Geduld und Gelassenheit - wie macht ihr das?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Weltenbummler, 18.September.2025 um 14:25 Uhr.

  1. Bb7

    Bb7 Kann einfach nicht wegbleiben

    Richtig, und diese Gelassenheit und Ruhe habe ich und das ist gut so. Ich brauche dafür keinen Lehrer.
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wunderbar formuliert!

    Wobei „Freude am Spielen zu spüren“ schon ein gutes Ziel ist.
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich habe auch lange gesucht. War nicht einfach, aber es gibt sie. Nicht aufgeben.

    Jemandem mit einem gewissen Charakter und ev Vorkenntnissen eine Linie vorgeben, stelle ich mir schwer vor.
    Mit meinem Lehrer ginge das nicht. Will er auch nicht. Es ist eher ein partnerschaftliches Miteinander, wobei er mir überlässt, was ich machen möchte, er mich erst mal machen lässt und er dann mit Vorschlägen kommt, wie es vielleicht besser ginge.
    Ähnlich mit Hausaufgaben: er überlässt es mir zu üben, was und wie, erst wenn ich Fragen habe oder Probleme, dann wird er aktiv und gibt mir div. Material dazu, aus dem ich wählen kann. Das macht so irre Spaß, weil eben der Unterricht auf Augenhöhe stattfindet.
    Vielleicht müsstest du mal andere Konzepte und Erwartungen an den Unterricht zulassen?
    Hauptsache, der Spaß ist da, und du spielst so viel wie möglich ohne Zwang.
     
  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Als Coach für erwachsene ältere Saxofonisten glaube ich, dass ich einige Fortschritte bei den „Besserwissern“ mühselig erreicht habe

    Als Schüler fällt es mir schwer von meinen Coach, immer wieder konstruktiv kritisiert zu werden. Aber final werde ich irgendwie auf meinen Instrumenten besser.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich selber coachen würde…

    Aber vielleicht doch, weil ich die Musik liebe…
     
  5. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Keine Verpflichtungen oder Bühnengier (eher im Ggteil). Einfach nur wieder die Lust am Ton, an der Improvisation, und weil ich ein wunderschönes, tolles Sax habe, dass wieder trällern darf! Und weil ich im inneren Ohr sowieso immer irgendwas höre, das umzusetzen, das ist meine Freude daran!
     
  6. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Viel zu viel nach so langer Pause!!

    Ansatz ganz langsam aufbauen und mit kleinen Übesequenzen beginnen!

    Selbst nach nur zweiwöchigem Urlaub nudel ich erstmal locker auf dem Mundstück mit dem Jazzsilencer herum. So ca. 3 Tage 15 Minuten. Am vierten Tag langsam Instrument aus dem Koffer packen und kurze Sequenzen üben. Ich fange mit Bluesskalen und Riffs an. Eine Woche später Teilpassagen aus bestimmten Stücken üben, die für Band/Ensemble relevant sind.

    Also behutsam anfangen und locker bleiben. Nie zuviel vornehmen.:cool:
     
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  7. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Meine Erfahrung ist, dass besonders kleinere Kinder viel problemloser als Erwachsene oder Halbwüchsige zu unterrichten sind.
    Die haben meist einfach noch keine Angst vor Fehlern und dementsprechend auch keine Angst welche zu machen.
    Und ja - ich hatte auch schon Erwachsene, die aus Frust geheult haben.
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Kinder spielen mehr intuitiv. Erwachsene spielen mehr mit dem Kopf. Der ist häufig im Weg... bzw braucht es da einen anderen Ansatz.
     
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  9. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Lass ab heute bis Ende nächster Woche alles weg, was Katzenmusik und unangenehm ist. Konzentriere dich auf das Gute. Die Woche darauf kannst du dich wieder etwas höher wagen, aber behutsam und es muss gut/besser klingen und angenehm sein. Step by Step und spiele lieber 2x20 statt 2x45min.

    Latest Trick ist toll, ich höre mir das gerade heraus und spiele es mit wachsender Freude. Ich habe gerade von den klassisch, jazzigen Otto Links auf ein Guardala Type Highbaffle Mundstück gewechselt. Und Latest Trick mit dem Highbaffle ist ein super Lehrmeister. Richtige Luftführung,entspannter Ansatz und ein gutes Gefühl und es klingt auch ganz oben voll und fett, bin ich etwas schlapp, nachlässig und fange an unbewusst zu drücken, fängt es sofort an zu quietschen. Das heißt für mich, Absetzen, Luft holen, Durchatmen, ein paar Longtones oder lieber Obertöne auf Bb und dann geht es entspannt in die nächste Runde.
     
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  10. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Interessanter Aspekt, das mit der Angst vor Fehlern.

    Wobei ich aus Erfahrung als erwachsener Schüler einwerfen möchte.

    Die Psychologie spielt auch hier mal wieder eine große Rolle.

    Kleine Kinder sind ja Menschen, die noch wenig können.
    Da gehört Lernen und Fehler machen zum "täglichen Geschäft" ;)

    Bei Jugendlichen und erst recht bei älteren Erwachsenen, sieht die Sache anders aus.

    Da bist du, rein psychologisch gesehen, als Lernender immer der doofe.
    Der, der wenig kann und noch eine riesige Strecke vor sich hat.

    Als absoluter Anfänger meinte ich mal im Suff zu einem Berufsmusiker:
    "Kannst du nicht einfach in die Hände klatschen und ich bin, .... zack ... zumindest auf Niveau -Mittelstufe- ?"

    Wär schade, hat er gesagt,
    das würde deine Erfahrung schmälern, aus eigener Kraft immer besser werden zu können.

    Und das ist ja Teil des Vergnügens.

    VG
     
  11. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann mich glücklich schätzen, einen partnerschaftlichen Lehrer zu haben (wer im Raum Hochtaunus einen sucht: Ich kann ihn weiter empfehlen: Jan Beiling)! Zzt. arbeiten wir viel an der Mundmuskulatur/ Luftsteuerung/ Ansatz, an der Hals- und Backenform etc. Wenn ich diese bis hin zur aberwitzigen, lustigen "Gesichtserneuerung" vor dem Spiegel hinbekomme, klingt es gleich deutlich besser, und das sind dann meine Hausaufgaben. In einem Wochenplan sind dann die basics und 2-3 Stücke enthalten. Jede Woche ändere ich eine Tonart (momentan bin ich im Tonraum G unterwegs), bis ich einmal durch bin, die Stücke bleiben für 2-3 Wochen stehen.

    Mit seiner Hilfe, auch im Unterricht ganz verschiedene Stücke anzuhören (zB Stan Getz, Bill Evans u.a.), ziehe ich mir abends manchmal transkribierte Soli rein, um zu erkennen, dass 80% der "verrücktesten" Soli auf Pentatonik, Halbtonvorhalten und Chromatik basiert- also spiele ich viel davon. Hört sich alles noch sehr brav an, aber das kommt schon.

    Also ich danke euch, dass ihr so freimütig eure Ideen einbringt, und Verständnis zeigt (vlt. weil ich euch auch schon mal so erging - nur die Lehrerdiskussion passt nicht so ganz zum eröffneten Thema). Da ich zT auch auf dem Zweitsax geübt habe und "furchtbar" geklungen habe und danach auch rein körperlich völlig platt war: 2-3 Klappen haben nicht richtig geschlossen, sagte mir gestern der Sax-Doc in Hofheim, eine andere klappert... ich bräuchte mich da nicht wundern, wenn es nicht richtig spielt. Aber das Thema habe ich nun in fachliche Hände gegeben. Auch hier gibt mir der große Manitou eine Gedulds-Hausaufgabe: Die Reparatur wird mindestens 4 Wochen dauern!!! WAAAAS?? GEHT DAS NICHT EIN BISSCHEN SCHNELLER??? :wink: :sneaky: Neeeiin!!! :happy:
     
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  12. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Ich habe noch nie Instrumente unterrichtet, aber ein paar andere Sachen, und in diesem Rahmen auch didaktische Kenntnisse durch Kurse und Workshops erworben. Ich würde sagen, dass Erwachsene dahingehend angenehm zu unterrichten sind, dass man viel mehr mit Erklärungen arbeiten kann - dass Kinder aber besser zu unterrichten sind, weil sie trotzdem 10x schneller lernen.
    Das hilft dem TE halt gerade nicht, sorry. :)

    Also braucht man Geduld und Gelassenheit. Und wie lernt man die? Durch aktives und bewusstes Üben und Wiederholen von Geduld und Gelassenheit, denke ich. Wie halt andere Dinge auch.
    Kleiner Ziele setzen und dafür mehr Zeit darauf verwenden. Mehr üben um weniger zu erreichen, dieses kleine Ziel aber wirklich erreichen. Ich sehe viele Späteinsteiger (und mich selbst bei Dingen, die ich spät begonnen habe), die motiviert hehre Ziele in den Raum stellen, die sie nie erreichen. Ich glaube, das tut auf Dauer nicht gut. Man braucht kleinere Ziele, für die man zwar hart arbeiten muss, die man dann aber auch erreicht und abhaken kann.
     
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  13. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Findest zu 2 x 45`zu lange?

    PS: Zu "Latest trick" habe ich die Noten... wenn du willst... oder so: https://tomplay.com/de/saxophone-sh...rick-very-easy-level-alto-sax-saxophone-score
     
  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Wenn ich den TE nicht komplett falschverstanden habe, geht es weniger um einen Unterricht an sich, als vielmehr um das zu reanimierende Zusammenspiel von Kopf und Muskeln- das "Muskelgedächtnis".
    Das wäre dann wie beim Schreibenlernen. Es gibt schon was zu erklären, letztlich hilft nur Üben. Langsam und kontrolliert beginnen, dann das Tempo und die Übedauer langsam steigern.
     
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  15. Bb7

    Bb7 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich fände wohl 2 x so lange, wie es Spass macht und nichts weh tut gut. Und wenn mal etwas nicht so klappt, sich auf einfache Übungen einlassen und diese dann supergut spielen. So etwa in der Art mache ich es jedenfalls, wobei das "supergut" ein bisschen zu hoch gegriffen ist :)
     
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  16. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    und vorher oder parallel vielleicht mental üben.
     
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  17. Weltenbummler

    Weltenbummler Ist fast schon zuhause hier

    Ja, die letzten Kommentare bringen es auf den Punkt: Zu viel wollen und das bitte schön auch noch zackig.

    Zu anderen Aspekten: Es fehlt nicht an Motivation (eher zu viel davon), auch nicht am Lehrer oder an der Motivation.

    Ich bin so ein ein Ungeduldszappel, aber nur bei mir! Schönes Beispiel, während ich schreibe: Mein Timer erinnert mich um 9.45h, dass ich "um 10 üben muss"... und um 16h nochmal! Das sagt wohl alles! Timer gelöscht, man kann nicht um 10 "Spielfreude" anordnen... so langsam kapiere ich es. Ich will offenbar die letzten "verlorenen 5 Jahre" einholen?! Das geht aber nicht.
     
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  18. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Problem erkannt - Problemlösung gefunden würde ich sagen.
     
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  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Weltenbummler
    Ich kann dich durchaus verstehen. Ich habe da auch so Themen.
    Vor 30 Jahren habe ich mich auf mein Rennrad gesetzt und bin in etwa 3 Stunden 100km gefahren (nee, nicht nur flach und mir rückenwind). Heute schaffe ich vllt 10km, dann brauche ich Pause.
    Auf dem Saxophon halte ich mich für einigermaßen sattelfest. Da hapert es eher an der Theorie für impro. Jetzt fange ich mit trompete an. Ich hatte auch gedacht, das geht mit links weil.... NÖ, die trompete denkt gar nicht dran. Also fange ich da auch brav mit Ansatzübungen an, muss fingersätze lernen (die völlig unlogisch erscheinen und soo gar nichts mit saxophon zu tun haben) und begnüge mich mit Stücken mit begrenztem tonraum. Das klingt alles noch furchtbar.... nur mit Gewalt geht da gar nichts. Die Kunst ist bei Anstrengung locker bleiben... Immerhin, die Noten brauche ich nicht lernen, Vorzeichen auch nicht, die verschiedenen Rhythmen und Taktarten sind bekannt... und da die Trompete in Bb ist und etwa den tonumfang des Tenor hat, habe ich jede Menge Noten mit playalong.
    Also Geduld, nichts erzwingen und Zeit lassen. Das wird schon!!!!
     
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  20. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

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