Musikalität und Depression ?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxfax, 8.Februar.2023.

  1. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Würde man heute, angesichts der gestiegenen Energiepreise und im Sinne der Nachhaltigkeit, nicht mehr machen.:cool:
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Meine Schilderung war stark verknappt.
    Vom ersten Kennenlernen bis zum Paarstatus dauerte es etliche Wochen, von da bis zur Hochzeit nochmal über ein Jahr.

    Ich habe das Ganze nur erwähnt, weil es sehr deutlich macht, was ich tue, wenn's mir schlecht geht, denn zum Grämen und im Leid versinken fehlt mir einfach das Talent.

    Deshalb spreche ich auch sofort an, wenn mir in der Beziehung etwas missfällt.
    Meine Frau hat mir mal wegen eines albernen Missverständnisses ein Jahr lang gegrollt, doch auf alle diesbezüglichen Fragen stets abgewiegelt, es sei nichts...
    Monatelang etwas in mich reinzufressen, beharrlich den "Elefanten im Raum" zu ignorieren - das könnte ich überhaupt nicht, es würde mich wahnsinnig machen.
     
  3. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    in diesem Zusammenhang fällt mir immer Leonard Cohen ein: I don't trust my inner feelings. Inner feelings come and go. (Leonard Cohen, That don't make it junk)
     
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  4. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Gute, sehr informative Seite.
    Ich bin da gleich auf das gestoßen:
    https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/ursachen-und-ausloeser
    In Kürze, es gibt immer psychosoziale und neurobiologische Aspekte.
    Letztere sind zumindest bei den Ursachen mehr oder weniger "gottgegeben". Unsere genetische Disposition können wir nicht mehr ändern.

    Aber wir können etwas an unserem psychosozialen Umfeld tun, damit wir die Gefahr reduzieren, an einer Depression zu erkranken. Das meinte ich vorhin mit "Seelenhygiene".
    Gerade Leute, die offenbar eine ungünstige genetische Disposition haben (z.B., weil es in der Familie schon mehrere Depressionserkrankungen gab), sollten da besonders gut auf sich aufpassen.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich hatte vor Jahren zwei Lungenembolien und habe einen Blutverdünner verschrieben bekommen. Der hat mich tatsächlich höchst depressiv gemacht, hat meinen Charakter völlig verändert, sodass ich mich selber nicht wiedererkannt habe. Unglaublich für mich, wie eine kleine Pille mich hat dermaßen verändern können. Ich saß tagsüber da und konnte nicht anders als heulen. Völlig grundlos.

    Nach einem Monat habe ich das Xarelto schnell abgesetzt und bin auf das gut erprobte Marcumar umgestiegen.
     
  6. tango61

    tango61 Ist fast schon zuhause hier

    Als bekennender depressionist glaube ich nicht an an eine genetische Disposition der Depression. Aber schon daran, das vielen Depressionen ein Mangel an resilienz zu Grunde liegt. Und das ist schon häufig exogen, z.B. durch Vorgelebtes in der Familie oder Erziehung.
     
  7. Rick

    Rick Experte

    Mag sein, aber ich würde zwischen "depressiver Stimmung" und einer schweren klinischen Depression unterscheiden.
    Letztere äußerte sich bei meiner Ex-Verlobten darin, dass sie Tage am Stück ausschließlich im Bett verbrachte, im verdunkelten Zimmer. Sie war dabei faktisch nicht ansprechbar.

    Andere Leidende haben quasi "eine dunkle Wolke über ihrem Kopf", können ihren Alltag jedoch einigermaßen bewältigen.
    Und dann gibt es noch die unauffälligen Leidenden, die man nur bei näherer Bekanntschaft identifizieren kann, wenn sie ihre negative Grundstimmung sowie allgemeine depressive Weltsicht äußern.

    Meine Frau beispielsweise war während ihrer schlimmsten depressiven Phase sehr aktiv, allerdings mit andauernder schlechter Laune, gab nichts von ihrer Gefühlswelt preis und zeigte sich allem gegenüber ablehnend, sogar unserem Sohn.
    Auslöser war der Tod ihres Bruders gewesen, ihres letzten direkten Verwandten.
    Sie verfügt also über eine entsprechende Disposition, ließ sich aber durch ein liebevolles und optimistisches Umfeld (= mich) wieder aus ihrer Höhle locken.

    Bei meiner Ex-Verlobten waren hingegen Hopfen und Malz verloren, sie hatte endogene Depressionen, die nicht auf irgendwelche Erlebnisse oder Traumata zurückgingen, "es überkam sie einfach".
     
  8. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich will nicht unken, aber so eine Nahtod-Erfahrung steckt man wahrscheinlich auch mal nicht eben so weg, oder?
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, das ist so die landläufige Erklärung, die einem schnell mitgegeben wird. Allerdings kam die Depression zeitgleich mit der Einnahme und hörte sofort nach dem Absetzen auf. Bin auch nicht der Einzige, dem das so ging.
     
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  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich habe auch versucht, das Phänomen entsprechenden Stellen zu melden, auf dass es auf den Zettel mit den Nebenwirkungen komme. Bin allerdings an den dann folgenden bürokratischen Spielchen gescheitert bzw. abgeblitzt.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich hatte mehrere Thrombosen und 1994 sowie 2005 je eine Lungenembolie. Marcumar habe ich irgendwann abgesetzt, da mir die Kontrolle der Koagulation auf Dauer zu lästig war. Etliche Jahre nahm ich nichts, bis mich vor wenigen Jahren wieder eine Thrombose heimsuchte. Seither nehme ich Eliquis. Glücklicherweise ohne Neigung zu Depressionen.

    Was ich eigentlich sagen wollte: eine Lungenembolie ist keine Nahtoderfahrung. Sie ist zwar ein ernsthaftes Ereignis, aber ich habe schon schlimmeres erlebt.
     
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  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Eine Lungenembolie sind sehr verschiedene Dinge (-;
    Von Tod bis beiläufig wieder reparabel ein breites Spektrum.
     
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  13. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Interessant. 2017 wurde schon festgestellt, dass der Wirkstoff gegenüber ASS keinen Mehrwert hat.
    Das sollte hier ohne größeren Aufwand funktionieren.
    https://www.pei.de/DE/arzneimittels.../nebenwirkungsmeldung-verbraucher-inhalt.html
     
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  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Es gibt
    Hast du diesen Weg gewählt?
    https://www.bfarm.de/SharedDocs/Formulare/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/aa-uaw-melde-bogen.html
    I
    ch habe das selber nie machen müssen, hätte aber vermutet, dass es ohne Feedback abläuft, registriert wird und das Amt ab einem Schwellenwert an Fällen tätig wird.

    Meist wird das Zeug ja gut vertragen, sporadisch gibt es aber Benommenheit, Kopfschmerz, Müdigkeit mit verdächtig enger zeitlicher Assoziation, wird auch in der Fachinfo geführt. Depression ist nicht gängig aber angesichts dieser Nebenwirkungen auch nicht abwegig.
     
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  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Zwei Dumme ein Gedanke. Geht wohl auch, ich glaube in dem Fall passt BfArM eigentlich besser, oder?


    Da hast du vielleicht was vertauscht?
    Zur hier angesprochenen Thematik (Sekundärprävention VTE) war Rivaroxaban deutlich besser als ASS, Leitlinien-ändernd.
    https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmoa1700518
    @Bernd: die Daten für Eliquis sind aber keineswegs schlechter zu der Frage…
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

  17. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Das ist nur ein Entwurf , der noch im Speicher war und sich wieder in den Post geschlichen hat. Also seid schön vorsichtig. Diese Zeilen waren eigentlich gelöscht!!
     
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  18. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Man kann nur anbieten, zugreifen müssen die Menschen selbst.
     
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  19. Rick

    Rick Experte

    Warum? Auf welchen Beitrag beziehst Du Dich?
     
  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Kant nennt es „das moralische Gesetz in mir“, das den Menschen mit seiner Persönlichkeit und möglichen Größe ausmacht und stellt das dem „bestirnten Himmel über mir“ gegenüber, der uns an unsere Winzigkeit und Vergänglichkeit (sogar die unseres Planeten) gemahnt.
    Zwischen diesen beiden Spannungspunkten müssen wir unsere Balance als Individuum finden.

    Das mit der inneren Stimme scheint mir also genauso plausibel und erfolgversprechend wie gefährlich.

    Ein ganz wesentlicher Aspekt für seelische Gesundheit ist Selbstwirksamkeit.
    Auf die innere Stimme zu hören und entsprechend zu handeln kann dafür ein goldener Impuls sein.
    Herauszufinden, dass die innere Stimme vorher manipuliert wurde, dagegen ein Abgrund.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7.November.2023
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