Guter Sound auf dem Saxophon (klassisch)

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 16.Mai.2021.

  1. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Nö.
     
  2. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Doch sicher, und wenn der Bentley in der Inspektion ist, bekommt der Jazzsaxophonist die beheizte Doppelgarage....Du beschreibst hier eine Lebenswelt, die auch auf viele Nichtmusiker nicht zutrifft: Miete, Gebrauchtwagen oder Leasing, Bafög und die Künstlersozialkasse bzw. private Vorsorge, alles nix Verwerfliches.Mittlerweilen leben sehr viel Berufsgruppen mindestens so prekär.
    Zudem kommt, dass die meisten Klassiker einen Studienabschluß erworben haben und zumindest teilzeit an Musikschulen oder privat unterrichten können und nicht nur auf einem Standbein stehen (müssen).
     
  3. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Kurzum, man kann davon nicht leben!:cool:
     
  4. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ok, dann bin ich anscheinend tot. Hab ich gar nicht gemerkt :D
     
  5. rbur

    rbur Mod

    Ich glaube nicht dass diese Sache besser wird, wenn man nichts einzahlen kann.
     
  6. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich finde das schon lustig hier:
    - Die Amateure jammern darüber, dass die Profi-Musiker nicht genug verdienen
    - Die Jazzer sind der Ansicht dass es zuwenig Jazz Saxophonisten gibt, alle spielen sie Klassik.

    Natürlich war früher alles besser, als es noch Tanzbands gab, als man noch nicht soviel Papierkram machen musste... und überhaupt war früher mehr Lametta.
    Wenn hier ein junger Mensch bekannt tut, dass er Musik studieren will, geht ein Aufschrei durch das Forum.
    Aber seltsamerweise - ich kenne ja einige Musiker - jammern die Profis bei weitem nicht so über ihre Bezahlung wie die Amateure über die Bezahlung der Profis jammern.
    Die scheinen sich bewusst für ihr Leben entschieden zu haben, und tragen jetzt eben die schrecklichen Konsequenzen (wie z.B. dass sie Unterricht geben müssen, um Geld zu verdienen :eek:)
    Die Klagen über die schlechte Situation aller Musiker scheint mir doch eher eine Art Fremdschämen zu sein...

    Grüße,

    Wanze
     
    quax und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  7. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Woraufhin ich jetzt mal versucht habe herauszufinden, worin sich dieses Rousseau-Mundstück eigentlich von dem Rascher-Mundstück und Selmer, Vandoren etc. unterscheidet. Da Rousseau ja anscheinend mit all dem, was es an Mundstücken gab, nicht zufrieden war und meinte, das könnte er seinen Schülern nicht empfehlen, woraufhin er Jody Espina dazu gebracht hat, das Rousseau-Mundstück zu machen. Entwickelt hat es wohl tatsächlich Rousseau, wenn ich das richtig gelesen habe.

    Zu meinem Erstaunen sehe ich da eine Hufeisenform, sowohl beim RC als auch beim NC, mehr oder weniger ausgeprägt. Oder irre ich mich da jetzt? Ist nicht rund die "klassische" Form der Kammer? Klar, Selmer mit ihrem Quadrat in der Mitte sprechen schon mal dagegen, dass sie das als die "klassische" Form betrachten, aber bei Rousseau hat mich das jetzt gewundert.

    Wobei es zum Schluss natürlich egal ist, denn der Ton von Ray Smith spricht für sich. Zum Schluss spielt das Mundstück eben doch nicht DIE Rolle, sondern der Spieler. Aber interessant fand ich das jetzt schon.
     
  8. rbur

    rbur Mod

    Rund ist die ursprüngliche Form der Kammer. Aber wenn man einen anderen Sound haben will, der sich mit einer hufeisenförmigen Kammer besser erreichen lässt, dann sollte man auch eine hufeisenförmige Kammer nehmen. Warum sich das Leben unnötig schwer machen?
     
    altblase gefällt das.
  9. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Aber für Klassik will man ja den ursprünglichen Sound, oder nicht? Deshalb hat mich das bei Rousseau so gewundert. Wenn es allerdings wiederum nur mit dem pitch center zusammenhängt, dann wäre die Form der Kammer zum Schluss völlig egal? Aber wenn es das ist, warum musste Rousseau dann unbedingt ein eigenes Mundstück haben und hat nicht einfach ein Selmer oder Rascher genommen?

    Je länger ich mich damit beschäftige, desto verwirrender finde ich diese Dinge. Allerdings wird man das mit theoretischen Diskussionen auch nicht lösen können, denke ich. Statt hier im Forum zu schreiben, sollte ich lieber mein hufeisenförmiges Expression-Mundstück nehmen und das mit dem pitch center ausprobieren. ;)
     
  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Klassik und ursprünglich halte ich für ein von Klassikern verbreitetes Märchen. Ohne das zu vertiefen.
    Das Pariser Konservatorium - der FC Adolphe Sax, wenn man so will - hat eine hohe Affinität zum sehr charakteristischen S80 mit eckeiger Kammer, oder? Schlecht ist das nicht. Mit ursprünglich hat es aber gewiss nichts zu tun.
     
  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Stimmt schon alles aber Du musst Miete zahlen können, wie ander Menschen auch und ein Auto ist schon notwendig, wenn Du wie ein paar Kollegen von mir zu einem Auftritt: 1 Alto, 1 Klarinette, 1 Bariton,1 Sopran, 1 Flöte und 1 Tenor sowie Notenständer, Saxständer und Anzug schleppen musst. Das ist mit öffentlichem Nahverkehr schon schwierig. Ich vermeide bei Auftritten, wenn ich mit öffentlichem Nahverkehr unterwegs bin, mehr als 2 Instrumente mitzunehmen. Wird Technik transportiert geht es ohne Auto nicht, ok da kann man sich auch eins mieten, nur rentiert sich dann oft der Gig nicht mehr wirklich. Und bei der Altersvorsorge, geht es Musikern wie allen, deren Beruf schlecht bezahlt ist, man kann nichts anlegen, wenn nichts übrig bleibt am Ende des Monats.
     
  12. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es geht weder bei den Klassikern anders, noch bei den Jazzern (und Popern). Und auch Leute wie Johannes Ernst oder Thorsten Skringer leben davon, daß sie auch zusätzlich unterrichten.
     
    Livia gefällt das.
  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ne, auch die Profis jammern. Mal hast Du einen gut bezahlten Job, öfters aber welche, da willst Du dir den Stundenlohn gar nicht erst ausrechnen. Und die wenigsten der Profis wussten im Vorfeld, wie sie Ihr Geld später verdienen und wie viel. Ich kenne aus dem Klassikbereich einige Musiker, die keinen Bock mehr hatten und einen Quereinstieg in die Schulmusik gemacht haben.
     
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  14. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Nicht selten endet das in der Schulstube tragisch!:cool:
     
  15. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das war aber auch schon in meiner Schulzeit in den frühen 60ern nicht anders. Ein verhindertes Beethoveninterpretationsgenie hat uns jeglichen Zugang zur sog. klassischen Musik verhagelt. Und ein verkannter Kunstmaler hat uns die Kunststunden zur Hölle gemacht.
     
    elgitano und Nilu gefällt das.
  16. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ja, die "verkannten Genies" sind der Albtraum aller Schulleitungen, Kollegen, Schüler und Eltern. Diese Gattung scheint aber nicht auszusterben. Habe ich dunsemal als Schüler auch erlebt. Dem Genie haben wir es gedankt, dass wir ihn mit unseren Zwillen abgeschossen haben, wenn er am Flügel gespielt hat.:cool:
     
    slowjoe und Gelöschte 11056 gefällt das.
  17. rbur

    rbur Mod

    Nö. Manche wollen den Sound der Adolphe Sax vorschwebte, manche wollen den Selmer Sound. Oder nochmal was anderes. Auch bei den Streichern gibt es unterschiedliche Soundvorstellungen. Barockgeigen in historischer Aufführungspraxis klingen anders als Mozartgeigen.

    Weil er den Sound, der ihm vorschwebte, mit dieser Mundstückform besser erreichen konnte als mit den beiden anderen. Und ich denke mal (Stichwort "von was leben eigentliche klassische Saxophonisten"), dass er von den Verkäufen auch ein bisschen was abbekommen hat. Das ist ja bei vielen Instrumenten üblich, dass da der Name eines bekannten Musikers draufsteht.

    Eigentlich gar nicht. Sobald du in der Lage bist, dich für einen Sound zu entscheiden, nimmst du das Mundstück, mit dem das am einfachsten geht.

    Es sei noch erwähnt, dass Bruce Weinberger, der erste Tenorist des Raschèr Quartetts, 300 verschiedene Mundstücke besessen hat, bis er da gelandet ist wo er sich dann 45 Jahre lang heimisch gefühlt hat.
     
    saxhornet gefällt das.
  18. rbur

    rbur Mod

    Es muss auch nicht unbedingt ein Raschèr Mundstück sein, wenn man einen guten klassischen Sound erreichen will. Es könnte genausogut ein Graessl, Majestic oder ein Buescher sein.

    IMG_3760.JPG
     
    giuseppe gefällt das.
  19. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Ganz schön umtriebig, der Herr Rousseau...

     
  20. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Ja. Und Fred Hemke spielt auf Metall.

     
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