Musikalität und Depression ?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxfax, 8.Februar.2023.

  1. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Eine unbehandelte Depression ist eine Sackgasse.
     
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  2. LuckySax

    LuckySax Ist fast schon zuhause hier

    Die schlimmste Kombination ist Einbahnstrasse und Sackgasse.
     
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  3. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Ach und ich dachte imner an so was wie:
    Treffen sich vier Einbahnstraßen....
     
  4. LuckySax

    LuckySax Ist fast schon zuhause hier

    ..Abkürzungs- und Überhohlverbot vergessen. Sorry
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das Problem bzw der Unterschied : wenn du merkst du bist am ende einer Sackgasse drehst du einfach um. Bei einer Depressionen schaffst du das nicht und bleibst an Ort und Stelle stehen. Der Ort kann der endgültig Abgrund sein...
     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Verstehst du jetzt, warum ich da frage?
    Ich erkenne durchaus solche Studien als Versuch an Dinge in einen Zusammenhang bringen zu wollen. Menschen und deren Verhalten sind aber extrem komplex, so dass es extrem schwer ist, Faktoren zu bestimmen, die relevant sind, und welche nicht.
    Man könnte bspw fragen, ob es einen Zusammenhang zwischen Kreativität und Depressionen gibt. Warum sollten Maler, Schriftsteller, Schauspieler etc anders ticken als Musiker? Auch diese Gruppen manipulieren gezielt emotionen für ihr Publikum, brauchen dafür m.E. ähnliche Fähigkeiten, und unterliegen den gleichen feedbackmechanismen auf sich selbst. Sie bewegen sich auch in ähnlichem Umfeld (Kritik, stress, vielleicht auch Angst den Kühlschrank füllen zu können etc)
    Oder, was ist Musikalität überhaupt?
    Ich kenne dich nicht persönlich, aber von deinen Antworten hier schätze ich dich als einen sehr theoretisch methodischen Menschen ein. Wenn du etwas komponieren würdest wäre das vermutlich sehr strukturiert, überlegt, regeln folgend.
    Nehme ich einen anderen, der ein Stück rein intuitiv erstellt.... Wer ist musikalischer?

    Ich bin überzeugt, dass depressive Neigungen weitergegeben werden, ob genetisch oder Prägung, keine Ahnung. Ähnlich sehe ich das, ohne wissenschaftliche Begründung, mit Eigenschaften wie "Musikalität im weiten Sinne". Mein Vater war bzw hatte beides, ich habe es auch.
    Er konnte keinen Ton auf irgend einem Instrument spielen (hat mal Geige versucht), sondern war intensiver Konsument (Konzerte und platte/cd). Ich spiele Instrumente und kann vieles nach Gehör auch einfach spielen. Ich bringe auch ein gewisses Talent fur neue Instrumente mit (klarinette habe ich als kind im eigenstudium angefangen. Das teil lag im Keller, ein buch gab es auch, vater hatte platten...der Lehrer kam, da konnte ich einfache sachen schon spielen).
    Depressiv waren bzw sind wir beide. Einer seiner Brüder auch. Die Großeltern????
    Meine Mutter hatte beides nicht.
    Und der letzte Punkt, den ich mich frage: wenn ich einen Zusammenhang zwischen, nennen wir es Kreativität und Depression glaube zu erkennen, geht das auch umgekehrt? Also extrem: Musiker haben Depressionen, umgekehrt, depressive Menschen sind überdurchschnittlich musikalisch. Bei der vorgestellten Theorie muss das so sein, weil es wäre ja im gen code funktional verankert.
     
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  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, deshalb schrub ich oben schon: "Künstler jeglicher Gattung".
     
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  8. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Will die Diskussion nicht neu aufrollen, aber ....

    Im Ausgangsartikel fiel mir jetzt erst die Formulierung: -genetisch bedingte Musikalität- auf.

    Wollte nicht glauben, dass es diese gibt.

    Doch, gibt es.
    In der Suchmaschine einen Bericht aus 2022 dazu gefunden.
    Schwedische Forscher haben herausgefunden ....

    Heisst natürlich nicht, das alle, die mit dieser Genkombi beschenkt wurden,
    zwangsläufig ein Instrument lernen oder Musiker werden.

    Aber es erklärt z.T., warum Kinder, die aus musikalischen Elternhäusern kommen,
    eher als andere Kinder ein Instrument lernen.

    Schöne Form der Vererbung.

    VG
     
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Eine Möglichkeit.
    Eine andere, dass solche Kinder durch ihr elternhaus stärker an Musik herangeführt werden (mehr hören, vorhandene Instrumente, höhere Bereitschaft der Förderung)....
     
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  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube, du bist nicht allein hier. Dieses kleine feine Detail wird in der Diskussion weitgehend übergangen. Es ist faszinierend, aber das Konzept des Talents für Musik als vererbte Musikalität ist offenbar für viele eine Herausforderung, wie wir hier ja auch immer wieder in Diskussionen merken konnten. Ich glaube es kollidiert mit mehreren weltanschaulichen Konzepten von traditionell religiös (Stichwort Fleiß) bis hin zur individuellen Selbstverwirklichung. Es wird kurz gesagt vielleicht von manchen als ungerecht abgetan, dass manche etwas in die Wiege gelegt bekommen.
     
  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Ja schon, ...... soziale und pädagogische Aspekte dabei sind das eine.

    Und schon länger bekannt.

    Das es aber nachgewiesener Maßen eine genbasierte Kette
    für Musikalität gibt, war mir neu !

    Also über Großeltern - Eltern - Kinder - Enkel .....usw.

    Das erklärt, warum ich so ein Top-Saxspieler bin !!:D

    Über meinem Großvater, den ich leider nie kennenlernen dürfte,
    wurde mir berichtet, er sei ein hervorragender Mundharmonika-Spieler gewesen.

    VG
     
  12. quax

    quax Gehört zum Inventar

  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Naja, immerhin schätzt die Forscherin salomonische 50:50. :)
     
  15. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Es ist zum Verzweifeln.
    Mein Weltbild gerät mehr und mehr aus den Fugen ;)

    Beim Lesen der Studie übersehen .....

    Auch bei Tieren scheint es eine angeborene Musikalität zu geben.

    Bei Elefanten wurde genbasiertes Rhythmusempfinden nachgewiesen.

    Und selbst Ratten (Japanische Studie) können rhythmisch in die Hände klatschen.
    Also fast !

    So wie ich immer, bei jeder SamstagSonntagMontag -Abendmusikshow.:D

    Johann-Sebastian ..... Hilf' !

    VG
     
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  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Vererbung ist nicht nur genetisch festgetackert. Auch angelernte Fähigkeiten können vererbt werden.
     
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  17. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hättest Du beim Dschungelbuch besser aufgepasst, wüsstest Du es… :lol:
     
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  18. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

     
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  19. Rick

    Rick Experte

    Ehrlich gesagt kenne ich Ausdrücke wie Talent vorwiegend als Ausrede für Faulheit: "Ich habe nun mal kein Talent dafür, da kann ich mich noch so anstrengen, aber ein besonderes Level werde ich nie erreichen."

    Umgekehrt sind alle "besonders talentierten" Menschen, die ich kennen gelernt habe, in ihrer Vergangenheit extrem fleißig gewesen, bis hin zur Besessenheit.
    Und meistens stand dieser Fleiß in Beziehung zu einem sehr ehrgeizigen Elternhaus, das schon früh "gefördert und gefordert" hat.

    Wirklich "unmusikalische" Menschen sind mir noch nie begegnet - aber viele, denen in ihrer Umgebung so etwas eingeredet wurde.
    Manche sind mir dann als Schüler begegnet, wenn sie älter waren. Tatsächlich war keiner davon wirklich "unmusikalisch", die meisten sogar ziemlich "begabt", wie sich herausstellte.
     
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  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, ein absolut dunkles Kapitel musikalischer Früh- und Spätererziehung.

    Ich frage manchmal aus Spaß und Interesse Leute, die ich noch gar nicht gut kenne, welches Instrument sie denn spielen, so in einer Art small talk. Und es ist kaum zu glauben: die Hälfte aller Befragten antworten, nein, sie haben kein Instrument gelernt, sie seien völlig unmusikalisch. Frage ich, woher sie das denn wüssten? "Im Schulchor durfte ich nicht mitsingen. Der Musiklehrer sagte, ich wäre ein Brummer."

    Ich habe lange Zeit einen Chor mit absoluten Laien geleitet. Jeder durfte brummen, wie er es gerade kann. Am Ende ist die Synergie so stark, dass man gar nicht anders kann, als richtig und synchron im Chor mitzusingen.
     
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