Unterricht nach Ende des Corona-Lockdowns

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Manno, 25.Mai.2020.

  1. Manno

    Manno Schaut öfter mal vorbei

    Vielleicht könnt Ihr mit Euren Erfahrungen eine Entscheidung erleichtern:

    Ich hatte bis zum Beginn des Corona-Lockdowns im März regelmäßig privat bei einem Musiklehrer Unterricht, 14-tägig jeweils 1 Stunde. Im März hatten wir das natürlich gestoppt. Der Unterricht findet statt in seinem kleinen Musikstudio. 1,5 bis 2 Meter sind vielleicht zu gewährleisten. aber dann wird es schon sehr knapp.

    Nun hat mein Lehrer angefragt, er beginne wieder mit dem Unterricht, aber es sei natürlich meine Entscheidung, ob ich wieder starten wolle.

    Nun mein Dilemma. Ich bis 64 und gehöre damit eigentlich zur Corona-Risikogruppe. Einerseits.

    Andererseits fehlt mir natürlich der Unterricht, genauso wie der Kontakt mit dem Lehrer, der mich in der Vergangenheit stetig vorangebracht hat.

    Online-Unterricht möchte ich nicht, mir ist der direkte Kontakt ungeheurer wichtig. Um es mal so zu sagen: Für Unterricht per Bildschirm bin ich zu alt.

    Wie sind Eure Erfahrungen und Tipps? Ich bin gespannt, Manfred
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich würd‘ es noch nicht machen bzw. mache es auch noch nicht.
    (Ich bin 60)

    Grade auch vor den jetzt sehr schnellen Lockerungen.

    Ein Blasinstrument ist da auch noch was anderes als ein Piano.

    Ich habe auch einen WS in Eindhoven abgesagt, der Anfang Juli stattfindet.
    Gut, ein WS ist auch noch eine andere Nummer.

    CzG

    Dreas

    P. S. Schau Dir mal die aktuellen Zahlen der Infizierten und der Neuinfektion in Deiner Stadt und Umgebung an. Da kannst Du das Risiko besser einschätzen.
     
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  3. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Das ist schade, dass Du Dich für Online-Unterricht zu alt fühlst (nicht bist).
    Skype&Co sind kein Hexenwerk - einfach mal probieren!

    1,5-2m Abstand sind schon in der jetzigen Situation sehr eng. Ich würde das doppelte gut finden und einen Raum, der gut belüftet werden kann.Lässt sich kein alternativer Raum auftreiben?
     
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  4. scenarnick

    scenarnick Admin

    Hi Manfred (@Birman ),

    Ich bin 50 und damit eigentlich nicht in der Risikogruppe, kümmere mich aber um meine 91-jährige Mutter, die nach OP in Kurzzeitpflege geht und so weiter und so fort... Ich nehme noch keinen persönlichen Unterricht. Aus Rücksicht auf mich, auf meinen Lehrer, auf meine Verantwortung. Skype ist kein Hexenwerk, da stimme ich @SaxPistol absolut zu und ich werde meinen Saxophon-Unterricht auch nach Ende der Lockerungen weitgehend Skype-isieren. Allein, weil es mir unheimlich viel Fahrtzeit spart. Gesangsunterricht Online ist schwerer, Sax empfinde ich als sehr angenehm Online, vorausgesetzt man hat Playalongs zuhause (iReal oder so).

    Probiere Skype mal aus - wir können Dir hier bestimmt auch mit Einrichtung von Skype und so helfen.
     
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  5. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Dass bei Saxophonen die Gefahr der Ansteckung höher ist als bei Nicht-Blasinstrumenten ist tatsächlich nicht wirklich nachgewiesen. Da gibt es sehr unterschiedliche Studien. Unter anderem wurde untersucht, dass bei Gesang und Querflöte tatsächlich die Gefahr höher sein kann. Beim Saxophon jedoch verteilt sich die Luft sehr, Sprechen ist da wohl sogar gefährlicher.
    Was helfen kann ist, eine durchsichtige Trennwand oder ein Duschvorhang in der Mitte des Raumes und sich nicht gegenüberzustellen sondern nebeneinander. Und natürlich richtige Fenster, so dass man zwischen den Schülern gut lüften kann (kein Kellerraum).
    Demnach spielen mehr Faktoren als nur die Raumgröße eine Rolle. Wobei natürlich je größer desto besser.

    Ich plädiere in dieser Situation auch für Skype. Ich habe das mit meinen Schülern sehr erfolgreich praktiziert, auch mit über 60-Jährigen. Sie waren alle sehr froh diese Möglichkeit zu haben. Es ist auf jeden Fall besser als gar kein Unterricht und bringt den Schüler voran. Es sind eigentlich nur Kleinigkeiten, an denen man über Skype nicht so gut arbeiten kann.

    Vor allem weiß man nicht, wie es weitergehen wird. Ob eine zweite Welle kommt und der Präsenzunterricht dann wieder verboten wird.
     
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  6. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Also meine Erfahrung: Skype kann ich nicht wirklich empfehlen. Das geht vielleicht für Theorie, aber nicht für Vor- und Zusammenspiel. Letztlich sind es genau die Gründe, die auch gegen Online-Unterricht im Allgemeinen hier vorgebracht wurden (vor Corona). Eine Notlösung ja, aber mehr Not als Lösung.

    Ich habe den Unterricht in der Corona-Zeit fortgesetzt. Als größtes Risiko habe ich den öffentlichen Nahverkehr angesehen, aber mit dem Lockdown war auch dort nichts mehr los. Manchmal war ich der einzige Fahrgast. Und anfangs trug ich auch keine Schutzmaske, die es ja nicht gab bzw. die nach anfänglicher "Experten"meinung (auch Drosten und Co.) nichts brachten. Mit dem Lehrer war ich mir einig, dass wir den Unterricht rechtzeitig absagen, sobald sich einer krank fühlt oder Kontakt zu Risikopersonen hatte. Wenn man ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachtet und darüber hinaus bedenkt, dass das allgemeine Infektionsrisiko immer noch sehr niedrig ist (nach offiziellen Zahlen zB in München 0,4% Infizierte bezogen auf die EW-Zahl, inklusive der bereits Geheilten und Verstorbenen), kann man das persönliche Risiko weiter reduzieren.

    Übrigens kam zu dem etwas unübersichtlichen Regelwerk noch die Unsicherheit seitens der Verbände dazu: Mal war Einzelunterricht zugelassen, dann wieder nicht oder nur mit Auflagen (z.B. Abstand, Desinfektion).
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Als klarer Befürworter von Präsenz-Unterricht, auch weil ich hier zu Hause keine wirklich tolle, stabile Internet-Verbindung habe, praktiziere ich ihn schon wieder seit Ostern zu Hause. Die Heidelberger Musikschulen gestatten inzwischen ebenfalls wieder Präsenzunterricht in ihren Räumlichkeiten, ich habe damit dort bereits letzte Woche wieder begonnen.
    Ach ja, ich gebe nur Einzelunterricht.

    Meine Hygiene-Maßnahmen:
    Ich trage immer eine Maske, die Schüler zumindest auf dem Weg zu mir, Spielen ist natürlich mit Maske sehr umständlich.
    Ich desinfiziere alle Gegenstände, mit denen Schüler in Berührung kommen können, die Klavierschüler zusätzlich ihre Hände vor dem Unterricht.
    Wir stehen uns nicht direkt gegenüber, sondern halten Abstand, auch beim Betreten und Verlassen des Unterrichtsraums.
    Es findet kein körperlicher Kontakt statt.
    Die Termine sind so, dass sich keine Schüler begegnen, außerdem lüfte ich gründlich zwischen den Schülern (mind. 10 Minuten).
    Wenn ich mal etwas vorspiele (Duette mache ich noch nicht), dann ohne Maske (ziehe sie kurz runter und setze sie anschließend sofort wieder auf), aber nicht direkt zum Schüler hin.

    Es wird freilich kein Schüler gezwungen zu kommen, wem das noch zu gefährlich ist, der bekommt weiterhin Fernunterricht, ich habe allerdings derzeit keinen in einer bekannten Risikogruppe. Wer sich krank fühlt, bleibt weg, und falls ich erkranken würde, sage ich selbstverständlich ab.

    Das läuft ganz gut, aber absolute Sicherheit gibt es nie.
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Mir sind nur Studien bekannt, wonach die meisten Blasinstrumente, bis auf Flöten, unbedenklich sind, da das Aerosol im Korpus bleibt, also nicht direkt ausgeblasen wird. Und man stoße sowieso beim Spielen weniger aus als beim (lauten) Sprechen.
    Gibt es dazu ernsthafte Gegenbeweise, oder sind das nicht eher nur voreilige Befürchtungen gewesen?
     
  9. hoschi

    hoschi Strebt nach Höherem

    ich hab auch zum glück wieder unterricht. fehlte mir schon arg...

    nichtsdestotrotz, hat mein lehrer einen größeren raum zur verfügung gestellt bekommen, in der musikschule.
    inkl., wie überall üblich, diese plasticscheiben aufgehangen...
    mittlerweile untersucht das rki chöre, weil dort die ansteckung aufgrund der aerosolverteilung am stärksten auftritt, genau.
    bei den bläsern ist "streuung" größer, deshalb sagt das rki auch nix zu...
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Bei mir ging es mit Skype ganz gut. Auch das gegenseitige Vorspielen funktionierte.

    Ich handhabe das so: Solange es keine eindeutigen Belege gibt, das Saxophon spielen nicht ansteckender ist als sprechen, bin ich eher vorsichtig.

    CzG

    Dreas
     
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  11. hoschi

    hoschi Strebt nach Höherem

    @Rick , genauso hab ich es auch gelesen...
     
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  12. hoschi

    hoschi Strebt nach Höherem

    skye läuft in max 1,5 jahren aus.
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Bei guter Internet-Verbindung und brauchbaren Geräten ist das sicher so - aber wenn die Schüler nur ein (älteres) Smartphone zur Verfügung haben und die Verbindung instabil ist, führt das schnell zu demotivierendem Frust.
    Ich musste in den letzten Wochen mehrfach den Fernunterricht abbrechen, weil keine vernünftige Verbindung aufrecht zu halten war, das ist besonders sehr jungen Schülern kaum zuzumuten und ärgerlich für beide Seiten - ich hatte zwar den Zeitaufwand, kann aber die Stunde nicht zählen, weil kein richtiger Unterricht zustande kam.
     
  14. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Na dann wird's halt irgendwelche Alternativprodukte (wie jetzt auch schon) geben.
    Selbstverständlich ist Unterricht per Vidoekonferenz kein vollständiger Ersatz, aber es ist besser als gar kein Unterricht - vernüftige Technik vorausgesetzt.
     
  15. scenarnick

    scenarnick Admin

    Oh - hier kommt ein WESENTLICHER Punkt ins Spiel.

    Wenn ich an Online Unterricht denke, dann denke ich zumindest an Laptop mit stabiler WiFi Verbindung und ordentlichem DSL dahinter. Smartphone mit eingebautem Mikro geht gar nicht gut. Da stimme ich allen zu. Bei mir ist es ein älteres MacBook Pro - das geht auch mit dem eingebauten Mikro, mit externem und Interface macht's mehr Spaß. Ich hatte alternativ mal FaceTime probiert, das ging gar nicht gut - weder auf Phone noch Mac.
    Hat man schon vor 9 Jahren gesagt, als es von MSFT gekauft wurde. Erst sollte es ein Profit Center werden, dann gab es Skype for Business, dann ist einiges davon in Teams eingeflossen. Skype selber ist zwar verschlimmert worden, aber ich glaube den Gerüchten über Auslaufen nicht...
     
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  16. hoschi

    hoschi Strebt nach Höherem

    ms dealer sollten es wissen...skype läuft aus und eine ms version kommt...verschlimmbessert...stimmt...
     
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  17. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Die amtlichen Vorschriften für BW findet man hier.

    So ähnlich wird es auch in anderen Gegenden gehandhabt, so weit ich gelesen habe.
     
  18. scenarnick

    scenarnick Admin

    Skype for Business läuft aus (fka Lync) und das ist auch gut so. Skype selbst (die kostenfreie Variante) nicht
     
  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Skype ist je beleibe nicht die einzige Software für Video-Chat.

    Ich habe bisher sehr gute Erfahrungen mit Jitsi-Meet. Allerdings sollte man das über den Chromium-Browser (oder über Chrome) machen.
     
  20. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Das gilt aber nur für Musikschulen. Zum Privatunterricht habe ich noch nichts vergleichbares gefunden. D.h. die Berufsausübung des Lehrers war zu jeder Zeit uneingeschränkt möglich, nur die Ausgangsbeschränkungen für die Schüler (in der Regel Hobby) verhinderte ein Treffen in den Übungsräumen des Lehrers. Hausbesuche wären andererseits wieder möglich gewesen.
     
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