Ansatz

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Julz, 8.Februar.2021.

  1. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Genau das.

    Tipps und Korrekturen rund um den Ansatz sind nichts fürs Internet.

    Ich hab's ja selber durch. Das was man meint und dann im Internet schreibt und was der Schüler draus macht geht in der Realität dann eben sehr weit auseinander.
     
  2. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Genau, das betrifft die eine Richtung wie die andere. Es ist unsinnig ihm den Doublelip-Ansatz zu empfehlen, genauso wie es unsinnig ist ihm diesen auszureden.
    Der Ansatz ist ein höchst individuelles Ding und eigentlich kann man den nicht wirklich beigebracht kriegen, sondern muss ihn über den Lauf der Zeit selbst finden. Ich merke das momentan selbst wieder auf der Querflöte. Und was wissen wir schon über den persönlichen Ansatz von @Julz?
    Insofern ärgere ich mich etwas über die teilweise absolutistischen Falsch-Richtig-Urteile von bspw. Dreas. Manchmal ist es besser die Finger mal still zu halten. Sorry.
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hä? Was soll das? Darf ich und im übrigen auch andere nicht von ihren Erfahrungen berichten?

    Welche Erfahrungen hast Du mit Double Lip? Spielst Du noch so, nach wieviel Jahren?

    Bin etwas irritiert. Kenne ich nicht so von Dir.

    CzG

    Dreas
     
  4. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Dreas,
    was waren denn seine Argumente genau?
    LG
    Gunnar
     
  5. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das würde mich interessieren. Was passiert denn da?

    Fast möchte ich wetten, dass da kein Ton kommt, weil Du das Blatt komplett zudrückst. Und dass das Blatt (viel zu) weich ist. Welche Stärke spielst Du denn?
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Die oberen Zähne sind dazu da das Mundstück in einer Position zu fixieren, da der Unterkiefer eh arbeitet (z. B. Subtones oder Hardtones)

    Eine untrainierte Oberlippe schafft das nicht. Das Mundstück rutscht immer hin und her, was zum Verlust von Tonkontrolle führt und auch die Intonation „eiern“ lässt.

    Heißt ja nicht, das Profis das hinbekommen.

    Aber Anfänger?

    CzG

    Dreas
     
  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich halte mich selbst immer noch für einen Anfänger. Allerdings eher, weil ich eher auf der Stelle trete und nicht, weil ich wenig spiele.
    Ich würde einem Neuling weder auf irgend einem Saxophon noch auf einer Klarinette den doubble lip Ansatz empfehlen. Hier ist die Lippenmuskulatur weder stark genug noch trainiert genug die Lippenspannung kontrolliert einzusetzen. Damit eiert aber der Ansatz und damit ist dann weder eine vernünftige Intonation noch ein vernünftiger Ton möglich.
    Was man dann später macht, ist ein ganz anderes Thema. Ich selbst versuche mich auf dem doubble lip Ansatz, weil er mir einen volleren Klang liefert und ich damit auch versuche bei den hohen Tönen nicht zu beißen. Ich spiele aber auch schon ein paar Jahre regelmäßig. Dabei ist es für mich egal, ob Klarinette, Alto, Tenorsax, Bariton oder Bass. Sopran spiele ich selten, da ich den Klang nicht mag
     
  8. Hünchen

    Hünchen Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,
    deswegen lese ich seit langen Eure Diskussionen; echt lehrreich und unterhaltsam :)
    Als Anfänger suche ich nach Informationen und Wege; klar ist (mir zumindest), dass die Infos nicht absolut sind und auch klar ist, dass es viele Wege nach Rom gibt.
    Aber ich als Anfänger suche schon nach einer Empfehlung oder Richtung; sprich den wahrscheinlichsten oder einfachsten und /oder potentiell erfolgreichsten Weg und nicht unbedingt nach der Ausnahme. Dafür bin ich dankbar und ich vermute so geht es vielen Anfängern. Wirklich schön, dass Ihr immer so schnell antwortet. Das die eine oder andere "Empfehlung" zu absolut, sprich Richtig-Falsch rüber kommt mag auch sein.
    So, das war jetzt mein erster Kommentar im Forum :)
     
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  9. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ist doch eigentlich erstmal einfach zu beantworten: If it ain't broke don't fix it!
    Dazu müsste man sich aber anhören, wie es klingt. Wenn der Sound stabil ist und die Intonation gut über das gesamte Instrument top to bottom, dann kann es so bleiben. Wenn nicht, sollte umgestellt werden. Ein Lehrer sollte das idealerweise beurteilen und auch Hilfestellung geben beim Ausprobieren des "Standard-Ansatzes", da es tatsächlich so sein kann, wie Florentin sagt.
    LG Juju
     
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  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Hab ich das? Ich denke nein. Ich sehe es nur ein bisschen wie @mato und wollte mit meinen Beispielen den Dogmatismus bisschen aufbrechen.

    Der heutzutage gängige Standardansatz mit oben Zähne und unten bisschen Lippe an den Zähnen hat vermutlich Vorteile, die seine Beliebtheit rechtfertigen. Es gibt aber so unendlich viele Saxophonisten, deren Schulansatz suboptimal ist (ich klammer mich selbst nicht aus), deswegen ist es auch so nutzlos diesen hier schriftlich zu vermitteln oder gegenüber einem Ansatz zu propagieren, den wir weder gesehen noch gehört haben.

    Es ist aus meiner Sicht "nur" entscheidend, dass man den Druckpunkt am Blatt auf der gesamten Länge richtig steuern kann, die Dämpfung des Blattes, die Druckstärke am Blatt im Verhältnis zum Luftstrom/Luftdruck. Und dabei lernt, dass Intonation nicht nur durch Druck sondern auch Mundform und Luftstrom verändert wird. Wenn man das irgendwie koordiniert kriegt, ist es eigentlich egal, ob man es mit der eigentlichen Lippe, der Haut unter der Lippe, der Zahnprothese oder der Hornhaut an der kleinen Zehe macht. Entscheidend ist für mich vor allem das "wo" und das "wie", dann kommt erst das "womit" (wobei sich der Mund zugegebenermaßen anbietet).
    Deshalb der Tipp, jemanden aufzusuchen, der es zum einen selber gut kann und zum anderen es beurteilen kann. Es ist ein bisschen wie beim Schwimmen und Fahrradfahren - man kann sich so viel Zeit (und Philosophieren) sparen wenn man es gescheit gezeigt bekommt und fachkundig korrigiert wird.

    Edit: @Juju war schneller (und prägnanter) :)
     
  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ja, und beim selbst erkunden, wie es richtig ist, kann der Lehrer korrigierend eingreifen und sollte es auch.
    Aber er setzt auch erstmal die Basis.

    ~~~

    Ist im Endeffekt wieder eine Diskussion Autodidakten vs Lernen mit Lehrer

    Und da ich zweiter Fraktion angehöre wird man da wahrscheinlich nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
     
  12. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Genauso sehe ich das auch!

    So gesehen habe ich immer schon mit dem Double Lip Ansatz geblasen. Das Zähneauflegen hatte ich immer probiert, fand es aber unangenehm. Bei mir sieht es so aus, dass die oberen Schneidezähne das Mundstück nicht berühren, aber auch nicht weit entfernt davon sind. Die Lippen rolle ich auch nicht über die Zähne ein.

    Ist mein Ansatz dann so falsch? Mein Ton klingt gut und habe auch keine Intonationsprobleme. Wiederum haben etliche Bekannte aus meinen Formationen, die das ansatzmäßig "richtiger" machen, da durchaus Probleme. Manche haben auf ihren Bissgummis erhebliche Zahnabdrücke. Dann ist mein Ansatz dagegen gar nicht so falsch, oder?

    Muss dazu noch ergänzen, dass meine Oberlippe von früher her durch das intensive Spielen auf verschiedenen Blechblasinstrumenten kräftig trainiert ist. Von daher fand ich das Saxophonblasen in punkto Ansatz geschenkt.:cool:
     
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  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe mal auf einem Konzert mit John Tchikai, der das Mundstück anders herum auf dem Sax hatte. Genau so, wie es die ganz frühen Klarinettisten hatten. Er nutzte die Unsicherheit, die die neue Mundstückposition mit sich brachte, musikalisch aus. Tatsächlich eierte sein Ton erheblich. Da er aber das Instrument ganz gut beherrschte, inspirierte ihn das eher. Gut, war das einzige Mal, wo ich ihn so spielen sah.

    Also, gehen tut alles.

    Nun meine persönliche Meinung.

    Was für eine Zahnauflage oben spricht:

    Beim Halten von Alt- und Tenorsax gibt es vier fixe Punkte, wovon drei wesentlich a) für die Stabilität des Instrumentes und b) für die Bewegungsfreiheit von Fingern und Unterkiefer/Unterlippe sind:

    - der Gurt
    - der rechte Daumen
    - die obere Zahnreihe

    Der Gurt trägt das gesamte Gewicht des Instruments. Der rechte Daumen schiebt das Instrument nach vorne, was bewirkt, dass das Mundstück an die obere Zahnreihe gedrückt wird. Der linke Daumen, als vierter Punkt, mag noch etwas stabilisieren, ist aber nicht unbedingt zum Halten des Instruments erforderlich.
    Diese, meines Erachtens richtige Haltung des Saxophons verhindert, dass die übrigen Finger in irgend einer Weise das Saxophon drehen oder halten müssen. Das ist nicht ihre Aufgabe. Und es ermöglicht, dass auch der Unterkiefer frei beweglich bleibt und einen lockeren Ansatz möglich macht. Man kann in dieser Stellung das Saxophon halten und trotz Munstück im Mund sprechen.

    Viele meine, die Spuren der Zähne auf dem Mundstück kämen davon, dass man zu sehr beißt und zuviel Druck vom Unterkiefer ausgehe. Bei richtiger Haltung kommt der Druck auf die Oberseite des Mundstückes aber vom rechten Daumen. Bewegt man sich beim Spielen viel und hat kein Bissgummi auf dem Mundstück, kann man auch beim lockeren Ansatz, je nach Material, schnell eine Kerbe im Mundstück haben.

    Zum Thema: Nehme ich dem Fixpunkt obere Zahnreihe die Festigkeit, dann muss ich die Fixierung des Instrumentes an anderer Stelle kompensieren, wenn ich ein Hin und Her des Mundstücks im Mund verhindern will. Das kann man mit dem linken Daumen machen, ist jedoch immer wackeliger als die feste Verbindung Zahn auf Mundstück. Andererseits bräuchte es eine stark durchtrainierte Oberlippe, damit genügend Festigkeit das Mundstück hält.
    Auch kann es sein, dass man das Instrument bzw. das Mundstück nun unbewusst mit der gesamten Ringmuskulatur der Lippen halten will. Das aber führt dazu, dass man nicht mehr frei den Kiefer- und Unterlippendruck, will heißen, seinen Ansatz, bestimmen kann.

    Weiterer Vorteil beim Zahnaufstellen ist die bessere Knochenleitung des Sounds. Mir ist die wichtig, weshalb ich sogar ganz auf Bissgummis verzichte.

    Ich kann verstehen, dass das erst einmal unangenehm ist, wenn die Zähne auf dem Material mitschwingen. Aus Metallmundstücken (selbst mit Bissplatte) ist mir die das auch zu stark. Wenn das aber der Grund für den Doppellippenansatz ist, dann rate ich doch eher zu einem noch dickeren Bissgummi.

    Wenn bei dir, @Julz, mit dem beschriebenen Ansatz gar kein Ton heraus kommt, dann ist daran nicht die obere Zahnreihe Schuld, sondern eine unvorteilhafte Haltung von Unterkiefer bzw. Unterlippe. Probiere beide Ansätze und achte nur darauf, wie viel Druck die Unterlippe jeweils macht, bzw. ob sich ihre Position verändert. Vielleicht kannst du die Haltung von Unterlippe und Kiefer einfach von deinem Doppellippenansatz auf den "richtigen" Ansatz übertragen.
     
  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Mein rechter Daumen meint, ich solle sowas lieber lassen. Leicht dagegenhalten würde reichen, dann könnten die Finger das Sax auch nicht wegdrücken, wenn sie die Klappen bedienen. Ich höre fast immer auf meinen Daumen.........in dieser Beziehung
     
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  15. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Das aktive Wegschieben versuche ich auch zu vermeiden. Habe ich eine Zeit lang gemacht, weil ich es bequemer fand, wenn das Instrument gerade hängt anstatt schräg.
    Hat aber nach einer Zeit angefangen zu schmerzen. Da bin ich freiwillig wieder auf die passive Daumenhaltung umgestiegen.
    Ein wenig den Gurt anders eingestellt, dann gings auch so.
     
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  16. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde das tollste an der Musik ist: "Erlaubt ist , was funktioniert"
    Darum gibt es beim Musikstudium auch keinerlei Voraussetzungen(Abitur). Nur das Vorspiel entscheidet ( ob es funktioniert )
     
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  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich lerne gerade auf der Gitarre, dass Techniken, die mir im Augenblick bequem und vereinfachend erscheinen, im nächsten Schritt Probleme verursachen.
    Wenn in einer Saxophonschule oder von erfahrenen Saxophonlehrern eine bestimmte Technik empfohlen wird, dann steckt dahinter jahrelange Erfahrung. Vielleicht macht es am Anfang Sinn von dieser Erfahrung zu profitieren, bis dass man selbst genügend Erfahrungen gesammelt hat. Es sagt ja niemand, dass man später nicht seine eigene Technik entwickeln darf, nur sollte man dann auch die Vor- und Nachteile kennen und abwägen können.
     
  18. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Genau @JES,
    darum ist es so wichtig einen Lehrer zu haben der einen anleitet, das für sich beste Konzept zu entwickeln, finden. Grundlage dafür ist immer das allgemein gültige Wissen, welches aber nicht in Stein gemeisselt sein sollte.
     
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  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe nichts von feste drücken oder stark schieben geschrieben.

    Leicht dagegen halten reicht in der Regel, ganz recht. Das ist aber sehr abhängig davon, welche Baugröße du spielst und wie hoch du das Instrument hälst. Spielst du stark vorne übergebeugt, braucht der Daumen nur noch stabilisieren, aber nicht mehr drücken. Das macht das Instrument dann selber Druck auf die Zahnreihe.
     
  20. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Dass Du das "Drücken" nicht so brachial meintest war schon klar. Einenm Neuling gegenüber wollte ich es so stark nicht stehen lassen.
     
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