...zu leichte Blätter?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Jacqueline, 4.Juni.2023.

  1. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ceterum censeo duplex identitatem esse delendam.

    Julius Argentus Cato
     
  2. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    um noch einmal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen. Zwar unterrichte ich nur noch in begründeten Ausnahmefällen und bin froh, dass ich das so machen kann. Aber das heißt nicht, dass es immer so war. Meiner Erfahrung nach steigt die Blattstärke mit der Zeit des Spielens tatsächlich an, weil Ansatz und Stütze (beide Begriffe hier völlig unreflektiert) stabiler werden. Bis der Punkt erreicht ist, an dem es noch komfortabel ist und sich gewünschter Klang und die Mühe, ihn zu erreichen in Balance halten. Das Saxophon ist kein körperloses Instrument, aber die Arbeit, die man hineinsteckt, sollte so beschaffen sein, dass man sie im Idealfall stundenlang verrichten kann, ohne sich dabei zu überlasten. Wo dieser Punkt ist, stellt man schon fest, wenn man immer wieder ein wenig mit der Blattstärke nach oben geht.

    Die zweite Möglichkeit ist, die Bahnöffnung größer zu wählen. Auch das geht, bringt aber (aufgrund eines anderen Mundstücks) eine Menge Imponderabilien mit sich. Machbar, aber schwieriger.

    Wenn einem ein Blatt zu leicht erscheint, dann wird es das mit einiger Sicherheit auch sein.

    Ständig mit einem zu leichten Blatt zu spielen, versaut einem jetzt nicht sofort den Ansatz (zumal da ja auch noch ein kompetenter Lehrer dabei ist), aber es beraubt einen erstens einmal der Möglichkeiten, die man mit dem Instrument hat. Und zum Zweiten gewöhnt man sich an, speziell in den höheren Lagen den Ansatz so zu modifizieren, dass überhaupt noch was kommt. Das gibt sich aber aus meiner Erfahrung sehr schnell wieder, wenn Blatt- und Mundstück-Kombi wieder passen.

    "Ich mag es ganz gerne leicht..." Leicht ist ok. Aber auch eine zu leichte Arbeit kann anstrengender sein als eine lediglich leichte, weil man paradoxer Weise dazu neigt, Fokus und Konzentration auf die Musik zu verlieren.

    Es gäbe aus meiner Sicht noch endlos viel dazu zu sagen. Aber das würde möglicherweise den Thread sprengen.
     
  3. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Manchmal ist das hier so. Wie es in den Wald schallt,so schallt es auch wieder raus
     
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  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das ist oft Standard. Es lernen immer weniger Leute Trompete oder Posaune aber dafür etliche Saxofon. Somit fehlen sowohl in den Profiensembles als auch in Amateurbands entsprechend Spieler. Das lässt sich auch schon bei Schulbands sehen. Und es ist dann durchaus üblich, daß andere Instrumente (und meist eher die fähigeren Spieler) dann mit dem eigentlich falschen Instrument die Stimmen spielen müssen, damit diese klanglich im Gefüge nicht fehlen. Selbst in Profiensembles ist es oft ein Krampf Trompeter oder Posaunisten zu finden, die auch ausreichend Zeit haben, da diese meist so gefragt sind, daß sie auf so vielen Hochzeiten tanzen, daß sie dann doch dauernd fehlen oder an Auftrittsterminen keine Zeit haben.
    Da Amateur- und Hobbybands primär Spaß machen sollen, dürfen dann auch oft mehr Leute an den Instrumenten mitspielen als man eigentlich brauchen würde.
    Das ist aber wie gesagt eine Standardsituation, schon lange so und nichts neues.
     
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  5. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Dann wäre sie laut des ehemaligen Bandleiters (der bei mir um die Ecke wohnt und mit mir studiert hat) wohl nach wie vor eine der besten Saxofonisten/innen der Band und da sie rhythmisch gut ist und auch laut spielen kann, ist sie als Trompete eingesetzt worden. Das letzte Mal als ich Jaqueline bei den Holzbläsern gehört habe (manche Foristen treffen sich da halt ab und zu) war das schon recht ordentlich was sie da ablieferte.
     
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  6. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Für mich äussert sich ein zu leichtes Blatt an:
    - schlechte Intonation (zu tief)
    - zu geringer Blaswiderstand
    - geringere dynamische Bandbreite, gerade hohe Lautstärken sind eher nicht möglich
    - eingeschränkte klangliche Modulationsfähigkeit
    - Mängel bei bestimmten Artikulationen
     
  7. Gelöschtes Mitglied 15259

    Gelöschtes Mitglied 15259 Guest

    Hmm... hast Du Dir die Aufnahmen im Vorspiel Thread mal angehört?
    Und die Jaqueline ist die bessere Saxistin in der Band?
    Ja, welche BigBand ist es denn nun?
     
  8. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    @the spoiler. Wenn du hier derart herumstänkerst, mußt du dich über Gegenwind nicht wundern. Was soll das, hier Leute wegen vermeintlich nicht so guter Spielfähigeiten anzugehen? Unverschämt ist das.
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Habe Deinen Beitrag gemeldet…..

    CzG

    Dreas
     
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  10. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich habe die Vermutung, dass das gerade bei mir passiert. Ich hatte lange die Angewohnheit meinen Kiefer zu sehr zu bewegen, in der vertikalen Ebene.
    Inzwischen gewöhne ich mir das mit Erfolg ab durch Übungen meines Lehrers.
    Damit habe ich es halt geschafft, dass die Töne ansprechen, obwohl die Stütze miserabel war. Ein Relikt aus alter Zeit.
    Und seitdem hab ich das Gefühl ich könnte stärkere Blätter vertragen.

    Hier ist es bei mir noch nicht ideal, ich drücke noch zu sehr in den Palmkeys, auch daran arbeite ich.

    Ok, also nicht zu hoch. Dann liegt die Intonation leider an mir.

    Ja!

    Es geht dann zu oder?
     
  11. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Kann man wirklich nur den Kopf schütteln bei sowas
     
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  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Denk nicht mal drüber nach.
    Kopfschütteln kostet schon unnötige Energie.
     
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  13. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich möchte mal auf das Threadthema zurückkommen und ganz bescheiden über meine Erfahrungen berichten.

    Ich hatte in meinen Anfangsjahren - das war irgendwann im letzten Jahrhundert ;-) - immer recht starke Blätter und relativ enge Mundstücke.
    Sax-Ikone John Ruocco riet mir bei einem Workshop auf etwas offenere Mundstücke umzusteigen und leichtere Blätter zu benutzen.
    Mein Ansatz sei sowieso viel zu fest.
    Und ich müsste beim Spielen mehr locker lassen und nicht so beißen.
    Ich sollte auch mutig sein und mal mit leichteren Blättern probieren.
    Das mag sich anfangs komisch anfühlen, aber wahrscheinlich würde sich mein Ansatz dadurch lockern.
    Das Wichtigste dabei sei immer geduldig zu bleiben.
    Ich habe das alles so beherzigt und kam nach und nach immer besser zurecht.

    Der Workshop war sowieso klasse, auch weil er Teil eines Bigband Workshops mit Peter Herbolzheimer war.
    In einer Bigband spielen zu dürfen, die von Peter geleitet wird, war für mich eine Mega-Erfahrung.
    Ich hatte sowieso einen guten Draht zu ihm, weil ich mich für seine Arrangements interessierte.
    Er nahm mich in den Probepausen immer mal zur Seite und ging mit mir seine Partituren durch: "Junge, haste mal gerade ein bisschen Zeit...".
    Und dass Tolle war dass Peter mit unserem Abschlusskonzert sehr zufrieden war.
    Wir hatten aber auch richtig gute und vor allem fast durchweg nette Leute dabei.
    Ist jetzt fast 30 Jahre her, aber unvergessen. :)
    Oje, ich schweife jetzt ab, sorry!

    :topic:
    Mike
     
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  14. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich halte dein Auftreten und Sozialverhalten hier für eher fragwürdig. Es gibt immer einen Spieler der noch besser ist, egal wie gut man ist. Insofern sollte man selber immer etwas netter und demütiger sein. Ich erlebe selten, daß gute Spieler andere Spieler abwerten, insofern denke ich mir mal jetzt meinen Teil........
     
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  15. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Was mich persönlich direkt wieder mit Monty Python verbindet...;)

     
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  16. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Immer ne spannende Frage was da zielführend iss... Zu leichte Blätter merk ich das sie gerade im tiefen Register äußerst gut ansprechen... ne sehr gute Ansprache haben..., allerdings machen die für mich spätestens im oberen Register deutlich zu...,
    von daher schwieriger für mich zu kontrollieren im Bereich Ansatz...

    Allerdings hab ich eher das umgekehrte Gefühl im Bereich Lufthaushalt..., Luftsäule...;)

    Von daher schau Ick immer das die passen, bzw. gleich die mit nem Reedgeek..., oder ggf. mit nem Blattschneider an....
     
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  17. Acolonia

    Acolonia Ist fast schon zuhause hier

    Si tacuisses.....
     
  18. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Kleine Anekdote von meiner Suche nach dem geeigneten Kunststoffblatt:

    Ich hab die Thomann Monster Reeds probiert, fand die im Prinzip auch ganz ok, konnte aber leider keine für mich passende Stärke finden.
    Mit einem 3er Blatt gingen zwar die tiefen Tönen ganz ganz leicht, aber dafür hat's ziemlich schnell gequietscht, wenn die Oktavklappe ins Spiel kam, oder gleich blockiert. Nur mit ganz vorsichtigem Spiel und moderater Lautstärke konnte ich darauf einigermaßen erträglich spielen.
    Zuhause für Etüden mag das theoretisch funktionieren, spätestens in der Hitze des Gefechts z.B. bei einer Probe ist dann aber Schluss mit lustig.
    Die nächste Stärke, also 3,5 , war dagegen so hart, dass es wirklich eine große Anstrengung war, länger als 5 Minuten darauf durchzuhalten. Ich kam zwar leichter ins Altissimo, aber dafür waren die ganz tiefen Töne kaum rauszubekommen.

    Bei einem Holzblatt hätte ich probiert, ein bisschen runter zu schmirgeln, aber so muss ich mich bei anderen Blattsorten umsehen.
     
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