Hi in die Runde, Wir hatten in der Band eine Idee, die auf den ersten Blick ganz gut wirkte, sich dann aber in der Umsetzung komplex gestaltete. Um ein bestimmtes Solo etwas "dicker" im Sound zu bekommen hatten wir überlegt, die Lead-Gitarre mit nem Tenor-Sax zu doppeln (das Tenor-Sax spielt eine Oktave unter der Gitarre). Der Sound war ganz nett, aber das große Problem steckt in der Intonation. Sobald der Gitarrist bendet (und das tut er ja nach oben) ist das Sax verloren, denn mit dem Sax kann man (ich zumindest) nur den Ton von oben fallen lassen, also nach "unten" benden. Wir haben schon versucht, das Sax höher zu stimmen oder gar einen Halbton höher zu spielen und dann durchgehend "gebendet". Das wurde aber bei uns extrem unsauber. Keine Spur von Unisono. Ist das Experiment von vornherein zum Scheitern verurteilt oder gäbe es noch einen anderen Ansatz?
Was meinst du mit der Gittarist beendet nach oben. Macht er ein Bending ? Dann darf er das halt nicht tun. Er sollte sich da nach dir richten. Noch cooler wärs wenn ihr das Solo zweistimmig spielt,kannst es mir ja mal per Mail schicken,und ich hör mal ob ich ne Idee habe
Er spielt ein Bending und das geht naturgemäß mit der Gitte nach oben. Du bestätigst was ich dachte: Sobald Bending im Spiel ist geht's nicht mehr... Idee verworfen
Mein Gitarrist spielt in der Combo regelmäßig mit mir die Bebop-Unisonos - als zweiter Bläser sozusagen - mal in Oktaven mal echtes Unisono. Passt wunderbar, aber er bendet auch sonst nicht. Spielt auch im Solo immer klare lange Bläserlinien - Jazzgitarre halt.
Und Disziplin. Hier geht's um Blues / Rock und die Gitarrenlinie war schon aufgenommen und ich versuche hinterherzupusten...
Hmm, wenn Du nur runter "benden" kannst scheint mit Dein Ansatz ziemlich fest. Ist aber jetzt nicht Deine akute Baustelle, denke ich.
Ok - das ist ein guter Hinweis, danke. Du hast Recht, das kann ich jetzt noch nicht abstellen, aber das ist ein anderes Thema
Er kann alles an Tretminen zuschalten, was er so hat, damit er glücklich ist, nur das Bending muss er lassen.
Hi, probier doch den Zielton des Bends zu greifen, ihn dann so tief (flat) wie nötig zu intonieren und dann auf die gewünschte Tonhöhe hoch zu ziehen. Gruß Chris
Ich glaube ihr beide geht in dieselbe Richtung. Das ist eine meiner nächsten Baustellen, bis dahin muss eben der Gitarrero sein Solo nochmal so einspielen, dass es ihm auch gefällt
Noch'n Vorschlag: du spielt an den Bending-Stellen einen (geraden) Harmonieton - 2.Stimme eben. Das wird ihn freuen, weil dadurch die Stellen noch mehr hervorgehoben werden. Wenn er z.B. E - G spielt und das G als Terz hochbiegt, spielst du stattdessen noch ein E.
Hör die mal die Session von Charlie Parker und Tiny Grimes an. Auch stellenweise Gitarre und Saxophon exzellent unisono, glaube sogar mit Bends. Wenn es eher ein langsames Solo ist, könntet ihr auch aus der Not eine Tugend machen: Der Saxophonist bendet einen halbton nach unten, der Gitarrist nach oben = Ganzton = dissonanz, die aber eher gewollt und daher nicht ganz so schlecht klingt.
Man kann auf der Gitarre auch noch unten "benden" - Saite hochziehen, dann erst anschlagen und nach unten ziehen. Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit?
Ich hab ein bisschen gebraucht bis mir eingefallen ist, wo ich das in meiner Jugend mal gehört hab... Eighties halt, aber die Gitarren spielen gut (Landau, Feiten) Hat mir damals gefallen, die CD..Live to 2 tracks aufgenommen, nix overdubs.
Anfang der 90er hatte ich mal ein Gespräch mit dem Gitarristen Robben Ford und habe ihn gefragt, wer wen auf dieser Aufnahme gedoppelt hat: Tom Scott ihn oder er Tom Scott. That's Why (Michael McDonald); auch hier war wieder die übliche L.A. Elitegarde am Start Robben meinte, er habe das Solo eingespielt und Tom Scott (nein, nicht @Ton Scott) habe das dann aus dem Stehgreif gedoppelt. Hier musste dann der Bläser den Bendings des Gitarristen folgen. Robben schwärmte von Tom, genauso wie von seinem damaligen Tour-Tenoristen Bob Malach ("man, he can play circles round your head").
@Ton Scott : die Frage habe ich mir schon damals gestellt, kann sie aber bis heute nicht beantworten. Vielleicht weiß das Tom Scott selber nicht mehr. Ich habe mal eben die Besetzungsliste des Albums angeschaut, dass immer noch in meinem LP-Regal steht und auch ab und zu gehört wird. Mir wurde schwindlig, wer da über Phillinganes, Porcaro, Gadd, Edgar Winter etc alles dabei war. https://en.wikipedia.org/wiki/If_That's_What_It_Takes_(album)