Die Kehle und Mund beim Spielen und der Einfluß auf den Ton

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Alex_Usarov, 5.Mai.2025.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Phrasieren tue ich auch einen einzelnen Ton. Sonst klänge er recht bescheiden. Phrasieren ist Anstoßen, Halten, Abstoppen, Binden, Lautstärke, etc., nein, keine Rhythmik. Rhythmik ist Rhythmik (-:
    Auch Pausen gehören im Grunde nicht zur Phrasierung, aber das Ende eines Tones und der Anfang des nächsten.

    Wen oder was zitierst du denn da?
     
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Alter, ich gebe auf. Wenn du elementare Definitionen (phrase=funktionale einheit in der musik) ignorieren willst, ist das keine sinnvolle Diskussion mehr, sondern Rechthaberei.
    Ich bin bei dir hier raus, weil vor dem Hintergrund ist das Zeitverschwendung. Definiere voicing wie du willst... Du hast recht.
     
  3. Nemo

    Nemo Kann einfach nicht wegbleiben

  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Was sagen denn die anderen zu Phrasierung und Voicing?

    Keine Ahnung, warum jetzt auch du auf den Trip kommst, jemanden für seine Meinung anzumachen, @JES.
    Gerade, wenn die Vorstellungen so unterschiedlich sind, sollte man reden und nicht einschnappen.
     
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  5. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    @ppue Ich sehe das so: @JES hat recht: Der Begriff Phrasierung bezieht sich auf eine Abfolge von Tönen, eine musikalische Phrase eben. Genau wie in der Sprache: Eine Phrase ist nicht ein Wort, sondern ein Satz. Auch ein einzelnes Wort kann man nicht phrasieren, sondern allenfalls verschieden aussprechen, betonen usw.
    Das ist aber kein Anlaß für einen größeren Glaubenskrieg, sondern einfach eine Frage des präzisen Gebrauchs des Begriffs "Phrasierung".
     
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  6. Calymne

    Calymne Kann einfach nicht wegbleiben

    also wenn ich mein Mundstück so weit in den Mund nehmen würde, täts mich würgen... das passt nich, kleiner Mund trotz großer Klappe :D
     
  7. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Dem stimme ich zu. Die Gestaltung eines Tons geschieht durch unterschiedliche Artikulation und Dynamik. Mehrere Töne gemeinsam ergeben eine Phrase.
    Voicing ist nur das, was durch die Veränderung im Mundraum geschieht. Luftführung und Artikulation gehören für mich nicht dazu.
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Na gut, in der Regel spielt man mehrere Töne hintereinander. Zur Phrasierung aber gehört für mich auch ein Ton im Staccato oder im Sforzato und den "phrasiere" ich so, wie das "Phrasierungszeichen" es mir vorgibt. Ist dann halt die kürzeste Phrase, die es gibt. Jep.

    Aber Rhythmik ist was anderes und eine Pause auch, oder liege ich da auch falsch.

    Beim Voicing bin ich bei dir, @Livia.
     
  9. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    @ppue Ich verstehe, was du meinst. Aber der eine Staccato-Ton ergibt eben erst im Zusammenhang mit dem Kontext die Phrasierung.
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Ok, ein einzelner Ton kann nicht phrasiert werden. Ich lerne dazu (-:
     
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  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Was für eine hübsche Himbeere! Brecker, Potter, Dexter, ich geh mal den Kiefer lockern.

    Schwein!
     
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  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ein einzelner kann vielleicht (sollte) artikuliert werden, mehrere in Folge - wenn sie eine Phrase sein sollen - würden phrasiert.
    Zugegeben, das ist ein bisschen Wortklauberei - aber wir wollen ja auch kein F# in einen C Dur Akkord einbauen und hinterher behaupten, es wäre egal, weil’s fast ein G ist. ;)


    Für beides brauche ich allerlei Körperliches von Luftsäule bis Lippenspannung - in der Mitte drin passiert das, was ich mit meinem Vokaltrakt (bitte, bitte ohne das falsche ck!) mache. Aber ich singe oder spreche ja nicht, die Schwingung entsteht genau nicht im Vokaltrakt sondern am Blatt - die Stimmbänder sind (außer beim growlen oder sowas) weitgehend ausgeschaltet.

    Die Blattschwingung und damit Tonhöhe und Struktur der Obertöne beeinflusse ich mit der Lippenspannung und wo die Lippe wie dick auf das Blatt wirkt. („Hobeln“)

    Zusätzlich kann ich der entstehenden Schwingung ein bisschen Farbe geben oder in bestimmten Lagen die Ansprache erleichtern, indem ich andere Vokale in meinem Vokaltrakt forme aber nicht selbst singe oder spreche. Damit erwische ich zuverlässig eine Handvoll überblasene Partial- bzw. Obertöne, an guten Tagen ein paar mehr.

    Das wäre eine mögliche Begrifflichkeit für „Voicing“. Ich glaube, keine allzu gute - der Vokaltrakt ist dazu gebaut, Schwingungen der Stimmbänder zu formen, die im Luftstrom VOR dem Trakt liegen, nicht so sehr Schwingungen eines Blattes, HINTER dem Trakt.

    Soweit auch zu Deiner Frage von #346.
     
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  13. Ralf Rock

    Ralf Rock Ist fast schon zuhause hier

    @ Silver
    Genau hier trennen sich ja die Wege.....alles was Du über Blättchendruck Tonfärbung schreibst,
    Ist richtig und so habe ich es auch gelernt
    Und jahrelang gespielt....bis ich beim Bundeswehr Orchester/ Bigband als Solist gebucht wurde. Thema Filmmusik...
    Nach einer Probe, es gab nur diese , vor dem Konzert,
    gab es ein Gemeinschaftliches Essen und die Musiker
    vom Orchester und der Bigband sind einfach mega cool.
    Den Solo Saxophonisten , der unfassbar gespielt hatte und dazu die Bühne rockte fragte ich,
    Hey, was spielst Du für ein Horn, Mundstück , einfach alles...was er gerne beantwortete...
    Die für mich coolste Antwort aber war...
    Ralf, egal welches Horn, egal welches Mundstück , der Spieler macht den Sound...
    ( Kennen wir ja) Er zeigte mir sein Mundstück
    Und ich dachte ich spinne ... Ne 6 er Öffnung
    3erBlatt ,das sind meine eigenen Mundstücke, verkaufe ich, auch online und gab mir ne Karte...
    Dann sagte er, warte mal...ging kurz weg , kam wieder,
    grinst mich an und schob mir ein Päckchen zu
    "Bitte "sagt er," bist ne coole Socke, hab selten eine Mundharmonika gehört , die so klingt"
    Dann sagte und zeigte er mir am Saxophon wie er spielt...uffff man sieht ja nichts ..sagte ich...nur dass Du reichlich Mundstück gibst..
    Antwort...Schon mal was von Voicing gehört?
    Dann erklärte er es und seit dem habe ich es übernommen...Viel Mundstück, Open moderner Ansatz Blätchendruck fast null...
    Ein viel entspannters Spielen für mich mit
    dem Sound, den ich im Kopf hatte...
    Dann so gelehrt....
    Alles, was ich nun Spiele geht über Voicing...
    Kleinste Phrasierungen über minimales, kaum sichtbares Hobeln...Druck ändern, nein ,dafür spiele ich mit zuviel Mundstück ,fast schon hinter der Bahnöffnung,
    Vibrato ja...
    OK, nur um zu zeigen, dass ich diesen Tipp
    Vor Jahren von einem Topspieler in
    Deutschland bekam und mehr als dankbar
    dafür und natürlich das coole Mundstück, bin.
    Dann Spieler nur über den Ansatz, Spielweise auf Videos studiert....und gesehen,
    was mir früher nicht aufgefallen ist...wie viele Topsaxler so spielen...
    OK...das Ergebniss zählt...wie auch immer man spielt...
    Ich habe den Tipp damals an- und übernommen...und gebe gerne weiter Gruß de Doll
     

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    Zuletzt bearbeitet: 16.Mai.2025
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Für mich gehören Voicing und Artikulation zusammen.
    Voicing ist für mich die toolbox aller Techniken und Möglichkeiten einen Ton zu erzeugen und zu gestalten, zu formen. Das hat nichts mit einem Musikstück zu tun.
    Artikulation ist dann das, was ich im konkreten Fall für einen einzelnen Ton aus der toolbox nehme und anwende.
    Phrasierung ist dann für mich eine Abfolge artikulierter Töne in einem Zusammenhang, zumeist sogar vom Komponisten vorgegeben bzw "standardisiert" für einen bestimmten Musikstil.
    Ersteres ist Technik, die letzteren sind Stilistiken.
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich knüpfe hier noch einmal an.

    Als ich mein Saxophonleben 2.0 begann, habe ich viel mit dem Silencer geübt, wäre wahrscheinlich aber auch mit der Mundstückübung pur so ähnlich gewesen.

    Mir ist dann aufgegangen, dass ich die Tonhöhe auf 3 verschiedene Arten steuern kann:
    1. durch den Druck auf das Blatt
    2. durch Zungenstellung, oder ich nenne es Vokalisierung (a,e,i,o,u)
    3. auf die gleiche Art, wie ich die Tonhöhe beim Singen steuere
    Die letzte Variante, was immer da im Rachenraum passiert war für mich dann der Schlüssel, der die Türen geöffnet hat, Obertonreihen spielen zu können, bzw. den Klang und, in Grenzen, die Intonation anzupassen.
    Von daher ist das, und nicht nur die Zungenstellung für mich grundlegender Bestandteil des Voicings, oder von mir aus der Tonbildung.

    Ich denke auch, das ist der Hintergrund, dass ich mit sehr wenig Ansatzänderung von unten nach oben spielen kann, denn ich "singe" quasi jeden Ton mit.

    Gruß,
    Otfried
     
    Livia und JES gefällt das.
  16. Ralf Rock

    Ralf Rock Ist fast schon zuhause hier

    Zu meinem vorherigem Posting
    Der Saxophonist und seine Mundstücke
    Christoph Heftrig..unter anderem der Solist BW BigBand
    Keine Ahnung, ob er noch welche baut...
    Zum Glück habe ich ja eins und halte es in Ehren...wie seinen damaligen Tipp,
    Das ich diese Technik "Voicing " bei der Bluesharp eigentlich schon immer gespielt hatte, wurde mir da erst bewußt...
    Gruß de Doll
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 16.Mai.2025
  17. Ralf Rock

    Ralf Rock Ist fast schon zuhause hier


    Da finde ich durch Zufall dieses Video , wo ein CH gespielt wird..OK hier n 9ner...ich hab das 6er und nehme lieber ein härteres Blatt
    Aber schaut bitte auf den Mund/ Hals des Spielers..
    Viel Mundstück , kaum ersichtliches Hobeln...( Kein Schimpfwort ) Kaum Druck aufs Blatt, deutlich erkennt man, dass er lockeren ,offenen Ansatz spielt / ,entspanntes Spielen...
    " Voicing" pur...schaut bitte auf den Hals...da erkennt man den Voicingspieler...er bildet alles im Rachen/Halsraum....da steckt die Bewegung ,die benötigt wird beim Voicing, wie beim Gesang...Harpen usw...n coolen Tag Euch
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.Mai.2025
  18. Ralf Rock

    Ralf Rock Ist fast schon zuhause hier

    Ein Kazoo ist ein hervorragendes Trainingtool für reines Voicing...Playbacks abspielen ,mit dem Kazoo die Melodie dazu spielen
    dann , natürlich ohne Stimme, mit dem Saxophon die gleiche Technik verwenden...
    Dann merkt man auch, dass Akzentuierung auch über Voicing geht...ich benutze aber beides ,also auch minimales "Hobeln" und viele andere Techniken....kommt ja darauf an, welchen Sound und Akzentuierung ich im Kopf habe und erzeugen möchte...
    Gruß de Doll
     
  19. Ralf Rock

    Ralf Rock Ist fast schon zuhause hier

    PS . kazoo, auch cool zum trainieren des Offenen lockeren Ansatz...da gibt es kein Blättchen was ich drücken kann...im Prinzip steckt man das große Ende Des Kazoo locker in den Mund und summt die Melodie....so wie ich das Kazoo bediene, setze ich es am Sax um....Mundstück locker in den Mund ..ich gebe viel Mundstück ..und dann ab dafür...nur ohne Summen oder Stimme...

    Gruss R.
     
  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wie kann man denn Phrasierungen sehen?
    Und das mit Unterkiefer vor ist so ein Ding. Andere Anatomie und das lässt sich schon so nicht mehr einfach umsetzen.
     
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