Guter Sound auf dem Saxophon (klassisch)

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 16.Mai.2021.

  1. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Das Klangideal der klassischen Saxophonisten hat sich auch verändert. Zum Glück ist es nicht bei dem von Mule stehen geblieben.
     
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  2. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Du weißt wohl nicht, dass ein V auf dem Bissplättchen automatisch einen französischen Sound einbaut!
     
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  3. rbur

    rbur Mod

    Abgesehen vom guten Witz: Die Raschèrs spielen tatsächlich Vandoren Blättchen. Rousseau übrigens auch, laut Sax on the Web.
    Elliot Riley hat einen Saxgurt von Vandoren.
     
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  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Naja, so lang sie keinen Selmer-Kram spielen. :)

    Ich hab übrigens aus Gaudi angeregt durch die ganzen Threads ein Rascher-Mundstück fürs Tenor erstanden. Das spielt sich gar nicht so abwegig...
     
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  5. rbur

    rbur Mod

    das war der Plan!
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Haha, na mal sehen wie weit ich mit dem Ding tatsächlich gehen werde. Das Spielgefühl mit einem blauen 3er oder 3,5er war jetzt aber schon mal überraschend wenig erschreckend. Man erwartet ja eine Begegnung der dritten Art bei so einem fundamentalistisch-puristischen, engbahnigen, riesenkammrigen, negativ-baffligen, ja anthropophonisch-saxophosophischen Mundstück. Die blieb aus. Das Ding klingt sehr schön und dunkel und wirkt durchaus gut spielbar. Mehr dazu vielleicht ein anderes Mal, wir kennen uns noch nicht lange.
     
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  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ja. Leider ist das aber mit den studierten Musiklehrern manchmal auch nicht anders. Es ist auch Mist mit der Ausbildung, die oft zu sehr nur an Klassik orientiert ist und Popmusik und Jazz anscheinend nur streift. Vielleicht ist es mittlerweile anders aber ich habe da schon Dinge erlebt: Da hat dann ein Lehrer den Schülern im Vorfeld vor einem Test angekündigt es im Test als Fehler zu markieren, wenn sie schreiben sollten Improvisation wäre ein sehr wichtiges Element im Jazz.
    Es gibt tolle Musiklehrer, vor denen ich den Hut ziehe und die engagiert sind und für die Schüler tollen Unterricht liefern und grossartige AG's machen und dann gibt es da welche wo man nur fragen kann warum sie den Job machen. Man muss auch nicht in einer Schüler Big Band Stücke wie Spain in Tempo 200 oder Chicken mit dem Tenorsoloteil im Originaltempo spielen wollen, wenn die Schüler das nicht spielen können. Und eine Big Band leiten, wenn man die Musik selber nicht hört, kennt, spielt und auch nicht mag, ist auch nicht so sinnvoll.
    Ähnliche Probleme hat man aber auch bei den Instrumentallehrern manchmal. Es ist nicht immer ideal wie studierte Klassiker Improvisation im Jazz vermitteln oder Jazzer Agogik in der Klassik.
     
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  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Die Frage ist aber immer: Welcher Sound ist für mich der richtige? Oder eben für den jeweiligen Spieler, der danach sucht. Ich möchte einen vollen, runden Sound. Aber erstens ist für andere eventuell nicht das voll und rund, was ich darunter verstehe, und zweitens: Ist das überhaupt der Sound, den man anstreben sollte? Und was versteht man eigentlich überhaupt darunter, einen klassischen Sound zu produzieren? Junge klassische Musiker wie @Livia verstehen darunter wahrscheinlich etwas anderes als ältere Musiker, die vor 40 Jahren Saxophon studiert haben. Aber ist es allein zeitabhängig oder nicht auch geschmacksabhängig?

    Gut, für professionelle Musiker sieht das wieder etwas anders aus, aber ich möchte einfach nur gut klingen, nicht unbedingt wie Mule oder Rascher (eher wie Ray Smith). Nur ist mein "gut" vermutlich nicht das von anderen, die auch versuchen, einen "guten" Klang zu erreichen. Im Grunde genommen ist es dann doch wieder dasselbe wie im Jazz: Jeder hat seinen eigenen Sound.

    Was ich jetzt nicht schlimm finde, nur dachte ich, dass es in der Klassik doch enger wäre mit dem Soundideal als im Jazz. Ja, gut, ist es auch, aber anscheinend doch nicht so sehr, wie ich dachte.
     
  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Der Sound ist für Dich erstmal der richtige, der Dir gefällt.
    Such Dir erstmal ein paar Vorbilder an denen Du Dich orientieren kannst, was Dir eher gefällt und was nicht und was Dir am Sound gefällt. Dann versuche ruhig diesen erstmal zu kopieren. Wenn Du diesem näher kommst ergibt sich oft wie von selbst dann doch noch Unterschiede, die es mehr zu deinem Sound machen als daß es eine Kopie ist. Die Orientierung und Analyse eines Vorbilds lässt dich aber eher verstehen was Du suchst und wo du gerade stehst und was Du ändern musst um dahin zu kommen.
    Allerdings glaube ich, wenn ich deine Posts lese Du da zu verkopft rangehst und dir schnell selbst im Weg stehst. Du solltest Dir erstmal einfach weniger einen Kopf machen, vieles ergibt sich mit der Zeit und den richtigen Übungen.
     
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  10. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Wenn Du lange genug übst, kommt "Dein Sound" von ganz alleine zu Dir.
    Dann musst Du ihn nur noch mögen.

    Grüße,

    Wanze
     
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  11. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Um das kopieren zu können, muss man erst einmal die Technik beherrschen. Das ist jetzt mein Problem. Wobei es schon richtig ist, was Du sagst, das ist alles viel zu verkopft. Und wie @Wanze sagt, der Sound kommt durchs Üben. Im Moment ist das mit einem richtigen Saxophon schwierig, und ein Digitalsax ist für Soundübungen absolut ungeeignet. Ich muss jetzt einfach abwarten, bis mein Arm wieder mitmacht. Und für den Anfang kann ich ja auf dem Mundstück allein üben oder eben auch mit dem Digitalsax. Ein bisschen kann man da auch machen. Es ändert sich nur nichts am Sound, aber das Mundstück habe ich da auch.
     
  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Aufgabe:
    Bilde einen Satz mit richtiger Kausalverknüpfung aus den folgenden Stichpunkten:
    Sound - Digitalsax - echtes Sax nicht möglich wegen Armverletzung.

    Ich fürchte, da kommt am Ende kein Satz raus, der dir gefällt, und vermutlich weißt du das ja eh. Es sei denn fügst die Stichpunkte "Mundstückübung, Obertonübung, Vibrato zum Metronom" in den Satz ein. Dann sieht die Sache wieder anders aus, vielleicht auch ohne funktionstüchtigen Arm. Theoretisch lässt sich dieses Terrain nicht ausreichend ergründen.
     
  13. ppue

    ppue Mod Experte

    Das ist eigentlich die Quintessenz von allem. Mit jedem Ton, den du auf einem analogen Saxophon spielst, kommst du deinem Sound näher. Und das geht ganz unbewusst, weil du die besser klingenden Töne versuchst, beizubehalten und die, die noch nicht schön klingen, das nächste Mal ein wenig besser heraus bekommst.

    Am schnellsten kommst du beim Sound weiter, wenn du phrasieren lernst. Phrasieren bedeutet für mich die gesamte Tonbehandlung, Anstoß, Halten des Tones, ausklingen, creszendo, decrecendo, legato, staccato, sforzato, weiches Anstoßen, Subtone, Ghostnotes, Vibrato, Bending, Falls, Blue Notes, Verzierungen wie Triller und Praller etc.
    Das ist die Armee der Attribute, die das Ausmachen, was wir für Sound halten.

    Sound im Sinne von Klangfarbe ist nur das:



    Ist das nun ein guter Sound oder ein schlechter?
    Ist er dünn, hat er Bauch, ist er präsent, spitz, obertonreich oder eher flach?

    Ich finde das sehr schwer zu beurteilen, ohne die Parameter der Phrasierung zur Verfügung zu haben. Kein Mensch wird diesen Sound anhören und sagen: Wow, was für ein toller Ton.
     
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  14. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich würde sagen, dass ist gar keiner :))
     
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  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Internetseiten nach Sprache:
    1 Englisch 54 %
    2 Russisch 6 %
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    5 Indonesisch/ Malaysisch 198.029.815 4,3 %
    ...
    Preisfrage:
    Wenn ich möglichst viele erreichen will, welche Sprache nehme ich dann?

    Meine Frau schaut viele Videos zum Thema Nähen, Stricken, Häkeln, Wolle, Färben. Meistens schaut sie auf Englisch.
    Mithin ist Englisch die Lingua franca des Internets. Wir sind hier in diesem Forum in einer kleinen schnuckeligen deutschen Blase. :)

    Grüße
    Roland
     
  16. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Du meinst, ich sollte mit dem Saxspielen aufhören, wenn mein Arm nicht mitmacht? :) Da unterschätzt Du das Travel Sax ein bisschen, würde ich sagen. Jetzt so aus meiner Erfahrung heraus. Ich hätte wahrscheinlich nicht die Hälfte von dem gespielt, ach was sage ich, vielleicht sogar überhaupt nicht, wenn ich das Travel Sax nicht bekommen hätte. Das fände ich erheblich schlimmer als die Einschränkungen, die so ein digitales Instrument hat.

    Ich spiele regelmäßig damit, übe regelmäßig damit, und seit ich mich damit so angefreundet habe, muss ich sagen, so groß ist der Unterschied gar nicht, wie man, wenn man das nicht kennt, denkt. ABER Sound ist nicht, da hast Du recht. Der kommt aus dem Computer. Zwar kann man über die SWAM-Software einiges beeinflussen, aber nur in einem begrenzten Rahmen. Insofern hast Du absolut recht: Einen Satz mit Sound und digital kann man bezüglich des Saxophonsounds vergessen. :)
    Aber ich denke, allein mit dem Mundstück zu üben bringt, was das angeht, sehr viel. Dazu braucht man nicht unbedingt das ganze Saxophon.
     
  17. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Darum ging es aber nicht, Roland. Es ist ja nicht so, dass es viele ursprünglich deutschsprachige Saxophonlehrer gibt, die deshalb auf Englisch posten oder YouTube-Videos einstellen, weil das dann mehr Leute angucken und verstehen können. Und deshalb gibt es so gut wie nichts auf Deutsch. Es ging darum, dass so gut wie alle Lehrer, die etwas einstellen, nicht deutschsprachig sind.

    Die meisten sind wohl Amerikaner, dann kommen noch andere Nationen hinzu, die auch auf Englisch posten, weil sie eine Sprache sprechen, die die meisten Leute nicht sprechen, aber darunter sind eher keine Deutschen. Oder gibt es einen deutschen Saxophonlehrer, den Du kennst oder auf YouTube gesehen hast, der regelmäßig auf Englisch Videos einstellt? Möglicherweise habe ich den übersehen, aber grundsätzlich sind deutsche Saxophonlehrer - egal, in welcher Sprache - auf YouTube extrem selten. Während viele Amerikaner jede Woche ein Video rausschießen. Das ist denke ich der grundsätzliche Unterschied, wie das Internet in den verschiedenen Ländern genutzt und gesehen wird.

    Und das bedauere ich in gewisser Weise ein bisschen. Für mich spielt das keine Rolle. Ich lebe in einem englischsprachigen (als der Hauptsprache von 13 Sprachen, die hier gesprochen werden) Land, schreibe, lese und rede jeden Tag auf Englisch, und mir fällt es meistens noch nicht einmal mehr auf, in welcher Sprache ich einen Film auf Netflix angucke, Deutsch oder Englisch. Wenn ich Saxophonlehrerin wäre und würde Videos auf YouTube einstellen, würde ich mich vielleicht auch dafür entscheiden, das auf Englisch zu tun.

    Nur habe ich eben vor Jahren nach Lehrern gesucht, weil es hier keine gab, und da fiel mir auf, dass es bis auf wenige Ausnahmen praktisch nur amerikanische oder britische Saxophonlehrer auf YouTube gibt (auch heute noch). Bei denen ich dann auch Unterricht genommen habe. Hätte es deutsche gegeben, hätte ich die gern in Betracht gezogen. Schon Katrin Scherers Online-Saxophonkurs, den ich damals von Anfang an gemacht habe, mangels persönlichem Lehrer, war eine große Besonderheit. Etwas Ähnliches habe ich damals nicht gefunden und war heilfroh, dass Katrin wenigstens den Onlinekurs und die Videos verkauft hat. Sonst hätte ich ganz dumm dagestanden. :)
     
  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Es steht dir frei, aus meinem Post herauszulesen was du willst. Erwarte aber bitte nicht, dass ich da folge. Der Post war übrigens nicht böse gemeint. Ich denke halt, dass Liegestützen die Arme trainieren und Kniebeugen die Beine und halt nicht die Arme. Und wenn ich besonders viele Kniebeugen mache trainieren sie immer noch nicht die Arme. Genauso ist es mit Blaswandler und Saxsound. Deswegen ist das TravelSax ja nicht schlechter.
     
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es geht erstmal gar nicht ums bewusste kopieren. Es geht darum sich erstmal ein Bild davon zu machen wie der Spieler klingt. Was macht seinen Ton aus? Klingt er hell oder dunkel (oder irgendwo dazwischen), scharf oder weich, voller Ton oder eher viel Nebenluft etc. etc. Dann schaut man wie man selber klingt im Vergleich und in welchen Punkten man ähnlich ist und in welchen man sich dem Soundideal noch annähern will. Erst wenn Du Punkte findest anhand derer du selber einen Klang einordnen oder beschreiben kannst, hast Du die Möglichkeit herauszufinden was Dir selber bei deinem Sound fehlt und was Du gerne anders hättest und worauf du hin arbeiten könntest.
    Wenn man dann den Spieler viel hört und eventuell auch versucht Soli von ihm nachzuspielen, kommt der Sound oft dann wie von selbst.
    Das geht mit einem Digitalsax natürlich nicht. Allgemein sind die ganzen Digtialdinger für die Klangentwicklung keine Hilfe. Dein Lehrer sollte Dir aber auch die Basics der Klangbeeinflussung beibringen können.
     
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  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Mein Klarinettenprofessor auf der Hochschule war pädagogisch keine Konifere. Das einzige, was er konnte, war, mir vorzuspielen. Ich musste dann nachspielen, immer in der Hoffnung, dass es endlich des Professors Wohlwollen finde.

    Heutzutage überschlagen sich die pädagogischen Konzepte, aber ob das letzt und endlich mehr bringt, bezweifle ich.

    Was bleibt: Man muss seinen Weg selber finden und geht man ihn lang genug, dann ist auch der eigene Sound da.

    Ich habe nie nach einem Sound gesucht und mir ist auch ziemlich Wurscht, ob da ein anderer Bläser genau so klingt wie ich.
    Die Vorstellung von der Wichtigkeit des eigenen Sounds kommt aus der Zeit der Solisten, der Zeit der Stars. In der Klassik stark ausgeprägt in den Solokonzerten, lag auch im Jazz die Fokussierung stark auf den Hauptakteur, den die Begleitband dann zu bedienen hatte. Unverkennbare musikalische Hierarchien, die man da ausmachen kann.

    Demokratischere Spielarten fanden sich im frühen New Orleans und dann erst im Free Jazz wieder. Heutzutage findet man dagegen so einige musizierende Kollektive, die sich selbst organisieren und auch ohne Vorturner lustvoll miteinander musizieren.

    Na, ich komm vom Thema ab, gerate ins Schwafeln, hehe, aber es ist Samstag morgen, da sind die Netzwerke wie leergefegt und da darf man das mal (-:
     
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