Guter Sound auf dem Saxophon (klassisch)

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 16.Mai.2021.

  1. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Oder eine liebe Gattin hat, die einen, vielleicht wenn man den Haushalt führt, ernährt.
     
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  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Naja,

    irgendwie habens die Saxophonisten, die ich so kennengelernt habe, auch allein geschafft.
    Klar, reich war keiner. Gibt aber wichtigeres im Leben.

    Besser als 9-5 irgendwelche dummen Zahlen in eine Exceltabelle zu hauen und das Gehalt dann als Schmerzensgeld zu nehmen.
     
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  3. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Die sog. „Bedürfnispyramide“ ist auch in unserer sozialen Gesellschaft sicherlich noch ziemlich gültig.
     
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  4. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Müsste sie ja in jeder Gesellschaft. Was hat das jetzt mit Musikern zu tun?
     
  5. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Das die Pyramide auch auf sie zutrifft und Musiker nicht nur von Luft und Liebe leben können.
    Noch am Wochenende hat mir ein Musiker mit Unverständnis erzählt, dass ein Kollege für den Lebensunterhalt putzen gehen müsse.

    Aber wir kommen vom guten klassischen Sound ab. :topic:
     
  6. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Richtig, aber ich habe eben auch andere Beispiele erlebt.

    Ok, und nun zurück.
     
  7. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Yahanigiselma?

    Welcome back! @Ton Scott

    Wanze
     
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  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich glaube eher, daß man was Geld angeht etwas genügsamer sein muss bzw. sich sehr breit aufstellen sollte, falls mal ein Standbein wegbricht.
     
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  9. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Sicher, man ja auch in einer WG leben, beim Supermarkt Einkaufskörbe zusammenschieben, Taxi fahren, Pizza liefern, Putzen gehen, nach Corona den Zapfhahn bedienen und tresenphilosophische Monologe abhalten...:cool:
     
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  10. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist wirklich sehr interessant, wie er das erklärt. Auch wie er Klassik und Jazz gegenüberstellt. Er kann es eben. :) Aber leider erklärt er auch nicht, WIE man das MACHT. Das war ja mein Ausgangspunkt. Dass es keine klassischen Saxophonlehrer auf YouTube gibt, die erklären, WIE man zu diesem Sound kommt. Und deutschsprachige schon gar nicht. Während es eine Menge Jazz-Saxophonlehrer gibt, die ein Video nach dem anderen raushauen. Er richtet sich hier eher an Saxophonlehrer als an Saxophonschüler. Es geht ja um "Teaching Style", nicht um "Learning Style".

    Wie erreicht man den Sound, den er hat? Das erklärt er nicht. Da reicht es ja nicht, ein Rascher- oder Rousseau-Mundstück zu haben. Oder auch ein Vandoren AP3, wie ich es jetzt gekauft habe. Sein Sound ist wirklich wundervoll, so weich und warm. Wie macht man das? Ein Klassikmundstück plus hartes Blatt (oder eben passend, hart ist ja relativ) hilft wahrscheinlich, aber wenn ich dasselbe Mundstück habe wie er und dasselbe Blatt, klinge ich noch lange nicht wie er. Uralte Diskussion, klar. Das Equipment macht es nicht, egal ob in Klassik oder Jazz, es ist die Art, wie man spielt. Und die muss man lernen. Dafür würde ich mir eine klassische Videoserie wünschen. Die man dann natürlich kaufen sollte, nicht kostenlos auf YouTube, um die Leute, die so viel wissen und können und so schön spielen, nicht noch ärmer zu machen. Die Diskussion gehört aber in den anderen Faden, nicht hierher. Obwohl sie ja hier jetzt schon geführt wurde.
     
  11. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist grundsätzlich schon richtig. Man sollte niemals nur einen einzigen Beruf haben, damit man nicht wie der Fisch am Haken hängt, wenn es den Beruf dann nicht mehr gibt oder man zu alt wird, um ihn auszuüben. Oder krank wird usw. Ich habe fünf verschiedene Berufe, deshalb konnte ich da immer ausweichen. Wobei "Beruf" nicht immer bedeutet "Berufsausbildung", denn für ein paar Berufe gibt es gar keine Ausbildung, die muss man einfach durch "learning by doing" lernen.

    Musiker kann man aber nicht einfach so von jetzt auf gleich werden. Da muss man früh anfangen und viel üben, wenn man richtig gut sein will. Und das auch immer weitermachen. Wenn man Buchhaltung gelernt hat, lernt man drei Jahre oder so und dann wendet man das an, was man gelernt hat. Wenn man das drei Wochen oder auch drei Monate oder selbst drei Jahre nicht macht, kann man danach trotzdem einfach wieder anfangen. Wenn man als Musiker nicht jeden Tag übt, kann man einpacken. Es ist schon wirklich ein sehr anspruchsvoller Beruf, der viel Aufwand und Engagement erfordert und wo man nie nachlassen darf. Das erfordert auch einen ganz bestimmten Menschentyp, der meines Erachtens nicht so verbreitet ist. Man muss viel Disziplin haben (und die jeden Tag) und GLEICHZEITIG aber auch künstlerisch begabt sein. Ein kreativer Mensch ist oft aber ein Mensch, der mit solchen einengenden Strukturen nichts anfangen kann. Denn jede Art von Zwang ist das Gegenteil von Kreativität.

    Deshalb ist es vielleicht wirklich ganz gut, noch einen anderen "Brotberuf" zu haben, sodass man sich in der Musik frei entfalten kann, und der Zwang findet dann im "Brotberuf" statt. So bleibt die Musik das Schöne im Leben, das andere, in dem man ganz aufgehen kann. Genau aus dem Grund habe ich damals vor vielen Jahrzehnten den Umgang mit Computern gelernt. Weil ich das Gefühl hatte, da kann man immer sein Geld verdienen. Und nebenbei kann man dann das machen, was Spaß macht oder wo man die eigene Kreativität entfalten kann. Aber das ist auch nicht die perfekte Lösung. Es gibt keine perfekte Lösung, nur Lösungsversuche, die jeder seiner eigenen Persönlichkeit entsprechend ausprobieren kann.
     
  12. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    In dem Kanal gibt es noch mehr Erklärungen zu Spieltechniken, die im klassischen Stil wichtig sind.
    Ansonsten nochmal dies hier.
     
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  13. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Dass ein Beamter mit solchen Prinzipien nicht klar kommt ist verständlich.
    Die sind ja schon überfordert, wenn sie am Montag Kaffeedienst für die Belegschaft haben oder die Büropflanze giessen müssen.
     
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  14. rbur

    rbur Mod

    Regel 374 der Ferengi-Musiklehrer: verschenke nichts, was du auch verkaufen kannst.

    Grade in einem Bereich, wo man um jeden Cent kämpfen muss, muss man sich gut überlegen ob kostenlose Videos Werbung sind oder ob man sich damit die Einnahmen versaut.
    Oder ob man in der Zeit in der man das Video dreht, lieber ein paar Schüler unterrichtet. Das hängt auch davon ab, wie ausgelastet man ist.

    Dieser spezielle Musiker hat allerdings sehr viele Videos, und auch eines zum Thema Vibrato.

    Aber auch hier ist es als Werbung für sein Buch gedacht, und nicht als vollwertiger Ersatz.

    Und grade wenn es um die Details für Fortgeschrittene geht nützt mir ein Video oder ein Buch nicht viel. Da brauche ich einfach einen Lehrer.
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Und ich füge noch hinzu, dass ich ihm einige Dinge (aus meiner Erfahrung heraus) nicht abnehme - und trotzdem Unterricht nehme, weil er für mich super Anstöße in viele Richtungen liefert.

    Das Gewünschte allerdings "erklärt" er schon, in irgendeinem Video, das ich grad nicht finde.
    Da geht es darum, dass ein Gutteil des Unterschiedes im Sound aus im Jazz unterschiedlichem (tieferem) Voicing (Mouthpiecepitch) kommt.
    Tendenziell so wie der David Pope das mal in einem Video gezeigt hat:

     
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  16. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Dem stimme ich auch vollkommen zu. Im Jazz geht das Voicing oft eher Richtung offenem Rachen (Vokal "o", "Gähnen", tiefen Ton singen) damit einher geht dann ein vollerer und voluminöserer Sound. In der Klassik eher engerer Rachen (Vokal "i", hohen Ton singen), es entsteht der klarere, hellere Klang.
    Das alles nur als Grundtendenz. Saxophonisten in beiden Stilen variieren natürlich ihren Rachenraum, je nachdem welche Lage, welche Lautstärke, welcher Sound gerade gewünscht ist.
     
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  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Man kann mit Worten nicht annähernd beschreiben, was man sich in Jahren und immer feinsten Nuancen beigebracht hat. Nur die groben Unterschiede lassen sich festhalten.

    @Livia hat das unterschiedliche Voicing gut beschrieben, dazu kommen ein Mundstück mit weniger Öffnung, ein härteres Blatt, eine andere Lippenspannung (die Mundwinkel gehen etwas nach oben), ein anderes Pitchzentrum, ein feines Vibrato und eine gut geführte, hochfeine Phrasierung und Tonführung jedes einzelnen Tones.

    Zuallererst aber sollte man eine Vorstellung von dem Ton haben, den man spielen will und dafür nutzt es dann, viel klasisches Saxophon zu hören. Klarinetten tun es zur Not auch, weil die Vorstellung hier die gleiche ist.
     
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  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich mache Dienst nach Vorschrift und gut ist!
    Kaffeedienst und Büropflanzengießen steht nicht in der Dienstanweisung.:cool:
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ganz sicher nicht.
    Klarinette arbeitet mit einer völlig anderen Klangvorstellung als klassisches Saxophon.
    Und warum sollten die Mundwinkel bei klassischem Saxophon nach oben gehen?

    Oder wie Ray es ausdrückt:
    Klarinette spielt nach unten mit dem Ansatz eines D3.
    Saxophon spielt nach unten und nach oben mit dem Ansatz eines F2.
    Grob.....
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20.Mai.2021
    Livia gefällt das.
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich erinnere mal daran, dass ein nicht unbekannter klassischer Saxophonist und ehemals hier im Forum aktiv das offene "aw" (vom englischen her) durchgängig propagiert hat.
    Mir persönlich gefallen auch in der Klassik die eher tief klingenden Saxophonisten besser, bspw. Raaf Hekkema. Aber natürlich habe ich keine Ahnung, wie der das mit dem Voicing hält.

    Für mich ist der Hauptunterschied zwischen Klassik und Jazz der, dass ich in der Klassik das Blatt strenger kontrolliere. Ich lasse dem Blatt einfach weniger Freiheitsgrade. Das geht gut einher mit engeren Bahnen und dickeren Blättern, kann man aber auch bei offeneren Bahnen machen. Ggf. führt das zu einem höheren Mundstückspitch, aber auch das muss nicht unbedingt sein.

    Ich kenne mindestens einen Saxophonisten, der so spielt (Altist bei Quintessenz).
    Anders rum gefragt:
    Warum müssen die Mundwinkel bei der klassischen Klarinette nach oben gehen ?

    Gruß,
    Otfried
     
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