Blattstärke rauf oder Tip-Öffnung rauf?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Supersol, 28.Juni.2023.

  1. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leutz,

    wenn das Setup zu leicht wird gibt es ja die Möglichkeit

    a) mit der Blattstärke rauf zu gehen
    b) auf ein Mundstück mit größerer Öffnung zu wechseln

    Mich würde mal interessieren, wie sich das klanglich jeweils auswirkt und welche Vor- oder Nachteile sich sonst ergeben.

    Von Klassikern werden ja eher enge Bahnen gespielt - ist damit der Ton "klarer" zu halten? Ergo wird er mit einer großen Öffnung "hauchiger"? ... mal ganz primitiv ausgedrückt ...
     
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  2. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ohne der zu erwartenden Diskussion vorgreifen zu wollen noch ein kleiner praktischer Hinweis:

    Wenn das Setup ein bisschen zu leicht erscheint (z.B. das Blatt schon etwas Altersschwäche zeigt), kann man (auch während eines Auftritts) folgendes tun:
    • das Blatt etwas in Richtung Spitze schieben, und / oder
    • die Blattschraube etwas in Richtung Spitze schieben

    Hier geht es um Zehntel-mm. Bei empfindlichen Blättern (z.B. manche Kunststoff) ist der Effekt deutlich merkbar.
     
  3. GelöschtesMitglied15247

    GelöschtesMitglied15247 Guest

    Ich bevorzuge eine größere Öffnung.

    Schwere Blätter sprechen oft schwerer an und sond auch oft dunkler.
    Aif dem Alto finde ich alles ab 3,5 zu schwer.
     
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  4. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    @Supersol Sehr spannende Frage, zumal ich immer noch mein erstes neu gekauftes Baritonsaxophonmundstück
    spiele, was ich Anfangs mit 2 !/2 Blättern gespielt habe, irgendwann wurd es 4s, dann mit den Rigotti 3 1/2 m... Iss
    allerdings auch so ne Frage, die ich an mich selbst stelle, ob ich bei einem neuen Mundstück, ne offenere Variante
    ins Auge nehmen sollte..., oder eben auch nicht...?
     
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  5. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich würde beides ausprobieren und schauen was mir eher liegt. Hier generell Regeln aufzustellen, die für alle Spieler und Situationen zutreffen ist nicht möglich. Hinzu kommt, daß man auch mal bei manchen Mundstücken eine andere Öffnung bevorzugt als bei anderen Mundstücken.
     
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  6. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Ja genau - das ist so eine Frage :)

    Ich spiel momentan ein Kay Siebold 6 und hab jetzt ein etwas härteres Blatt drauf, was auch prima funktioniert.

    Hab jetzt aber ein anderes Mundstück für ein anderes Instrument ins Auge gefasst und da würde sich die Frage stellen, ob man vielleicht auf eine etwas größere Bahnöffnung geht. Eigentlich bin ich aber sehr zufrieden und komme gut klar mit dieser Größe und kann ja eben auch mit der Blattstärke hoch. Und wenn man mal nicht so regelmäßig üben kann, kann man auch einfach mit der Blattstärke wieder runter.

    Daher fiel mir dann eben die Frage ein, ob der Wechsel auf eine größere Öffnung mir überhaupt irgendwas bringen würde?
    Das fände ich mal interessant.
     
  7. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Die Klassik Leute spielen ja sehr harte Blätter mitunter - da muss ja auch alles präzise kommen. Vielleicht Übungssache?
    Also ist eine Frage - ich selber weiß es nicht :)
     
  8. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    @Supersol Wahrscheinlich wirst DU da nicht um das antesten herumkommen...;) Wenn man persönlich gut klar kommt,
    iss das dann wahrscheinlich der Referenzfaktor, an dem man alles andere misst...!

    Würde für mich persönlich keine engeren Mundstücke antesten.., sondern möglichst nah liegende als Referenz nehmen,
    und schauen, was sich da spielmäßig bei etwas offeren Mundstücken ändert...
     
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  9. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Das Instrument ist halt in allen Belangen ein Individualist (ist ja irgendwie auch schön...).
    Ja ok - muss man probieren. Gibt es soundmäßig Unterschiede die sich zumindest überwiegend zeigen?
    Könnte man mit einem offeneren Mundstück auch klassisch spielen (sprich klar / brillant) ?
     
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  10. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Ja - hab ich mir auch so in etwa gedacht - werde mal die nächst höhere Öffnung probieren und gucken, wie sich das - auch mit etwas leichterem Blatt - anlässt.
     
  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das kannst du nur selber rausbekommen. Es gibt Mundstückmodelle da mag ich offenere lieber bei andern engere Öffnungen. Wie es aber alles reagiert und bei dir klingt kann keiner wissen. Oft wird gesagt, härteres Blatt oder offeneres Mundstück klingt etwas dunkler aber das hängt auch vom Mundstück und Blatt ab und wie stark man was ändert wie stark sich das bemerkbar macht. Und ich hatte schon vom gleichen Modell offenere Mundstücke, die dann nicht dunkler geklungen haben (und welche wo es dann doch dunkler klang), sondern sogar etwas klarer und weniger dumpf.
    Du wirst es wirklich einfach probieren müssen.
     
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  12. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Mitunter hat doch schon alles geklärt...;) Härtere Bretter kann man ja nicht mit Pferdestärken gleichsetzen... Hab vormals am Alt, mit nem relativ offenen Berg Larsen auch 3 1/2 Blätter gespielt..., so im Bereich "Wettkampf"...;) Wahrscheinlich wären da 3 Blätter mitunter zielführender gewesen...

    Im Erstkontakt Bari bin Ick dann erstmal bei La Voz Hard angekommen, und hab mich dann mal nach nem vernünftigen Mundstück umgeschaut, was mit ner 2 1/2 Blattstärke lief...
     
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  13. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Allgemeine Regeln sind immer schwierig, aber tendenziell würde ich sagen, daß der Sound bei engen Bahnen fokussierter, bei offenen Bahnen breiter und zerfaserter wird. Aber hauchig kannst du natürlich auch mit engem Mundstück und hartem Blatt spielen - siehe Stan Getz. Mindestens so entscheidend sind aber auch die Unterschiede im Spielgefühl: Ein enges Mundstück spielt sich kontrollierter und steifer, auch schneller in der Ansprache, während ein offenes schwieriger im Pitch zu kontrollieren und bei längerem Spiel anstrengender ist. Alles über 7* (105) ist für jemanden, der nur wenig übt, sicher eine Herausforderung. Da muß man schon jeden Tag ran. Das würde ich mir gut überlegen.
     
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  14. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Was spielst DU denn an "Baugröße"...? Mir persönlich iss vor allem aufgefallen das die Blätter nen sehr deutlichen Unterschied,
    im Bereich Brillianz, Obertönen haben...;)

    War mit der Ansprache der Dáddario Jazz Select im Bereich einer Packung soweit unzufrieden, dass ich mal Rigotti Jazz Select
    gewählt habe...

    Die hatten zumindest für mich erstmal weit mehr Brillianz..., mehr Obertonspektrum übers kpl. Register, dass ich da erst mal unsicher war, ob die dann wirklich zielführend sind...

    Mir hat allerdings von Anbeginn die Homogenität innerhalb einer Packung mehr als nur gefallen...;)

    Blattschrauben können da allerdings auch nen mehr als deutlichen Unterschied machen...
     
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  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Supersol
    Abgesehen davon, dass Du das am besten probierst, und dann das auswählst, was Dir persönlich liegt.

    Als Richtlinie würde ich das davon abhängig machen, bei welcher Blattstärke du bereits bist. Ich persönlich will keine Blätter jenseits der Stärke 3 D'Addario Select bzw. 2 1/2 Vandoren blau oder vergleichbar spielen. Da würde ich dann eher zu einer offeneren Bahn greifen. Andererseits aber auch nicht unterhalb der Stärke 2 bzw. 1 1/2 respektive, dann halt eben eine geschlossenere Bahn, Bei Klassik als bevorzugter Musikrichtung vielleicht jeweils eine halbe Stärke rauf.

    Klanglich macht eine offenere Bahn erst mal wenig aus, wenn es nicht gleich sehr viel weiter offen ist. Sie klingt auch keinesfalls rauchiger, gleichwohl Subtones bei offeneren Bahnen leichter fallen. Allerdings ist der Ziehbereich der Töne bei offeneren Bahnen größer und damit die Intonation ggf. schwerer. Und offenere Bahn ist nicht gleich offenere Bahn. Die Bahnöffnung ist nur ein Parameter, die ein Mundstück beschreibt. Bahnlänge und Bahnkurve werden meist nicht oder nur am Rande erwähnt, sind aber neben der Kammerform ebenso wichtig für die Charakteristik eines Mundstückes.

    Gruß,
    Otfried
     
  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Mundstücke gleicher Bauart sind bei unterschiedlichen Bahnen nicht die gleichen Mundstücke. Deshalb überrascht mich die Frage ein bisschen, ob man bei einem zu leichten Blatt das Mundstück wechseln soll.

    Auch aus wirtschaftlicher Sicht macht es Sinn, erst mal etwas härtere Blätter zu nehmen und zu sehen, wie du damit klar kommst. Wenn dir dann etwas in Sachen Sound, Spielgefühl, Lautstärke nicht passt, kannst du über den Mundstückwechsel nachdenken.

    Ein Gedanke noch: ist das Blatt objektiv zu weich für das Setup oder bist du zu hart geworden? Immer wenn ich das Gefühl habe, meine Blätter sind zu weich, versuche ich zu überprüfen, ob Beißen ein Thema ist…
     
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  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ist die Frage, ob einem der zusätzliche Spielraum wichtig ist...

    Und dann die verschiedenen Charakteristiken der Blätter...

    Ich persönlich tendiere eher zu mehr Öffnung, als dass ich zu "harten" Blättern greife. Hab mal bei einem vorhandenen Mundstück auf ein härteres Blatt gewechselt, was mir nicht zugesagt hat, also hab ich ein offeneres Mundstück genommen, und spiele die bisherige Blattstärke weiter und bin zufrieden.

    Aber wie schon etliche Leute gesagt haben: ausprobieren, in "benachbarten" Bereichen der bisherigen Konfiguration. Und wenn dann Öffnung und Blattstärke gut zueinander passen, aber das klanglich zu wünschen übrig lässt, kann man im einfacheren Fall am Blatt was ändern, oder an der Kammerform des Mundstücks.
     
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  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Gibt es überhaupt einen plausiblen Grund, warum manche Saxophonisten einen größeren Ziehbereich möchten?:cool:
     
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  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Gehört der Beitrag nicht ins "Witze"-Thema? :confused:
     
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  20. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    "Andere Blätter" ist die preiswertere Lösung :)
     
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