Die Kehle und Mund beim Spielen und der Einfluß auf den Ton

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Alex_Usarov, 5.Mai.2025.

  1. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Doch.
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich halte die These, dass das Blatt nur in einer (Grund-)Frequenz schwingen kann, und man für jede Tonhöhenänderung die Länge des schwingenden Blattes ändern muss für nicht richtig.

    Die Maschine, die hier mal irgendwo per video gezeigt wurde, und Giant Steps gespielt hat, hätte das niemals hinbekommen, wenn diese These richtig wäre.

    Beim Überblasen bin ich mir nicht ganz sicher, ob eine Blattlängenänderung tatsächlich notwendig ist. ich persönlich schiebe tatsächlich den Unterkiefer etwas weiter nach vorne, wenn es in die Höhe geht (nur beim Überblasen), also verlängere, zumindest gefühlt, sogar noch die Blattlänge.

    Wenn die Resonanzräume im Körper unwichtig wären, dann könnte übrigens auch jeder Anfänger die Top Tones spielen, was in dem unten von @Ralf Rock verlinkten Video ja bestritten wird.

    Die physikalischen Versuche dazu, auch von den Australiern (https://newt.phys.unsw.edu.au/jw/saxacoustics.html) haben gezeigt, dass gerade bei den Top Tones die inneren Resonanzen eine große Rolle spielen.

    Von daher halte ich auch das, was Lenny Pickett dazu sagt für ziemlichen Blödsinn, was nichts daran ändert, dass er es einfach drauf hat. Aber so ist meine Erfahrung schon länger. NIcht jeder Klasse Musiker ist auch ein guter Lehrer, bzw., weiß, was da anatomisch, physikalisch so passiert.

    Gruß,
    Otfried
     
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  3. rbur

    rbur Mod

    Wenn mir das Verändern des Ansatzes während des Spiels einen besseren Klang und eine bessere Ansprache bringt, warum sollte ich das nicht nutzen?

    Außerdem denke ich ja nicht bewusst "hey, ich mach jetzt die Nasennebenhöhle ein bisschen weiter auf". Mein Lehrer hat mir gesagt, denke für die hohen Töne ein "i", dann geht es leichter. Siehe da, es geht leichter. Was da genau passiert kann ich natürlich rausfinden, aber er reicht eben, das i zu denken.
    Das ist sicher wissenschaftlich/anatomisch interessant, aber für den Spieler/Schüler nur am Rande. Da reicht das mit dem i.
     
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  4. rbur

    rbur Mod

    Wer mehr über seinen Mundraum und Resonanzen wissen will, kann sich mal mit Obertongesang beschäftigen.

     
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  5. Ralf Rock

    Ralf Rock Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi, ich sag immer , alles, was dich musikalisch weiterbringt, pack es Dir...
    Eine parallele
    Früher nahm man eine Bluesharp und spielte 2 bis 3 Positionen drauf...1ste ..gleiche Tonart wie das Stück...2 Cross für Blues Rock... G Rock C Harp , dann 3 Position für Minior D Rock, C Harp...
    Dann kommt da Howard Levy um die Ecke und spielt die diatonische Harp voll Chromatisch....Bendings kannte jeder...er erfand die Overblows und Overdraws....Huch...neben Einstellen der Harp macht man den Rest im Rachenraum ...und nun kann man 12 Positionen auf einer diatonische Harp spielen...gibt plötzlich ungeahnte Möglichkeiten und nun spielt man Alles auf der Bluesharp....
    Dann die Oldscool Spieler....ähhhh , Brauch kein Mensch, ich wechsle einfach die Harp....und gut ist....dass es aber anders klingt, wurde zuerst ignoriert.... Nach Jahren haben sich Overblows / Daws etabliert und hierzu mußt Du die Spieltechnik ändern....denn sonst kommt da nur Müll ....
    All dies passiert im Mund Rachentrackt und mit der Zungenstellung, Voicing....
    OK...soll heißen...bei der Spielweise bleiben...oder probieren...hatten wir ja schon...
    Wenn ich n Tipp bekomme, egal welches Instrument oder Stimme, dann steck ich mir den in die Trickkiste...variabler ist immer besser ..finde ich ..lG Ralf
     
  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Des guten Benehmens halber:

    Vor der Änderung, nach meiner Antwort, lautete dieser Beitrag:

    „Nö“

    Inhaltlich:
    Chris Potter als Oldschooler zu bezeichnen, der „hobelt“ weil es nicht in die eigene Argumentation passt, finde ich ein klitzekleines bisschen weit hergeholt…

    Es dürfte sich um einen der aktuell technisch und musikalisch vollständigsten Saxophonisten (evtl. außerhalb der Klassik) handeln.

    Ja, natürlich hat er sich das jahrelang erarbeitet.
    Was denn sonst?
    Mir ein paar „Tipps“ kommt man da nicht hin.
     
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  7. Ralf Rock

    Ralf Rock Kann einfach nicht wegbleiben

    @ Silver
    Hast Du falsch verstanden und unter Musikern ist eine solche Sprache einfach üblich..das darf man nicht so ernst nehmen...Gitarre/ Klampfe, Bass/ Fingerhobel. mundharmonika/ Fotzenhobel
    Wenn ich bei jedem Spruch, in der Probe, reagieren würde...kämen wir kaum zum Musizieren..


    Usw usw...total normaler Musikerslang
    .mach einfach Dein Ding ...
    LG Ralf
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Mai.2025 um 16:01 Uhr
  8. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    Und wer Dich nicht versteht, ist einfach kein richtiger Musiker? autsch

    Ich würde mich durchaus als (Hobby) Musikerin bezeichnen und habe das grosse Glück, mit guten Berufsmusikern arbeiten zu dürfen. Aber Deine Sprache ist dabei (zum Glück) nicht üblich.
     
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  9. Ralf Rock

    Ralf Rock Kann einfach nicht wegbleiben

    @khayman
    Kein Musiker mit "rheinischem Humor "...trifft es da eher... Immer in der Beruhigung bleiben...
    .verkrampft spielen ist doooof
    LG Ralf
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das entspricht nicht meiner Wahrnehmung.

    Schlechtes Benehmen ist schlechtes Benehmen.
    Sogar Lemmy Kilmister war abseits der Bühne ein sehr angenehmer, geradezu höflicher Mensch und brauchte keine unnötigen Kraftausdrücke oder die Herabsetzung anderer.
     
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  11. quax

    quax Gehört zum Inventar

    quark.
    lg quax
     
  12. Ralf Rock

    Ralf Rock Kann einfach nicht wegbleiben

    @Silver...
    Mein Gott ...
    Was hat das mit Benehmen zu tun...sissso...
    Und Joood is....oder spielst Du in der Kirche...?
    Wem meine Ausdrucksweise nicht gefällt, einfach meine Beiträge überspringen....et IS misch woooosch....und nun fangt nicht schon wieder an...war alles schön locker hier...
    Juuuten Abend .....da gibt es n schönes Lied

    Und es geht schon wieder los, das darf doch wohl nicht Waaaahhhr sein....da kann ich nur schmunzeln...
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Mai.2025 um 16:44 Uhr
  13. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Wusste gar nicht, das "Oldschool" ein Schimpfwort wäre, habe das und bin mir sicher, wie viele andere nicht
    so empfunden. Dabei ging es gerade wieder ruhig über die Bühne.
    Ich hatte mich bisher herausgehalten und mich nur gewundert, das wieder mal einer angemotzt wird, wenn er
    einen Tipp abgibt, wie man an seinem Spiel etwas zum Positiven verändern kann.
    Erinnert mich an meinem eigenen Einstieg vor 6 Jahren, da hatte ich auch einem Anfänger Hilfestellung geben
    wollen. Mehr hab ich nicht gebraucht, da ist man mir sofort mit dem A..... ins Gesicht gefahren, das ich dachte, wo
    bin ich hier gelandet. Darum mache ich es wie die Meisten hier und lese viel mit, nehme viel gute Erkenntnisse mit, um
    mich vielleicht noch mehr zu verbessern, was mir hilft als 1. Tenorsaxophonist in der Bigband.
    Dabei ist es mir wurscht ob ein guter Tipp vom Profi oder Amateur kommt, ich muss nicht immer alles über lange Strecken
    zerreden. Einfach sich freuen, über den vielen Input, den man hier zuweilen bekommt.:)
     
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  14. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Naja, hat sprachlich alles irgendwo Grenzen!

    Ansonsten finde ich Deine Tipps nachdenkenswert, aber für mich irgendwo zu komplex, wenn man versuchen will , zeitnah alle Parameter unter einem Hut zu bringen.:cool:
     
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  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Mundharmonika = Goschehobel auf schwäbisch :)

    Akkordeon = Touristen-Kompressor

    Klarinette = Schwarzwurzel
     
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  16. ppue

    ppue Mod Experte

    So, ein klein wenig konnte ich ausprobieren.

    Als Erstes spiele ich eine C-Dur-Tonleiter auf dem Alt mit dem Ansatz für das tiefe C. Ich friere diesen Ansatz ein (so gut das geht, denn ich muss den Ansatzautomatismus, der der Druck normalerweise nachregelt, dazu abschalten).

    Was passiert, kann man hier hören. Die Töne werden beim Aufsteigen bis zum mittleren C in der Intonation immer tiefer und springen im oberen Register gar nicht mehr an.



    Wird der schwingende Teil des Blattes mittels Ansatz und gekrümmter Bahn nicht eingekürzt, so kommt man mit der Leiter nicht allzu weit.

    Frei schwingender Teil des Blattes und die stehende Welle brauchen also eine gewisse Korrelation, um die Töne über drei Register ordentlich zu intonieren.

    Dabei wird aber nur der Druck der Unterlippe variiert und diese nicht nach vorne oder hinten verschoben. Das kann man auf Aufnahmen nicht allzu gut sehen, da es tatsächlich nur Nuancen im Druckunterschied sind, mit der das Blatt weiter oder weniger weit an die Bahn gedrückt wird.

    Zum Thema vorgeschobener Unterkiefer:

    Hier eine Aufnahme mit meinem normalen Ansatz:



    Jetzt mit vorgeschobenen Unterkiefer:



    Das gibt mehr Blatt frei und ich befürchtete, dass es kein Resonanzphänomen durch einen erweiterten Rachenraum ist, sondern der gleiche Effekt, wenn ich bei normaler, gewohnter Zahnstellung mehr Mundstück in den Mund nehme. Hier das Ergebnis davon:



    Da geht meiner kurzatmigen Lunge schon die Luft aus, lach. Na, das Ergebnis ist halt ähnlich und lässt mich nicht auf ein Resonanzphänomen schließen.

    Ich kann und will überdies so nicht spielen. Der Ton ist sehr schwer zu kontrollieren und es klingt einfach nur schepprig.

    Zudem habe ich mit Resonanzen beim Singen beschäftigt. Ich schrieb ja schon von den vielen unverwechselbaren Stimmen, die wir bei uns bekannten Leuten sofort heraushören. Und natürlich kann man da verschiedene Resonanzen imitieren.

    Hier ein Versuch, bei gleichbleibender Tonhöhe (die Tonhöhe machen ja die Stimmbänder) die Vokale a,e und i zu singen und dennoch die Resonanz zu verändern. Also gleiche Tonhöhe, gleiche Vokale, anderer Sound:



    Blase ich bei solchen Veränderung in mein Horn, passiert so gut wie gar nichts, höchstens, dass der Ansatz dabei etwas Kontrolle verliert. Der Sound ändert sich bei mir tatsächlich nicht.

    @rbur hat es gerade gepostet: Da sind noch die konkreten Obertöne, die beim Gesang mitschwingen. Die ersten sechs liegen bei mir eng beisammen zwischen einem gesungenen "u" und einem "ü".

    Ich bin kein Obertonsänger und habe leider wenig Luft zur Verfügung, da meine Lungen nicht mehr fit sind. Ein paar Obertönchen kann man dennoch hören. Hier der 5.,6. 8., 9. und 10. Oberton. Gut, vielleicht mit Kopfhörer anhören (-:



    Ich glaube aber nicht, dass diese Obertöne eine Rolle spielen.

    Fazit für mich: Mein Ton ist weniger anfällig für Mundhöhlenakrobatik, als ich dachte. Nur ab den Top Tones muss ich wirklich ran an die Zunge (-:
    Eine wirkliche Soundveränderung bekomme ich damit nicht hin. Aber ich bin nicht der Maßstab für's Ganze.
     
  17. Ralf Rock

    Ralf Rock Kann einfach nicht wegbleiben

    @ppue
    Also was mit vorgeschobenen Kiefer da bei Dir rauskommt und das nach so kurzer Zeit der Umstellung, vom gewohntem weg finde ich zB mega ...
    Klarer Ton und trotzdem Tiefe... evtl so'n Zwischending rauskitzeln, zwischen Deiner gewohnten und dieser Spielweise mal probieren...es sind wirklich kleinste Bewegungen zu versuchen..oder lieber bei Deiner Spielweise bleiben, aber ich finde es absolut top, dass Du es mal probiert hast...
    LG Ralf
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich finde eigentlich, dass der Ton von @ppue schon sehr viel Mitten-Präsenz und Offenheit hat. Ist sehr nach meinem Geschmack! ;)

    Ich glaube auch nicht, dass du bei deinem normalen Ansatz wenig Blatt nimmst, es klingt für mich nach mehr als “der Durchschnitt”. Man kann viel “enger” spielen und trotzdem noch hübsch klingen.

    Das mit noch mehr Blatt gibt mir geschmacklich nicht viel dazu, gefällt mir, von der offensichtlichen weniger ausgeprägten Kontrolliertheit abgesehen, jetzt auch vom reinen Klang etwas weniger gut.
     
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  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue

    Jetzt hast du aber geschummelt.
    Deine erste Behauptung war, das du mehr Druck brauchst, um höher spielen zu können, da du mit dem Druck Einfluß auf die Eigenfrequenz des Blattes nimmst.
    Hier gibt es für mein Verständnis einen Widerspruch. Wenn du mehr Druck auf das Blatt ausübst, drückst du m.E. mehr Anteil des Blattes auf die Bahn des mpc und verkürzt den Teil, der frei schwingen kann. Da wir am saxophon aber keine freie, sondern eine gekoppelt erzwungene Schwingung haben, wird sich an der frequenz wenig bis gar nichts ändern. Die frequenz gibt die luftsäule des saxophon vor. Ich hatte dich gebeten den Widerspruch aufzuklären. Vielleicht verstehe ich dich falsch.

    Aber, welchen Ton du spielst bestimmt das Saxophon, nicht das Blatt oder der Ansatz. Letztere kann ich nutzen, wie gut der Ton klingt, welche obertöne bzw spektren mitklingen, wie gut der ton anspringt oder ausklingt, etc.
    Kurz, das was definiert die luftsäule im Sax, das wie definiert Blatt, mpc, Ansatz.

    Nun wäre meine Erwartung, dass ich mit dem (erweiterten) Ansatz zwei Dinge beeinflusse:
    1. Wie das Blatt angeregt wird, über Luftstrom, luftführung, Stellung des Blattes zum Luftstrom
    2. Ev eine zusatzresonanz bzw Dämpfung des spektrums durch das Mund+rachen+hals+... - volumens bzw Lauflängen.
    Bin ich da jetzt falsch? Weil, so langsam verliere ich den roten Faden innerhalb dieses threads. Kein Vorwurf an dich...
     
  20. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    und in Bayern und Österreich halt "Fotzhobel" oder eben auch "Fotzenhobel"

    Mein Mann (Österreicher) auf die Frage: "Was ist ein Fotzenhobel".... ein Rasierapparat :)
     
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