Improvisation im Selbststudium

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von sanne83, 6.März.2024.

  1. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Sax-o-K
    Hab' dir eine PN geschickt.

    VG
     
  2. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @giuseppe
    Und bis dahin was zum Nachlesen zum Thema !

    "Das Tao der Kreativität"
    -Schöpferische Improvisation in Leben und Kunst

    Autor: Stephen Nachmanovitch
    Erschienen bei O.W. Barth, ein Verlag der S. Fischer Verlag GmbH

    War ein Buchtipp aus 2023 von @Allsaxesclariandflute,
    der Verwandte von Onkel Ton aus der Hütte.:D

    Das waren noch Zeiten !

    VG

    PS:
    Der besagte Keith Jarrett wird im Klappentext zitiert mit:
    "..... Das wichtigste Buch zu Improvisation, das ich je gelesen habe"
     
  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    ….
    Das war auch wirr von mir, hab dein “weg” überlesen. Du weißt schon was ich meine. :)
     
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  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das ist aber sehr stark abhängig von der Person, der es gezeigt wird und der Person die etwas zeigt. Vieles ist da schnell auch eher eine Frage der Sozialisierung (sozialem Umfeld) und was für Glaubenssätze sich da im Kopf festsetzen. Da ich ja auch oft Kinder unterrichte kann ich sagen, daß es durchaus auch ganz anders ablaufen kann. Oft erlebe ich da eher negative Einflüsse über andere Kinder oder Eltern ("das ist aber nicht schön was du da spielst", "das ist aber laut", "Musik ist eh doof").
    Nach dem Prinzip kann alles ein Hemmnis sein. In meinen Augen ist es eine Frage wie man die Dinge verknüpft und da muss nichts gehemmt werden, wie ich schon sagte liegt das Problem eher in der Beeinflussung ausserhalb. Nur weil du eine Tonleiter lernst oder korrektes Greifen lernst musst du nicht in der Kreativität gehemmt sein. Du lernst Konventionen auch um sie brechen und anders mit ihnen umgehen zu können. Allerdings wollen die wenigsten Schüler nach einem Solo über Blue Bossa am Musikabend von den Eltern gesagt bekommen, das war aber ein tolles schräges atonales Solo, was du da hingelegt hast.........das Ziel für Kinder ist selber schon, daß es in den Konventionen gut klingt, so daß sie Anerkennung von anderen bekommen. Aber Konventionen müssen einen nicht unbedingt behindern. Man muss halt immer schauen was man will. Man muss nicht weniger kreativ sein nur weil man mehr Technik etc. beherrscht, nur muss dafür Kreativität auch geübt werden und geübt werden wollen und das ist manchmal schwierig heutzutage. Alle wollen mit möglichst wenig Aufwand schnelle Resultate.

    Wir liegen sicher nicht weit auseinander, wenn überhaupt. Ich denke frei spielen bedarf nicht erstmal überhaupt einem Grad von Technik, sie verändert aber deine Möglichkeiten. Aber sollte man erst einen bestimmten Grad an Technik haben bevor man anfängt frei zu spielen und zu improvisieren? Auf keinen Fall. Ich fang da möglichst früh schon mit an bei Schülern, bevor die überhaupt Tonleitern kennen etc. Aber du musst es wollen.......
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, ihr schreibt eigentlich dasselbe. Alles kann, nichts muss.

    Vielleicht ist das Bild vom Spagat nicht so gut. Wenn ich schon dran denke, tut es weh.

    Versuchen wir es mal mit Stand- und Spielbein. Einer Verknüpfung beider Gehirnhälften, Logik und Kreativität, Draufgängertum und Rücksicht, Stärke und Feingefühl, die Grenzen ausloten, ohne das eine über das andere zu stellen. Aber auch für mich ganz wichtig: Parallel und von Anfang an.

    Noch ein Nachschlag: langsam bleiben. Die Effektivität von Unterricht oder Selbststudium sollte man keiner Qualitätskontrolle unterwerfen. Es ist nicht entscheidend, wie schnell man etwas erlernt, wie schnell man vorankommt. Entscheidend ist es, wie sich die Beschäftigung mit Materie und Antimaterie anfühlt.
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    @sanne83
    Ich gebe den Worten von @ilikestitt bzgl. des Lehrers zu 100 % Recht und kann dies mit meiner eigenen Entwicklung bestätigen.
    Es ist ein langer Lernprozess und einer unendlichen Anzahl an Wiederholung und Falschmachungen, bis zumindest ich mit begrenzter Übezeit (ca. 1 Stunde pro Tag) langsam ein Beinchen auf den Boden der Improvisation bekommt und bevor ich sagen konnte, dass es jetzt so einigermaßen präsentierbar ist.
    Ich hatte sehr lange wirklich gute Lehrer (Lille, Max Hacker, Jonathan Lindhorst, Unterricht insgesamt so ca. 7-8 Jahre), gute Einzelstunden zu speziellen Themen (z.B. Sophia Salvo und als Highlight eine Stunde bei Melissa Aldana, als sie beim Jazzfest 2019 hier in Berlin war) und jede Menge Workshops bei Thorsten Skringer, Reiner Hess und Holly Schlott etc., wo ich extrem viele positive Inputs und Hilfestellungen bekommen habe. Aber halt immer mit Live-Vorspielen, Live-Feedback etc. und eben nicht online.

    Im Ingenieur-Studium habe ich mir viel im Selbststudium beigebracht, weil ich häufig zu faul war, zu den Vorlesungen zu gehen - oder die Professoren haben nur ihr Skript vorgelesen, wo ich mir gedacht habe, dass ich das dann auch zu Hause im Selbststudium hinbekomme. Damals hätte ich vermutlich das ein oder andere Semester gespart, wenn ich mich mehr an der Uni gezeigt hätte - aber so schlau war ich damals halt (noch) nicht.

    Gerade beim Thema Improvisation habe ich von 3 Dingen profitiert:

    a) regelmäßiges Üben, teilweise auch von Sachen, die einem nicht so Spaß machen (die mir aber mittlerweile auch Freude bereiten)
    b) gute Lehrer mit regelmäßigem Unterricht und
    c) das Musizieren mit anderen Leuten in Bands oder Sessions

    Ich denke, alleine aus einem Online-Studium heraus ohne persönlichen Lehrer wird das nichts zielführendes werden - ich kenne aber Deinen Anspruch an Dich selber auch nicht (bzw. habe ihn aus dem Thread nicht herausziehen können). So zumindest in Bezug auf meine Person.
    Ich drücke Dir trotzdem die Daumen, dass es funktioniert :cool::).
     
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  7. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Hier in dem thread geht es jetzt nicht mehr um mich.

    Klar ist ein Lehrer sinnvoll wenn man

    A) es sich leisten kann
    B) einer verfügbar ist
    C) man mit anderen zusammen spielen will
    D) einen höheren Anspruch hat wie ich
    E) auch die Zeit dafür hat

    Meinen Anspruch habe ich schon mitgeteilt. Ich möchte frei spielen können ohne Blatt, wissen was ich dabei tu und auf der Arbeit haben Kinder meist orffinstrumente.
    Ich möchte weder auf sessions spielen (gibt's hier eh nicht) noch in ner Band.
    Vom finanziellen will ich jetzt gar nicht reden.
     
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  8. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Danke fürs auslagern
     
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  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Du musst ja keinen Unterricht nehmen. Ich glaube aber nicht, daß das Juchem Buch dich besser frei spielen lässt oder dir wirklich eine Anleitung gibt wie man Improvisation lernen kann. gerade mit dem Ziel, wie du sie anscheinend nutzen willst.
     
  10. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    @sanne83 Langsam wird das Bild klarer. Wenn ich das richtig einschätze, geht es eher um freie Musik. Und nicht um Lieder wie Du schreibst, nicht um Jazzimprovisation, sondern ums spontane Mitspielen. Vielleicht kannst Du des umgekehrt machen: Von den Kindern lernen.

    Kinder machen das manchmal, ohne die Schere "Ich muss einen richtigen Ton treffen" im Kopf. Sie spielen einfach. Für Erwachsene ist das natürlich sehr viel schwieriger, aber wir kennen ein paar hilfreiche Regel: Zuhören, spielerisch aufeinander reagieren, auch mal eine Pause einlegen, die Möglichkeiten des Instruments untersuchen (Beim Sax einen Ton spielen, Klappern, hineinsingend etc.), weiter zuhören, sich beschränken (zB du spielst zB nur einen Ton, egal welchen, und hörst, wie das passt und ob andere reagieren und wie ), zuhören, nicht überlegen, machen.

    Deine Aufgabe in der Gruppe könnte sein, zu verhindern, dass alles in einem großen Lärm endet. Dazu kannst Du einzelne Regeln festlegen, zB, wenn Du die Hände senkst, versuchen alle, ganz leise zu spielen etc. Oder ein Kind auffordern, lauter zu werden, aufstehen oder was auch immer. So kannst Du spontan etwas Struktur hineinbringen.

    Ein Beispiel ist Limpe Fuchs (Ich komme darauf, weil ich vor Jahrzehnten in der Schulzeit mal einen Workshop bei ihr mitgemacht habe. Das fing so an, dass wir im Kreis saßen und alle, die ein Instrument mitgebracht hatten, dies noch rechts weitergaben. So bekam ich ein Cello in die Hand, was mir völlig neu war. Faszinierend).

    Das ist jetzt ein Konzert für Zuhörer, darum geht es nach meiner Einschätzung bei Euch aber gar nicht. Dass es für andere gut klingt, ist ziemlich schwer. Aber nicht vergleichen, das sind Profis. Limpe macht das schon ihr Leben lang.



    Es sollte mE dazu entsprechende Weiterbildungen zB für Kindergärten geben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.März.2024
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  11. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @saxfax
    Ich nehme mal deinen Beitrag als Inspiration zu meiner Frage.

    Angenommene Ausgangssituation:
    Zwei Spieler, keine Anfänger .... -pusten- schon einige Jahre in's Sax.

    Sagen wir:
    Einer spielt Alto, der andere Tenor. (gleiche Baugrößen geht aber auch)

    Beiden möchten das spontane Spielen üben.
    Ohne Playalong, ohne weitere Instrumente.

    Wollen aber nicht nur "Klangwolken" in den Raum setzen,
    sondern schon eine Art musikalischen Dialog erzeugen.

    Also auf die Töne / Läufe des Anderen hören / reagieren.

    Auch den Anderen mal -provozieren- / mal musikalisch -herausfordern-

    Oder sich zurücknehmen, den Andren machen lassen.
    Stur kurze, sich wiederholende "Bassläufe" spielen .... usw.

    Meine Frage:
    Ich würde mir solch ein -Setting- schwer zutrauen.

    Hätte Bedenken, ohne irgendeine Form musikalischer Verabredung
    in dieses "Experiment" zu gehen.

    Zumal, wenn man den anderen Spieler noch nie gehört hat.

    Ihn weder persönlich kennt, noch seine musikalischen Vorlieben.

    Wie könnte man sich vorbereiten ?
    Was im Vorfeld mit der "Gegenseite" verabreden.

    Tonarten ? Lieder ? Melodie-Fragmente .... o.ä ?

    VG
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Ich habe das Buch einem professionellen Jazz-Pianisten vorgelegt - der fand es sehr gut (nachdem er sich es ein paar Tage zuhause angeguckt hat).
    OK - der kann natürlich nicht Saxophon spielen :kiss:.
    Ich selbst hatte noch keine Zeit es durchzuarbeiten... aber später mal... später, später ganz bestimmt! ;)

    :)last
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 12.März.2024
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  13. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bthebob,

    ich spiel seit einem Weilchen u.a. in einem - man könnt es dirigiertes Freejazz Orchester nennen: Instrumente v. sax, tp, cl, e-git, keys, b, dr, voc über Drehleier bis experim. Synth und turntables,

    levels v. Profi bis Hobby-Anfänger,

    Dirigent/innen wechseln sich ab,
    es gibt defin. Zeichen, z.B. für laut/leise, lang/kurz, hoch/tief, oder
    spiel solo / spiel einen loop / kopier d. Instrument, das vor dir spielt, …
    das alles mit d. Mitteln, was der/die aktuell umsetzen kann/will,
    jede show klingt völlig anders, is aber lustig und jede/r kann auf seinem/ihrem level mitmachen…
    koordinierte Grüße
    Dsharlz
     
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  14. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Dsharlz
    OK, Dank !
    Hast mich neugierig gemacht.

    Gibt's irgendwo im www Hörbeispiele ?

    VG
     
  15. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Diese Anleitungen " Improvisation Saxophon" von Juchem haben mir vor 15 Jahren die Welt der Improvisation eröffnet.:)
     
  16. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Tach bthebob,

    das Ganze nennt sich GIS Orchestra, das is aber nich der Stimmton, sondern heißt: Go for improvised sounds
    sollte sich auf Youtube was finden lassen - oft wechselnde Besetzgen, wer gerade Zeit hat…
    Grüße
    Dsharlz
     
  17. Gelöschtes Mitglied 15173

    Gelöschtes Mitglied 15173 Guest

    @Dsharlz
    Sehr cool die Sachen auf YouTube :cool::), bei so etwas wäre ich gerne dabei.
     
  18. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Tach junky,

    ich fücht, das wird off-topic - aber:
    komm her und spiel mit, Termine gibz bis Oktober :)

    oder mach sowas bei dir / euch daheim...
    einladende Grüße
    Dsharlz
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 15173 gefällt das.
  19. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Dsharlz
    Dank, hab' kurz reingehört.

    Das ist mir dann aber doch zu viel Freiheit.;)

    VG
     
    _Eb und Gelöschtes Mitglied 11989 gefällt das.
  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    @sanne83 , ich glaub ich fange auch gerade erst an zu verstehen, was du willst. Du willst dein Sax benutzen können wie deine Stimme? Lieder mit den Kids mitsingen, vielleicht mal einen Rhythmus mitzumachen? Richtig?

    Ich denke der Schlüssel ist die freie Bewegung in allen Tonarten, um Ohr und Finger zu synchronisieren, egal welcher Anfangston.

    Nimm dir mal Lieder, die die Kids singen vor, und übe sie in allen Tonarten zu spielen. Keine Noten, nicht schnell, nur im feine Griffe zu verinnerlichen. Ich wette, wenn du das mit 5 Liedern gemacht hast, wirst du bei einfachen Sachen ad hoc mitspielen können.
     
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