Wie kann man beim Spielen lockerer werden?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 24.November.2022.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ich habe das schon mal in einem anderen Thread erwähnt, aber da ich höre, dass nicht nur ich dieses Problem habe, dachte ich, es ist vielleicht einen eigenen Thread wert. Ich drücke beim Spielen die Tasten mit starkem Druck herunter. Man sieht es an den Polstern und auch vielen Tasten, die kleben, wie beispielsweise das Front-Bb. Ich habe deshalb jetzt schon soweit wie möglich auf Seiten-Bb umgestellt, denn das funktioniert dann zuverlässiger. Denn meistens merke ich ja erst, dass das Bb nicht zurückkommt, wenn es zu spät ist. Wie auch mit dem Gis. Aber das ist ein anderes Problem.

    Nun dachte ich, haben die erfahrenen Saxophonisten hier vielleicht eine Lösung für das Problem? Wie kann man beim Spielen lockerer werden und nicht mehr so viel Druck verwenden? Speziell bei den oberen Tönen, also bis zum G. Ab F abwärts geht es besser.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Spielen und nicht denken.

    CzG

    Dreas
     
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  3. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Katecholamine abbauen. Ne Runde laufen, zehn Liegestütze, fünfzehn "Crunchys".. Was weiß ich, was Dir liegt.
     
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  4. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Jau! Richtig! Es heißt "spielen" und nicht "arbeiten"
     
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  5. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    Spiel mal mit voller Absicht so, als ob du überhaupt keinen Bock drauf hättest.
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Stell dir deinen Lieblingswein auf den Tisch, hol dir einen Stuhl, gieß dir einen Wein an, nimm dein Instrument aus dem Ständer (ich hoffe, das steht schon da) und spiele ganz liebevoll ein bisschen mit den Tasten. Dann nimm einen Schluck Wein und wenn du irgendwann Lust hast, einen Ton zu spielen, dann tue das. Wenn nicht, ist's auch egal.

    Ich habe das früher oft gemacht, so ganz leise Barmusik für mich selbst. Wollte immer in die Band einer Striptease-Bar, schöne Frauen, gute Getränke, leise Töne. Das war mein Traumberuf. Als ich soweit war, ist der Beruf urplötzlich ausgestorben.
     
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  7. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Cool! Das ist wirklich eine gute Idee! :danke:
     
  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    :sensatio: Barmusik. Ganz leise. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Mein Instrument steht übrigens immer griffbereit im Ständer, also da wäre ich schon mal auf dem richtigen Weg.

    Ich denke, wahrscheinlich will ich zu viel. Und ich ärgere mich darüber, dass ich so vieles noch nicht kann. Wenn ich jetzt für das nicht mehr so weit entfernte Konzert schnelle (für mich schnelle, für Euch nicht) Läufe übe, klappt es einfach nicht. Immer wieder verspiele ich mich, kann mir die Läufe nicht merken. Also drücke ich fester, weil ich es unbedingt WILL. Dadurch wird es aber nur noch schlimmer. Ich muss mir vorstellen, ich wäre in einer Bar oder, wie @CBlues sagte, ich wollte gar nicht spielen. Drücke nur ganz per Zufall auf den Tasten herum. Das Ganze weniger ernst nehmen. Weniger perfektionistisch sein und weniger erreichen wollen. Ich spiele ja schließlich nur aus Spaß. Auch der Auftritt mit meiner kleinen Band ist nur Spaß. Selbst wenn jeder zweite Ton falsch ist, macht das nichts.

    So schlimm ist es nicht. Wir haben alle vier viel geübt, und der Auftritt (wenn man es so nennen will) wird schon gutgehen. Mit ein paar Tönen, die irgendjemand von uns vielleicht nicht richtig bekommt, aber ansonsten klingt das in den Proben schon ganz gut. Nur schäme ich mich, dass ich es immer noch nicht hundertprozentig kann und diese Läufe, die ich jetzt schon so oft geübt habe, noch immer nicht automatisiert sind. Ich verstehe es nicht.

    Aber wenn es so ist, ist es eben so. Ich hole jetzt den Wein. :-D
     
    Zuletzt bearbeitet: 25.November.2022
  9. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Es gibt Menschen, für die ist es nicht wichtig, dass jemand etas hundertprozentig richtig macht, sondern das es mit Hingabe und dem Ziel des Wohklanges gespielt wird.

    Vermutlich sind das sehr viele, wenn nicht sogar die Mehrheit. Vielleicht etspannt dich das ja ....
     
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  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das ist wohl wahr.
    Es spricht aber trotzdem nichts dagegen, nicht fester als nötig zu drücken. Die Qualität des Spiels und auch das Instrument werden dafür Danke sagen.

    Natürlich gibt es da vielen Kuren. Alkohol, Tabletten oder andere Substanzen würden für mich persönlich nicht dazugehören, nicht mal temporär.
    Aber das soll jeder so halten, wie er/sie will.

    Nach eigener Erfahrung ist nämlich nicht die Spannung per se das Böse, sie muss nur vielleicht woanders hin. Wie gesagt: Manchmal braucht man Anleitung, die aus mehr besteht als der Bereitstellung eines coolen Playalongs. Am Üben führt dann sowieso kein Weg vorbei.

    Cheers, Ton
     
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  11. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das Problem des übermäßigen Kraftaufwands habe ich auch. Ich würde erstmal bei den Schultern anfangen. Diese locker hängen lassen und dann darauf achten, die Finger beim Loslassen nicht abzuspreizen.
    Bei der Gitarre gibt es die Übung leichter Finger-schwerer Finger. Da legt man zuerst den Greiffinger locker auf, wartet kurz und drückt dann erst die Saite auf den Bund. Das funktioniert dort erstaunlich gut gegen verspannte Finger. Vielleicht lässt sich das auch auf das Saxophon übertragen.
     
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  12. messingblech

    messingblech Ist fast schon zuhause hier

    denk dran ppue, dein Sax hat sich nicht verändert, die Damen schon.
    https://www.bing.com/images/search?...42603F&selectedIndex=32&ajaxhist=0&ajaxserp=0
     
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  13. messingblech

    messingblech Ist fast schon zuhause hier

    natürlich gilt das böse wort "ü" = üben.
    an sonsten langsam beginnen, tempo steigern

    das gilt für alle!! ausser für diejenigen, die der Himmel geküßt hat.
     
  14. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Oh, zu viel Spannung kenne ich auch. Auch beim Üben. Ich bin eben ein Mensch, der immer auf dem Sprung ist. Mach mal ruhig oder mit Geduld fällt mir nicht so leicht.
    Ich habe einfach ein sehr hohes Energielevel und das überträgt sich auch aufs Spiel. Die Kraft will irgendwo hin.
    Ich spiele lockerer, wenn ich vorher Sport gemacht habe.
    Ebenfalls muss ich mich irgendwie einstimmen. An einem vollen Tag mal eben 40min üben fällt mir schwer, weil ich noch so in diesem Erledigungsmodus bin.
    Da in den Lernmodus zu switchen brauch immer eine Weile. Dann bin ich aber ruhiger.
     
  15. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ich sage mir: "Es ist ja bloss Musik!"

    Na ja, es geht ja nicht um Leben und Tod.
     
  16. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das Wie hat auch damit zu tun, Was man greift. Ich habe mich heute morgen beim Auswendiglernen/spielen beobachtet, und festgestellt, dass ich bei den noch nicht so sicheren Passagen unwillkürlich kräftiger hinlange, wie um meinen Fingern zeigen zu wollen, was sie endlich mal ohne Beteiligung der Birne locker spielen sollen.

    Das was sicher sitzt, kommt auch locker ohne überflüssigen Druck der Finger. Demnach wäre das ausdauernde Üben unsicherer Passagen ein guter Weg zum locker werden.
     
  17. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Mir hilft an solch einem Tag:

    Wenige Töne spielen !

    Die aber lange halten und bewusst "nachhören".
    Nachhöen, wie sie den Raum ausfüllen.

    Und den einzelnen Ton konzentriert gestalten ....
    "rund und fett" machen, mit unschlagbarer Präsens ausstatten.

    Ich bevorzuge dafür Grundton - Quinton - Grundton usw.
    Gesamtes Register, gesamter Zirkel.

    Dabei und danach wird man ganz ruhig, ganz entspannt.:)

    VG
     
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  18. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Technik üben.
     
  19. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Mir hilft es für die richtige Drückstärke etwas einfaches zu spielen und dabei die Finger nie den Kontakt zur Klappe/Taste verlieren zu lassen. Erst langsam, dann schneller. Ist nicht leicht, man merkt aber, dass weniger mehr ist.
     
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  20. ppue

    ppue Mod Experte

    @Saxoryx

    Wenn die Läufe für dich zu schnell sind, dann hilft natürlich üben.

    Für einen gelungenen Auftritt und im Sinne des Zusammenspiels ist es aber durchaus sinnvoll, die Läufe zu vereinfachen.

    Hast du etwa einen Lauf

    C# D E F# G F# E D C#, dann vereinfache ihn:
    C#.....E......G F# E....C#

    Meist sind die Töne auf der Und Durchgangstöne, die die Sache zwar interessant machen, aber nicht das grundsätzliche harmonische Gerüst bestimmen.
    Schlanke deine Stimme aus, bis du sie locker und am besten aus dem Kopf spielen kannst. Bist du locker, kannst du ja nach Belieben Töne dazunehmen.

    Deine Mitmusikanten werden es danken, wenn deine Unsicherheit weg ist und der Groove nicht gestört wird.
     
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