hat Blech Pause. Da bleiben noch Percussion, Klavier und Bass. Das ist dann fast ohne Verstärkung machbar, oder?
    Spielen Blech und Holz zeitgleich bestimmt Blech den Ton, Holz trägt nur zur klangfarbe bei. Die Trompete überstrahlt alles.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Also ich habe nun gelernt bzw. gelesen:

    1. Mundstückmaterial ist egal.
    2. Saxophonmaterial ist egal. Obwohl es dann keinen Sinn macht weshalb es z.B. das SA 80 II in Messing, schwarz, versilbert, massiv Silber und vergoldet gibt bei gleicher Konstruktion.
    3. Alle angeführten Profis können auch ohne Metallmundstück lautstark solieren.
    4. Die sind aber mit Sicherheit über Micro abgenommen.
    5. Die Band muss möglichst leise spielen.
    6. Das kriegen Amateure nur bedingt hin.
    7. Der Solist sollte aufstehen (auch wenn er dann die Noten nicht mehr sieht).
    8. Der Bandleader muss das in den Griff bekommen auch wenn mir der Band die Pferde durchgehen.
    9. Wenn M. Parker Kunststoff spielt, dann hat C. Dulfer und Earth, Wind und Fire ... das Metall nur gewählt weil es schöner glänzt.

    Ich habe jedenfalls schon bei Meyer und Yanagisawa Metall und Kunststoff parallel getestet. Und die mögliche Dynamik war bei Metall erheblich höher.

    Wie auch immer. Ich werde einiges probieren
    und versuchen auch Musikerkollegen versuchen einzunorden.

    VG Holger
     
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Einen großen Unterschied zwischen Metall und Kautschuk empfinde ich (nicht nur ich) in der Übertragung über die Zähne und die Knochen.
    D.h., es kann sein, dass ein Mundstück nicht lauter ist, Dir aber selbst bei hoher Umgebungslautstärke ein besseres Gefühl gibt, weil Du ein paar Frequenzen zum "Anhalten" hast, oder es sich "lebendiger" anfühlt.

    Möge der Kompass mit Dir sein, ich halte das auch so :)
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @holgi1964

    Mal andersrum.

    Gibt doch mal eine plausible Erklärung warum Metall lauter sein soll.

    CzG

    Dreas
     
  14. RomBl

    RomBl Guest

    Dann müssen wir in derselben Bigband gespielt haben. :D
    War bei meinem kurzen Ausflug in die Welt der Bigbands bei mir genauso. Die Tuse hat ne Berliner Kotterschnauze vom feinsten gehabt, aber von Luftführung keine Ahnung (außer beim Reden und Meckern). Da kam nüscht raus aus dem Saxophon, sie hielt sich aber für die Größte und alle müssen sich nach ihr richten.
    Das habe ich mir 2 Proben angetan, der Dirigent ist nicht eingeschritten, dann bin ich gegangen. Gottseidank. Ich habe neulich mal eine neuere Aufnahme gehört und die sind nach 3 Jahren Üben nicht weiter gekommen.

    Vitamnin B ist halt nicht nur im Berufsleben das Allerwichtigste.
     
  15. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Metallmundstücke sind manchmal lauter als solche aus Ebonit, weil man aus Messing oder Stahl engere Mundstücke bauen kann als aus Hartgummi. Der Unterschied rührt dann von der Form her und nicht vom Material. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Pete Thomas von Café Saxophone mal eines seiner Metall-Modelle aus hartem Kunststoff (Delrin?) 1:1 nachbauen lassen - der Unterschied im Sound war offenbar gering.
     
  16. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Siehe Rico Metalite. Sind aus Kunststoff, aber trotzdem laut. High Baffle halt.

    Grüße
    Roland
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Metallmundstücke liegen oft anders im Mund, eben weil sie bei gleichem Innenleben und dünnerer Wand kompakter sind.

    Damit ist dann auch der Räsonanzraum im Mund anders.

    Ob das grundsätzlich zu höherer Durchsetzungsfähigkeit führt sei mal dahingestellt.

    Aber das Spielgefühl ist ziemlich unterschiedlich.

    Gruß,
    Otfried
     
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  18. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Richtig. Sinn macht es schon. Marketing, bringt Kohle.
     
  19. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Auch wenn der Solist die Changes nicht intus hat, zu denen es zu solieren gilt, oder keine Melodien auswendig abrufen kann, gibt es in solchen Situationen Lösungen:
    • Vor dem Aufstehen schon mal den Notenständer leicht erhöhen. Wenn das nicht geht (z.B. weil es ein Pult und kein ausziehbarer Ständer ist),
    • Leicht runter beugen (sieht nicht immer überzeugend aus, aber damit kann man im Amateurbereich zur Not leben) bzw. aus dem Augenwinkel auf die Noten schauen.
    • Alternativ zum Solo zu einer (evtl. mikrofonierten) Position gehen, an der sich bei Bedarf auch ein erhöhter Notenständer befindet, sodass man im Stehen gut ablesen kann und sich gleichzeitig nicht dahinter versteckt. Man kann die Noten vom Platz mitnehmen oder vorher eine Kopie platzieren.
     
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  20. Naddy

    Naddy Ist fast schon zuhause hier

    Ist bei Mundstücke nicht auch der subjektive Eindruck entscheidend. Bei meinem Equipment ist es so, Dass Metalite klingt für mich wie eine Kreissäge. Ich habe eins, setze es aber so gut wie nicht ein. Mein Otto Link klingt etwas dunkler, damit für mich auch eher ein leises Mundstück. Mein Kay Siebold eher im Klang etwas heller, damit lauter. Die zwei letzt genannten sind aus Metall, das Metalite eben aus Kunststoff. Aber es ist eben nur mein Empfinden. Der wahre Lautstärkepegel wird bei alles dreien ähnlich sein. Ich bezüglich keine Messungen gemacht, eben nur ein subjektives Empfinden.
     
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