Saxophon-Solos in Pop Songs

Du jonglierst hier mit den Begriffen "Sinn" und "Zweck" herum, als wären sie gleichbedeutend. Das sind sie aber keineswegs. Sinn ist etwas der Musik Inhärentes, soll heißen, die Musik ist sich selbst genug. Zweck hingegen hat Musik dann, wenn sie Zielen außerhalb ihrer selbst dient. Zum Beispiel Geld, Ansehen, Werbung, Propaganda uvm.
Insofern würde ich behaupten: Sinn hat Musik immer, Zweck nicht unbedingt.

 

Sagen wir mal, ja ich betrachte sie als gleichbedeutend. Es macht für mich Sinn wenn ich ein Lied spiele das mir Spaß macht, dann hat für mich mein tun und dieses Lied einen Zweck erfüllt.
Zweck = Spaß

Den Rest würde ich vielleicht den Debattierklub der 4. Klasse der Grundschule Klein Klötendorf überlassen, die haben mehr Spaß daran sich über Sinn und Zweck im Detail Gedanken zu machen als ich.

 

Du selbst hast das Thema aufgebracht. Aber auch ich sehe jetzt weder Sinn noch Zweck darin, das fortzuführen. Und Spaß macht es auch nicht. Also lassen wir's und kehren zurück zu den Saxophon-Soli im Popjeschäft.

 

Auf der Skala für die dämlichste Kritikimmunisierung bekommst Du von mir dafür eine solide 5 von 10 Punkten.

Grüße
Roland

 

Sei so nett und verlinke mir mal ein paar Beispiele für Saxophonsoli in Popsongs von denen Du sprichst.
Ich hab im Moment keine Chartssongs im Kopf, wo nennenswerte Soli stattfinden.
Ich hatte eigentlich gedacht dass das Saxophon dort tot wäre.

Danke!

 

Um mal konstruktiv wieder die Ausgangsfrage anzugehen...
Meine Fähigkeiten im improvisieren sind rudimentär. Vielleicht nicht alles auf die Goldwaage legen...
M.E. sind pop-songs musikalisch simpel. Gerader Takt, gerade Achtel, das Ganze in 3 bis 4 Akkorden (I–V–vi–IV-Progression) .
Da die meisten Gitarreros in dem Bereich eher bequem sind und Akkorde eher einfach halten, häufig daher C–G–Am–F, G-Dur, C-Dur, D-Dur, e-Moll oder C–F–G. Gerne als Powerchords, also "geschlechtsneutral" ohne Unterscheidung zw. Dur und Moll. F-Dur ist schon blöd, weil richtig gegriffen ist das ein barre Akkord, also Zeigefinger einmal quer über alle Saiten. Zu anspruchsvoll. Die Akkorde müsstest du jetzt für Tenor bzw Alto transponieren.

Soli oder Improvisationen, soweit mir bewußt, haben eher wenig bis gar nichts mit der Melodie zu tun. Damit sollte es als reichen die Pentatoniken rauf und runter zu spielen, da aus ner Lick-Sammlung ein paar Figuren (in der richtigen tonart) einzustreuen, und fertig. Wer Effekte braucht, Growling ist beliebt, high notes ebenfalls.
Einen Kreativpreis bekommt man mit sowas nicht, bei dem Genre auch eher nicht zu erwarten. Jetzt die Könner bitte.

 

Meine 4 Pfennige:

Im 'Lust for Life' stand Kenny G. unter 'Pop'.

Kommt darauf an. Unterhalten wir uns über Musik, Kommerz oder Medien? Ich dachte ja, das wäre hier ein Musikforum, aber ich kann mich ja irren ...

Grüße
Roland

 

https://youtube.com/playlist?list=PLy8xQS7LazkRslUFQC0_Hc_Bd7LYGAfDd&si=dG9mGvKbtN5Wunn9

Wohl bekomm‘s.

 

Nein, den Kreativpreis bekommt man nicht mit so einem Schlunz. So leicht wie es neben schwierigen Jazz dargestellt ist, stelle ich trotzdem fest, dass es im Hobby- und Lateplayer-Bereich nicht gang und gäbe ist, solches Zeugs überzeugend zu spielen

 

Sting hatte auch mal einen ganz guten Saxophonisten.

Den Saxophonisten Ronnie Ross haben wahrscheinlich auch die meisten schon gehört. Wäre die Frage: Haben mehr Leute Ronnie Ross oder Terry Harrington gehört?

Grüße

 

Auf die Frage "wie macht man..." kommentarlos mit Brecker zu kontern ist wenig hilfreich.

 

Das bezog sich nicht auf die (von Dir gar nicht gestellte) Frage „wie macht man“ sondern auf die Aussage „einen Kreativpreis bekommt man nicht“.

 

Mich hat z. B. John Helliwell von Supertramp mit seinen Einlagen immer wieder fasziniert.

Finde ich weder primitiv noch einfallslos.

Für mich tolle Musik.

Grüsse Gerrie

 

Spielt Brecker denn so, wie ich es beschrieben habe?
Mein Vorschlag war eher als eine Überlebensstrategie gemeint. Das steht auch so da, wenn man den Zusammenhang nicht zerreißt und nur Teile zitiert.
Aber, mach doch einen gegenvorschläge. Du scheinst dich ja auszukennen.

 

Ich improvisiere gerne und stümperhaft, mir fällt es aber definitiv leichter, ein halbwegs passendes Jazzsolo zu liefern als ein Popsolo. Ich glaube auch nicht, dass die Komplexität im Pop zwingend niedrig ist, da gibt es auch die volle Bandbreite.


Ein Saxsolo in einem Song aktueller Pop-Protagonisten? Ist zwar schon ein paar Jahre her und spielt mit „uns“ als Klischee, aber ja, gibt es noch:

 

Es gibt schon lange keine Massen von Jazzfans mehr. Letztendlich ist Jazz musikalisch nur noch eine Randerscheinung. Wenn ich sehe wie die großen Pop Musiker,z.B. Taylor Swift mit einer Tour 4 Milliarden einstreichen. So viel verdienen alle Jazzmusiker zusammen ihr Leben lang nicht. Aber mit einem hast du wirklich recht. Die Liebhaber finden Toptones geil, Ich auch

 

Nochmal zum "wie denn nun?" Irgendwo zwischen dem Pentatonik-Überlebensprogramm und Michael Brecker dürfte die goldene Mitte liegen. Ich habe, wie viele andere hier, Respekt vor gut gemachten Pop-Soli, das überzeugend hinzubekommen ist alles andere als trivial:
- Die Kürze ist eine Herausforderung. Bei einem Solo von 30s muß jeder Ton stimmen, und man muß eine überzeugende Dramaturgie oder Steigerung hinbekommen.
- Die richtige Mischung zwischen Banaliät und Überkomplexität zu finden ist auch nicht einfach. Reine Pentatonik unterfordert, Bebop Lines überfordern.
- Es braucht einen ganz anderen Grundsound als im Jazz (die Beispiele von Marsalis oder Ronnie Ross sind da eher die Ausnahme von der Regel). Ich habe mal für einen Funk-Pop-Chor Soli gespielt und mich dabei ziemlich schwer getan. Ich hätte eigentlich mein ganzes Setup und meine Tonbildung umstellen müssen.

 

Weiß nicht, muss man?..Gleicher Spieler (Dan(ny) Wilensky)
Nach meiner Erfahrung mit sehr guten Spielern sollte das schon gehen. Klar kann/soll das Setup das unterstützen.
Mit dem Sound wäre ich für Jazz und Pop zufrieden (ja, der Don schafft den Aaron nicht ganz )

 

Sowas von….danke