Obertonübungen und der kreative Umgang damit

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 23.Februar.2020.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,

    mal einen konkreten Thread und eine Gedankensammlung wert - denke ich.

    Wozu?
    Wie?
    Ab welcher Ausbildungsstufe?
    Etc....

    Cheers,
     
    vmaxmgn, RomBl, a.g. und einer weiteren Person gefällt das.
  2. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Wozu? Soundentwicklung
    Wie? einzelne OT vorher vorstellen
    Ab wann? Nach ein paar Wochen/Monaten
     
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Was heißt das für Dich, und warum entwickeln Obertonübungen den Sound?
     
  4. Ralph

    Ralph Ist fast schon zuhause hier

    Todsünde Benutzung des Stimmgerätes ?

    Hatte anfangs - mittlerweile weniger - extreme Schwierigkeiten, mir den Ton vorzustellen.
    Frequenzen bei 1000 Hz liegen nunmal nicht in meinem normalen Stimmbereich.

    Für mich extrem hilfreich:
    Stimmgerät mit Frequenzanzeige mitlaufen lassen, um die erzielten Töne zu identifizieren, dann zu verinnerlichen,
    wieder möglichst gezielt anzusteuern etc.

    konkret: Tenor gegriffen tief-B ist klingend Ab, also gut 100 Hz.
    Grundton also 100Hz, 1.Oberton (Oktave) 200Hz, 2.Oberton (Oktave+Quinte) 300Hz, 3. Oberton (2.Oktavierung) 400 Hz etc.
    Bei 700, 800, 900 Hz. war/ist das ernsthaft hilfreich.
     
  5. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Moin zusammen.
    Ich halte es schon deswegen für sinnvoll, weil "man" sich drauf konzentrieren muss nicht nur einfach ins Instrument reinzupusten.
    Ton da = alles gut.

    Die Tonbildung und das Spielen mit dem Ton ist eine meiner Ansicht nach vollkpmmen vernachlässigte Komponente.
    Sich auf Obertöne zu konzentrieren schärft das Gehör UND den Mundinnneraum.
    Ich finds gut sich damit zu beschäftigen.

    Da ich mich gerne in 3 gestrichenen Oktave bewege (also ab "c3" und aufwärts) , muss ich mich von hause aus schon viel mit dem Thema Ansatz, Atmung und Luftdruck beschäftigen; es liegt also auf meiner Linie.
     
    RomBl gefällt das.
  6. RomBl

    RomBl Guest

    Wozu?
    Ich meine, dass das eigentlich der elementarste Punkt bzw. Übungsansatz ist, sein Horn überhaupt klangtechnisch in den Griff zu bekommen. Ich kann das schwer beschreiben, aber ich fühle irgendwie, dass ich das Sax (bzw. dessen Tonbildung) wesentlich besser im Griff habe, seitdem das mit den Obertönen funktioniert - sowohl im hohen, als auch im tiefen Register.

    Wie?
    Ich habe das lange probiert (> 1 Jahr, hat bei mir recht lange gedauert - meine Mutter behauptete immer, ich wäre ein Spätentwickler :D), und auf einmal funktionierte es. Mittlerweile kommen dann immer mehr Töne aus dem Flagolettbereich dazu, die kommen und irgendwann dann auch nach etwas klingen.
    Was ich genau zu tun hatte, d.h. wie das genaue Zusammenspiel zwischen Mundraum, Zungenstellung, Lippenspannung etc., hat mir kein Lehrer sagen können - wie auch. Probieren, variieren und irgendwann geht es.


    Ich kann wirklich nur jedem raten, sich damit zu beschäftigen.
     
  7. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Für mich sind Obertöne vergleichbar dem Farbenspektrum, das ich als Maler oder Fotograf wahrnehme und bewusst gestalte. Je mehr ich einen Ton in seine Obertone "zerlegen" kann, desto mehr höre ich auch die Klangfarbe, die hinter einem Ton verborgen ist auf meinem Instrument. Der Begriff "Ton" ist ja irreführend, da er eigentlich nur für einen elektronisch erzeugten Sinuston passt. Jeder Ton auf einem Instrument ist schon ein "Klang", also Grundton und x-Obertöne. Je mehr ich die hören und auch spielend erzeugen kann, desto "farbenreicher" wird mein Spiel.
    @RomBl: erstaunliche Parallelen zu meiner Entwicklung. Obertöne konnte ich anfangs nicht wirklich provozieren, mittlerweile komme ich, auch wenn ich sie nicht speziell übe, vom Bb bis zum E schon ohne Mühe ein Stück voran, je tiefer je besser. Die 2. Oktave ist aber im Moment mein Limit. Die Duodezime (Terz) obendrauf kommt noch nicht, selbst wenn sich sie hörend herauslocken möchte. Der Weg ist das Ziel.
     
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Kannst Du das bitte präzisieren?
     
  9. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    @Ton Scott: gerne. Ich verändere meinen Ansatz nicht bewusst, sondern die Erwartung eines Obertons durch "Vorhören" verändert minimal die Luftführung, ohne dass ich präzise beschreiben könnte, was sich verändert.
    Den ersten Grundton (Oktave) kann ich schon lange vom Bb bis zum B oben mühelos provozieren, so dass ich mittlerweile die Oktavklappe nicht unbedingt brauche, sondern zwischen Grundton und erstem Oberton wechseln kann. Auch was ich dabei verändere, kann ich nicht explizit benennen.
    Der 2. Oberton (Oktave+Quinte) kann durch bloße Erwartung vom Bb bis zum E intoniert werden, die 2. Oktave vom Bb bis zum C#.
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Du meinst, Du kommst ohne OK bis H, C-F oder Fis gehen nicht?
     
  11. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    ...fragt der Experte den Laien. ;)

    Kurze Antwort: weil mein Lehrer das sagt!

    Lange Antwort und Erklärungsversuch: Für den Sound sind (nicht abschließend) Gehör und Klangvorstellung wichtig. Mit solchen Übungen trainiere ich auch das Gehör und die Klangvorstellung. Der Sound wird u. a. durch das Verhältnis des Grundtons und der einzelnen Partialtöne/Obertön bestimmt. Durch OT-Übungen verbessere ich meine Fähigkeiten, diese Obertöne zu beeinflussen.
     
  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Obertonübungen sind doch Überblasübungen, die dann relevant werden, wenn man besonders hohe Töne spielen will oder?
    So mein Anfängerverständnis.
    Ich habe mich bis jetzt nicht damit beschäftigt.
    Und ich bin zufrieden mit meinem Sound.

    Sollten sie mal wichtig werden, wird mein Lehrer mir das schon sagen.
     
  13. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Jetzt erwischst du mich "auf dem falschen Fuß". Nach massiven Zahnbehandlungen und einer kleinen Gallenkolik diese Woche ruht das Sax derzeit überwiegend. Ich meine mich aber zu erinnern, dass ich alle gegriffenen Töne in der ersten Oktave bis hin zum B oben zur Oktave Überblasen kann, wenn ich die Töne ohne OK intonieren möchte. Manchmal übe ich das: Ton mit Oktavklappe, danach gleicher Ton ohne Oktavklappe.
     
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das ist nicht unbedingt der einzige Grund.
    Ich zitiere Sigurd Rascher:

    Rascher.png
     
    Rick und Jacqueline gefällt das.
  15. Ellulu

    Ellulu Kann einfach nicht wegbleiben

    Rascher fängt in seinem Büchlein mit Quarten/Quinten an, die man/frau voraus hören oder singen soll, bevor der Ton gespielt wird. Dann geht's weiter mit den Obertönen etc.

    Für mich der wichtigste Grund Obertonübungen zu machen: es macht richtig Spaß!

    Neben den genannten positiven Effekten auf Klangvorstellung, Sound und Erweiterung des tonalen Raums nach oben, gibt es schöne Beispiele aus der Praxis, welche veranschaulichen was man damit machen kann, falls man könnte.
    z.B. Michael Brecker - Delta City Blues
    Das wäre dann die Herausforderung für
    fortgeschrittene Schüler
     
    Rick gefällt das.
  16. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Bei den Obertonübungen bekomme ich ein Gefühl dafür, hohe Töne nicht über Lippenspannung, sondern über Änderungen im Rachen und Gaumen zu erzeugen. Die hohen Töne im regulären Bereich werden voller und müheloser. Die Flageoletts kommen noch nicht ganz vorhersagber:confused:, aber das entwickelt sich. Gehen auf meinem SA80 übrigens erstaunlich viel leichter als auf dem SX90R. Am Beginn einer Übesession Obertonübungen bringen das Muskelgedächtnis auch gleich wieder in die richtige Spur. Es beruhigt mich von @RomBl zu lesen:

    "Ich habe das lange probiert (> 1 Jahr, hat bei mir recht lange gedauert - meine Mutter behauptete immer, ich wäre ein Spätentwickler :D), und auf einmal funktionierte es. Mittlerweile kommen dann immer mehr Töne aus dem Flagolettbereich dazu, die kommen und irgendwann dann auch nach etwas klingen.
    Was ich genau zu tun hatte, d.h. wie das genaue Zusammenspiel zwischen Mundraum, Zungenstellung, Lippenspannung etc., hat mir kein Lehrer sagen können - wie auch. Probieren, variieren und irgendwann geht es.
    "

    Ich finde, Obertonübungen = Rachen/Gaumen zu benutzen sind fundamental und sollten früh gelehrt werden. Ob das dann schon kreativ ist:-??
     
  17. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ich würde wirklich gerne mal hören, was ihr da so übt. Auch ich finde high notes manchmal klasse und bin daran...mit mässigem Erfolg. Ich bekomme alle hohen Töne bis zum +/- cis, aber eben nicht sicher und auch nicht immer schön. Wie auch mit der Querflöte...klappt, aber nicht sicher. Ich kenne natürlich die Obertonübungen aber benutze für high notes ab ```fis nur entsprechende Griffe. Bekommt ihr diese hohen Töne mit den Obertonübungen gut und spielbar hin?? Oder wie?
    Bitte keine YT Beispiele, die kenne ich bereits. Wie macht ihr selbst das? Kann ja auch mal was aufnehmen, aber schön ist das nicht:)
     
    Zuletzt bearbeitet: 23.Februar.2020
    scenarnick gefällt das.
  18. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele die TopTones nicht als Obertöne, sondern mit einem Sammelsurium an Griffen, das Keilwerth ist da ein bißchen anders. Die Obertonübungen sind für mich reine Übungen.
     
  19. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ja....@TSax80 so genau mache ich es eigentlich auch. Denke eigentlich nicht, dass das Keilwerth da anders ist.
     
  20. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Im Vergleich zum SA80 ist es das, habe ja beide.
     
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