Tonlos beim Auftritt

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von saxyree, 28.September.2025 um 09:22 Uhr.

  1. saxyree

    saxyree Schaut nur mal vorbei

    Folgendes Problem: ich spiele seit zwei Jahren Saxophon und seit einem Jahr auch in einer Band. Da soll ich hin und wieder ein Solo spielen (Simply the Best). Eigentlich klappt alles, solange ich in einer Gruppe spiele.
    Beim Solo passiert nun folgende Kuriosität:
    Es kommen keine Töne raus. Vorher war alles gut, auf einmal kommen keine Töne raus. Ich blase und blase und es ist wie blockiert. Ziemlich peinlich auf einer Bühne. Gestern habe ich ungefähr fünf Töne raus gekriegt. Bin ich verkrampft? Ist es die Spucke? Mechanisch ist vermutlich alles in Ordnung, denn bis zum Solo hat ja alles geklappt. Wie kann ich dem vorbeugen? Ich habe keine Ahnung, was ich falsch mache. Ich hab bewusst versucht locker zu lassen, aber auch das war nicht von Erfolg gekrönt. Kennt jemand das Problem und kann mir einen Tipp geben?
     
  2. Ladida

    Ladida Ist fast schon zuhause hier

    Guten Morgen,

    wahrscheinlich Lampenfieber? Nach 2 Jahren hast Du sicherlich noch nicht die Routine auf dem Instrument, um das - Atmung, Herzschlag, schwitzige Finger, Nervosität - ausgleichen zu können. Falls es ein improvisiertes Solo ist, hast Du noch eine Baustelle mehr für die Konzentration.

    Es klingt, als würdest du zu viel Druck geben, und das Instrument macht dann zu. Ein ebenso beliebter Effekt wie das Quietschen (überblasen).
    Ich schreibe hier als Betroffene: Es wird besser. Ob du mit den Soli jetzt mal eine Weile pausierst oder ob du, jetzt erst recht, es immer wieder versuchst, 7 Töne 15 Töne, fast alle Töne, ist glaube ich eine Typfrage. Bei einem improvisierten Solo kann es helfen, sich die erste Phrase vorher auszudenken und genau zu wissen, mit welchem Ton man anfängt.

    Aber die Lehrer hier können sicher mehr dazu sagen.
    All the Best,
    Ladisa
     
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  3. Joachim 1967

    Joachim 1967 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,
    Mir passierte als ich begann in einer Bigband zu spielen ähnliches. Ich habe irgendwann bemerkt, dass ich am Mundstück nach vorne rutsche. Dies um so mehr, je steiler das Mpc ist. Das hat bewirkt, dass ich das Blatt abquetsche, die Folge waren quitschen und Tonlosigkeit. Ich kontrolliere seitdem bewusster meinen Ansatz umd wie weit ich das MPC in den Mund nehme. Vielleicht ist es bei Dir ähnlich, die Aufregung kann unbewusst so einiges anrichten.
    Viel Erfolg bei der Fehlersuche und liebe Grüße
    Joachim
     
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  4. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht hilft es dir, wenn du das Lied simple the best Zuhause laut laufen lässt. Saxofon an den Gurt und wenn das Solo dran ist, gehst du drei Schritte nach vorne und ballerst es heraus.

    Wenn dein Körper und dein Geist dann an dieser Anspannung und das bevorstehende Solo gewöhnt sind, klappt das sicher auch auf der Bühne. Viel Erfolg und berichte mal, was dir geholfen hat.

    LG Guido
     
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  5. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Ja Lampenfieber! Du drückst das Blatt ab aus lauter Nervosität. Lockeren Ansatz üben! Lange Töne halten üben mit lockerem Ansatz. Das Solo üben mit lockerem Ansatz. Auf der Bühne das Publikum und die Situation ausblenden. Augen zu machen und einfach spielen als ob du alleine in deinem Übungsraum stehst. Im Unterricht mit dem Lehrer, wenn du einen hast, die Situation ansprechen. Er kennt dich am besten und kann helfen.
     
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  6. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Wenn es das Solo in der Originaltonart ist lähmt möglicherweise die Angst vor dem e‘‘‘‘ bzw Alt h‘‘‘ :)
    Nach 2 Jahren Spielerfahrung kein Wunder.
    Da bin ich auch nicht „locker und entspannt“
    SCNR
     
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  7. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Du beißt das Blatt zu, auch wenn es sich vielleicht nicht so anfühlt.

    Die Aufregung ist sicher ein Faktor. Ein anderer ist, dass du vielleicht zum ersten Mal in einer lauteren Umgebung spielst und kurz am Rande wahrnimmst, wie leise du bist und jetzt versuchst, ungewohnt laut zu spielen, mit viel Luft und viel Druck. Und das Blatt macht das nicht mit.

    Du musst also entweder mit mehr Luft und weniger Druck spielen und bekommst vielleicht neue Probleme mit Sound und Intonation - weil man das auch erst mal üben muss.

    Oder du probierst für die Bühne einfach mal ein Blatt eine halbe Nummer stärker. Das löst manchmal dieses Problem.
     
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  8. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Hi, bei mir passiert es eher, wenn ich mit sehr hohem Druck spiele, auch mit einem offenen Ansatz. Wenn die Position des Mundstückes im Mund nicht 100% korrekt ist, schließt quasi der Luftstrom (Luftdruck) die Öffnung, indem er nicht entgegen sondern leicht von unten aufs Blatt kommt.
    Da hilft mir dreierlei: stärkeres Blatt, die Position im Mund korrigieren, Druck rausnehmen.
    L.G. Alex
     
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  9. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Hi, ich kenne das Gefühl, ich glaube aber nicht, dass es so ist. Mit offenem Ansatz lässt sich das Blatt nicht “zublasen”.

    Ich hab das ewig nicht mehr gehabt, bis ich mir vor zwei Jahren erstmals ein Alt zugelegt habe, mein erstes in ca. 40 Jahren Holzgebläse. Fand es erst erstaunlich easy, hab es gleich zu einem Gig genommen und prompt bei einer sehr lauten und interaktiven Bluesnummer einen tonlosen Soloeinsatz gespielt. Ein bisschen Demut ist immer gut. :)
     
  10. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Ja, das war bestimmt der Stress.
    Für den Anfang, wenn es nochmal passiert...
    Warten, lächeln , verbeugen und behaupten, dass das eine Variation von John Cage war.
    Sollte für ein paar Lacher reichen und etwas Peinlichkeit nehmen.
    Oder so was in der Art.
    Im Hinterkopf immer das Mantra:
    Keiner frisst mich, keiner frisst mich,....
    Weiterhin alles Gute.
     
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  11. saxyree

    saxyree Schaut nur mal vorbei

    Sooo, ich habe mal alle Antworten zusammengenommen und ein bisschen ausprobiert.
    Ja, tatsächlich kann es sein, dass ich das Blatt richtig schön zusammengedrückt habe.
    Ich nutze nur die Stärke 1,5, damit es bei z. B. 3 Auftritten nicht zu anstrengend wird.
    Ich glaube auch, dass da Nervosität und „den Raum mit Ton füllen wollen“ eine große Rolle gespielt haben,
    obwohl wir ja Mikros haben. Aber ich höre mich selbst echt richtig schlecht, deshalb hatte ich Lärmschutzstöpsel drin
    und wollte deshalb auch auf Teufel komm raus lauter spielen.
    Ich kann das Solo (Originaltonart) normalerweise im Schlaf, die Töne sitzen alle, auch die hohen und ich bin echt frustriert gewesen.
    Mal sehen, ob ich mich nach dieser Peinlichkeit überhaupt nochmal traue…

    DANKE für all euren Input!!!
     
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  12. Argonrockt

    Argonrockt Ist fast schon zuhause hier

    Respekt - E4 unter den geschilderten Umständen mit 1,5 Blattstärke nach 2 Jahren Spielpraxis - top!
     
  13. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Wer das kann braucht hier keine Fragen zu stellen denke ich.
    (Und vor dem ziehe ich gerne meinen Hut!)
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.September.2025 um 21:44 Uhr
  14. saxyree

    saxyree Schaut nur mal vorbei

    E4 spiele ich nicht. Ich spiele H.
    Ich dachte, das sei die Originaltonart.
     
  15. saxyree

    saxyree Schaut nur mal vorbei

    E4 spiele ich nicht. Ich spiele H.
    Ich dachte, das sei die Originaltonart.
     
  16. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Ja, mit dem Alt.
    Das Solo ist eigentlich mit dem Tenor und bis e'''', das beim Alt einem h''' entspricht (siehe mein Posting oben).
    Macht's aber auch nicht viel leichter :)
     
  17. saxyree

    saxyree Schaut nur mal vorbei



    Ich finde es tatsächlich nicht so schwierig. Ich merke aber, dass mir einfach eine Menge Erfahrung fehlt.
     
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