ABRSM – Ist das ein sinnvolles Übungsprogramm?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 14.Dezember.2022.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Für mich ist dieses Jahr mit unserem Auftritt am 4. Dezember mit der Band saxophonistisch zu Ende gegangen, und seither habe ich fast nicht mehr geübt. Warum? Weil ich ehrlich gesagt nicht genau weiß, was ich üben soll.

    Wenn man ein Ziel hat, wie so einen Auftritt, dann übt man wie blöde, weil man da nicht versagen will. Und natürlich werden wir auch nächstes Jahr wieder irgendeinen Auftritt mit der Band haben, aber eventuell erst in ein paar Monaten.

    Dafür werde ich dann wieder Stücke üben, sobald wir unser neues Programm im Januar oder Februar festgelegt haben. Aber ich möchte bis dahin auch etwas Sinnvolles üben, nicht nur Tonleitern und Arpeggios, Long Tones und Overtones. Was natürlich sinnvoll ist. Aber mich nicht wirklich zum Üben motiviert. Da übe ich dann lieber Klavier. Weil ich da ja noch viel mehr zu lernen habe, noch am Anfang bin.

    Aber mit dem Saxophon bin ich jetzt so irgendwie in der Mitte. Keine richtige Anfängerin mehr, aber auch nicht richtig gut. Muss ich ja auch nicht sein. Ich spiele ja nur zum Spaß. Aber ich möchte den Antrieb, den ich jetzt durch den Auftritt hatte und wo ich praktisch jeden Tag geübt habe, nicht wieder verlieren, weil ich jetzt im Moment kein Ziel habe.

    Und da habe ich mir so überlegt, ich übe jetzt einfach mal die Sachen für die ABRSM-Examen. Da habe ich noch Bücher von Grade 5 und Grade 6. Und ich könnte mir ja die Bücher für Grade 7 und Grade 8 – die oberste Stufe – kaufen und die Stücke, Übungen usw. einfach durchspielen und üben.

    Ist das wohl ein gutes Konzept? Denn so richtige Bücher, wo das alles aufeinander aufbaut, aber nicht mehr für absolute Anfänger ist, gibt es irgendwie nicht. Es gibt zwar Sammlungen von Stücken und Sammlungen von Studien, Übungen usw. – die habe ich auch massenhaft –, aber ich hätte gern so ein Programm für „Intermediate“, in dem das richtig zusammengestellt ist, alles miteinander. Beim ABRSM gibt es einen Syllabus, wo man ganz genau weiß, was man für die Examen können muss, welche musiktheoretischen Kenntnisse und welche praktischen Kenntnisse, Gehörbildung usw. Und das baut alles aufeinander auf.

    Grade 6 habe ich zwar schon abgelegt (angehängt das PDF, was das beinhaltet), aber ich habe da ja nur drei Stücke gespielt, die ich mir aussuchen musste. Da gibt es ja noch viel mehr Stücke, die ich noch spielen kann. Ebenso für Grade 7 und Grade 8 (die ich noch nicht abgelegt habe, wegen Corona, und jetzt wahrscheinlich auch nicht mehr ablegen werde. Aber die Stücke kann ich ja trotzdem spielen).
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @Saxoryx

    Ich habe den von Dir beigefügten 19-steigen Anhang erst mal rausgelöscht, weil ich annehmen muss, dass es sich um ein urheberrechtlich geschütztes Werk handelt.

    Falls ich mich täusche, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis. Falls es irgendwo zur freien Verfügung veröffentlicht wurde, kannst Du gerne einen Link setzen.
     
  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    ABRSM bringt dir ohne Lehrer auch nicht viel, wenn du es als reine Sammlung von Stücken siehst. Mich hat es nie wirklich überzeugt. Man kann nicht alle Menschen in eine Schublade stecken, jeder braucht unterschiedliche Dinge und mag unterschiedliche Stücke. Wenn dir die Stücke aber in den Büchern gefallen, spiel sie einfach.
    Du solltest mit deinem Lehrer definieren was du lernen willst, was dein Ziel ist. Dein Lehrer sollte dir dann sagen, was dafür geübt werden muss. Und wenn du Stücke spielen willst, sollte dein Lehrer da was in dem für dich richtigen Schwierigkeitsgrad raussuchen oder zumindest vorschlagen können. Sag deinem Lehrer doch, daß du nebenbei auch immer noch an einem Lied arbeiten willst neben dem anderen Kram.
    Das was du als Buch suchst, gibt es in der Form nicht, geht auch gar nicht, weil alle ganz unterschiedliche Interessen haben und oft Stücke spielen wollen, die sie kennen und leider wird es da dann meist mit den Rechten bei Büchern schwierig für Autoren. Ich versuche z.B. für meine Schüler ganz individuell die Sachen zusammenzustellen und dann muss ich auch mal Superheldenthemen dann machen oder Piraten der Karibik oder irische Folkslieder etc. ist auch für mich als Lehrer öfters dann spannend, ich hatte mich vorher nicht mit den verschiedenen Komponisten der Marvelfilme auseinandergesetzt.
     
  4. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    dazu noch Approachnotes und noch Parralel- und Gegenklang als Arpeggios dazu, das ganze in ordentliche Artikulation in allen 12 Tonarten auf die gängigen 9 Akkordtypen spielereisch über zwofünfeins immer schön mit Halbtonschritt von chord zu chord ...

    .. reicht ganz bestimmt bis zum übernächsten WM-Titel von Deutschland.

    ;)
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wasndasbitte?
     
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  6. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    vielleicht meint er Gegenschall:

    Das ist eine äußerst sinnvolle Technik, um beim Saxophon Lärmbelästigung zu vermeiden:
    Um das Gegensignal mit entgegengesetzter Polarität zu erzeugen, muss man beim Saxophon ganz schnell das Mundstück um 180° drehen (solange der originale Lärm noch steht). Damit sich das 'destruktiv' nur auf den Schall bezieht und nicht auf das Saxophon selbst, ist es wichtig, nur das Mundstück zu drehen!
    Das erklärt übrigens auch, warum viele Saxophone auf eBay mit umgedrehten Mundstücken verkauft werden, offensichtlich von Könnern, welche die Technik mit Gegenschall voll beherrschen.

    NB: Wie man auf diversen Schallplatten hören kann, reicht es nicht aus das Instrument im Mund ein bisschen zu drehen. Damit kann die Lärmunterdrückung nicht zu 100% erreicht werden! Für echten Gegenschall ist die komplett entgegengesetzte Polarität notwendig (180°). Siehe Bild unten: Ansätze sind vorhanden, aber offensichtlich hat Herr Jung das Prinzip noch nicht ganz verstanden.
    Bei Späteinsteigern kann natürlich auch die mangelnde Geschwindigkeit der Gegenschallerzeugung dazu führen, dass es nicht gut funktioniert. Trotzdem ist bei konsequenter Anwendung der Technik schon eine deutliche Lärmreduktion festzustellen!
    [​IMG]

    Grüße,

    Wanze
     
  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Grundfrage „was üben?“ kennt wohl jeder…
    Wer darauf keine sinnvolle Antwort findet, sollte eine Lehrperson des persönlichen Vertrauens fragen (also nicht den Werbe-Jay von Bettersax aus YouTube im Kommentarfeld unter einem Video). Die wissen, wo es hakt und wie es weitergehen könnte.

    Einfach stumpf irgendein Buch (egal welches) durchzuackern ist da wohl die am wenigsten schlaue Methode. Man gewöhnt sich mit sowas ganz schnell unerwünschte Fehler an, wenn kein Lehrer das Material kuratiert und das Ergebnis wohlwollend aber kritisch würdigt.

    Reines Technikgeschruppe ist öde … oder meditativ. Je nachdem, wie man auf die Sache schaut.
    Helfen wird es immer, man weiß nur nicht immer vorher, wofür.

    Irgendwelche „Grades“ mit Prüfung lösen bei mir immer Abwehrreflexe aus. Das erscheint mir rein prinzipiell ziemlich unmusikalisch.
    Muss ich erst eine Urkunde vorlegen, bevor ich mit anderen zusammen spielen darf?
    Und wenn der Bassist erst auf „Grade 4“ zertifiziert ist, darf nur „Alle meine Entchen“ gespielt werden?
     
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  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich habe auch erst gerätselt, bin dann aber zum Ergebnis gekommen, daß er wohl sowas wie Tonikaparallele und -gegenklang meint.
     
  9. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Für mich klingt das nach paralleler Stimmführung und Gegenbewegung.
     
  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    als Arpeggios?
     
  11. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Frag @Feuerstreuer :)
     
  12. Smile2021

    Smile2021 Guest

    Ich dachte immer Musiker machen Musik, und produzieren keine schräge Formel.
    Ich spiele mit Gefühl und Ohren die hören und weil es Spaß macht. Diese Sätze siehe oben lesen sich eher für ein Rezept eines Giftcocktail.
     
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  13. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Der ABRSM-Syllabus findet sich hier:
    https://de.abrsm.org/en/our-exams/woodwind-exams/saxophone-exams/
    Das Trinity College London veröffentlicht einen ähnlichen, der sich mit dem des ABRSM überschneidet:
    https://www.trinitycollege.com/qualifications/music/grade-exams/woodwind/saxophone-pieces

    Mit beiden kann ich gut arbeiten. Sie sind deutlich vielfältiger und aktueller als es z.B. der Deutsche Lehrplan des VDM oder jener der Österreichischen KOMU ist. Das Trinity College bietet auch einen Jazz-Syllabus. Die Pläne bieten eine gute Orientierung über viele Stücke. Wer eine Herausforderung sucht, geht einen Grad höher. Wer sein erreichtes Niveau vertiefen oder Repertoire aufbauen möchte, findet in seinem aktuellen Grad eine große Auswahl.

    Darf ich fragen, welche Stücke Du für Grad 6 aufgeführt hast?
     
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  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Geht mir definitiv auch so. Da krieg ich schon fast Brechreiz, zumindest etablieren sich da ganz unerwünschte Schul- etc. Erlebnisse wieder.

    @Saxoryx Du sagst ja, dass du "nur" zum Spass spielst- also sollte dein Üben doch auch an diesem Punkt einsetzen.
    Bzw. erst mal die Frage an den Anfang stellen, was dir den Freude machen würde, was an musikalischen Inhalten noch zu entdecken wäre, vielleicht merkst du ja schon länger mal auf, wenn z.B. Tango erklingt...oder so ähnlich, du weisst was ich meine. Dann wäre das eine gute Motivation hier anzusetzen: Was ist denn Tango überhaupt, wie spielt man den uswusf.
    Hat zumindest den Vorteil, dass du dich mit Musik befasst und nicht bloss mit irgendwelcher Technik-Können-Drillerei.

    Schwieriger wird es vielleicht dann, wenn man realisiert, dass einem weder Pop noch Jazz noch Tango noch Klezmer gerade wirklich interessiert...:) Aber das wäre dann wohl ein anderes Kapitelchen...

    antonio

    PS: Tango ist auch technisch nicht ohne :)
     
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  15. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Der ist komplett realitätsfern und völliger Unsinn. Hatte mich mal durch den für verschiedene Instrumente, die ich spiele, durchgearbeitet um zu schauen was da so empfohlen wird und kann sagen: von den Inhalten und der Reihenfolge würde ich die Inhalte so niemals unterrichten. Das wirkt als wenn da keine erfahrenen Instrumentalpädagogen dran gearbeitet haben.
     
  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich verstehe die Aufregung jetzt nicht ganz.
    Ist es per se nicht gut, Können einzuschätzen, oder sind die Noten scheiße?
     
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  17. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ist das ernstgemeint oder bist du jetzt unter die Rechtschreibpedanten gegangen ?
     
  18. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Ich bezog mich bei meiner Aussage auf die Lehrpläne für Saxophon. Ich dachte das sei klar. Bitte entschuldige. Der deutsche Lehrplan ist von ich glaube 1992 oder 1994 und enthällt fast ausschließlich Französische Klassik. Die Pläne des ABRSM werden alle paar Jahre überarbeitet und decken musikalisch ein breiteres Spektrum ab.

    Vielleicht könntest Du Deine Behauptung an einem oder mehreren Beispielen belegen.
     
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  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich kenne die Ausdrücke nicht, und es scheint so als ginge es einigen hier ähnlich.
     
  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Die Pläne des VDM für Sax, Querflöte und Klarinette , auf die ich mich bezog mit realitätsfern und Unsinn, sind am einzelnen Schüler komplett dran vorbei und viel zu verallgemeinert. Und nein mir fehlt die Zeit das jetzt nochmal in seine Einzelteile zu zerlegen und aufzulisten was ich da alles für Unsinn in dem Plan halte. Du kannst Schüler nicht alle in eine Schablone quetschen.
     
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