Kann man tiefe Töne leise spielen?

Dieses Thema im Forum "Tenor Special" wurde erstellt von Saxoryx, 15.Juli.2022.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das handwerkliche Interesse und die Geduld vorausgesetzt. ;) Ich gehe nach fünf Minuten in die Luft, wenn ich etwas Handwerkliches machen soll. Vor allem, wenn es nicht funktioniert und nichts dabei herauskommt. Dann kann sich meine Umgebung warm anziehen. :cool: Ich habe einfach nicht die Geduld. Mich stundenlang damit zu beschäftigen, Blätter zu schleifen würde nur dazu führen, dass die Mord- und Totschlagrate in meiner Umgebung massiv anwächst. :D

    Ich kann stundenlang, tagelang am Computer sitzen, lesen, schreiben, mich durch Wikipedia klicken und etwas lernen. Aber ich kann keine fünf Minuten etwas mit den Händen machen. Vor allem, wenn es nicht gleich klappt. Da werde ich verrückt. Deshalb bin ich die ungeeignetste Kandidatin fürs Blätterbearbeiten. Auch wenn ich es grundsätzlich sinnvoll finde.

    Ich bewundere Leute, die das können, stundenlang, tagelang, wochenlang an etwas basteln und daran Freude haben. Etwas im Keller zusammenbauen oder reparieren, Reparaturen im Haus machen - liebend gern hätte ich so jemanden an der Hand. Aber ich selbst bin das leider nicht.
     
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    https://www.saxophonforum.de/library-articles/blattbearbeitung.53/?page=1

    Das wäre eine vereinfachte Anleitung.
    ICH habe dafür ein Stück ESG 6mm dick als Auflage und zum Schleifen 1000er nassschleifpapier. Oder auch nagelfeilen aus Pappe. Zum Kürzen einen passenden blattschneider. Wenn du kenen hast und tatsächlich einen kaufst nimm einen, auf dem das blatt eingespannt und mittels schraube vor-und zurückjustiert werden kann. Die sind genauer.
     
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Was hab ich gesagt? Geht das schon wieder los?
    Du kannst tun was Du willst, wir diskutieren hier doch nur.
     
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  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das stimmt einfach nicht. Ich habe eine olle Übung vorgeschlagen, die du für nicht empfehlenswert hältst und @Ton Scott und ich haben unabhängig Gründe genannt, warum wir sie gut finden. Um deine ebenso nützlichen Empfehlungen ging es keine Sekunde, standen in der Diskussion nicht zur Debatte.

    Aus diesem Dialog kommt meine Wahrnehmung des Sachverhalts. Wenn du dich angegriffen gefühlt hast, tut es mir leid.

    :peace:
    Please!?
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Stimmt, ist viel Wahres dabei.
    Leise ist das allerdings nicht, was er spielt :)
    Fast alles wurde in den Postings vorher aber auch schon erwähnt. Hier die Begründung für das u wie in "you" (From the inside out, Dr.Mark Watkins):

    Bildschirmfoto 2022-07-16 um 18.43.24.png

    Ein sehr wichtiger Punkt, den John Harle in seinem Buch "The Saxophone" behandelt, fehlt mir hier noch.
    Es genau zu erklären ist ein wenig mühsam, ich mach mal ein kurzes Video...
    Ich glaub es hat einerseits was mit dem Fallenlassen der Zunge, aber auch mit den Stimmbändern zu tun. Und betrifft dann die Stütze natürlich auch. Ist ja alles irgendwie verbunden :)
    Ich hoffe man versteht, was ich meine. Ich hab es zweimal auf einem C (für mich) korrekt gemacht, und am Ende suboptimal.



    Tatsache ist, dass ein tiefes Bb am Tenor auf "You", "Book" und "Obey" schon anders klingt.
    Faszinierend :)
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Die letzte der 3 Varianten hat genau das, was ich meine : der ton kommt irgendwann nach so einer "blase-luft-durch-das-rohr-und-nix-passiert" - Phase.

    Frage mal nur an @Ton Scott

    Wie machst du das gleiche, was du da mit zungenstellung und mundraum beschreibst, auf anderen Bauformen? Oder anders gefragt, spielst du generell Töne anders, nur die tiefen Töne anders, und wie weit ist das anders Anspielen baugrößenabhängig?
     
  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das ist eine äußerst komplexe Frage, weil ich viel davon intuitiv mache, und weil es - wenn ich ein Horn länger nicht gespielt habe - durchaus auch mal eckt.
    Außerdem spiele ich hauptsächlich Popularmusik, und mein Ziel ist ja nicht ein uniformer Ton, sondern ein Ton kann durchaus mal so oder so klingen, je nach Stil. Und da mach ich halt dann andere Sachen. Entscheidend - glaub ich - sind die essenziellen Tools, die man sich mit der Zeit durch Übung aneignet - und dann geht es halt irgendwann nach dem Ohr.

    Ja, das ist Luft, die das Blatt nicht annimmt, und die einfach ohne Effekt durch das Saxophon durchgeht.
    Ob das an der Menge und mangelndem Druck, an schlechtem Timing liegt - da bin ich mir nicht sicher. John Harle erklärt das recht schräg und wissenschaftlich wahrscheinlich nicht haltbar ("Releasing from the vocal folds").

    VC.png
    VC1.png
     
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  8. fukaR

    fukaR Guest

    So, gerade probiert.
    Subtone mit ganz lockerer Lippe, Fulltone braucht schon Spannung. Du hast wie immer recht ;):).
     
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  9. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Gibt hier wieder Gekloppe unter den Koniferen?

    Bekannterweise bin ich absoluter Anfänger und habe keine Ahnung. Aber eben die Erfahrung von @slowjoe ist richtig.
    Auf dem Weltklang von Wuffy kommen die tiefsten Töne auch nur mit anhauchen, ohne Zungenanschlag. Beim Orsi Tenor nicht ganz so einfach. Mein zweites Weltklang Tenor und die Weltklang Altos benötigen für tief C und darunter schon klare Ansage, oder bewusstes runterschleifen von oben. Die letzten 4 habe ich aber auch selbst gepampert, und bin da noch weit weg von Profiarbeit.
    Also bitte erstmal genau die Dichtigkeit überprüfen lassen!
     
  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ist das wenn der Sturm so Schneisen in die Fichten-Monokultur reißt? Oder Ritterspiele im Wald?

    War aber ein lustiger Krakauer - oder war das der Käse?
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nein.
    @giuseppe und ich wollen nur nicht ganz auf dem gleichen Weg zum selben Ziel. Kloppen und nicht ganz einer Meinung sein, welcher weg der bequemere ist,.... ist halt so, wenn Menschen mit unterschiedlichen hintergründen und Erfahrungen auf ein Problem schauen. Alles gut.
    Ich sehe eher den Vorteil für @Saxoryx, die hat jetzt mehrere Möglichkeiten zum probieren, was ihr besser liegt. Das finde ich eben das tolle daran, wenn man nicht einer meinung ist.
     
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  12. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Blätter der nächst grösseren Bauausführung verwenden, also Tenorblätter auf dem Alt, Baritonblätter auf dem Tenor.

    Viel Erfolg! -
    Das mit dem Blatt der nächsten Baugrösse macht ja dann Sinn, wenn man den Klang mag. Als pure Tieftonverbesserungsstrategie alleine ist es vielleicht etwas merkwürdig.
     
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  13. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist ja ganz lieb, @JES, aber was an "Ich bin keine Handwerkerin und kann das nicht" hast Du nicht verstanden? :) Solche Dinge schrecken mich ab. Das ist der Horror für mich, überhaupt an so etwas zu denken. Und ich bin mittlerweile zu alt, um die wenige Lebenszeit, die mir noch bleibt, mit Sachen zu verschwenden, die unnötig sind und mir keinen Spaß machen. Ich weiß noch nicht einmal, was ESG ist. "Nassschleifpapier"? Keine Ahnung. Einen Blattschneider kann ich hier nicht kaufen. So etwas gibt es hier nicht. Siehst Du das Problem? :cool:
     
  14. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wahrlich. :) Es ist schon interessant, was hier in dem Thread jetzt alles zusammengetragen worden ist. Ich hätte nicht gedacht, dass das so umfangreich ist. Andererseits ... Wenn ich die Schwierigkeiten betrachte, die ich beim Spielen der tiefen Töne auf dem Tenor jetzt habe, vielleicht auch nicht so verwunderlich.

    Dein Video zeigt einiges sehr deutlich, worüber ich mir bisher keine Gedanken gemacht hatte. Weil ich nichts davon wusste. Ich hoffe jetzt, dass Wissen Macht ist und ich es jetzt besser hinkriege. ;)
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe mal aus Versehen ein Tenorblatt ausgepackt für das Alt, und das dann auch mal probiert. Klingt Sch... und hilft nichts.

    Aber wer damit glücklich ist ;-)

    Gruß,
    Otfried
     
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  16. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Von wem? Meinst Du, ich kann Wuffy oder Toko oder Bluemike oder eine der anderen Kapazitäten hier einfliegen lassen? ;) Hier gibt es nämlich niemanden. Also wenn, muss ich das selbst überprüfen. Was ich getan habe. Mir scheint das Horn dicht. Aber es könnte natürlich Leaks geben, die ich nicht sehe, weil mir dazu die Erfahrung und die Mittel, das festzustellen, fehlen. Das ist aber jetzt nicht so wichtig. Denn was mir hauptsächlich noch fehlt, ist das Gefühl fürs Tenor, die richtige Technik. Ich habe mich jetzt sehr lange nur mit Alto beschäftigt, und das Tenor ist einfach ein ganz anderes Gerät.
     
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  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Alles, nur haben sich unsere Postings überschritten, sorry.
    Ich hatte zu schreiben angefangen, dann kam ein anruf meiner Freundin aus kuba, die mit dengue im bett liegt (auch kein spaß, fieber, hals und gelenkschmerzen, kein arzt erreichbar und natürlich auch kaum Medikamente zu bekommen), und nach dem call hab ich es abgeschickt und nicht gesehen, dass der thread schon weitergelaufen ist. Deshalb braucht es aber diesen ton nicht, bitte.
     
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  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich würde erstmal gar nichts drauf geben ob ein Blatt angeblich für Jazz oder Klassik ausgelegt ist. Das ist eh Unsinn. Ich kenne genug Spieler, die im Jazz die Traditional Blätter von Vandoren spielen (Classic blau). Ich könnte die sogar für Funksachen nehmen, etwas leichtere Stärke und schon ist es kein Problem.
    Was ist denn bei einem Schnitt, der angeblich für Jazz ausgelegt ist anders als bei einem der für Klassik ausgelegt ist auch im Hinblick auf Klangvorstellung? Und gibt es denn eine konkrete Klangvorstellung für Klassik und Jazz? Die meisten Spieler, die ich kenne wollen nicht so hell auf ihrem Tenor oder Alto klingen. Und dann ist noch das Mundstück extrem relevant, ein Blatt, das auf dem einen Mundstück heller klingt, klingt auf dem nächsten deutlich dunkler.
    Ich glaube wir müssen unbedingt weg von diesen Einteilungen von Blättern nach Stilen, das ist nur irreführend und bringt nichts.
     
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  19. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Dann schau dir mal im Vandoren Prospekt die Verläufe der verschiedenen Schnitte an. Die weisen schon Unterschiede auf. Und habe ich irgendwo behauptet, man könne mit einem "Klassik" Blatt nicht auch Jazz spielen?
     
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  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich kenne ein paar, die mit Vandoren Classic Jazz spielen, ich kenne allerdings keinen, der mit sagen wir D'Addario oder Rigotti Jazz Klassik spielt.
    Aber wer weiß....
     
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