Saxophon-Solos in Pop Songs

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 25.November.2025.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ist natürlich Geschmackssache, aber man kann das Saxophon in jedem Bereich seines 4-oktavigen Tonumfangs (Alt, Tenor) sowohl rotzig und schrill wie auch zart und klassisch sauber spielen.

    Was mich nur immer etwas wundert. Bei Klarinette und Querflöte geht jeder Anfänger von Anfang an davon aus, dass der Tonumfang mindestens bis C4 geht. Steht so in jeder Schule/Grifftabelle.

    Beim Saxophon hingegen wird unterschieden zwischen Normal- und Toptoneumfang. Letzteres ist sozusagen freiwillig, muss man nicht können.

    Dabei empfinde ich es viel einfacher, auf dem Alt bspw. ein C4 zu spielen, als auf der Klarinette schon ein C3.

    Liegt vielleicht daran, dass der gute Adolphe den Tonumfang seiner Erfindung zwar mit 4 Oktaven angepriesen hat, aber leider eine verbindliche Grifftabelle vergessen hat mitzuliefern.

    Diese hätte ala Nebeneffekt natürlich auch die Freiheit der baulichen Konstruktion in seinem Sinne erheblich beschränkt.

    Gruß,
    Otfried
     
    Livia gefällt das.
  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das alte Lied: was man selber nicht kann oder mutmaßlich nie erreichen wird, ist verdächtig. Wer schnell spielt, ist ein Angeber und wer hoch spielt spätpubertär.
    Chris Potter konnte beides schon als Pubertierender und bewegt sich in den oberen Etagen so meisterhaft, dass eure Urteile nur lachhaft sind.
     
    mzolg, Sax a`la carte, JTM und 5 anderen gefällt das.
  3. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Tatsächlich gab es Bestrebungen, den mittlerweile in die Jahre gekommenen, Lehrplan des VDM zu aktualisieren und darin Altissimo als normalen Bestandteil der Saxophonausbildung an Deutschen Musikschulen aufzunehmen.
     
    Still, giuseppe und Livia gefällt das.
  4. Tröto

    Tröto Strebt nach Höherem

    Es gibt sie natürlich, die "geronnenen Klischees" - ein paar von denen haben wir doch alle in petto.

    Warum mussten Filmkomponisten immer wieder zur schluchzenden Geige greifen, um im Heimatfilm der 50er Jahre die schmachtende oder gefährdete Liebe des Protagonisten-Paares vor imposanter Bergkulisse zu instrumentieren.
    Vielleicht würde die Mehrheit der Zuweisung dieser Kombination (Film/Instrument) als Beispiel für ein Klischee gar nicht widersprechen.

    Blöd nur, dass wir meistens jedoch unterschiedliche, eben individuell verankerte Klischees haben.

    So würde es mich kalt lassen, wenn jemand mit großem Enthusiasmus mich davon zu überzeugen versuchte, dass das von John Coltrane in den 60er Jahren extrem häufig beim Solieren verwendete Call-and-Response-Prinzip - "schreiendes" Falsett im Wechsel mit donnerndem Grollen im tiefen Register - ein plattgewalztes Klischee sei.

    Andererseits teile ich das Geschmacksurteil einiger Vorredner, dass in einigen/vielen Pop- bzw. Rock-Songs ein geradezu stilbildendes Merkmal anzutreffen ist, nämlich mindestens zum Ende des Saxophon-Solos hin dieses zwangsläufig in inbrünstig geblasene TopTones münden muss - für mich ein Klischee.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.November.2025
    Nemo gefällt das.
  5. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Oder subtil verschmelzende...
     
    Livia gefällt das.
  6. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Im Zusammenhang mit dem Habitus in der Popmusik gemeint! Klingt nur schrill bis der Arzt kommt. Pubertät halt.
    Hohe Töne im klassischen Saxophonensemble, z.B. im Rascher Quartett, sind da was völlig anderes. Ist ein Unterschied, ob man einige Top Tones nur als Schrilleffekt in der Popmusik einsetzt oder sicher und kultiviert richtige musikalische Passagen im höchsten Tonbereich spielen kann.:cool:
     
    JES und Livia gefällt das.
  7. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Das ist dann Hochkultur.
    Alter Falter...
     
    Sax a`la carte, Still, giuseppe und 2 anderen gefällt das.
  8. Spacecat

    Spacecat Ist fast schon zuhause hier

    stimme dem zu...
    wenn es halblebig von Versuchsschrillern gesetzt wird...




    Ei-weiwei- Ostern kommt bald, was nicht gefällt ist faules Ei...
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.November.2025
    Analysis Paralysis gefällt das.
  9. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    An z.B. dieses Stück wirst Du dabei nicht gedacht haben?

     
    Gerrie, ilikebrecker, gaga und 2 anderen gefällt das.
  10. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Darf natürlich nicht fehlen: Ist das "frühes Pop-Saxophon"?

     
    Cazzani, Still, Blofeld und 3 anderen gefällt das.
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Urteil ist etwas Absolutes, Geschmack ist subjektiv.
    Es mag sein, dass das Spielen von toptones technisch eine erstrebenswerte Sache ist, ein Ausdruck von Fähigkeiten. Mir gefallen sie trotzdem nicht, und das ist subjektiv mein Geschmack. An dem kannst du zwar rumnörgeln, du kannst anderer Meinung sein, nur ändern wird das nichts. Das mit der Bewertung eines Künstlers, der es praktiziert, rein gar nichts zu tun.
     
    altblase gefällt das.
  12. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Um gerade nochmal selbst auf die Frage zum Beispiel Earl Bostic einzugehen: Würde ich unter Rhythm & Blues einordnen. Also eine Art Popularmusik. Ob ich aus der Nummer auch Bebop raushöre? Harmonisch/rhythmisch eher nicht, aber von der Einstellung her, mit den Grenzen des Machbaren zu spielen.
     
  13. Jokay10

    Jokay10 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Da ich das Saxophonspiel insbesondere von anderen liebe:);), habe ich mir mal eine CD unter dem Titel "Sax als 2. Geige" mit mehr als 100 Titeln zusammen gestellt. Das soll bedeuten, dass in den Titeln nicht das Sax die Hauptrolle spielt, aber immer ein Saxsolo vorkommt. B.B. King ist z.B. dabei, Joe Cocker (Mama), Pink Floyd (Money), Fats Domino und viele, viele andere, die die "1. Geige" spielen. Höre ich seit Jahren immer mal wieder gerne. Gibt auch verschiedenste Anregungen für das eigene Spiel.

    Joe
     
    Katzenmusiker, Still und prislop gefällt das.
  14. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    Und das hat den Grund weil Pop Musik Zweckmusik ist und so ein Solo erfüllt den Zweck eine Masse zu begeistern.
    Und die kriegt man eben nicht mit Fufufu oder Bebop Licks.
    It's called entertainment.
     
    Sax a`la carte, reiko und Viper gefällt das.
  15. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    ...bzw. strukturell: Den Höhepunkt des Songs zu markieren.
     
  16. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Zweckmusik .... das ist doch mal eine Kategorie.

    Herrlich !

    VG
     
  17. Still

    Still Schaut öfter mal vorbei

    Das ist abhängig von der Zielgruppe, mit Bebop Licks kannst Du seit etwa 75 Jahren Massen von Jazz Fans zu zugeben recht stillen inneren Orgasmen treiben,
    da zuckt der Intellekt nur so. ;)
     
  18. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    Definiere Massen.
     
    reiko und Matthias Wendt gefällt das.
  19. Still

    Still Schaut öfter mal vorbei

    Jede Musik hat übrigens meiner Meinung nach einen Zweck, Menschen anzusprechen und sie dazu bringen etwas dabei zu Empfinden.
    Ob das nun dazu führt das man sich einfach nur wohl fühlt, sich geistig angeregt fühlt, Lust bekommt zu tanzen, oder, oder, oder.
    Egal was es ist wenn Musik keinen Zweck erfüllen würde wäre es ja völlig sinnlos sie zu machen.
    Denn selbst Musik die niemand hört außer dem der sie macht wird ja nur gespielt weil es für den Musiker einen Sinn hat!
     
    Nemo gefällt das.
  20. Still

    Still Schaut öfter mal vorbei

    Du wirst eine andere Definition haben, nutze einfach die.
     
    Nemo gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden