Zu viel Luft?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von SaxoBeat020100, 5.Januar.2022.

  1. SaxoBeat020100

    SaxoBeat020100 Schaut nur mal vorbei

    Moin alle miteinander!

    Ich spiele Saxophon seit 5 - 7 Jahren nebenbei. Nun werde ich manchmal gebeten, etwas zu begleiten oder zu spielen und habe in letzter Zeit festgestellt, dass ich irgendwie Probleme beim Spiel habe.
    Und zwar, habe ich irgendwie zu viel Luft in der Lunge. Ich komm bei einfachsten Stücken außer Atmung, nicht, weil mit die Luft nicht reicht, sondern, weil ich einfach irgendwie frische Luft brauche, aber ich dafür, erstmal die gesamte Luft aus der Lunge irgendwo rausbringen muss. Versteht ihr? Ich habe einfach zu viel Luft, die ich nicht schaffe rauszurbingen. Und wenn ich jene durch die Nase rauslasse, nimmt das auch 1 Sekunde während des Spiels ein. Kann mir da jemand helfen?
    Lief eigentlich immer alles gut und da habe ich das in letzter Zeit festgestellt. Unterricht habe ich leider keinen mehr.
    Von was kommt das, warum kommt das, was kann ich dagegen tun?

    Ich übe, da es nicht mein Hauptinstrument ist, Nicht regelmäßig. Es ist ein Alt Saxophon und ich benutze Vandoren 2,5.
    Bin 1,85m und wiege 100 kg.

    Würde mich über Hilfe freuen!

    MfG
     
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  2. Ralph

    Ralph Ist fast schon zuhause hier

    Wechsel doch auf Tenor. Da brauchst Du mehr Luft.
     
    CC-Rasta gefällt das.
  3. SaxoBeat020100

    SaxoBeat020100 Schaut nur mal vorbei

    Kann ich das auch mit einem Plättchen von größerwe Stärke kompensieren? 3,5 z. B.?
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das ist möglicherweise hilfreich, glaube ich aber eher nicht.
    Schwer zu sagen, wenn man den Spieler/die Spielerin nicht kennt.
    Das Problem kann man auch am Bariton haben.

    Hast Du das "Problem" auch, wenn Du auswendig spielst? Probier mal!
     
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  5. Ralph

    Ralph Ist fast schon zuhause hier

    Da hast Du sicherlich wesentlich mehr Erfahrung als ich.
    Mir persönlich geht es so, dass ich beim Tenor kein Problem mitzu viel oder zuwenig Luft habe, beim Alt brauche ich spürbar weniger Luft, ist aber kein Problem.
    Beim Sopran muss ich schon aufpassen, wann und wie ich überschüssige Luft wieder los werde.
    Das mag natürlich von Spieler zu Spieler und von Instrument zu Instrument anders sein.
     
    quax gefällt das.
  6. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    Könnte es nicht grundsätzlich an der Atemtechnik liegen?
    Das würde ich mal mit einem Sax-Lehrer abschecken. Oder eventuell Logopädie oder Gesangslehrer.
     
  7. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Schau Dir mal ein Stück, dass Du schon recht gut kannst, an bezüglich der Stellen, die geeignet sind zum Atmen. Mach Dir meinetwegen kleine zusätzliche Markierungen dazu rein.
    Und dann versuch', in diesen einzelnen Etappen möglichst gut mit der Luft zu haushalten, also nicht zu viel und nicht zu wenig einatmen.
    Meist atmet man, wie Du ja eigentlich auch schon erkannt hast, zu tief ein und wird dann die Luft nicht los.
    Einfach mal mit weniger Luft probieren.

    BTW: Hast Du schon mal probiert, wenn Du merkst, dass Du zu viel Luft hast, so ca. 1-2 Takte vor der nächsten Atemstelle, gleichzeitig zu spielen und durch die Nase auszuatment?
    Dann ist die Lunge an der Atemstelle relativ leer und du kannst wieder frische Luft einatmen.
     
  8. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne das Problem gut!
    Es geht mir bei für mich neuen Stücken gelegentlich noch immer so.
    Dabei liegt das daran, dass ich für das konkrete Stück noch nicht "gelernt" habe wieviel Luft ich wirklich brauche und dann aus Nervosität, "vorsichtshalber" zu oft und zu tief einatme.
    Ja und dann ist eben zu viel Luft in der Lunge die ich nicht loswerde, aber inzwischen ohne genug Sauerstoff. Und zum Aus- UND Einatmen fehlt die Zeit.
    Mein Rat:
    Zur Kenntnis nehmen und versuchen anders, weniger einzuatmen. Dann gibt sich das .... für dieses Mal!
    VG
    Steffen
     
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  9. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    @SaxoBeat020100
    Als ich beim Militär war, kannte ich einmal einen Klarinettisten, der dieses Problem hatte. Beim Spielen ließ er Schokolade im Mund schmelzen. Das Ergebnis war ein verstopftes Blatt und Mundstück. Aber niemand beschwerte sich, weil er so einen süßen Klang hatte.:)
     
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  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich glaube es schon, dass die Baugröße und die Bahnöffnung eine gewisse Rolle spielen und das "Problem" unterschiedlich stark auftritt.
    Trotzdem - nach meiner Erfahrung hat es mehr mit unglücklicher Spannung, "Luftanhalten" zu tun, warum auch immer das entsteht.
    Das kann ansatztechnische Gründe haben, schlechte Einatmung, eine falsche Vorstellung davon wie Stütze funktioniert, schlechte "Haltung" etc.
    Schwierig, das auf die Distanz zu beurteilen.

    Cheers, Ton
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6.Januar.2022
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  11. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    @SaxoBeat020100 , was spielst du denn für ein Mundstück und Blätter?
     
  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich kenne das Thema prinzipiell auch, auf Alt und auch auf Tenor. Ich spiele jetzt auch keine sehr großen Öffnungen...
    Ich müsste es einmal beobachten, aber ich glaube, ich habe gelernt, beim Spielen auch durch die Nase auszuatmen.
    Ansonsten heißt es ja immer wieder mal, man soll mit viel Luft spielen, auch wenn man leise spielt. Also im Gegensatz zum Gesang nicht mit der Luft sparen.
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Was Du natürlich nicht tust, aber die Vorstellung kann etwas bewirken, ja :)
     
  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Also ich hatte das auch ganz massiv.
    Das lag an einer falschen Vorstellung von der Luftmenge, die man braucht (Folge: zu viel eingeatmet). Ich habe immer gedacht ich muss pusten wie der Wolf und hatte die Vorstellung, dass ich das Horn mit Luft füllen muss.

    Dann die Vorstellung der Stütze. Man muss sich das so vorstellen, dass man nicht durchs Instrument pustet.
    Sondern eher aus dem Bauchnabel heraus.
    Man pustet zwar physikalisch, aber nicht so als würde man Geburtstagskerzen ausblasen.

    Und dann eine kürzlich gebrachte Analogie von @Ton Scott zur Luftmenge und zum Lufttransport.
    Man atmet so als würde man an einer Blume riechen. Um ein Gefühl dafür zu bekommen wie viel Luft und wohin.
    Dad natürlich dann über den Mund ;-)

    Also mir haben diese Vergleiche unglaublich geholfen um zu verstehen wie das mit der Luft gemeint ist.


    Und versuche immer so zu spielen, dass du entspannt ist. So wie du übst, so spielst du auch.

    Hope that helps

    PS: und wenn du deinen Bauch bretthart anspannst, dann ist es falsch..Die Stütze ist gespannt, aber elastisch.
     
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  15. fukaR

    fukaR Guest

    Mich hat mal ein Lehrer auf die Vorstellung gebracht, den Luftstrom nicht am Mundstück zu beenden, sondern durch das Horn quasi bis zum Zuhörer zu tragen und ihm den Ton quasi in die Hand zu drücken. Diese Vorstellung hilft mir, mein „Luftsystem“ zu öffnen - ein besseres Wort fällt mir dazu jetzt nicht ein. Der Sound wird hörbar besser und offener, wenn mir das Stück die Chance läßt, daran zu denken und ich „Musik mache und nicht arbeiten muss“.

    Ich habe die Probleme mit zuviel Luft nicht (schon als Athmatiker ist mir diese Vorstellung eher fern :cool:), aber vielleicht könnte das Dir ja helfen.
    Ist vielleicht ein Versuch wert.
     
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  16. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Mal wieder ne interessante Thematik…, obwohl ich bisher weder am Alt noch am Barisax das Gefühl hatte zuviel Luft zu haben…, vorallem nicht am Bari… da bin sick eher im als Apnoetaucher unterwegs….;)

    @Jacqueline Denke das mit der falschen Vorstellung der Luftmenge hört sich sehr
    plausibel an…. Ich zeichne mir bei sämtlichen, vor allem bei den für mich anspruchsvolleren Stücken Atemzeichen rein, um für mich nen Überblick zu haben
    wie lange ich mit einer Luft auskommen muss…;)

    Das wird sehr wahrscheinlich auch helfen, wenn man öfter zu tief einatmet helfen,…,und man kann so besser darauf achten wieviel man bis zum nächsten
    Atemzeichen an Luft holen muss…

    Wird auch hilfreich sein die einzelnen Abschnitte erstmal separat zu arbeiten, bis man die in Gefühlt für die benötigte Luftmenge hat…, den betreffenden Abschnitt
    erstmal zu singen kann auch s her zielführend sein…:)
     
  17. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier

    Meine Vermutung ist, dass das durch Anspannung und daraus resultierendes falsches Atmen kommt.
    Vl. hilft Yoga, positive Gedanken, Logopädie, :guck: ???
     
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  18. tiansaxo

    tiansaxo Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Saxobeat,

    aus meiner langjährigen Erfahrung heraus ist das Problem meist, dass beim Einatmen zu aktiv Luft eingesogen wird, und man sich dadurch regelrecht vollpumpt. Das Einatmen soll "passiv" sein, als würde die Luft nur "hereinfallen", eigentlich wie beim Sprechen, wo du auch unaufwendig und rasch einatmest, um dann regelmäßig so viel Luft abzugeben, wie du brauchst, um einen Satz zu sprechen. Also: es geht darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, wann bin ich ANGENEHM voll, wann ANGENEHM leer. Innerhalb dieser Grenzen müssen wir uns bewegen.
     
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  19. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Meist nach 2 Bier und einem Whisky :D:D
    ______


    Deine Beschreibung des Problems ist sehr zurtreffend. War mir absolut so.
     
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  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das ist völlig richtig und KANN auch das Problem sein.
    Muss aber nicht, wie gesagt - Ferndiagnose ist sehr schwierig. Es können auch durchgedrückte Knie, ein Hohlkreuz, oder ein übles Management des Kopfes auf der Wirbelsäule sein. Das und viele andere Dinge beeinflussen die Atmung.
    Und das Erwähnte macht man ja nicht, weil man so lustig ist, sondern weil es halt die Folge auf irgendeinen Reiz sein kann (Noten z.B.).
     
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