Saxophon mit (zu) starken Blättern spielen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gisheber, 19.Juli.2020.

  1. Gisheber

    Gisheber Ist fast schon zuhause hier

    Angeregt durch das Thema "Wie schnell geht Eure Ausdauer flöten?"
    und insbesondere den Post #51 "Das hat aber nichts mit unpassendem Setup (10* mit einem 4,5er Blatt weil das der XYZ spielt) oder anderen ungesunden Marotten zu tun."

    starte ich hier ein neues Thema in welchem es weniger um Ausdauer als um Intonation und Klang geht.

    Habe bei mir selbst schon festgestellt, dass ich mich mit leichteren Blättern - egal auf Alto, Tenor oder Bari - wohler fühler, besser intoniere und einen schöneren Wohlfühlklang habe. Dann meine ich aber oft, ich muss doch mal stärkere Blätter spielen was dann nicht funktioniert.
    Beispiel Wohlfühl-Setup Bari: Selmer S80 C* mit Vandoren Blau 3.0. Nagende Zweifel: Ist das nicht zu leicht?
    Beispile-Setup für Tenor und Alto liefere ich noch nach.

    Gruß
    Klaus
     
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  2. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Wenn ich immer in meiner Wohlfühlzone bleiben würde, würde ich Jochem Playalongs mit einem 1,5er Blättchen dudeln. Kann Spass machen, aber bringt einen nicht unbedingt weiter...

    Grüße,

    Wanze
     
  3. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Wir sollten die "Wohlfühlzone" mehr als fließendes Konzept begreifen. Dann dürfen die Ansprüche ans Setup auch mal variabel sein.
    Entschieden vielleicht LG quax
     
  4. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Es ist also "erstrebenswert", irgendwann mal 5er-Blätter zu spielen??
     
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  5. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Warum???
    Deine Intonation?? Gut.
    Dein "sound" ?? Gut
    Deine Ausdauer?? Gut
    Dein "Feeling"?? Gut

    So what?
     
  6. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Unsinn
     
  7. Rick

    Rick Experte

    Habe ich tatsächlich in meinen Zwanzigern geglaubt. Bei Rico Royal 4 habe ich dann aber gemerkt, dass ich mir damit auf die Dauer nichts Gutes tue, und mich dann auf 3 1/2 eingependelt: Hellerer Sound, mehr Lautstärke, große Variabilität.
    Inzwischen bin ich auch teilweise noch leichter unterwegs.

    Mit ZU harten Blättern tut man sich keinen Gefallen, sie sollten einfach so sein, dass man damit gut klingt und alles erreicht, was man will, also gute Intonation und Ansprache der tiefen wie auch der hohen Lagen.
    Wenn das auch nach Jahren noch mit Stärke 1 1/2 prima klappt, spricht nichts dagegen.
     
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  8. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Wenn das dein Wohlfühl-Setup ist, - alles richtig - wenn dein Ton und deine Spielkunst sich positiv entwickelt. Wenn es stagniert, könnte es im Zweifelsfall auch am Setup liegen, was dein Lehrer sicher auch bemerken würde.
    Sax spielen ist keine Folter, es darf nicht schmerzen. Der Körper muss positiv im Einklang sein. Saxspielen ist aber Arbeit, und das hat absolut nichts mit länger größer härter zu tun. Wer das denkt, bleibt im Rückschritt.

    Saxspielen darf nicht Unwohlsein hervorrufen. Wenn ein 1.0 Blatt mit Yamaha 4C passt, und dem Spieler mit Leichtigkeit ein sehr gutes Spiel gelingt, ist das genauso gut, wie wenn jemand mit Leichtigkeit ein gutes Spiel auf 15er JuliaJazz mit 9er Rizotti wild spielt.
    Arbeit und Fleiß darf auch mal weh tun....... aber keinesfalls Equipment. Wohlfühlzone verlassen in dem man auf anstrengendes oder gar quälendes Zubehör wechselt, ist kein guter Weg.
    LG, db
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Man sagt mir, ich würde relativ harte Blätter spielen (Rigotti 4,0 light - ich habe aber kein so offenese Mundstück), deshalb mal meine Ansicht dazu:

    Ich fühle mich mit leichteren Blättern wenigr wohl, weil mein Klang heller ist, meine Artikulation sich aggressiver anfühlt und ich wenig Luft brauche.
    Daher bevorzuge ich die ,,härteren'' Blätter. Allerdings mag ich es auch nicht zu hart. Oft genug sind Blätter in der Packung, die ich bearbeite, damit sie leichter gehen. Sobald ich zu harte Blätter spiele merke ich es an meiner Ausdauer und Intonation.​
     
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  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Das sehe ich um einiges komplexer.

    Wenn man auf dem Tenor oder Bari locker und leicht vor sich hin schnurrt, mag das mit leichten Blättern auf einem wenig geöffneten Mundstück funktionieren.

    Auf Alto und Sopran, das wird hier oft garnicht mitbedacht, sieht die Sache, so man nicht Schmusejazz im unteren Register spielen möchte, auch noch einmal anders aus.

    Erster Hinweis auf ein zu leichtes Blatt könnte sein, dass die hohen Töne zumachen oder Toptones gar nicht gehen. Ein zweiter Hinweis ist ein unbefriedigendes Forte-Spiel. Das bekommt man nur, wenn man das Mundstück öffnet oder/und die Blätter härter wählt.

    Ich soliere mit dem Alt über eine 16-köpfige Band. Spielte ich früher 3 1/2er auf einem mittleren Meyer, so spiele ich nun2 1/2er auf einem offeneren Steamer. Die beiden Parameter sind also aufs engste miteinander verknüpft.

    Der größere Widerstand, den dickere Blätter oder größere Öffnungen mit sich bringen, macht sich, abgesehen von der möglichen Lautstärke, auch im Sound bemerkbar. Der Klang hat m. E. mehr Rückgrad.

    Mit der Intonation sollte es nichts zu tun haben. Ein wenig anstrengender ist das Spiel mit stärkeren Brättern natürlich (-;

    Es hängt vollkommen davon ab, was und mit wem du spielen möchtest. Mit einem 4C und 1 1/2ern wirst du im klassischen Bereich nicht ankommen.
     
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  11. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    ...und dazu der Spieler und (wohl weniger) das Instrument.als weitere Punkte.

    Auf meinem Conn New Wonder II fühle ich mich mit Meyer 6M6 und 2 1/2 Blättern wohl und empfinde es nicht als Fortschritt, Stärke 3 zu nehmen.
    Beim "kleinen engen" Rascher sind es 3 und 3 1/2.
     
  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    5er Öffnung und 2,5er Blätter und vollkommen glücklich damit.

    Mir egal was andere machen.

    @Paul2002

    Fairerweise muss man aber auch sagen, dass du dich letztens dazu geäußerst hast, dass dein Ansatz evtl fehlentwickelt ist.
    Von daher ist die Aussage von dir mit Vorsicht zu genießen.

    Und ja, ich finde dein Setup hart. Bei 6er Meyer oder was du spielst. Aber du übst ja auch sehr viel. Von daher kann es ja passen.
     
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  13. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Sicher ist mein Beitrag gemeint. Geschrieben habe ich aber "sehr gutem Spiel". Wenn Forte nicht geht, Höhen zumachen, alles nur so hinschnurrt etc., ist das kein gutes Spiel. Und selbstverständlich müssen die Parameter übereinstimmen. Hier kann sich jeder entsprechend vorbereiten und auswählen. Ausnahmen sind aber nicht grundsätzlich unmöglich, auch wenn sehr selten vorhanden. Kommt auch immer auf Mensch hinter Technik an.
    Wenn jemand auf dem genannten Material überzeugend! abliefert, wird er ankommen.
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Nicht im klassische Bereich. Er bekommt den Ton und die Dynamik nicht hin, behaupte ich.

    Ich habe nicht geschrieben, dass das Hinschnurren schlechtes Spiel sei, wollte nur verdeutlichen, dass verschiedene Spielweisen verschiedene Blätter brauchen.
    Ich habe nicht deinen Beitrag speziell gemeint, finde das Thema nur allgemein um einiges komplexer, als es hier diskutiert wurde.
     
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  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Im Rahmen meiner beschränkten Möglichkeiten sehe ich das genau wie Du.
    Ich bitte aber um ausgleichende Gerechtigkeit für mindestens die Tenöre, die keineswegs nur „dahinschnurren“ (vielleicht hier in den TOTM).
    Und zum Bari empfehle ich eine beliebige Aufnahme von Tini Thomsen :D

    Ich persönlich brauche ein bisschen was zum arbeiten. Nicht zu viel aber genug für das „Rückgrat“ im Klang.
    Das kommt aber nicht nur von Blattstärke und Öffnung - das spielen alle möglichen Faktoren eine mindestens genauso große Rolle.

    Weil der „10* mit 4,5 Blatt“ von mir kam noch die erstaunte Selbstbeobachtung, dass ich auf dem Sopran eine 7 mit 3,5er spiele, auf dem Tenor eine 7* - 8 mit einer eher leichten 3 - es mir dagegen aber auf dem Alt mit einer 6* und einem 2,5er schon langsam anstrengend wird.

    LJS
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe gesagt, wenn du etwas anderes willst, als nur dahin zu schnurren, dann kommst du mit 1 1/2er Blättern nicht weit.

    Ich halte Blatt und Öffnung für die Hauptkriterien auf ein und derselben Baugröße.
     
  17. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Für das Rückgrat?
    Na dann... Du Experte, ich nix.
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Du hast es aufs Rückgrad bezogen. Hatte ich wohl etwas anders verstanden, sorry.
     
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  19. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Nach einer Unterrichtsstunde neulich sieht es um meinen Ansatz vielleicht doch nicht so schlimm aus, wie zuerst angenommen. Zumindest solle ich nicht an diesem ,,herumdoktern'' .
     
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  20. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ein sehr sachlicher und fundierter Beitrag, Glückwunsch.

    Wer hat das gesagt?

    Für alle, die noch Interesse haben, sich sachlich damit auseinanderzusetzen: Um weiterzukommen - wohin auch immer - sollte man ab und an die Wohlfühlzone verlassen. Meine Meinung. Jeder darf eine andere haben.

    Wanze
     
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