Synchronisation

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Jacqueline, 3.Juli.2022.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Bei punktierten Vierteln hatte ich nie Probleme, aber Vierteltriolen habe ich nur so exakt spielen gelernt.

    @Jacqueline: Es gab da mal ein super Rhythmus-Heft von Joe Viola: immer in zwei Systemen geschriebene gleiche Patterns, einmal auf Viertel- und einmal auf Achtelbasis, da merkte man schnell, dass es eigentlich nur eine Lesegewohnheit brauchte, um zu erkennen, dass das Gleiche dabei herauskommt.
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nein, viel banaler.
    Die Noten heißen ja erstmal überhaupt nichts. Der Fehler IMHO ist, dass immer zuerst die Abstraktion kommt.
    Sicher soll man das Zeug irgendwann mal vom Blatt spielen können, aber man könnte auch einfach mal dem Saxophon auf dem Full Playback zuhören und nachsehen, wie es korrekt gespielt aussieht.
    Dass bei "Hello" völlig die Dynamik fehlt und es deshalb seltsam klingt, das ist wieder ein eigenes Kapitel.
     
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Technique of the Saxophone, Band 3.
     
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  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Genau dieses (-:
     
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  5. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Darauf will ich nochmal eingehen.
    Mir ist klar, dass die Aufnahmen steif klingen, wenn man versucht den Rhythmus exakt zu spielen.

    Dennoch ist diese Fähigkeit zur Exaktheit für mich die absolute Grundlage, damit es später nach Musik klingen kann.

    Na klar könnte ich jetzt sagen, ach mann, da fehlen die feelings...
    Dann spiele ich lieber mal lässig drüber. Ja, kann man machen. Aber irgendwann schleicht sich das ein und man hat nie gelernt den Rhythmus korrekt zu spielen.

    Dann den Schritt wieder rückwärts zu gehen und wirklich exakt zu spielen halte ich für wesentlich schwieriger als von Beginn an darauf zu achten, dass man es einigermaßen richtig spielt.

    Woran erkennt man Amateure denn oft? Meist an zwei Sachen: ausbaufähige Intonation und Rhythmus.

    Weil es vernachlässigt wird. Aber hauptsache feelings ...
    So ein Quark.
     
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  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Aber der Rhythmus am Anfang von Hello ist nicht so notiert, wie Du ihn spielst, oder?
     
  7. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Hier die erste Zeile:
     

    Anhänge:

    GelöschtesMitglied14876 und zwar gefällt das.
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das ist ja furchtbar.
    Das kann man IMHO so nicht notieren. Das nimmt sämtlichen Charme aus dem Lied.
    Aber jetzt verstehe ich wenigstens den Schlenker nach oben am Ende der Phrase :)

    Simplifizieren gerne, aber kaputtmachen, nein danke!
    Ich glaub beim Juchem ist es besser notiert.
    Sorry, wenn ich da zu weit off topic gehe. Ich verstehen total Dein Bedürfnis nach Exaktheit, aber in dem Fall zahlt sich das nicht aus IMHO. Dazu ist das Arrangement zu schlecht.

     
  9. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Heißes Eisen, Popmusikgesangstimmen als Instrumentalist zu covern!
    Habe neulich eine interessante Dokumentation gesehen, in dem ein Streichensemble eines Rundfunksinfonieorchesters versucht hat, Popsongs einzuspielen. Die (Profi!) Instrumentalisten waren mit den Nerven fertig, die Noten so in Musik umzusetzen, dass die Popsongs stilecht klingen. Fazit: Die Popmusikgesangsstimmen lassen sich schwer in Noten fassen. Die Notation ist zu komplex und geht letztenendes an der Musik vorbei. Kein Popmusiker wäre in der Lage, anhand der Noten seine Songs adäquat zu reproduzieren, wenn er sie stringent und schulmäßig "richtig" ausführt, wie sie notiert sind. Man kam im o.g. Streichensemble zu dem Schluss, dass der Text und Originalsong noch sicherer im Ohr verankert sein müssten und die Noten lediglich Anhaltspunkte für die Tonhöhen darstellen würden.
    Eine völlig andere Herangehensweise als klassisch ausgebildete Musiker gewohnt sind.

    @Jacqueline
    In den Aufnahmen fiel mir auf, dass nach einigen Überbindungen, Pausen etc. die Fortführung eine Kleinigkeit zu früh kam. Man versucht das dann in der Folge wieder auszugleichen. Vielleicht an diesen Stellen ein wenig relaxter herangehen.
    Es klang bei einigen Forumsmitgliedern schon an, sich nach dem Text/Originalgesang zu richten. Ich würde erstmal die Songs notenlosgelöst mit Playbackbegleitung singen, um das richtige Feeling zu entwickeln. Dann erst allmählich mit dem Saxophon herantasten und per Instrument am Ende "singen".
    Die adäquate Darbietung von Popmusiktiteln per stringenter Notenumsetzung? Vergiss es! Du musst entscheiden, ob für Dich die Umsetzung von Noten Dein Ziel ist oder der eigentliche Geist der Musik mit dem Du Dein Publikum erreichen willst.:cool:
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  11. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    ich würde in diesem fall der vortragsbezeichnung cantabile grosse bedeutung zuschreiben. zu spielen, wie man es singen würde. daraus ergibt sich wie von selbst eine auflösung der starren achtelketten, phrasierung und timing folgen den worten. modernerweise wird zwar adagio cantabile inhaltlich des öfteren auf eine tempoangabe verkürzt, das kann man imho hier aber nicht machen, sonst wird es schnell zu einer parodie.
     
  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Mir fällt gerade auf, dass ich zweimal die gleiche "I want you back" Version hochgeladen habe. Hoppla!

    Zu dem Hello-Titel:

    Es ging mir nie um eine fantastische musikalische Interpretation.
    Ich habe im Unterricht die Bitte geäußert, dass ich gerne mal gezielt 16tel angehen möchte, da mich die allein vom Notenbild bereits aus dem Konzept gebracht haben.
    Dazu finde ich die Stücke (auch das von @Ton Scott sieht gut aus) ganz gut geeignet.
    Ich sehe es mehr als eine Etüde.

    Allerdings sehe ich ein, dass es schwer ist gegen die Melodie zu spielen bzw wenn man beim Spielen merkt: mhmm, das Original wird aber irgendwie anders gespielt.
     
  13. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Genau - und schon Johann Sebastian Bachs formulierte (hier für die zweistimmige Inventionen) das Ziel, damit "eine cantable Art im Spielen zu erlangen". Trotz der ganzen Achtel- und Sechzehntelketten. Damals wie heute eine Herausforderung ;)

    Ergibt zu dem Them übrigens eine hübsche Stelle im "The Making of We Are the World - USA for Africa - 1985" wo Stevie Wonder versucht, Bob Dylan die richtige Phrasierung beizubringen. (28')

     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Juli.2022
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Gibt sicher 100 Bücher, das hier kostet ein paar Euro, gibt's auch in einer Kindle-Version, und es macht Spaß.
    Sehr amtlich gespielt ist es obendrein.






    Die Changes sind von Soul-, Funk- und Fusionklassikern.
     
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  15. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @Jacqueline ,
    du bist dem Irrglauben zum Opfer gefallen, dass z.B. 16tel grundsätzlich "schnell" bedeutet.
    Dabei kann eine Passage in 16tel viel langsamer sein als eine in 8teln oder in 4teln.
    Befreie dich davon und spiele nur die richtige Anzahl der Noten auf eine Zählzeit und dann pro Takt.
    Das Tempo wählst du nach deinem Vermögen.
    Dabei spielst du zunächst gleichmässig verteilte Noten auf eine Zählzeit, dann steigerst den Schwierigkeitgrad indem Du punktierst und dann z.B. Triolen spielst.
    Wenn es rhythmisch und von der Metrik passt, kannst du das Tempo frei variieren.
    Triolen werden wunderbar gleichmässig, wenn du sie mit "ei-ner-lei" zählst.
     
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  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Das stimmt :D
     
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  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    O.k. richtig- das ist meine häufige Herangehensweise, wenn mir etwas einfach nicht so richtig rein will.
     
  18. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @altblase
    Gefällt mir gut, dieser Ansatz.

    Praktiziere ich schon lange intiutiv so beim Spielen melodiebetonter Lieder oder
    Ohrwürmern aus'm "Jazz-Standard-Programm"
    Erhält mir seit Jahren den Spass am Sax spielen.

    Anders beim Üben notierter Licks.
    Oder bei einem Stück wie "Jeaninne", aktuell.

    Da ist der Spass nach langer Mühe doch der, das es irgendwann
    exakt so klingt, wie's geschrieben steht.
    Diese Sachen "funktionieren" oft ja überhaupt erst, wenn sie exakt
    gespielt werden, wie sie geschrieben sind.

    Tempo mal außen vor.

    Aber was tun, wenn man mit Anderen zusammen spielt ?
    Dann ist doch 100 % -in time sein- Pflicht !

    Vermute ich mal, so als "Solokünstler" allein im Proberaum.:D

    VG
     
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  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das sind zwei völlig unterschiedliche Arten der Präsentation einer Melodie, die im Combobereich seit jeher wie selbstverständlich läuft: Songbooknummern wie Autumn Leaves oder All Of Me oder alle Balladen werden immer von Einem (oder abwechselnd) auf individuelle Art vorgestellt, egal wie viele Bläser mitspielen. (Bei Sessions muss man manchmal noch ganz laut darauf hinweisen). Originalkompositionen wie Jeannine oder Jordu oder Joy Spring müssen unisono oder mehrstimmig exakt präsentiert werden.
     
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  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Hartes Brot!:cool:
     
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