Tonguing - Artikulation

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 28.Juni.2023.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Hallo,

    mich interessiert, wie (und in welchem Stil dass) Ihr artikuliert.

    Tip to tip - also tatsächlich Zungenspitze an Blattspitze
    Ein wenig unter dem Blatt mit einer Stelle kurz hinter der Zungenspitze
    Anchor tonguing - also Zunge unten, möglicherweise mit der Spitze (fast) bei den unteren Zähnen, Artikulation mit dem Zungenrücken.

    Und natürlich auch warum.

    Grüßle, Ton
     
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  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wenn ich das immer so ganz genau wüsste...

    Ich würde sagen, hauptsächlich ein wenig unter dem Blatt im fließenden Übergang zu Tip to Tip ... nein, eigentlich ist es ein Bereich hinter der Zungenspitze, der an die Blattspitze oder ein wenig unterhalb des Blattes anstößt.
    Das variiert, glaube ich, ein bisschen mit der Unterlippe, die mal etwas mehr (tief, laut) mal etwas weniger (hoch, leise) Blatt abdeckt.
    Genauer kann ich es Dir vielleicht heute Abend nach der BigBand probe sagen.

    Warum?
    Es hat sich so für mich als bequem und wirkungsvoll ergeben. Ich kann damit schneller anstoßen als ich Taster drücken oder Noten/Töne denken kann.
    Schnelle Tonwiederholungen im Staccato spiele ich (wenn es denn unbedingt sein muss) mit "Wackelzunge" also seitlich hin und her.
     
  3. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Ich stoße mit der Zungenspitze unten an die Blattspitze. Früher habe ich mit dem Zungenrücken weiter vorne am Blatt angestoßen, nachdem ich jedoch auf die Zungenspitze umgestellt habe, konnte ich schneller und fließender anstoßen.
     
  4. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Direkt mit der Zungenspitze von unten kurz hinter Blattspitze. Komme ich zu dicht an die Blattspitze ist die Gefahr des Quietschen zu hoch. Weiter hinten am Blatt eher bei den tiefen Tönen
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich kann die Frage ohne Instrument im Mund gar nicht genau beantworten, außer dass ich auf der Klarinette Tip-to-Tip artikuliere (bei klassisch schräger Haltung quasi Blatt an der Spitze von unten) und ich weiß dass mir das bei den Saxophonen mit zunehmender Baugröße schwerer fällt, da meine Zunge eh schon zu den langsameren gehört.
    So intuitiv mir Tip-to-Tip bei der Klarinette vorkommt, so schwierig finde ich das beim Bari, wo ich die Zunge ja dann viel weiter zurücknehmen muss.
    Womit ich da aber genau das Blatt berühre, muss ich noch mal ausprobieren.
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich glaub, ich mach am ehesten anchor tonguing. Jedenfalls nicht mit der Zungenspitze an die Blattspitze. Warum kann ich aber nicht sagen, ich habe das von der Blockflöte als Kind über die Querflöte, einfach gemacht. Das hat mir nie jemand erklärt. Könnte aber gut sein, dass ich mir das wegen der Doppelzunge schon frühzeitig so angewöhnt habe. Diese scheint mir so am leichtesten zu gehen.

    Und Doppelzunge habe ich schon immer gemacht, da ich eine sehr langsame Zunge habe, oder sie ist deshalb so langsam, da ich schon frühzeitig auf der Blockflöte barocke Sachen mit DZ gespielt habe..

    Kann aber auch gut sein, das ich immer tötötö gemacht habe, und wenn das Mundstück im Mund ist, dann geht automatisch bei dieser Zungenbewegung irgendwas hinter der Zungenspitze ans Blatt.

    Gruß,
    Otfried
     
  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es ist ja lustig, dass der Rousseau (von dem ich weiß, dass er Anchor Tonguing macht - sein Schüler Ray Smith, bei dem ich mal Unterricht hatte, hat es mir so gesagt) im Video was Anderes sagt als die Grafik dann anzeigt.

     
  8. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Ich versuche mich in ganz leichtem tonguing im Sinne von legato tonguing. Dabei touchiere ich mit der vorderen Zunge das Blatt. Wo genau weiss ich garnicht. Zungenspitze zu Blattspitze geht bei mir nicht. Ist zu schwerfällig und zu hart klingend.
    Ein interessantes Thema.
     
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  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Interessant auch, dass Leute glauben unumstößliche Regeln aufstellen zu müssen.
    Ray Smith beharrt auf "Tip to tip", der nervensägliche Kollege auf Anchor-Tonguing.




    Woran man wieder sieht, was die Leute auf youtube (selbst wenn sie sehr gut spielen) für einen kompletten Scheiß verzapfen.
    Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass mich Greg Fishman auch ermuntert hat, es mal mit einer Art Anchor Tonguing zumindestens zu versuchen.

    Ich werde mal, wenn ich noch dazu komme, was mit den unterschiedlichen Tonguings einspielen.

    Cheers, Ton
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wie gestern versprochen noch meine Erkenntnisse aus der Probe:

    Es ist bei mir tatsächlich eher das „Anchor Tongeuing“ und gelegentlich - vor allem, wenn ich gestresst bin (weil ich mich überhaupt nicht höre, das Blech hinter mir kompletten Käse spielt und ich trotzdem die Sängerin nicht überblasen will … sowas halt) - ziehe ich die Zunge zurück und mache das mehr mit dem Zungenstück hinter der Spitze.

    Soweit ich es verfolgen konnte geht das Allermeiste bei mir eher intuitiv von Antupfen an der Blattspitze bis Ton komplett abdämfen mit einem Zungenbereich, der von der Zungenspitze deutlich entfernt ist.
     
  11. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    So do I. Zungenspitze geht gar nicht. Ich spüre beim Anstoß den Rand des Blattes.
     
  12. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Ich finde tonguing isoliert zu betrachten hilft nicht viel. Tonguing hängt imo auch sehr stark vom voicing ab. Wenn ich versuche immer mit offener Kehle zu spielen egal ob ich tiefe oder hohe Töne spiele, zieh ich automatisch die Zunge nach unten und hab nicht mehr viel Wahlmöglichkeiten. Wobei mir hier nicht immer klar ist, ob das voicing immer die zungenstellung bestimmt. Aber der Rachen sollte wohl immer weit offen bleiben. Weiss nicht ob das verständlich ist:rolleyes:
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Darüber kann man auch diskutieren, was denn das ist :)
    Ich hab das Gefühl, dass ich eine Klasse bessser spiele, seitdem ich den ganzen Voicing-Kram (der zur Hälfte eh nur Mär ist) außer Acht lasse.
    Aber nagel mich nicht fest drauf.

    Der Rousseau sagt oben im Video was Essentielles:
    Entscheidend ist der Vokal, nicht der Konsonant, also was passiert, nachdem die Zunge vom Blatt weggeht.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29.Juni.2023
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  14. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    ich kann nur ankerzunge
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Und welcher soll das am besten sein?
     
  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    2 Ärzte 3 Meinungen.
     
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  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Ein wenig unter dem Blatt, mit einer Stelle kurz hinter der Zungenspitze
    Es ist wie bei einem gesprochenen D bis hin zum lockeren T beim Staccato.
    Das D kann ich dann übergangslos immer feiner dosieren, über ein ganz weiches Antippen (legato-"Stoß" oder für eine Ghost Note) bis hin zum Legato.
     
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  18. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Imo der Vokallaut wie im englischen Fall. Das öffnet den Schlund am weitesten.
    Mein Lehrer hat mir am Anfang
    Aaa t aaa t .... beigebracht, viel zu hart.
    Ich bin jetzt bei
    Aaa d aaa d .... angekommen wobei das aaa ein langes a wie in Fall ist und das d ein touchiertes leichtes d ist (nicht de gesprochen sondern d gesprochen)
    ;) aaadaaadaaad.... der airstream darf an keiner Stelle bewusst gestoppt werden, die leichte Unterbrechung ergibt sich automatisch durch den Zungenschlag.
    :eek:
     
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  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe die Vokalbildung immer als fragwürdig empfunden. Mir hat viel mehr geholfen, mir vorzustellen, ich singe die Töne. Ich kann ja ein breites Aw oder von mir aus auch engeres eeh in verschiedener Tonhöhe singen. Was da im Halsbereich passiert übertragen auf das Saxophonspielen hat mich enorm weiter gebracht. Aber ist natürlich auch nicht Alles.

    Gruß,
    Otfried
     
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das Staccato gelingt IMHO erst, wenn eben NICHT t.
    Die Luft muss ja weitergehen, sonst dauert es viel zu lang bis zum nächsten Ton.
    Du stoppst nur die Schwingung des Blattes, mit t stoppt auch die Luft.

    SaS ist Spitze an Spitze
    ZuB ist Zunge ein wenig unter dem Blatt
    AZ ist Ankerzunge - soweit ich das mit meiner Zunge kann, jedenfalls ganz weiter unter dem Blatt.

     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29.Juni.2023
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