Hallo zusammen, Ich besitze ein Yamaha Tenorsaxophon. Ist zwar schon knapp 20 Jahre alt, wurde aber nie vor meinem Kauf gespielt, also wie neu. Wenn ich jetzt z.B. eine Tonleiter spiele und beim d" ankomme, dann klingt das einfach nicht so schön wie die anderen Töne. Also gerade bei der Tonleiter ist es mir besonders aufgefallen. Ich würde es als "muffig" bezeichnen. Liegt es speziell an meinem Instrument? Oder ist das so ein Tenorsax-Ding? Vielen Dank schonmal. - killtill92
Ja Da stimmen höchst wahrscheinlich einige Klappenaufgänge nicht (zu klein). Notfalls auch mal die untere oktavöffnung gründlich reinigen.
Bei dem 475 ist Dir das nie aufgefallen? Eigentlich hat das instrumententechnische Gründe. Muss man ausgleichen. Ist bei einem Horn mehr, beim anderen weniger. Dazu gibt es viele Übungen. Klar kann auch was defekt/schlecht eingestellt sein, glaub ich aber eher nicht
Wenn es nur das D ist, hat es nichts mit den Klappenaufgängen oberhalb von D zu tun. D ist bis zum Bogen hin die längste geschlossene Luftsäule. Meistens liegt es am zu geringen Aufgang von Tief-C und evtl. auch noch an den beiden Becherklappen der Tieftöne H+Bb. Mal den Klappenaufgang von D in Augenschein nehmen /vermessen (vorne an der höchsten Stelle). Der Aufgang von Tief-C sollte (höchste Stelle) noch etwas offener sein, als D..und die Tiefklappen dann nochmal etwas offener als Tief-C. Das kann man aber nicht verallgemeinern, ist bei versch. Saxmarken sehr unterschiedlich. Bei den alten Vintages nochmal anders. Ich habe jedenfalls viel rumexperimentiert und kein einziges Sax mehr, wo das D muffeln würde. Gr Wuffy
Nee, ganz ehrlich, es klingt für mich sehr harmonisch. Bei meinem Tenor ist es mir (vielleicht auch deswegen) gleich ins Auge... Ohr gesprungen
Ziemlich viele Tenorsaxophone (auch ganz teure neue) haben dieses Problem mit schwachem (obertonarmem, wenig resonantem) d". Wie gut man das beheben kann, weiß ich nicht. Ich würde jedenfalls bei jedem Kauf extra auf diesen Ton achten.
Das ist ja mal richtig gut beschrieben. Danke dafür! Mir ist bei meinem G.H.Hüller Alto eine gewisse "Mattigkeit" beim "D" aufgefallen. Mein Lehrer meinte dazu, mal das Palmkey "D" mit zu öffnen. Das hilft gut aber wenn man es durch Anpassen der Anschlagfilze beheben kann, wäre das besser! Viele Grüße Matthias
Ich spiele das lange D mittlerweile automatisch mit einem minimalen Lupfer auf dem D-Palmkey, wenn der Ton nicht nur ein kurzer ist. Das ist der bessere Vent für die lange Luftsäule bei diesem Problemton. Die Oktavklappe sitzt halt nicht gut für das D, die könnte man dann eigentlich weglassen, macht man halt nicht. Diese Technik beseitigt das Problem, muss man aber üben und geht nicht bei hohem Tempo. Das ganze funktioniert aber nur, wenn der Mouthpiecepitch nicht zu hoch ist, sonst wird das dann ohnehin hohe lange D noch ein bisschen höher.
Nun, vor allem ist es Dein Ding. Zwar ist das Phänomen bei unterschiedlichen Herstellern und Modellen unterschiedlich stark ausgeprägt, aber bei eigentlich jedem halbwegs richtig eingestellten Tenorsaxophon lässt es sich ansatztechnisch in den Griff kriegen. Dauert halt etwas und braucht entsprechende Übung. Gruß, Otfried
Das D" klingt dumpf, wenn man zu hoch intoniert. Lasse es mal fallen mit dem Ansatz und horche auf den Sound. Auch wenn das mit dem Fallenlassen nicht so einfach ist (braucht etwas Muskulatur und Kontrolle) und der Ton herumeiert, so wird er wahrscheinlich etwas offener klingen. Wen du das gecheckt hast, schreib bitte mal von dem Ergebnis. Kannst du auch gerne aufnehmen. Am besten mit einer D-Dur-Leiter zusammen.
Da keines meiner vintages, egal welche Marke, dieses Problem hat, ist es entweder durch saubere Einstellungen zu beheben, ich intoniere automatisch richtig ohne es zu wissen, oder gleiche es unbewusst automatisch aus.
Das spricht für deinen Ansatz oder Saxdoc oder beides. Ich vermute aber schon, dass du einen hörbaren Qualitätsunterschied zwischen kurzem Cis und langem D hast (der dich halt in dem Maße nicht stört, oder?). Die Frage ist ja ein bisschen, wie schlimm es ist, und ab wann es problematisch wird. Meine Hörner habens unterschiedlich stark, aber das Ausgleichen habe ich mir bei allen genauso angewöhnt wie den Hilfsgriff beim kurzen Bb der Klarinette mit der Seitenklappe. Klingt halt einfach schöner. Pres und auch andere haben ja den Qualitätsunterschied der langen und kurzen Röhre zum Stilmittel gemacht - man muss nur kreativ sein.
Ich habe einen sehr guten SaxDoc. Vielleicht bin auch taub. Mein 72iger Toneking hatte ein etwas mattes D2, aber mit Justage und einem Jupiter Kupferbogen war es auch weg. Einige Mundstücke konnten es auch mit Originalbogen kaschieren. Der Qualitätsunterschied Cis2 zu D2 ergibt sich bei mir eher in der Stimmung. D2 ist zu hoch, da muss ich fallen lassen. Wenn das lt. Ppue der Ausgleich ist, dann geht es intuitiv.
Da gibt es noch zwei bis drei Dinge die vielleicht noch nicht genug Beachtung fanden. Das d" neigt offenbar generell dazu etwas "muffig" zu klingen. Nicht nur am Tenor, nicht nur beim Yamaha, sondern es scheint eine Spezialität des Saxophon Konzepts zu sein. Bei meinem Selmer Alt ist mir das sehr schnell aufgefallen: d" klingt "muffig". Es kann durchaus ein Problem der Eigenwahrnehmung aus der Position des Spielers sein und von "vor dem Sax" klingt es gar nicht muffig. Also mal aufnehmen oder mit Mikro und Kopfhörer Monitor versuchen. Ich habe das Gefühl, dass es mit zunehmender Gewöhnung an das Instrument besser wird, dass also das individuelle Spiel dazu beiträgt, dass der Klang sich bei dem Ton nicht bzw gut entfaltet. Mein Selmer Alt hat das Problem des muffigen d" in den letzten Jahren praktisch vollständig verloren. Ich denke nicht, dass sich das Instrument entsprechend verbessert hat. Vielleicht habe ich mich auch nur mehr daran gewöhnt.
Ja, aber mMn nur bei gebogenen Instrumenten. Auf den geraden Sopransaxophonen ist das d" ein ausgesprochen schöner Ton.
In Bezug darauf kenne ich auch noch eine "Krücke": Zum normalen d"-Griff auch noch die Tief-cis-Klappe öffnen (Stichwort "venting"). Risiken und Nebenwirkungen dabei: Der Ton kann im Resultat wiederum recht bratzig geraten, und auch deutlich zu hoch. Das ließe sich aber auch kompensieren.