Online-Unterricht: Was ist wichtig?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 25.Mai.2020.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,
    wir (Kollegen hier und ich) unterrichten ja nicht erst schon seit dem Lockdown online.
    Hier soll alles rein, was Online-Unterricht gut (oder auch schlecht) macht.
    Von der technischen Ausstattung über die Räumlichkeiten, Licht, etc.
    Vielleicht verliert der eine oder andere die Scheu davor.

    Grüßle, Ton
     
  2. scenarnick

    scenarnick Admin

    Da bin ich doch dabei :)

    Aus mittlerweile einigen Wochen Erfahrung als Gesangs- und Saxschüler

    Must-have:
    • Laptop oder PC mit Mikro und Kamera (KEIN SmartPhone / Tablet ohne externes Mikro)
    • Stabile WiFi/LAN Verbindung
    • Möglichkeit, Noten abzulegen (Notenständer o.ä.) ohne sich zu verrenken
    • Schüler sollte im Licht stehen (kein Schatten, kein Gegenlicht durch Fenster)
    • KEINE STÖRUNGEN (Hunde / Ehegatten/innen / Kinder / Email Benachrichtigungen / Skype / Slack / Telefon)
    Wünschenswert:
    • Mikrofon (entweder USB oder AudioInterface) statt des im PC eingebauten
    • Kopfhörer
    • Bei Sax: Mikro um Sprache UND Sax vernünftig aufzunehmen (normaler Niere kann schwierig werden, Kugel geht besser)
    • Metronom (beim Schüler!)
    • Zuspielmöglichkeit für Playalongs / iReal oder CD (kann über Lautsprecher sein)
    Luxus:
    • Zuspieler ins Audio-Interface (für iReal etc...)
    • Zwei getrennte Mikrofone für Sax / Stimme
    • Klavier / Keyboard (eher wichtig bei Gesang)
    Software:
    • Skype - WICHTIG: Automatische Mikrofonanpassung AUSSCHALTEN! (Sonst wirds nach dem Sax Spiel kurz sehr leise)
    • NICHT geeignet: FaceTime / WhatsApp Audio (schlechte Mikrofonanpassung)
    • Bedingt geeignet: WebEx / Zoom / BlueJeans (schlechtere Audioqualität, eher Fokus auf Sprache)
     
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  3. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Interessant (und das meine ich keineswegs ironisch).

    Hast Du diese Möglichkeiten alle selbst verglichen?

    Es würde mich wirklich reizen, die Unterschiede mal zu hören; persönlich war ich mit der Qualität bei Skype nie besonders zufrieden...

    (Stabile) Audioqualität ist aus meiner Sicht deutlich wichtiger als Videoqualität.
     
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  4. scenarnick

    scenarnick Admin

    Hi Claus,

    Ja, berufsbedingt arbeite ich mit vielen verschiedenen Tools und habe sie auch alle ausprobiert. In der Tap Dance Szene geben sich viele Leute Mühe mit Zoom und kommen zu (mäßigen) Ergebnissen. Bei Skype hatte ich die wenigsten Probleme (ebenso MSFT Teams, das ist aber nicht so verbreitet). Grundsätzlich unterscheide ich zwischen 1:1 Tools (Skype, Slack, Teams) und Konferenz-Tools (Zoom / WebEx / BlueJeans). Man merkt den Werkzeugen sehr deutlich an, wofür sie optimiert sind. Da Unterricht eine 1:1 Geschichte ist spielen da die 1:1 Tools auch ihre Stärken aus, finde ich. Dazu noch die "Erreichbarkeit" dieser Tools (wie Telefon, einfach anrufen) reduziert die Hürden des Einstiegs deutlich. Ok - einmal installieren, anmelden und aufrufen, dann laufen die im Hintergrund.

    Die Konferenz-Tools haben ihre Stärken darin, dass sie zum Teil im Browser laufen ohne Installation (tut Skype auch aber schlecht) und der Schüler einfach nur einen Link anklicken muss. Aber die Übertragung der Konferenz-Tools ist (aus meiner Sicht) sehr Sprach-lastig und gerade wenn Du noch einen PA einspielst sehr anfällig für Verzerrungen.

    Mag sein, dass jemand anders das anders sieht - ich hab mit Skype bislang die besten Erfahrungen gemacht

    P.S.: um aus dem anderen Thread eine Information rüberzuziehen: Ich meine Skype, nicht das unsinnige Lync / Skype "for business". Das ist grottig und sehr instabil
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Mir geht es genauso.
    Interessant, ich verwende für ein paar Schüler Zoom, das hat eigentlich gut funktioniert.
    Was immer unbrauchbar war, war WhatsApp.

    Kann es sein, dass unterschiedliche Erfahrungen auch an unterschiedlichen Endgeräten liegen?

    Es ist unglaublich nervig mit Schülern zu kommunzieren, die das Mobile verwenden, es auf den Notenständer liegen haben und dann wild in den Noten blättern.
    Da fallen Dir die Ohren ab :)
    Auch ist im gleichen Raum eben nicht abzuschätzen, wie laut für den Gesprächspartner Geräusche (Gespräche) aus dem Hintergrund sind.

    Wenn ein Kopfhörer verwendet wird: Vielleicht besser offene als geschlossene, bzw. eine Muschel ein wenig vom Ohr weg, damit das Spielen leichter fällt. Oder In-Ears.

    Liebe Grüße, Ton
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @scenarnick

    Gute Darstellung! Ich ergänze mal in Deinem Text meine Erfahrungen:

    Aus mittlerweile einigen Wochen Erfahrung als Gesangs- und Saxschüler

    Must-have:
    • Laptop oder PC mit Mikro und Kamera (KEIN SmartPhone / Tablet ohne externes Mikro)
    • Smartphone geht m. E. schon, sollte aber ein eher aktuelles sein
    • Stabile WiFi/LAN Verbindung
    • Möglichkeit, Noten abzulegen (Notenständer o.ä.) ohne sich zu verrenken
    • Schüler sollte im Licht stehen (kein Schatten, kein Gegenlicht durch Fenster)
    • ganz wichtig!
    • KEINE STÖRUNGEN (Hunde / Ehegatten/innen / Kinder / Email Benachrichtigungen / Skype / Slack / Telefon)
    Wünschenswert:
    • Mikrofon (entweder USB oder AudioInterface) statt des im PC eingebauten
    • muss nicht aber besser
    • Kopfhörer
    • Bei Sax: Mikro um Sprache UND Sax vernünftig aufzunehmen (normaler Niere kann schwierig werden, Kugel geht besser)
    • geht auch über Smartphone Micro (Erfahrung von Apple)
    • Metronom (beim Schüler!)
    • Zuspielmöglichkeit für Playalongs / iReal oder CD (kann über Lautsprecher sein)
    • unbedingt
    Luxus:
    • Zuspieler ins Audio-Interface (für iReal etc...)
    • Zwei getrennte Mikrofone für Sax / Stimme
    • Klavier / Keyboard (eher wichtig bei Gesang)
    Software:
    • Skype - WICHTIG: Automatische Mikrofonanpassung AUSSCHALTEN! (Sonst wirds nach dem Sax Spiel kurz sehr leise)
    • NICHT geeignet: FaceTime / WhatsApp Audio (schlechte Mikrofonanpassung)
    • stimmt
    • Bedingt geeignet: WebEx / Zoom / BlueJeans (schlechtere Audioqualität, eher Fokus auf Sprache)
    Deine Aufstellung ist sehr hilfreich und so optimal, m. E. geht es aber auch vernünftig mit denen von mir erwähnten Reduzierungen.

    CzG

    Dreas
     
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  7. scenarnick

    scenarnick Admin

    Stimmt - bei Sax nicht so kritisch wie bei Gesang. Da wird's mit KH sehr schwierig. Es sei denn, man ist es gewohnt (Band) UND hat ein latenzfreies Audio Interface, bei dem man sich selbst vernünftig "mischen" kann. Das ist aber schon "Kür" und nicht mehr die "Pflicht"
     
  8. scenarnick

    scenarnick Admin

    P.S. an den TE: @Ton Scott

    Macht es vielleicht Sinn, sowas als Google Doc oder so anzulegen und dann später unter "SaxInfos" oder so zu hinterlegen?
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Was ich sagen wollte.

    Man kann schon auch mit „Boardmitteln“, also gute Smartphone, vernünftige Platzierung und Vorbereitung, Einspielmöglichkeiten von Playalongs über HiFi oder Bluetoothlautsprecher im Hintergrund.

    Das wichtigste ist eine stabile und einigermaßen schnelle Internetverbindung!

    Wenn die nicht steht ist der Spass bei Null....

    CzG

    Dreas
     
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  10. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    In diesem Video wird sehr schön gezeigt, was Zoom alles draufhat, speziell auch für Online Musikunterricht.

     
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  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Klar, dass das optimal wäre.

    Bei mir (und wahrscheinlich bei vielen) schwankt die Verbindung jedoch. Ich mache seit einiger Zeit Nachhilfe (Mathe, nicht Musik) über Video Chat. Geht gut, aber pro 60 Minuten kann man schon mal mit einem Aussetzer rechnen (heute einmal in 120 Minuten). Das muss kein No-Go sein. Wer hat schon eine garantiert immer stabile Verbindung?
     
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  12. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Was ist Eure diesbezügliche Erfahrung mit Jitsi-Meet?
     
  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mit Zoom bin ich mit Abstand am besten klar gekommen. Es müssen vorher einige Einstellungen gemacht werden.

    Genau so ist es!
     
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  14. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ich denke, man muss hier auch einen etwas pragmatischen Ansatz fahren.
    Klar, der Nerd, der gern an seiner Ausrüstung rumtüftelt, der versucht, das bestmögliche Ergebnis herauszuholen, sei es durch Optimierung der Einstellung oder durch technische Aufrüstung.
    Ich glaube aber, dass aus Sicht der meisten Schüler der Onlineunterricht eher ein vorübergehender Behelf sein soll. Hier müsste die Prämisse lauten, aus dem vorhandenen Material mit einfachen Mitteln das beste herauszuholen.

    Meine Tochter hat den ersten Flöten-Onlineunterricht auf einem iPhone6 per Facetime absolviert. Das war sicherlich nicht optimal, aber nicht sooo schlecht, wie hier manchmal beschrieben.
    Inzwischen hat sie einige Sessions per Notebook/Skype hinter sich, benutzt aber eine externe Webcam (ca. 15€), damit ihr die Lehrerin besser auf die Fingerlein gucken kann. Die Playalongs kommen vom iPhone.
    Die Klangqualität, nun ja, sie ist nun nicht gleich phänomenal, aber auch ohne externem Mikro oder irgendwelcher Schnittstellen recht brauchbar und weitestgehend störgeräuschfrei.

    Selbstverständlich muss auf eine ruhige Umgebung geachtet werden. Das macht man ja beim Präsenzunterricht auch.
     
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  15. scenarnick

    scenarnick Admin

    Genau, @SaxPistol

    Darum ja auch der erste Absatz "Must-have". Damit hast Du alles abgedeckt, was es braucht. Ab da ist es Dir überlassen, wie Du weitermachst und wie "nerdig" Du werden willst.
     
  16. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Möglicherweise ist der Markt dafür zu klein, aber wäre es nicht phantastisch, wenn jemand ein Tool entwickeln könnte, das für die Bedürfnisse von online-Musikunterricht optimiert ist? Im Moment habe ich den Eindruck, dass die zur Verfügung stehenden Werkzeuge nur bedingt geeignet (weil eigentlich für andere Zwecke konzipiert) sind.

    Was müsste es können?

    • der ganze Audioteil müsste für den Zweck optimiert sein: d.h. die Regulierung der Pegel müsste den unterschiedlichen Lautstärken und Geräuschquellen (z.B. Sprache / Blasinstrument) gerecht werden; die Audiokompression (falls überhaupt erforderlich) müsste an diese Bedürfnisse angepasst werden.
    • Eine Möglichkeit des Screen-Sharings müsste natürlich ebenfalls vorhanden sein.
    • Stark wäre es, wenn der Lehrer die Möglichkeit hätte, Audio-Dateien an den Rechner des Schülers zu streamen, also z.B. Playalongs, die dann nicht über das Mikro des Lehrers laufen, sondern (im Mix mit der normalen Audioübetragung) auf dem PC des Schülers in optimaler Qualität abgespielt werden.
    • Aus Lehrersicht sollte in solches Tool auch eine "Schülerverwaltung" enthalten: wie sieht der Plan für den betreffenden Schüler aus, welche Aufgaben wurden ihm gegeben, welche Dateien bereits geschickt etc.?
    • Möglichkeit für Schüler und Lehrer, die Unterrichtsstunde mitzuschneiden, wenn beide insoweit einverstanden sind.
    • Möglichkeit, mehrere Schüler in einer Gruppe zu unterrichten.
    Sonst noch Ideen?
     
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  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Na das geht doch problemlos, mache ich dauernd.
    Ebenso Sounds, die über das Airplay des Mac und mein iPad abgespielt werden (wenn ich zu Loops oder einem Metronom was vorspiele, oder Klavier). Oder gemeinsam youtube-Videos ansehen und darüber reden.
    Ich mach Euch in einer Übepause mal eine Auflistung, wie ich es equipmenttechnisch anlege.
     
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  18. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Mit welchem Programm?
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Zoom.
     
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  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mein genommener Bass-Online-Unterricht ist inzwischen so gut, dass ich mir auch nach Corona die Fahrten zum Unterricht ersparen werde.

    Ein Riesenvorteil ist, dass mein Lehrer den Unterricht aufzeichnet und mir zur Verfügung stellt. Diese Aufzeichnungen schaue ich mir in der Regel nochmals teilweise an, bis ich alles wirklich verstanden habe.
     
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