Die Kehle und Mund beim Spielen und der Einfluß auf den Ton

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Alex_Usarov, 5.Mai.2025.

  1. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Komisch in meinem Kollegenumfeld versteht da keiner drunter, das was nur mit dem Hals passiert, sondern auch mit das was mit dem Mundinnenraum und der Zungenstellung in punkto Vokale passiert.
     
  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Sorry aber das geht schon wieder zu weit. Man kann von Ralf Rock genervt sein (und das kann ich verstehen) aber müssen wir uns auf so eine Aussage runterlassen? Man muss nicht beleidigen, auch wenn einem der Stil und die Art nervt. Lasst euch einfach nicht triggern, denn darum geht es doch.
     
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  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich beurteilen kannst welche Theorie hier falsch und richtig ist. Wie du deins kaum wissenschaftlich beweisen kannst, daß es richtig ist, ist das halt bei anderen Theorien halt auch so. Und solange hier keiner klar physikalischen Nonsens schreibt sollte man sich da in der Formulierung etwas zügeln, denn auch deins ist nur Theorie, erst recht wenn ich sowas lese:


    Das entspricht z.B. zu null Prozent meiner Erfahrung (studierter Instrumentalist), null dem was ich je in Gesangsunterricht, null was ich in punkto Stimmbildung oder bei irgend einem Saxlehrer, - dozent, -professor gelernt habe. Jetzt kann man die natürlich alle als nichtwissende Idioten abtun, dann sind aber sehr viele und sehr viele namenhafte Leute Idioten. Ich nutze die Zungenstellungen aktiv und ändere sie viel beim Spiel und ich spiele von Klassik über Jazz zu modernem Pop viele viele verschiedene Stile. Würde ich die Zunge nur in einer Stellung lassen wäre das für mich kontraproduktiv.
    Insofern ist dein Gesagtes nur eine Theorie von dir, wie andere Theorien auch. Nur funktioniert deine für mich in der Praxis nicht wirklich, wenn sie aber für dich funktioniert ist doch alles gut. Nicht alles ist auf jede Person einfach zu übertragen (schon gar nicht, wenn man die unterschiedliche Anatomie berücksichtig).
     
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  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Also zumindest im Akademikbereich versteht man unter Voicen wirklich Mundraum und Hals, da wird Ansatz etc. nicht zugezählt, so meine Erfahrung. Kann man selber für sich natürlich machen, ist dann aber halt die eigene Definition, was ja auch ok ist, nur die Diskussin erschwert.
     
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  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das ist eine, nennen wir es „liebenswerte Schrulle“ von Kollege @JES immer mal andere Definitionen zu haben als der Rest von uns.
    Ich habe mich relativ lange sehr daran gestört und darüber oft die immer wieder durchaus interessanten Inhalte übersehen.
    Aber wirklich erleichtern tut es die Diskussion natürlich auch heute noch nicht … ;)
     
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  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Ralf Rock
    Mal ganz generell, ich finde Deine Beiträge durchaus interessant, auch, und vor allem vor dem Hintergrund Deiner gezeigten Aufnahmen.

    Deine Art der Präsentation ist nicht Meine, aber Menschen sind ja unterschiedlich.

    Was ich aber auch in 45 Jahren am und mit dem Saxophon gelernt habe ist, dass es die Eine, alle seeligmachende Methode weder des Spielens, noch des Lehrens gibt.

    Was mich immer weiter gebracht hat war die Neugierde, zu erfahren, wie es jemand anstellt, der es ganz anders macht als ich. Übrigens völlig egal auf welchem Niveau.

    Wichtig dabei ist aber auch immer der Respekt und die Achtung der Leistung des Anderen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  7. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Und jetzt spielen wir den nächsten Satz Piano weiter, ok?
     
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  8. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    Für die Anfänger, die mit Lehrkraft unterwegs sind halte ich die vielen Tipps generell im Internet für "schwierig".

    Ich würde erwarten, dass eine Lehrkraft ein Konzept verfolgt und wenn ich dann lauter Tipps aus dem Internet nur nach der Theorie verfolge oder gar die Infos meiner Lehrkraft in Frage stelle oder bei der nächsten Unterrichtsstunde diskutiere, dann komme ich vermutlich langsamer voran, als würde ich einfach meiner Lehrkraft vertrauen und das machen, was wir in persona besprechen, üben und wobei ich als Schüler korrigiert werde, bzw. werden kann.

    Für mich hat diese Diskussion (auch) einen gewissen Unterhaltungswert. Und natürlich probiere ich auch ein wenig mit meinem Ansatz rum, aber das würde ich auch, wenn ich hier nicht mitgelesen hätte. Aber grundsätzlich halte ich mich an das, was meine Lehrkraft mir "verordnet" (sehe, bzw. lese aber auch keine grosse Diskrepanz zwischen den Tipps hier im Forum bzw. generell im Internet und dem, was meine Lehrkraft mir sagt).
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, da stimmen wir größtenteils überein und auch die Definition des Voicens scheint ja jetzt so einigermaßen Konsens zu sein.
    Kleine Anmerkung: Es ist egal, ob ein Raum vor oder hinter dem Schwingungserzeuger liegt. Das merkst du beim Pfeifen, wo die tongebende stehende Welle im Mund selber entsteht, egal, ob du bläst oder saugst.

    @alle

    Und wo wir gerade dabei sind: Die Mundharmonika ist in vielerlei Hinsicht interessant:

    - Wir können bei ihr den Schwingungserreger verschieden scharf (mit gebündelter Luftführung) anblasen. Das können wir beim Saxophonblatt nicht machen. Bei dem können wir nur mehr oder weniger Luftdruck geben, denn dieser Druck ist im Mundraum nicht gerichtet (auch schon lange Diskussionen gehabt). Der Luftdruck im Mund drückt von allen Seiten auf das Blatt, sogar auf dessen Unterseite und: Der Luftdruck drückt das Blättchen nicht zu, sondern der enorm beschleunige Luftaustritt über den Spalt zwischen Rail und Blatt erzeugt einen Unterdruck, der das Blatt förmlich an die Rail heranreißt.

    - Die Harp braucht auch ihre stehende Welle, denn das kleine Metallzünglein schnarrte ansonsten nur mickrig vor sich hin. Die stehende Welle entsteht, wie beim Pfeifen, im Mundraum und deshalb ist das Voicen hier von größerer Bedeutung. Ein enges Voicing "tiijuu" beeinflusst den Klang von daher stark. Leider liegt hier keine Harp herum, sonst könnte ich es demonstrieren.

    Tiijuu:

    - In der Harp gibt es verschiedene Kanäle, solche mit einer Zunge zum Blasen und solche mit zwei Zungen zum Blasen und ziehen. Bläst man in solch einen Kanal mit zwei Zungen mit einem engen, scharfen Voicing hinein, so fängt die zweite Zunge, die eigentlich andersherum funktioniert, an, mitzuschwingen. Ist diese Zunge tiefer als die erste gestimmt, so beeinflussen sich die beiden Schwingungen gegenseitig und man kann den Ton nach unten "biegen".
    Man kann auch mit einer Zunge im Kanal, nur durch die Art des Anblasens, bis zu einem Halbton benden, mit zwei Zungen aber sehr viel mehr.
    Im Sax haben wir nur ein Blatt, dass im Prinzip in einer Windkammer steckt. Außer mit Voicing, verschiedenem Andruck, Abdämpfen und Freigeben des schwingenden Blattteiles können wir soundtechnisch da nichts weiter tun.

    Insofern sind die Vergleiche zwischen Harp und Sax zum einen sehr aufschlussreich, zum anderen aber auch nicht sinnvoll, da es eine andere Technik ist.

    @Otfried, ja, ein guter Gedanke.

    Das Mundstück ist kurz. Eine stehende Welle darin korreliert kaum mit dem riesigen und trägen Blatt seiner Größe. Das heißt, das Mundstück gibt keinen Klangraum vor, da rastet kein Ton ein, wie ihr immer so schön sagt. Ist das Sax am Mundstück dran oder auch schon nur der Bogen, hört sich das anders an, denn da ist direkt eine klar erkennbare Tonhöhe da, die man auch nur bedingt "bendigen" kann.
    Bläst man nur auf dem Mundstück, so wird der Mundraum als Klangkörper wichtiger als das, was hinter dem Blatt liegt. Mittels Volumenveränderung (also Voicen) können wir so mehr als eine Oktave spielen.

    Beim Altmundstück geht das bei mir komfortabel vom G#2 zum Altissimo G#3.





    Es liegt nahe, dass der Mund- und Rachenraum nicht ausreichend groß für eine Welle längerer Frequenz ist, sprich, tiefere Töne kann ich damit nicht spielen. Und es liegt nahe, dass das Voicen deshalb auch erst in diesen Höhenregionen mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, was, so glaube ich, auch eigentlicher Konsens hier ist. Damit wird verständlich, warum das Voicen erst bei Obertonübungen und Top Tones von entscheidender Bedeutung ist.

    In diesem Sinne.

     
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  10. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    Wie @Livia schon sagte, das ist ein Artikulationszeichen.

    Phrasierung sehe ich als die Gestaltung, wie der Musiker die Töne aneinanderreiht, das ist für gewöhnlich nicht in den Noten notiert. Manchmal gibt es Phrasierungsbögen. Auch ein Atemzeichen oder eine Pause könnte ein Zeichen für (das Ende) Phrasierung sein. Wie ich einen Swing Rhythmus umsetze würde ich Phrasierung nennen.

    Allerdings bin ich bei Dir, was den Widerspruch zu @JES Meinung bezüglich Voicing angeht, mir ist da auch zuviel vermischt.

    Zur Frage, was Voicing denn eigentlich ist....
    Für Trompete habe ich gelernt, dass ich die Tonhöhe über die Zungenstellung oder eben über die Vokalbildung beeinflusse.
    Für Saxophon lese ich hier öfter, dass es nicht unbedingt die Zugenstellung/Vokalbildung ist, sondern dass man tatsächlich "Töne ins Instrument singt".
    Vielleicht sind das doch zwei unterschiedliche Dinge.
    Beim Singen wiederum... hm, wenn die Zunge oben ist, dann mache ich den Hals zu und kann nur noch verkrampft singen und meine Stimmbänder leiden. Deshalb hohe Töne bevorzugt auf offenen Vokalen, am besten auf "a" singen. Blöd, wenn der Text ein "i" vorgibt.

    Nachtrag... OK, ich hätte erstmal zu Ende lesen sollen.... wurde ja teils schon gesagt....
     
  11. Ralf Rock

    Ralf Rock Ist fast schon zuhause hier

    @Otfried
    Da gebe ich Dir absolut Recht. .
    Beleidigungen kamen jedoch von alten Mitgliedern hier und Respekt ist keine Einbahnstraße...nie habe ich behauptet, das meine Methoden die Besten, einzig wahren sind...ich rege nur an....mehr nicht...mir dann aber dafür Beleidigungen einzufangen, ist dies die feine Art...? Sarkasmus und der gleichen...geht , was ich in 45 Jahren an Musikern kennenlernen dürfte, da kann man Bücher schreiben ..also bitte...Respektvoller Umgang wäre wünschenswert, dann halte ich mich da auch dran ...lasse mir aber auch nichts gefallen ..lG Ralf
     
    cwegy gefällt das.
  12. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    Wie machst Du das, wenn Dir der Tonumfang Deiner Stimme ausgeht?

    Ich habe letztes Jahr vorwiegend Tenor gespielt und tatsächlich fiel (und fällt) mir die Tonvorstellung schwerer, wenn Töne nicht meinem gesungenen Tonumfang entsprechen.
     
  13. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    Nasenflöte doch auch, oder? Da macht die Nase die Luft und die Tonbildung kommt von der Stimme. Habe aber beides noch nicht ausprobiert.
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    gute Frage, über die ich mir tatsächlich noch nie Gedanken gemacht habe ;-)

    Ich glaube, es gibt da keine 1:1 Korrespondenz von Stimmumfang und Tonumfang beim Saxophon.
    Man kann mit einem Resonanzraum ja durchaus mehrere Obertöne bedienen.

    Meine Stimmlage liegt in etwa im Tenorbereich, aber ich kann viel höher Saxophon spielen, als ich singen kann.

    Gruß,
    Otfried
     
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  15. Ralf Rock

    Ralf Rock Ist fast schon zuhause hier

    @khayman
    Da kann ich nicht mitreden...
    Kazoo lag mir nahe, da die Form dem Saxophonmundstück nahe liegt...auch als Aufwärmen vor einem Gig ,benutze ich es. Für Gesang und Sax ...entspannt einfach den Vokaltracht ...dann noch der Trick mit der Flasche Blubber .. lG Ralf
     
  16. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    eine Wohltat für die Stimmbänder!!!
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Wie gesagt, meine tieferen Töne entstehen, so glaube ich, in der Luftröhre. Zumindest fängt die Brust ordentlich an, zu vibrieren und ich spüre den Ton dort.

    Inzwischen glaube ich nicht, dass die Luftröhre (im Gegensatz eben zum Gesang) eine Rolle spielt.

    Noch eines aus meinen Überlegungen oben: Wir sollten zwei Dinge unterscheiden:

    1 - Das Voicen, mit dem wir unterschiedliche Vokale formen können. Hier haben wir einen tieferen Ton, per Stimmbänder angeregt, dessen Obertöne wir modulieren.

    2 - Bei den hohen Registern auf dem Sax, scheint es mir so zu sein, dass ich die Grundfrequenz mittels Voicing verstärken kann, was dann mit den Obertönen nur bedingt etwas zu tun hätte.

    Notiz am Rande: Warum kann man Opernsängerinnen so schlecht verstehen?

    Es ist tatsächlich so, dass die gesungenen Töne so hoch sind, dass mittels Voicing deren Obertöne nicht mehr ausgeprägt artikuliert werden können, will heißen, die Grundfrequenz der hoch gesungenen Töne ist so hoch, dass auch bei gutem Voicen nicht mehr viel passiert in der Klangveränderung.
     
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  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    So ein fröhlich gepfiffenes Liedchen hat seinen tiefsten Ton ja eher im oberen Register eines Alto … ;)

    Der Nutzen von Obertonübungen - die eben nur durch Voicen gelingen - ist dabei für mich völlig unbestreitbar. Auch für den gesamten Sound am Sax.
    Das ist aber mehr als „Rachen weit“ oder „Kiefer vor“…
     
    ppue gefällt das.
  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich wahahahahaiiiiiseeeesnihihichtgehöhönaaaaoooo.
    Es geht mir aber auch bei Opernsängern in Bariton und Bass so, dass ich sie schwer verstehe.
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Weil sie generell für ihre Töne so viel Raum geben, dass ein "A" immer zu einem "O" wird ("O" wie in "voll").

    "Rachen weit" merke ich beim Singen (wie gesagt, ich glaube, da spielt die Luftröhre eine Rolle) in der Resonanz. Fängt schon bei der gesamten Körperhaltung an.
    "Kiefer vor" hat in meinen Augen nur wenig mit Voicen zu tun.
     
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