Ick liebe Chet Baker, nen Poet an der Trompete und selbst im Gesang.. Inspiriert mich gerade sehr…, hör gerade so locker 10 Alben quer… Kenn aber keine Aufnahme wo er die Trompete überbläst…! Hab das Gefühl das er mit viel Abstand am Besten die Melodie umschreibt… Nem traumhaften Sound drauf…
Über sein Privatleben kann man viel sagen. Große Jazztrompetentechnik in seinen frühen Jahren. Drogenprobleme. Ich möchte nur sagen. Das werden wir in hundert Jahren noch hören.
Ich kann dir die folgenden Biographien empfehlen: Jeroen de Valk: His Life and Music Der Titel ist leider irreführend, da es keine musiktheoretischen Analysen wie bei Benjamin Givans Reinhardt- oder Carl Woidecks Parkerbiographie gibt, aber es ist gut recherchiert. Dann noch "Deep In A Dream" von James Gavin. Nicht alle Fakten sind ganz so gut recherchiert wie bei de Valk, es ist manchmal eine Gosspi-Biography, wie dieser es genannt hat, aber es beleuchtet den Menschen Chet Baker kritisch. Artt Franks zweiteilige (nur ein Teil ist bisher erschienen) Biographie über Chets Comeback ist auch sehr spannend. Artt Frank stellt sich durchgehend als guten Christen und Freund dar, Chet wird kaum kritisch gesehen, die Fakten sind nicht alle ganz grade...aber es ist ein Buch von einem Musiker aus der Zeit, und sehr unterhaltsam geschrieben. Die Biographie "Engel mit gebrochenen Flügeln" bitte nicht kaufen, kreist ums nichts.
Meines Erachtens die Quintessenz seines Musikerlebens kurz vor seinem Ende, praktisch schon mal das musikalische Erbe für die Nachwelt zusammengefasst und dokumentiert, beides, Trompete und Gesang: Chet Baker in Tokyo 1987 mit "My Funny Valentine": Das zeigt, dass man 35 Jahre lang den gleichen Song spielen kann und trotzdem immer noch an Tiefe und Reife zulegen. Da muss ich dann immer lachen, wenn in den Amateurbands gesagt wird, lass uns doch mal was anderes machen, den Song haben wir doch jetzt schon zweimal gespielt. Es kommt halt nur bedingt auf das "was" an, immer aber auf das "wie". In der Zeit 87 / 88 hatte ich gerade angefangen, mich sehr intensiv mit Jazz auseinanderzusetzen und ich kann mich noch an den Tag erinnern, als abends in der Tagesschau vermeldet wurde, dass "der weltberühmte Jazztrompeter Chet Baker dem Fenster seines Amsterdamer Hotelfensters gestürzt" sei.
“I like to play in the deeper register. I was never a high-note specialist. My range goes from the bottom of the horn up around C or D. High D is about it for me, about two-and-a-half octaves. In this range, I can say everything I have to say.” Wenn Du das meinst. Chet Baker war sicher ein ganz großer Musiker. Ich glaube aber nicht, dass man höher oder schneller spielende Kollegen als seelenlose Nudler abstempeln muss. Lee Morgan, Miles Davis, Arturo Sandoval, Wynton Marsalis - wer ist damit eigentlich gemeint? Die Aussage "Well if I could play like Wynton (Marsalis), I wouldn't play like Wynton" ist sicher lustig, aber ich weiß nicht, in welchem Zusammenhang sie von Chet gemacht wurde. Und irgendwie spürt man da auch den (nötigen) Respekt, den man in den Postings hier manchmal vermisst.
Von den o.g. Trompetern keinen! Ich denke da eher an einige Saxophonisten. Daher orientiere ich mich in punkto Soloimprovisationen eher an die Trompetensoli. Gerade, wenn ich ambitionierte Saxophonstudenten höre, kommt es mir wie eine Anreihung von Turbolicks vor. Gibt mir nichts!
Genau, es schadet nichts, da mal über den instrumentalen Tellerrand zu schauen, ich habe mich auch von etlichen Trompetern inspirieren lassen. Aber es ist eine Tatsache, dass schnelle Läufe beim Holzblasinstrument leichter fallen als auf der Trompete, deshalb ist das nun mal verführerisch... Solche kenne ich gar nicht. Von der Mannheimer Musikhochschule weiß ich, dass da früher der Sax-Dozent offenbar sehr viel Wert auf das Auswendiglernen von Licks und deren Transposition in alle Tonarten gelegt wurde, weshalb auf Jam-Sessions die entsprechenden Studenten in unterschiedlichen Nummern immer wieder dieselben II-V-I-Licks übten. War gelegentlich etwas zäh und garantiert nicht flott. Aber ich kannte mal einen Sopran-Saxofonisten (Semi-Profi, US-Amerikaner), der mit sehr schönem Ton in absurder Geschwindigkeit immer dieselbe Skala rauf und runter nudelte - das bemerkten die meisten ungeübteren Zuhörer gar nicht, weshalb sie ihn mit offenem Mund bestaunten, doch mir fiel es durchaus auf.
@Ton Scott “I like to play in the deeper register. I was never a high-note specialist. My range goes from the bottom of the horn up around C or D. High D is about it for me, about two-and-a-half octaves. In this range, I can say everything I have to say.” Genauso ne Aussage hab Ick gesucht…, danke dafür…. War mir aber auch irgendwie im Vorfeld schon sicher das der nie besonders hoch gespielt hat…, hätte auch nicht so wirklich gepasst… @ALLE Gibt ja weitaus mehr Chet Baker Fans als erwartet… Mir gefällt vor allem die Poesie in seinem Solos, und melodisch immer excellent… Mag Cool Jazz auf der einen Seite sehr gerne, aber eben auch Bebop und Hardbop…,, liebe da vorallem Gary Smulyan und Pepper Adams… Wahre Meister…, hab aber auch so 10 Alben plus Charlie Parker hier, und etwas mehr vom großen Chef Gerry Mulligan…, Hary Carney gefällt mir auch sehr… Fabrizio hat da auch nen genialen vlog…, lohnt sich oft sich mal mit Trompetensolis auseinanderzusetzen…)