Musikalität und Depression ?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxfax, 8.Februar.2023.

  1. quax

    quax Gehört zum Inventar

  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ich konnte mich auch nur schwer von meinem Stemo-Projekt lösen, deswegen blieb ich so lange.
    Aber das machte nur 1/3 der Arbeitszeit aus und das war mir dann zu wenig.
    Jetzt bin ich da raus, hab mein Stemo aber trotzdem noch. Völlig unerwartet.
    Beim neuen AG müffelt es anders, für mich aber trotzdem passender und erträglicher.
     
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  3. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Die Ergebnisse werden auch deshalb verzerrt sein, weil allein das Vorhandensein eines psychischen Problems die Bereitschaft, an der Studie teilzunehmen, erhöhen wird.
    Ich denke aber, selbst wenn man diesen Faktor noch herausrechnet, sind die Zahlen immernoch sehr hoch.
     
    Rick gefällt das.
  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Besonders hoch: ja, zweifellos.
    Höher als bei anderen Berufsgruppen (beispielsweise Ärzte): wahrscheinlich nicht.

    Sichtbarer? Ja, natürlich!
    Wenn der Chirurg während der OP breit ist, soll es möglichst keiner merken.
    Bei manchen Künstlern gehört der zelebrierte Rausch zum Image.


    Ich argumentiere ausschließlich dagegen, dass Musiker die einzigen sein sollen, deren hartes Los eine Sucht auslösen und damit Depressionen befördern kann.
    Genauso wie Projektleiter oder Soldaten oder Ärzte.

    Und ich argumentiere dagegen, dass es so etwas wie das unausweichliche Abgleiten in die Drogen bei bestimmten Berufen gibt.
    Soziales Umfeld ist noch mal eine andere Dimension.
    Von den sehr vielen Junkies in Harlem in den 1950ern waren nur die wenigsten Jazzmusiker.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Wenn ich den Bericht über die Studie in der FAZ lese, tun sich mir mehr Fragen auf, als dort Antworten bzw. Mutmaßungen abgedruckt sind.
    Es wurde lediglich eine einzige Berufsgruppe herausgepickt und dort ein Zusammenhang zwischen genetischer Disposition und Depressionen beleuchtet. Sollte es keine anderen Berufsgruppen geben, bei denen ein vergleichbarer Zusammenhang besteht? Möglicherweise mit anderer genetischer Disposition aber mit vergleichbarem Resultat?
     
    Rick gefällt das.
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das "Verderben" auf der Bühne ist halt mit Ruhm und Anerkennung verbunden, weshalb man da wahrscheinlich nicht so gerne weggeht...
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Wer schreibt das denn?

    Unser Thema ist aber nicht Ärzte und ihre Drogentod und auch nicht Projektleiter und ihr Weinkonsum, sondern Musikalität und Depressionen. Um das herauszuarbeiten, sind mir die Fallbeispiele, die ich kenne (und die ich und viele meiner Kollegen selber darstellen) näher als vage Behauptungen über andere Berufsgruppen. Ich bin statistisch selber natürlich nicht relevant (-:

    Ich versuchte, darzustellen, warum Drogenkonsum unter Musikern gehäuft vorkommt. Mehr nicht.
     
  8. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Bevor es vielleicht doch noch in die falsche Richtung abbiegt.
    Die Betreffenden sind nicht selbst schuld, also die Musikusse.
     
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich habe auch nicht von Drogen gesprochen, sondern von psychischen Problemen.

    Aber, unter Soldaten sind Drogen verbreitet. Wie sonst nennt man den regelmäßigen konsum von Alkohol? Zu meiner Zeit waren unsere kampfpiloten durchweg zu. Da wurde im cockpit der sauerstoff aufgedreht, die birne klargeblasen, und nach der mission kam das elend.
    Unter aktientradern war Koks weit verbreitet um sich zu pushen dem erfolgsdruck standzuhalten.
    etc..
    Musiker sind vielleicht offensichtlicher, aber nicht die einzigen.

    Du siehst es nicht kommen. Du willst es nicht sehen, weil es ein Eingeständnis von Schwäche wäre. Und man lässt dich glauben, dass es nur kurzzeitig ist...
     
    Rick gefällt das.
  10. snusirus

    snusirus Schaut nur mal vorbei

    Musik ist eines der besten Heilmittel gegen Depressionen. Sie wird sicherlich noch nicht so genutzt, wie es sein sollte. Musik sollte als wichtiges Werkzeug bei der Heilung jeder psychischen Krankheit betrachtet werden. Es gibt verschiedene Arten von Musik für jede Krankheit. Zum Beispiel klassische Musik zur Entspannung, Pop oder Jazz bei Depressionen usw. Es gibt viele alternative Therapien, die Musik in geeigneter Weise einsetzen. In einem guten Parkinson Zentrum findet man alternative Therapien. Musik wird als Heilmethode immer noch unterschätzt. Ich bin sicher, dass sich das in Zukunft ändern wird.
     
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  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @snusirus
    Interessant !
    Klingt, als wärst du in diesem Bereich tätig.

    Wenn ja, würde ich dich gern um Kontaktaufnahme bitten.
    Über die Option "Persönliche Nachrichten" PN

    Damit wir den Tread hier nicht "kapern"

    Dank und VG
     
  12. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Wie sieht’s eigentlich mit Kaufhausmusik aus?
     
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  13. Rick

    Rick Experte

    Die verursacht bei mir depressive Stimmung, meistens eher Ärger, genau wie Tanzmusik (Pop) im Restaurant, allgemein öffentliches Konservengedudel.
    Dass die Gema jetzt das ungehemmte Abspielen von "X-Mas Hits" auf Weihnachtsmärkten sanktioniert, erzeugt hingegen große Freude. :-D
     
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  14. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Das gilt bestimmt für Musik, die konsumiert wird oder aus reiner Freizeitbeschäftigung gemacht wird.
    In diesem Fred gehts aber um Musiker, also Leute, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
     
  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Und ich versuchte, den schon vor einigen Dutzend Posts eingeführten und dann von @JES mit seinen Beispielen vertieften Gedanken aufzugreifen, dass es nicht die Korrelation „Musik - Drogen - Depression“ sein könnte sondern vielleicht allgemeiner „Belastendes Umfeld - Drogen - Depression“.

    Anders formuliert: die Musik bzw. die Musikalität ist nicht der ausschlaggebende Faktor sondern die belastenden Lebensumstände.

    Das widerspricht Deinen Aussagen - denen ich inhaltlich uneingeschränkt zustimme - ausschließlich in dem Punkt, dass Du mit Hinweis auf das 253 Posts alte Threadthema nichts anderes als Musiker und deren Drogenneigung diskutieren willst.
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Genau das beschrieb ich ja, als ich sagte, der Musiker ist zu großem Teil aus dem sozialen Kontext geworfen. Er lebt in einer anderen Welt. Alles schon geschrieben. Warum wir da über Ärzte diskutieren müssen, habe ich nicht verstanden.
     
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  17. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Warum nicht? Vielleicht gibt es ja Parallelen, die der Erkenntnis nützen.

    So lange es hilft, die von @quax zu Recht gerügte These, die Genies wären nur wegen der „bewusstseinserweiternden“ Drogen so genial gewesen, zu entkräften, wäre mir der Feierabendschnaps der Raumpflegerin als Thema recht.
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Man müsste sich ja auch fragen wie genialer sie ohne Drogen gewesen wären.

    CzG

    Dreas
     
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  19. Rick

    Rick Experte

    Ruhm und Anerkennung?
    Eher mit Ignoranz und Beliebigkeit.
    Wenn Du nicht der "Headliner" oder ein "Featured Artist" bist, kennt Dich über den Auftritt hinaus kaum jemand mehr.
    Als "Sideman" (Mitspieler) bist Du austauschbar, Deine Leistung beim bejubelten Konzert ist nach Tagen oder Wochen iwieder vergessen.
    Dann erinnern sich nur noch die Kollegen und man wird hoffentlich das nächste Mal wieder engagiert.
     
  20. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Hier hat @snusirus sicher über's Ziel hinausgeschossen, würde ich meinen.

    Solch eine -eins zu eins- Zuordnung .... Klassik zur Entspannung, Jazz bei Depression,
    wird nicht funktionieren.

    Aber bekannt ist, das Therapeuten z.B. -Monochords- in ihrer psychotherapeutischen
    Arbeit einsetzen.

    Ich durfte als Berichterstatter dabei sein.

    Da sind verschiedene Modelle im Einsatz, bis hin zu kompletten Liegen als Monochord.
    Man liegt mit dem ganzen Körper über den Saiten, die von unten in Schwingung versetzt werden.

    Wobei die Idee dahinter ist.
    Den schwebenden Klang achtsam wahrnehmen.

    Ja, ich weiß ....das Wort -achtsam- löst oft Ablehnung aus.

    Im Sinne von: "Lass mich in Ruhe mit diesem Quatsch, Achtsamkeit"

    Dabei meint es nur, sich auf eine Sache voll und ganz konzentrieren.
    Zu versuchen, alles um sich herum auszublenden.

    Eine Voraussetzung für den "Glücks-Flow".
    -Verschmelzen mit der Tätigkeit-

    Dafür wiederum ist besser als jedes Monochord ....

    Selber ein Instrument spielen, egal auf welchen Niveau.

    Denn im Moment des Musizierens ist es schier unmöglich,
    an etwas anderes zu denken.

    Ein befreundeter, studierter Trompeter meinte daraufhin zu mir:

    "Doch, geht. Wenn ich als Student an TL-Übungen gearbeitet habe,
    war ich in Gedanken oft woanders."

    OK, ist dann aber eher ein "mechanischer Vorgang" denn
    wirkliches Musizieren. ;)

    VG
     
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