Hallo in die Runde, ich habe eine Frage zur richtigen Intonation. Seit einigen Wochen spiele ich zum Aufwärmen aus dem Buch von S. Rascher die Übung zu Intervallen (Quarten und Quinten, am Anfang des Buches). Ich spiele die Tonintervalle als Longnotes (jeweils als Paar legato) und lege dabei den Fokus auf die korrekte Tonhöhe der einzelnen Töne und vernachlässige den Notenwert. Als Hilfe bzw. zur Orientierung verwende ich den TE Tuner, hier speziell den Tone-Analyser. Mir ist aufgefallen, dass ich fast alle alle Töne bzw. Intervalle von "unten" anspiele. D.h. für einen sehr kurzen Moment sind die Töne fast immer etwas zu tief bevor ich mit dem Ansatz oder dem Luftstrom auf die richtige Tonhöhe pitche. Wenn ich es bewusst angehe und meinen Ansatz etwas straffe kann ich die Töne auch von "oben" kommend treffen. Sehr selten ist es aber der Fall, dass ich die einzelnen Töne eines Intervalls sofort treffe. Meine Frage nun, ist das grundsätzlich OK oder sollte es tatsächlich das Ziel sein jede Tonhöhe "auf den Punkt" zu treffen? Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt und meine Frage ist klargeworden. Grüße André
Hallo André, es sollte das Ziel sein, die Töne sofort zu treffen. Dass das ein bisschen dauert, ist am Anfang normal. Wenn es aber immer der Fall ist, dass die Töne bei dir am Anfang zu tief oder zu hoch sind (eines davon), dann hast du entweder nicht richtig eingestimmt oder dein Anstoß oder Ansatz sind unsauber.
Du erwähnst es nicht: wichtig ist, daß Du beim Tonwechsel nicht auf den Tuner schaust, sondern erst vergleichst, wenn Dein Ton steht!
Das 'reinschleifen' in die Töne ist eine schlimme Unart und sollte als Phrasierung nur in homöpathischen Dosen verwendet werden. (... und bei Raschér schon gleich gar nicht). Grüße, Wanze
andere Perspektive: Du stimmst zu tief dein Sax und presst das Blatt zu sehr an. Würde man das so betrachten mwürdest du also richtig anspielen und hast dir angewohnt hochzuziehen. Mein Tip - lesen was Pitchcenter bedeutet hier im Forum. Einfach die Suche bemühen. Als Versuch: allgemein höher stimmen und den Ton eher fallen lassen bzw. in deinem Fall nicht hochziehen. Ansonsten auch ne schöne Übung, die ich persönlich sehr mag, weil steigerbar und nicht ienfach und trainiert Griffsauberkeit und Voising (auch dazu lesen im Forum) Kann auch was anderes sein - musst du beobachten ... aber wenn du es selber hörst bist du schon auf halben Weg !
Ich frage mich warum das wichtig sein soll. Für die Gehörbildung? Ob ich direkt auf das Frequenzspektrum schaue oder erst im Nachhinein. Es bleibt doch der Fehler, dass ich die Töne anfänglich entweder ziehe oder fallen lasse. Das von mir beschriebene „reinziehen“ der Töne wird übrigens ganz deutlich, wenn ich ein Intervall legato spiele. Wenn ich einzelne Töne als longtones spiele und diese am Anfang anstoße, treffe ich die richtige Tonhöhe deutlich häufiger.
Ist schon klar, ist ja auch nicht mein Ziel. Ich benutze das Reinziehen ja nicht als bewusst gesteuerten Effekt, sondern treffe schlicht und ergreifend die richtige Tonhöhe erst nach einem Bruchteil einer Sekunde. Meistens zumindest. Einige Tonwechsel funktionieren natürlich einfacher als andere. Insbesondere die mittlere Lage ist natürlich einfacher. G# - D# , Bb - F und B - E in der hohen Lage funktionieren am schlechtesten. Im unteren Register geht es eigentlich.
Danke für den Tip. Von Pitchcenter hatte ich zuvor noch nie was gehört. Ich werde es mal ausprobieren, das Mundstück weiter drauf zu schieben. Parallel zu den Rascher Übungen, spiele ich seit ein paar Tagen auch Oktav-Töne (C bis D) die ich als Töne in der darunter liegenden Lage erklingen lasse (weiß nicht wie die Übung heißt). Ich hoffe das hilft den Ansatz zu lockern. Das Video schau ich mir mal an. Mal sehen, ob ich das in meine Überoutine einbauen kann. Es gibt so viele Baustellen und so wenig Zeit am Tag
Es kann sein, dass Zunge und Kiefer noch nicht „entkoppelt“ sind, der Kiefer also beim Anstoßen synchron zur Zungenbewegung kurzzeitig gesenkt wird und dann wieder in die vorherige Position zurück geht. Hat man dagegen nie was getan, kann sich so eine Eigenart ziemlich zementieren. Man hört vor allem häufig bei Autodidakten dieses permanente Anschleifen der Töne, wo aus der Not oft eine Tugend gemacht wird. Mein Lehrer hat mich damals langsam Stakkato spielen lassen und ich sollte dabei in einen Spiegel schauend versuchen, jede sichtbare Kieferbewegung zu unterbinden.
Spiele Longtones zu Drones. Das hilft sehr die Intonation zu verbessern und einen graden Ton zu spielen. CzG Dreas
Nimm z. B. diese Drone (klingend C) Dann spiele Longtones dazu. Zunächst drauf achten sofort den Ton zu treffen und ihn bei gleicher Lautstärke stabil halten. Kräftig blasen, gut stützen. Dann leise starten, lauter werden, bis Maximum, ausklingen lassen. Auf Intonation achten. Je nach Lautstärke geht die nämlich hoch oder runter. Dann Intervalle dazu spielen. Mit der Quinte anfangen. Letztlich mit balladigen Linien dazu improvisieren. Nur Beispiele.... CzG Dreas
Die Vermutung hatte ich auch schon. Ich hatte bei meinem Wiedereinstieg Anfang des Jahres Probleme mit meinem alten Mundstück (Guardala MB II) und bin vor ca. 2,5 Monaten auf ein neues Mundstück mit kleinerer Bahnöffnung und weicheren Blättern umgestiegen (Gaia III 7* und Rigotti Gold 2,5 soft bis medium). Die Kombi lässt sich deutlich einfacher spielen als mein altes Setup. Ich werde aber mal eine härteres Blatt probieren, auch wenn es am Anfang meist eine Qual ist.
Das wäre für mich zu weich, ist aber ein durchaus "normales" Setup im Rahmen, an dem ich nichts ändern würde, wenn Du Dich drauf wohlfühlst. Da liegen die Probleme eher nicht würde ich sagen.
Ich muss wohl einsehen, dass bei diesem Thema/Problem eine Ferndiagnose nahezu unmöglich ist. Zu viele möglichen Fehlerquellen. Ende des Monats steige ich wieder mit Unterricht ein. Dann lassen sich die Intonationsprobleme - und die vielen, vielen anderen Baustellen - wahrscheinlich besser bearbeiten und beheben.