Marotten abgewöhnen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Jacqueline, 27.Dezember.2020.

  1. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Hallo Forum,

    nun hat man ein paar wenige Jahre Saxophon auf dem Buckel und stellt fest, dass sich doch ein paar Sachen eingeschlichen haben, die so besser nicht sein sollten.

    Warum? Weil es entweder nicht klingt oder weil sie den Spielfluss behindern.
    1. ist subjektiv(relativ), 2. stört ganz gewaltig...mich zumindest:eek:

    Ein Beispiel von mir, Thema Atmung:

    Bei Trockenübungen (zB. Tonleitern) habe ich die Kontrolle darüber, beim Spielen (zB zum PA was aufnehmen) merke ich wie ich die Kontrolle über die Atmung verliere.
    Ich verfalle nach ein paar Takten doch immerwieder der flachen Atmung und habe dann Problme mit dem Sauerstoffhaushalt.
    Das haben wir alles im Unterricht besprochen, Fahrplan: Atmung seprat üben, Vorgänge voneinander entkoppeln und dann wieder aufbauen. Wie fühlt sich Bauchatmung an etc...
    Uff...10 Schritt zurück...so fühlt es sich an. Aber so ist es eben, wenn man ein Instrument lernt :p

    Achja, ich könnte noch so ein paar Sachen aufzählen:rolleyes:

    Habt ihr Ähnliches erlebt? Habt ihr das überwinden können und wie seid ihr dabei vorgegangen?

    Liebe Grüße,

    Jacqueline
     
  2. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Fliegende Finger, wenn es schneller wird.
    Immer wieder bewusst üben und so die Grenzen verschieben.

    Grüße,

    Wanze
     
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  3. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nicht nur dabei :)
    Und das schöne(?) ist, es wird immer etwas neues "schwierig" sein
    Meine Marotte (eine von vielen)? Schon immer------ Mein zweiter Name ist "Jürgen, Du treibst!"
     
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  4. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ja, so "Marotten" hat oder auch hatte bestimmt jeder. Manchmal kann man das ja auch etwas pflegen und wird dann Teil vom eigenen Stil, wobei natürlich Grundsätzliches wie Atmung, Haltung etc. schon auf die Person bezogen, richtig sein soll. Da ist dann nix mit pflegen.
    Ich habe u.A. die Marotte, dass ich Unsicherheiten beim improvisieren mit Gedudel begegne, also viel zu viel und oft zu schnell spiele. Das ist mir kürzlich sogar in einem Studio bei einem ganz simplen song passiert....ich neige dazu, Gas zu geben, obwohl bremsen angesagt wäre.
    Nun ja, nix Neues nicht, ich weiss das und ich bessere mich so allmählich damit, dass ich gelegentlich nur einfache Akkordtöne mitspiele und das dann bisschen ausbaue. Mit ne blue note, mit der 7.Stufe oder auch mal was chromatisches. Wichtig ist für mich dann jedenfalls, dass ich immer genau weiss, was ich da gerade mache und wenn ich mal den Faden verliere, kein Gas geben, sondern ne Pause machen und wieder konzentriert an der richtigen Stelle mit den richtigen Tönen weitermachen. Frage ich mich dann aber auch gleich...was ist denn ein falscher Ton?? :)
    So in der Art mache ich es manchmal und ich lerne schneckenhaft dazu. Es macht mir, ehrlich gesagt, auch nicht so viel Spass, aber sehe die Vorteile schon....also weiter machen:) und lernen, mit der Marotte gut umzugehen und gelegentlich zu umschiffen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.Dezember.2020
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  5. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Was meinst Du mit flacher Atmung? Dass Du nur kurz nach Luft schnappst und dabei nicht genug Luft aufnimmst, um z.B. eine längere Phrase zu spielen? Ich kämpfe im Moment auf dem Travel Sax ja auch mit der Atmung, deshalb interessiert mich das. Ich frage mich, ob ich anders atmen müsste.

    Eine meiner Marotten ist definitiv, dass ich meistens zu spät atme und dann eigentlich schon der Ton kommen müsste. Der dann etwas "laid back" kommt. Was im Jazz okay ist, in klassischem Saxophon, wie ich es jetzt spielen will, aber nicht. Daran muss ich wirklich arbeiten. Rechtzeitig atmen und vorbereitet sein. Statt der Musik vom Playalong zu lauschen und sie zu genießen und darüber das Atmen zu vergessen.
     
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  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es ergibt überhaupt keinen Sinn IMHO, die Atmung zu "kontrollieren". Das verschlimmert die Situation.
    Vielmehr solltest Du draufkommen was Du tust, damit diese Situation eintritt (durchgestreckte Knie, Hohlkreuz, eingekrallte Zehen, auf der Kante des Fußes stehen, Kiefer verkrampfen, nach Luft schnappen. Die Liste der Möglichkeiten ist lang :))
     
  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Danke @Ton Scott
    Das ist genau das Problem, ich habe es vllt umständlich formuliert.
    Meine Probleme resultieren daraus, dass ich zu viel mache (kontrollieren will).
    Das sagt mein Lehrer mir auch ständig, Überkompensation.
    Ich habe jetzt gerade erst das Körpergefühl dafür entwickelt, dass es zu viel ist und nun baue ich ab.
    Das ist ein langer Prozess.

    Ursächlich dafür war mit Sicherheit auch, dass ich nach 6 Monaten in ein Ensemble eingetreten bin, bei dem die Devise war: egal wie, hauptsache bis ans Ende kommen.
    Für meinen Könnensstand war das einfach zu viel und ich habe mir eine total verkrampfte Atmung angewöhnt die ich nun wieder loswerden möchte.
     
  8. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Dass die Luft nicht dahin kommt wo sie hinsoll.
    Ich atme in die Brust, habe dann Atemstau und der Hals geht zu.

    Gerade beim Thema Atmung ist ein Lehrer sehr gut.
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Jepp. In der Tat. Und man weiß nicht, ob man das Endergebnis mag :)
    Ein Extrembeispiel hat mir mein Alexandertrainer von einer Klientin erzählt.
    2 Jahre hat er mit ihr gearbeitet, damit sie den Unterkiefer lockerer lässt (sie hatte teilweise extreme Schmerzen).
    Als sie dann nach der langen Zeit plötzlich in einer Sitzung das Licht der Erkenntnis blendete, verschwand sie mit den Worten: "This is what it feels like releasing my jaw? I don't like it."
    Und ward nie wieder gesehen.
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Gerade was das betrifft funktioniert es sehr gut, durch die Mundwinkel zu atmen, ohne die Oberlippe oder gar die Zähne vom MPC wegzugeben.
    Es verleitet dann auch nicht so zum "Einsaugen" von Luft, was ja gerade das Problem erzeugt.
    Es ist nicht zu wenig Luft, wie Du richtig sagst "sie geht nicht dorthin wo sie hinsoll".
    Es hilft auch manchmal, durch die Nase zu atmen (übungsweise).
    Man glaubt nicht, wie wenig Luft man zum Spielen braucht.
     
  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Nun mach mir mal keine Angst :p
    Ich wünsche mir schon ein wenig mehr die Fähigkeit zur Entspannung - nicht nur auf das Saxophon bezogen ;-)
     
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  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    !

    Genau das, was ich im Unterricht höre.
    Den Tipp mit den Mundwinkeln versuche ich auch umzusetzen.

    Ich hatte bis vor kurzem die Vorstellung, dass ich das ganze Horn mit Luft füllen muss.
    Ich habe gepustet wie eine Irre.
    Das ist schon viel besser geworden und auch dafür bin ich schon sehr dankbar! :laugh:

    Wenn man atemnötig am Horn hängt macht auch das coolste Stück keinen Spaß... :shifty:
     
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  13. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich zur Haltestelle sprinte, denke ich an den Bus. Wenn ich Bier trinke, denke ich aaaaahh. Wenn ich am Telefon quassele, denke ich irgendwas.
    Woran ich bei allen drei Begebenheiten nicht denke, ist die Atmung, die geht naturgemäß von allein. Denk beim Spielen doch an die Musik, an die Melodien und Phrasen, dann atmest Du am ehesten von selbst richtig.
    Du kannst das auch mit longtones kombinieren. Metronom auf 60, dreieinhalb Takte spielen, einen halben Takt atmen. Wird nach unten hin tough, kann ich nur, wenn ich leiser = mit weniger Luft spiele. Dann kommst Du 60/16 gerundet auf 3,8 Atemzüge pro Minute. Oder bei 70 bpm auf gerundet 4,4/Minute. Damit lernst Du Deine Atmung gut kennen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27.Dezember.2020
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  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich verstehe manches erst über “Kontraste”: beim Tenor hätte ich oft gern noch ein Mundvoll Luft übrig, bei der Klarinette muss ich nach langen Phrasen oftmals ausatmen, weil mir die Puste ausgeht, bevor mir physisch die Luft ausgeht. Ob es mir aber hilft was besser zu machen, weiß ich nicht.
     
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  15. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Das relativiert sich schon in der Zeit, wo man mit einem "Blasinstrument" anfängt und man plötzlich nur noch von Atmung spricht.
    So tief, dahin, durch den Mund...
    >Mir< fällt es eben schwer, ich denke zu viel. Das sagt auch mein Lehrer.
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Aber das war auch gar nicht Thema des Threads ehrlich gesagt sondern nur ein Beispiel.
     
  17. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Jacqueline na bitte,
    du formulierst doch sehr schön selbst, wo die Lösung deines "Problems" liegt !
    Gute Diagnose ist der Beginn der "Heilung".
    VG
     
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  18. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    ...da bist du natürlich nicht allein. Ich habe etwa die letzten 2,5 Jahre, neben anderem, damit verbracht mir einen anderen Ansatz, und Zungenstoss anzueignen. Außerdem habe ich mir angewöhnt für das c und auch für das f# Alternativ-Griffe zu nutzen. Klappt mittlerweile einigermaßen gut beim alltäglichen spielen. War aber auch einiges an Arbeit bis hierhin. Und es geht noch weiter... .:)

    Herzliche Grüße
    Andreas
     
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  19. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Yo, bei ist es zuviel Vibrato. Das muß weniger werden ;-)
     
  20. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    wem?
     
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