Why Blues In All Keys

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Frosch1972, 6.Oktober.2018.

  1. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    In dem Märchen Radkäpchen und der böse Golf gibt es keine Isetta.
    Würde man eine Radkape mit nur 200 mm Durchmesser auf ein Sax übertragen
    und die tief BbKlappe des Tenors mißt ca 50 mm bedeutet dies bei Volumen viermal so groß mal 4 hoch drei. Also 64 mal 3,5 Kilogramm übersteigt es mit mehr als 200 kg das Zuladungsgewicht und der Fahrer muß draussen bleiben.

    :rolleyes: Was hat das wohl mit Keys zu tun?
     
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  2. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Da es bekanntermaßen "schwere Musik" (Beethoven, V. Symph. T1 - 265 (da-da-da-daaaaa) und leichte Musik gibt (z.B. "F-light me to the moon"), gibt es auch schwere und leichte Tonarten, die von entsprechenden Instrumenten gespie.... ok, alles okay.

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    Aber nochmal zum Ausgangsthema: Es mag hunderte/tausende von Tonkombinationen geben (TL und Akkorde), aber wenn man sich mit workouts (Intervallen und Skalen) befasst, wird das Riesenmoster "12 keys plus x" pö à pö zahmer. Wenn man es nicht zu verbissen angeht, kann es sogar Spaß machen. Ich habe mal zum Ton Bb das Bild von "Wasser, Fluß" vor meine Augen bekommen und lasse mich nun von dem Bild inspirieren. Alle Töne Bb plus chromatische Alterationen werden zu einem Ton+Bild, in dem ich spiele. Dann kommt es mir selten so vor, als müsste ich "hart büffeln". Bild und Töne werden so nach 3-4 Minuten eins, und diese Methode arbeitet dann in mir noch weiter. Mir kommt es beihnahe so vor, als würde das in den Pausen und nach dem Üben sogar in den Fingern gut tun (als würden die weiter spielen). Vielleicht eine Spinnerei, aber bei mir hilft es ganz gut... vor allem, indem Freude entsteht statt "Ooh je, morgen das Stück ist in Db" oder so. Und ich konnte entwickeln, welche Töne in welchem Tonraum wesentlich sind, bzw eine starke Klangfarbe herstellen können.
    Grüße von
    Isetta-Henry

    [​IMG] Da basst auch ein Kontrabass-Saxophon drauf!!!
     
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  3. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Mein Lehrer früher hat mich beispielsweise einen G Blues spielen lassen, und ich durfte nur die Erweiterungen eines jeden Akkordes spielen und die chromatischen Zwischentöne. Man kann schon seinen Spaß haben mit so einem Blues... ;)
     
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  4. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    ... und ich durfte nur zwei Töne benutzen, zB Grundton a und Sept g und dann rhythmiwitzka... schon mit dem 3.Ton c wurde die Tür zum Universum geöffnet. Das kann Mann + Frau auch locker durch die 12 keys schaffen.
     
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  5. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Da ich Sprachwissenschaftlerin bin, würde ich da jetzt fragen: Wer tut denn so was? Das ist dann kein Sprachwissenschaftler mehr.

    Und mit den Harmonien und Skalen kommt es mir oft ebenso vor. Wer tut so was, das alles auswendig lernen und rauf und runter spielen? Ist das überhaupt noch ein Musiker? Oder ist das einfach nur jemand, der zu viel Zeit hat und nicht weiß, wie er die füllen soll? Wenn ich mir diese Diskussionen hier und auch anderenorts manchmal so anschaue ... Was bringt mir das für die Praxis? Kann ich dadurch auch nur einen Ton spielen, eine einzige Improvisation? Ich spiele kein Harmonieinstrument, ich spiele ein Melodieinstrument. Was muss ich also im Kopf haben? Melodien. Sowohl die Melodie des Songs als auch die Melodien, die ich in der Improvisation spielen möchte. Und diese Melodien, die ich mir da ausdenke, sollte ich dann nicht nur im Kopf haben, sondern auch in den Fingern. Habe ich das, wenn ich die Akkorde kenne? Mitnichten. Im Gegenteil, die verwirren nur. Oder ich spiele nur die Akkorde rauf und runter. Wie langweilig ist das denn? Wenn es eine Melodie ergeben soll, dann muss ich ein Gefühl für Melodien entwickeln, nicht für Akkorde. Dazu gehört z.B. vor allem der Rhythmus, den ich so wechseln muss, dass es interessant klingt. Wo in einem Akkord oder in einer Harmonie finde ich den? Nirgendwo.

    Okay, die Töne der Melodien, die ich mir ausdenke, sollten mit den Harmonien übereinstimmen, aber dazu muss ich die Harmonien nicht kennen. Das höre ich doch, ob das stimmt oder nicht. Und wenn ich das ein paarmal gemacht habe, habe ich das in den Fingern. Ich muss nicht damit angeben, dass ich das alles in allen 12 Tonarten rauf und runter kann oder die Zuhörer damit verschrecken, dass ich Sachen spiele, die nur mir Spaß machen, dem Publikum aber nicht. Es soll vor allen Dingen schön klingen. Schön und harmonisch, melodisch, rhythmisch mitreißend. Und das lerne ich niemals, wenn ich weiß, was ein XY-Schnuckiputz-Pingpong-hoch 7 ist. Wenn ich Chinesisch lernen wollte, hätte ich Sinologie studiert. ;)

    Gerade im Jazz hat es sich so eingebürgert, dass man unbedingt damit angeben muss, was man alles an Harmonielehre kann. Klingt furchtbar, auch furchtbar unmusikalisch, aber guck mal, Mami, ich kann das durch alle 12 Tonarten. Warum gibt es davon nicht 24 oder 48? Schmollmund. Och, jetzt kann ich gar nicht mehr angeben. :) Wieso nicht einfach Musik machen? Wollten wir das nicht alle, als wir mal angefangen haben? Aber irgendwie ist das auf dem Weg verlorengegangen. Auf jeden Fall im Jazz.

    Am besten wäre, alle würden nur nach Gehör spielen und gar nicht wissen, wie die Harmonien heißen. Dann klänge es wahrscheinlich schöner. Ja, okay, ich habe den "Nach Gehör spielen"-Kurs gerade gemacht und bin begeistert. Einige haben meine Berichte darüber ja sicherlich verfolgt. Aber wenn mir das vor sechs Jahren jemand erzählt hätte, wäre ich heute erheblich weiter, könnte erheblich besser improvisieren und erheblich besser spielen. Aber es hieß ja immer, man muss die Akkorde können und die Harmonielehre. Damit habe ich so viel Zeit verschwendet, die ich lieber für das Nach-Gehör-spielen hätte verwenden sollen. Dann wäre ich auch nicht immer wieder so frustriert gewesen. Es interessiert mich doch nicht, was für eine Akkordfolge oder was für eine II-V-I oder auch immer das ist. Ich will doch nur spielen. :D
     
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  6. murofnohp

    murofnohp Ist fast schon zuhause hier

    @Saxoryx: von welchem Kurs sprichst Du?
     
  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    @Saxoryx :
    Wenn man eine ziemlich festgefahrene Meinung davon hat, was schön und richtig ist, stimmen Deine Ausführungen teilweise sogar.
    Auf, nieder mit den Septimen und der 4. Stufe im zweiten Takt von Lady be good!
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Was für ein hanebüchener Unsinn, von Jemand der sich nicht auskennt aber meint uns die Zusammenhänge erklären zu müssen. Vielen Dank, selten so gelacht.
     
  9. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    Wenn ich einfach eine Melodie für mich alleine nachspiele, ist es mir auch oft egal, welche Tonart das gerade ist.
    Und wenn man es in einer Tonart gelernt hat, heißt das noch lange nicht, dass man (ich jedenfalls nicht) mal eben schnell in eine andere Tonart umswitchen kann.

    Beim Improvisieren ist das aber eh eine ganz andere Geschichte.
    Man kommt mit der Blues Skala und der Pentatonik - als Anfänger - schon ganz schön weit.
    Aber auch da sollte man wissen, welche Töne zu welcher Skala gehören. Wenn du auf einer Jam Session bist, geht das alles relativ schnell.
    Da wird kurz das Stück abgestimmt und los geht's..keine Zeit, sich mal eben noch die Melodie und Impro nach Gehör zu erarbeiten.
    Wenn du dann die Akkordsymbole lesen kannst (und z.B. ii-V-I Verbindungen erkennst) hast du einen klaren Vorteil. Ausnahmen wie Wuffy lasse ich jetzt mal außen vor.
    Tonartwechsel in Stücken wie z.B. Cantaloupe Island oder Blue Bossa sind auch nicht selten. Da sollte man auch aufpassen.


    Ich glaube eher, dass es sich deswegen eingebürgert hat, damit man mit anderen zusammenspielen kann.
    Ein paar Beispiele von "Angebern", die ich persönlich kenne:









    Tut es doch, oder?
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Oktober.2018
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wurde Dir hier schon vor sechs Jahren immer wieder nahegelegt.

    „Nimm harmonisch unkomplizierte Stücke und improvisiere nach Gehör zunächst mit der Pentatonik“ (sinngemäß).

    Bei harmonisch einfachen Stücken bekommst Du mit der Pentatonik auch was zu Stande, aber sobald Du Tonartwechsel im Stück hast, ist Feierabend.

    @annette2412

    :top:

    CzG

    Dreas
     
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  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Mir verdammt viel, in fast jeder Hinsicht.

    Dich verwirren sie, mir helfen sie.

    Hört ich so an, als würdest Du keinen Jazz mögen. Ich spiele i einer Big-Band Jazz, die Hälfte davon sind profis. Und - siehe da! - kein eiziger gibt irgendwie an, welche Harmonlierlehrer er im Kopp hat und wieviel. Und, ja, Sachen durch alle 12 Tonarten spielen zu können hilft. Fünf Kreuze gibt's auch schon mal in der Big band.

    Ich habe 'immer schon' beides gemacht: Nach Noten und nach Gehör gespielt.

    Und jetzt kommt der Spaß: Dur, Moll, Kirchentonarten, Kadenz, Trugschluss, Verminder, das habe ich von meinem Klavierlehrer gelernt und in der Musik, die ich gespielt habe, auch laufend in der Praxis gefunden. Weitere Dinge der Harmonielehre habe ich gelernt durch Hören und Ausprobieren. Insofern ist Harmonielehre immer ganz stark mit dem Gehör verbunden, ein integraler Bestandteil wenn ich Musik mache. Aus der Praxis, für die Praxis.

    Was Du aber jetzt vielleicht verwechselst, ist Ratio vs Intuition mit expliziter und impliziter Wissensrepräsentation. Nur, weil ich in bestimmten Dingen eine explizite Wissensrepräsentation habe, heißt das nicht, dass ich nur kopfgsteuert spiele. Ich habe bis jetzt noch nie gehört: Du spielst viel zu verkopft!

    Grüße
    Roland
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte


    +20
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hier kritisierst Du das, in der Parallelwelt schreibst Du selber:

    „So soll man jedes Lied durch alle Tonarten spielen, damit man ein Gefühl dafür bekommt“
    (Du beziehst Dich dabei auf den Onlinekurs, den Du grade begeistert absolvierst)

    Was denn nun?

    Der Lehrer, Jay, in dem Onlinekurs sagt doch nichts anderes als was hier im Thread erörtert wurde.

    CzG

    Dreas
     
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  14. Rick

    Rick Experte

    Dazu passt mal wieder die alte Anekdote von Milt Jackson, dem legendären Vibraphonisten des Modern Jazz Quartets (sorry, leider kein Sax dabei, vielleicht kennt es trotzdem noch jemand?):
    Angeblich wurde er mal als Dozent zu einem Kurs über Jazzharmonik eingeladen und entlarvte sich dabei als jemand, der nach Gehör improvisiert und keinerlei theoretische Fachbegriffe kannte. :jawdrop:

    Wahr oder nicht, es ist natürlich möglich, ohne Theoriekenntnisse hervorragende Musik zu machen (genau, wie mit Theoriekenntnissen nichts Besonderes zustande zu bringen). Mir persönlich helfen die Theoriebegriffe bei der Kommunikation mit anderen Musikern: es ist einfacher und kürzer, zu sagen, wir machen einen Rhythm-Changes-Vamp, anstatt das erst vorspielen zu müssen.
    Ausdrücke wie Blues-Schema, Dominantenkette, Tritonus-Substitut, Dur, Moll, Intervalle usw. gehören für mich zum Alltag, und ich bin sehr froh, dass es sie gibt und ich nicht den Kollegen jedes Mal umständlich erklären muss, was ich meine.
    Das ist die Sicht des Berufsmusikers. Ob man das alles als reiner Amateur benötigt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Doch sobald man mit anderen zusammen jazzt ist es auf jeden Fall hilfreich, etwas versierter zu sein, was Tonarten und Theoriekenntnisse betrifft, denn sonst hält man nur alle auf - und man will ja musizieren und nicht die ganze Zeit mit Diskussionen und Erklärungen verbringen. ;)
     
  15. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Genau deshalb gibt es Fachsprachen.
     
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  16. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das wird wirklich eine Anekdote sein, deren Aussage echt nicht glaubhaft ist. Vielleicht hat er selber sowas ja kolportiert oder er ist mit Aussagen zur Wichtigkeit des Hörens/Hinhörens/Mithörens missverstanden worden. Jackson hat Musik studiert, er war Dozent an der Lennox School Of Music und am Berklee College und spielte wirklich mit allen Größen seiner Zeit - u.a. spielte er bei Dizzy Gillespie auch Piano. Das geht nicht, wenn du nur nach Gehör spielen kannst und keine Ahnung von Jazzharmonik hast.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.Oktober.2018
  17. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Wo hast du das denn bisher so erlebt? Oder bist du eher verunsichert, dass andere das einfach machen und du damit überfordert bist? Es wäre besser, du würdest nur die Wege verurteilen, die du auch selbst schon gegangen bist. ;)
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Ich habe nicht behauptet, dass er keine Ahnung von Jazzharmonik hatte, die hatte er ganz bestimmt - und viele frühe Jazzer hatten sie auch, obwohl sie meist keine Fachausdrücke dafür kannten (bzw. eine eigene "Fachsprache" dafür entwickelten), denn das wichtigste Organ des Musikers ist nun mal das Ohr (und nicht das Auge!). ;)
    Dass er später Dozent war, wusste ich - wahrscheinlich spielte die Anekdote auf seinen Einstieg in dem Gebiet an.
     
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  19. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @Saxoryx

    Na, dann spiel doch nach gehör! Mach ich auch. Ist super. Wenn dich die neugier packt, kannst du dir immer noch theoretisch ansehen, was du da so spielst. Ich halte das spielen nach gehör auch für wichtiger als den theoretischen unterbau. Weil - dabei kann mann es belassen, wenn man will. Und es gibt für dich sicher genügend musike wo das auch so klappt. Also ran!
    Aber hör auf mit dem rumgenörgel an der musiktheorie. Kinder lernen auch sprechen, ohne Linguistik zu studieren.
    Deswegen sind aber nicht alle Linguistinnen Idioten. Auch du nicht.
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Bird Lives! ist als Quelle recht fragwürdig.
     
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